Gitarre spielen - meine Gedankengänge seitdem ich angefangen habe

Nichts kommt für mich an das Gefühl heran, das ich verspühre, wenn ich mit einer Gitarre auf der Bühne stehe und Musik mache. Wirklich gar nichts!
Aber das Arbeiten in meiner Werkstatt, das Erschaffen eigener Instrumente ist verdammt nah dran!

Aus Interesse begonnen, zwischenzeitlich womöglich nur weitergeführt, um GAS-Anfällle hemmungslos und umfangreich befriedigen zu können (um die Thematik mal wieder aufzugreifen.... ;) ), bin ich nun wieder soweit, es einfach zu tun, weil ich in dieser Tätigkeit nahezu so aufgehe, wie im Musizieren selbst.

Ich liebe es, ich liebe es wirklich!

Man hält zu Anfang nichts als ein paar Stücke Holz in der Hand und formt daraus, Stück für Stück, etwas Eigenes. Ein eigenes, elegantes, wunderschönes Kunstwerk - wenn es dann am Ende auch noch klingt, wie es soll, dann ist die Freude perfekt. Ich stelle Gitarren mittlerweile nurnoch abends oder am Wochenende fertig, weil meine Freundin darauf besteht, dabei zu sein, wenn ich nach dem Lackieren die Gitarre endgültig zusammenbaue und anfange zu spielen. Sie sagt, dieses Lächeln, nein, dieses hemmungslose "in sich rein grinsen", sieht sie sonst nicht allzuoft!

Das gleiche kann ich andersrum aber auch beobachten. Bei vielen Berufen, arbeitet man, geht abends nach Hause und arbeitet am nächsten Morgen einfach weiter. Aber ich sehe abends, was ich vollbracht habe. Ich sitze im Wohnzimmer und schwärme meiner Freundin von den wunderbaren Linien der heute gehobelten Archtop-Decke vor, natürlich nur, bis sie mir sanft ins Wort fällt... Irgendwann ist auch mal Abschalten angesagt... :)
Aber ein fertiges Instrument seinem zugedachten Besitzer zu übergeben, zu sehen, wie er reagiert, die große Erleichterung, wenn er alle seine Wünsche perfekt umgesetzt sieht - das ist großartig! Das bauen von Gitarren halte ich für einen der wenigen Berufe, in dem ich meinen Gegenüber glücklich mache und es ihm wirklich und umgehend ansehe - sollte so nicht jeder Arbeitstag enden.... :)
Es ist harte, anstrengende und oft auch nervenaufreibende Arbeit, aber das Ergebnis ist es mehr als wert!

Aber auch die alltäglichen Arbeitschritte sind wunderbar. Ihr glaubt nicht, wie wundervoll Holz beim Zargenbiegen riecht. Ich habe sogar einige Lindenstreifen in der Werkstatt rumliegen, die nur dazu da sind, dass ich sie mir schnappen kann, wenn ich gerade eine Auszeit brauche und einfach an ihnen rumbiege, um zu spüren, wie das Holz unter meinen Fingern nachgibt und diesen wunderbaren Duft zu riechen.
Und wenn nach dem Hobeln, Späne über Werkbank und Boden verteilt liegen, dann lege ich absichtlich viele Laufwege zurück, denn das sanfte Knirschen der Späne unter meinen Füßen ist wirklich Musik in meinen Ohren!

Und was ich von einigen Gitarrenbauern gehört habe, dass man durch die tägliche Arbeit die Lust am Musizieren verliert, dass man in seiner Freizeit kein Instrument mehr in die Hand nimmt - das kann ich für mich definitiv nicht bestätigen!
Das mag daran liegen, dass das Gitarrebauen kein "Full-Time-Job" (obeohl es angesichts der Arbeitszeit wohl einige Menschen so bezeichnen würden....:D )bei mir ist, wahrscheinlicher ist aber, dass sich meine bedingungslose Hingabe zur Musik nur schwer erschüttern lassen wird. Sie hat mir durch schlechtere Zeiten geholfen, mir bessere beschert und mich Zeit meines Lebens begleitet.




