Hallo,
keine Angst Shrotty, ich habe das nicht negativ aufgefasst, keine Bange.
Wie das ganze zustandekommt, oder warum wir Gigs spielen? Puh, da muss ich eigentlich schon wieder recht weit ausholen, aber ihr (alle) seid ja mittlerweile Kummer (viel Lesestoff) gewohnt und nicht umsonst hat dieser Thread über 100.000 (!) Hits.
Also *tieflufthol*
Meiner einer spielt ja nun seit ca. 8 Jahren Gitarre, anfänglich sicher mit wenig Erfolg und viel besser bin ich ehrlich gesagt nicht geworden. Das ein oder andere Solo gecovert, ein paar Rockbretter kriegt man schnell beigebracht und auch der Gitarrenunterricht hilft natürlich. Der Unterricht würde natürlich noch mehr bringen, wenn ich dann noch zu Hause ein wenig meine Hausaufgaben machen würde. Aber für Pentatoniken rauf und runterdaddeln habe ich leider kaum Zeit. Zeit für das Musikmachen finde ich eigentlich immer nur, wenn ein ganzes Wochenende freigeschaufelt wird. An dieser Stelle herzlichen Dank an meine Frau, die diese Spinnerei alle 4 - 6 Wochen mitmacht und uns tatkräftig verpflegt und unterstützt.
So, die Band besteht aus mir und zwei weiteren Leuten die ebenfalls einige Jahre Gitarrenerfahrung haben, teilweise bis zu 15 Jahren. Dazu sind mittlerweile 4 Gitarren gekommen, die seit letzten September angefixt wurden. Mit dem Silvesterevent (Party bei uns) unter dem Motto: "Rock statt Böller" kam die erste dazu. Wir haben ihm recht schnell "Smells like teen Spirit" beigebracht und im Probekeller gerockt. Da saß dann der Kumpel vom Neuling und sagte: "Fuck, es ist so geil was hier passiert, ich ärgere mich tierisch kein Instrument zu spielen!"
Gesagt, getan. Zur nächsten Probe im März kam er mit Gitarre. Erneut Smells like teen Spirit und Wild Thing gelernt, mitgerockt. Und wieder wiederholte sich die Geschichte. Mittlerweile hatten wir einen Drummer (Kollege meiner Frau) gefunden. Dieser stellte sein Schlagzeug in meinen Keller, da es sein Ersatzteil war und bei Oma auf dem Dachboden verrottete. Unser vorheriger Drummer wollte natürlich gerne weiter mitrocken, hat aber leider keine Möglichkeit zu Hause Drums aufzustellen, also kaufte er sich eine ... genau, Gitarre.
So, oder so ähnlich wiederholt es sich bei jeder Probe, da aus dem Bekanntenkreis immer einer angefixt wird. Zum Glück kam mit unserem Gig einen das Jucken in die Finger nach einem Bass. Der Gig war im August, letztes Wochenende hat er mitgespielt. Er nimmt Unterricht und hat tierisch Spass.
Dieses Wochenende konnte unser Stammdrummer nicht und ein Ersatzdrummer war zum ersten Mal dabei. Er hatte ein kleines Plastikset zu Hause und war heiss wie Frittenfett sich endlich mal an einem echten Drumkit auszutoben. Er hat zwei paar Sticks durchgebracht...
Woher kommen die ganzen Leute, wie passiert sowas? Das ist eine Sache, die ich gern erklären will. Ich gebe es offen zu, ich bin Killerspiel-Spieler. Das war ich auch schon vor 10 Jahren und da bin ich das erste Mal zu einer Lanparty gefahren. Nicht so stupide in einer Turnhalle sondern ganz gediegen in ein Landhotel in der Nähe von Fulda. Die Rechner wurden alle auf der abgedeckten Kegelbahn aufgestellt und es wurde gezockt. Es war die 3. Lanparty dieser Art und sie findet alle 6 Monate statt, im August und im Januar.
Es waren ca. 30 Leute anwesend und mit den Jahren wurden es immer mehr, teilweise über 100 Besucher. Was von Freitag bis Sonntags begann dauert nun festivalmäßig regelmäßig eine Woche von Sonntag bis Sonntag. Die Killerspiele wichen der Nintendo Wii, gemeinsame Film- und Videoprojekte brachten uns alle immer mehr zusammen. Ich habe sogar meine Frau dort kennengelernt! Ja, sie spielt Killerspiele *lach*
Zumindest ist ein sehr freundschaftlich verbundener harter Kern von 30 Leuten entstanden, ca 10 - 12 sind halt nun regelmäßig bei der Probe.
Dort, auf einer dieser Lanparties haben wir unseren Gig gespielt, ist ja ein paar Seiten früher nachzulesen. Und dort, auf der Januar-Lan ist unser nächster Gig. Das Wort Gig mag da ein wenig professionel für klingen, aber wir geben halt ein Konzert.
Der Gig im August wurde auch von 2 Kameras mitgeschnitten, aber, mit 110 MB ist die Datei zu groß für Youtube und die Tonqualität ist grausam (auf dem Tape, die Zuschauer waren begeistert).
So, Bogen zu Ende. Es war also Probe, irgendwann im Juni/Juli, und da es bei mir im Keller war rief der besagt Hotelbesitzer (und Killerspiel-Spieler) bei mir an. Ich habe halt vollgesoffen wie ich war den Gig zugesagt. Da wir zu dem Zeitpunkt keinen Sänger hatten und ich schon am Telefon das Großmaul hatte musste ich also ran, ist auch etwas früher nachzulesen. Eine Gesangsstunde und go! Und, es hat geklappt.
Damit es weiter wächst nehme ich ab Oktober Gesangsstunden und lasse den Gitarrenunterricht erstmal ruhen.
So ist es passiert, und so gehts hoffentlich weiter, chaotisch, verrückt und verrockt!
Was nicht alles aus Killerspiel-Spielern werden kann...