Hallo zusammen,
(...)
Mich treiben mal wieder andere Gedanken um, ich kann als gnadenloser Melancholiker auch nicht anders.
Aber mir gehen die Gedanken nicht aus dem Kopf:
Wann ist es Zeit, aufzuhören?
(...)
Ich fände es schön, mit euch im Gespräch zu bleiben.
Das hat mir schon oft geholfen.
Grüße
willy
Ich finde es gut, dass du dir soviele Gedanken machst. Ich selbst bin auch so eine, die sich immer (oft zuviele) Gedanken macht.
Wie so oft, muss ich hinzufügen, dass ich vielleicht noch zu jung bin, um einen wirklich zufriedenstellenden Beitrag als Antwort zu schreiben, aber ich versuche es einfach mal
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Wenn ich etwas falsch verstanden haben sollte, bitte verbessern
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Es ist oft schwer, jemanden zu finden, der einen wirklich versteht. Ich glaube nicht, dass man jemals auf einen "Seelenverwandten" trifft, der versteht, was man sagen will und der versteht, wie man denkt.
Die traurigen Texte, das muss ich dir ehrlich sagen, schrecken dann natürlich ab. Aber auch nur die, die sich nicht trauen sich näher mit jemandem zu befassen. Ich geh mal kurz in den Schriftsteller-Bereich, wenn ein Schriftsteller (bzw. Songwriter, ist im Moment egal) traurige Texte oder Texte voller Wut auf etwas schreiben will, dann kann er nicht einfach fröhliche Texte schreiben. Wo liegt da denn der Sinn? Man will seinen Gedanken, seinen Gefühlen Ausdruck verleihen, mithilfe der Kreativität. Man kann in Gedanken nicht lügen, man kann nur etwas dazu erfinden. Man kann (und darf, wie ich finde) sich nicht selbst belügen, indem man einen fröhlichen Text, den man sich gezwungen hat zu schreiben, der öffentlichkeit preisgibt. Wenn man etwas trauriges sagen will, macht man das mit traurigen Texten oder mithilfe der Ironie.
Vielleicht wollen sie die Wahrheit nicht hören?
Du kannst nicht Musik machen, die ihnen passt, wenn sie dir nicht passt. Man bringt den Kindern doch immer bei, dass sie nicht lügen sollen, warum sollten Erwachsene es anders tun?
Man wird doch immer von der Umwelt belächelt, wenn man ein bisschen anders tickt. Vielleicht könntest du versuchen, deine Texte "schöner" zu verpacken? Der gleiche Inhalt, mit anderen Worten.
Lieber ein alter Rockopa, als ein tauber Opa, der keine Ahnung von nix hat.
Jeder weiß eigentlich, dass die Musik für viele Menschen immer mehr an Wert verliert. Aber ist das wirklich so? Ist das eigentlich Problem nicht das große Problem unserer Zeit? Die Schnelligkeit? Musik kommt und geht, wie hat man da Zeit einen klaren Gedanken zu fassen? Wie soll man die Musik lieben lernen, wenn sie schneller wieder weg vom Fenster ist als man "Gitarre" sagen kann? Klar, kann man jetzt sagen, dass die "Jugend von heute" sich intensiver mit der Musik beschäftigen soll
. Aber wie soll man, wenn man nichts anderes kennt? Wie soll man, wenn man z.B. eine Mutter hat, die Lehrerin ist und einen Vater, der irgendwo bei einer Bank arbeitet, und keiner der beiden ein Instrument spielt noch eine gewisse Verbindung zur Musik hat, sich mit der Musik beschäftigen? Man weiß doch nicht, wie! Man hat keine Ahnung, wie intensiv die Musik sein kann, weil man es nicht kennt. Das Fernsehen, in dem jeden Tag Wiederholungen laufen und das Radio, in dem es jeden Monat eine ganze Reihe neuer Hits geht, helfen einem auch nicht gerade. Und Konzerte? Ja, man kann sich betrinken, sich mit den Freunden amüsieren und auf den EINEN Song warten, den man vom Künstler kennt
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Meiner Meinung nach, kann man den Frieden in sich selbst erst finden, wenn man nicht mehr wartet. Sich nicht mehr stresst und nicht versucht neben dem Zug herzurennen, den man eh verpasst hat. Manchmal muss man sich damit abfinden können, dass es zu spät ist und es akzeptieren, das Beste aus der Situation machen. Aber, nicht immer. Man sollte auch den richtigen Augenblick erkennen, in dem es gilt, für das zu kämpfen, was man will und liebt
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Liebe Grüße,
Lynn