Okay, ich hoffe ich gehe euch hier nicht zu sehr auf den Sack mit meiner Schwärmerei.... :D


Greetz
Paul
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus Interesse begonnen, zwischenzeitlich womöglich nur weitergeführt, um GAS-Anfällle hemmungslos und umfangreich befriedigen zu können (um die Thematik mal wieder aufzugreifen.... ;) ), bin ich nun wieder soweit, es einfach zu tun, weil ich in dieser Tätigkeit nahezu so aufgehe, wie im Musizieren selbst.

Ich liebe es, ich liebe es wirklich!

Ich beneide dich um diese Fähigkeit, aus mehreren Stücken Holz, ein Instrument zu schaffen :great:

lg,NOMORE
 
Seit ich vor gut 25 Jahren zu Üben aufgehört habe, bin ich ein viel glücklicherer Gitarrist ;)

Und du spielst jetzt seit....gut 25 Jahren? :D:D

@Starling:

Das wirkt fast schon zu glücklich, um wahr zu sein, aber freut mich, dass es dir so gut ergeht mit der Bauerei. Wie auch NOMORE kann ich da nur Respekt zollen. :great:
 
Tja, manche Dinge sind merkwürdig. Wieder andere Dinge sind noch wesentlich merkwürdiger :eek:

Seit ich etwa 12 Jahre alt war, habe ich mit gewünscht ein Instrument zu spielen. Gitarre hätte es sein sollen, oder Bass. Eigentlich Bass. Aus den verschiedensten Gründen wurde nie etwas daraus, gute 25 Jahre vergingen schnell und "ungenutzt", in musikalischer Hinsicht.
Seit April 2007 spiele ich endlich ein Instrument. Bass war die Wahl, welche sich auch als richtig erwiesen hat. Kurz darauf kam die Gitarre hinzu, auch damit kann ich nach rund zwei Jahren halbwegs umgehen. Gut spielen kann ich weiss Gott nicht, aber das ist mir schnurz :D

Mit einem Auge schielte ich aber auch immer wieder auf ein Schlagzeug und nachdem meine Frau Interesse am drummen angemeldet hatte, sind wir nun auch noch Besitzer eines netten Drumsets (wen es interessiert, hier hat's Fotos).

Lustig, von Null auf Dreihundert in gut zwei Jahren. Das hätte ich auch nie für möglich gehalten. Wenn ich jetzt noch irgendwann anfange, miserabel Keyboard zu spielen und dazu falsch zu singen, kann ich meine eigene one-man Band aufmachen :cool:

Das Leben ist Blödsinn, keine Frage. Aber manchmal ist es so richtig fetziger, cooler Blödsinn :)
 
@Susanne: Glückwunsch zum bestandenen Einstand als Metal-Braut!

Ich hätte auch mal wieder Bock auf einen geilen Gig, der nächste Auftritt steht aber wohl erst im Dezember an. Unseren traditionellen Sebtembergig auf dem Jahresfest einer der größten deutschen Behinderteneinrichtungen haben wir dieses Jahr leider abgeben müssen - an Mungo Jerry! Welche Schmach...

Am Mittwoch bei der Probe haben wir uns mal wieder überlegt was für Songs wohl beim Publikum gut ankommen würden und sind dann doch wieder zu dem Schluß gekommen das wir lieber den siebten Deep-Purple-Song covern als uns mit irgendwelchen Top-40-Songs zu prostituieren. Dafür muß man dann natürlich auch auf den ein oder anderen Auftritt verzichten, auf Tanzmusik oder Top-40-Kapelle haben wir aber alle keinen Bock.

Es muß rocken!
 
lieber den siebten Deep-Purple-Song covern als uns mit irgendwelchen Top-40-Songs zu prostituieren. Dafür muß man dann natürlich auch auf den ein oder anderen Auftritt verzichten, auf Tanzmusik oder Top-40-Kapelle haben wir aber alle keinen Bock.

Sehr gute Einstellung, so bleibt euch und dem Publikum der Spaß erhalten.
:great:
 
Ich werd' noch wahnsinnig :redface:

Ich hab eine gute Paula und 2 gute Strats. Ich liebe sie alle drei, aber.......

Ich stelle immer wieder fest das es mich immer wieder zur Paula zieht, gerade in der Band fühle ich mich auf der Paula wohler. Zu hause im stillen Kämmerchen spiele ich doch eher mit der Strat. Vom Sound her sind beide Typen wirklich großartig.

Das tragen (am Gurt) der Paula im Stehen bringt mir ein besseres Spielgefühl als die Strat. Im Stehen komm ich mit der Strat nicht wirklich klar, sie fühlt sich irgendwie fremd an :gruebel: (hat nichts mit der Gurtlänge zu tun) Ich versuche nun schon seid 10 Monaten mich an die Strat zu gewöhnen - aber es funktioniert nicht wirklich.

Bin ich eigentlich doch ein Paula Spieler und zwinge mich Strat zu spielen ? Kann es sein das ich mich nicht auf beide Mensuren einstellen kann.

lg,NOMORE
 
@NOMORE: klassischer Fall von Paula-Typ, devinitiv!!! ... ich würde da gar nicht weiter rumforschen, wenn du dir eine Strat umhängst und dich unwohl fühlst, solltest du sie meiner Meinung nach verkaufen. ... die weiße ....


AN MICH :D ... ICH bin nämlich der Strat-Typ :)
 
An Fidel verschenken wäre ok. Der sucht doch 'ne weiße Strat (allerdings mit Mapleneck) :redface:

Gruß, Bachmann, Turner, Overdrive :gruebel:
 
An Fidel verschenken wäre ok. Der sucht doch 'ne weiße Strat (allerdings mit Mapleneck) :redface:

Gruß, Bachmann, Turner, Overdrive :gruebel:

:D Janez wieder :D

Vielen vielen lieben Dank, Clemo!!! (Natürlich kann die auch aus Erle mit Rosewoodneck sein. ) Ich möchte, dass Du sie mir signierst! ;)

Weiß jetzt gar nicht, was ich sagen soll ....... a dream comes true!
 
Vielen vielen lieben Dank, Clemo!!! (Natürlich kann die auch aus Erle mit Rosewoodneck sein. ) Ich möchte, dass Du sie mir signierst! ;)

Weiß jetzt gar nicht, was ich sagen soll ....... a dream comes true!

:D Schöne Idee - aber die 62er bleibt auf ALLE Fälle, aber von der SRV werd ich mich trennen. Obwohl..........sie klingt halt auch schweine geil :gruebel:

Und dann...................kommt eine neue Paula ins Haus :rock: (Traditional Iced Tea)

lg,NOMORE
 
:D Schöne Idee - aber die 62er bleibt auf ALLE Fälle, aber von der SRV werd ich mich trennen. Obwohl..........sie klingt halt auch schweine geil

nee, die SRV.... hm.... gülderne Hardware auf einer Strat,... na, ich weiß nicht....

aber pass auf: der janez wäre scharf auf meine Artist, ich bin scharf auf deine 62er ... frag ihn doch mal, was er bereit wäre dir zu geben :) :)
 
NIX !!!

(und meine Artist behalte ich selbst) :) Wenn Du Deine verkaufen willst, dann bist Du doch bescheuert Mann :gruebel:

Gruß Asbach Uralt :redface:
 
Jetzt ist es wieder gut, wir sind doch nicht auf irgend einer Vertickseite
im Internet und auch nicht auf dem Flohmarkt oder auf den .... Markt , NEIN!
Wieso, weshalb und warum, Guggst DU HIER! :great:
 
mir gehts genau umgekehrt. Ich habe eine Gibson Les Paul Studio und 3 Stratige Gitarren, die aber eher dem Low Price angehören, und die spiele ich auch am liebsten. Tur mir ja immer etwas weh das meine teuerste Gitarre meist in der Ecke steht. Aber ich bin definitiv ein Stratplayer. Ich finde eine Les Paul steht mir auch nicht so gut ;)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben