Der Foxy und seine Foxycaster - Erfahrungsbericht
Ich wurde nun schon mehrmals nach Erfahrungen mit meinem ersten Eigenbau, der Foxycaster gefragt, deswegen schreib ich mal ein wenig über ihre Feuertaufe (mehr eine Wassertaufe).
Wir trafen uns Ende Juli am Proberaum, um den Bandbus zu beladen. Ich hatte einen Gitarrenkoffer und einen Gigbag dabei. Mein Freund, der Keyboarder sagte sofort: "Los auspacken, jetzt will ich sie auch mal sehen", er nahm sie in die Hand, sie gefiel ihm ... vor allem lobte er das geringe Gewicht und die Handlichkeit.
Eigentlich wollte ich ne halbe Stunde früher kommen, um den ersten Test am Twin durchzuführen, aber irgendwie hab ich alles vertrödelt.
Es blieb also bei der reinen Sichtkontrolle durch meinen Kumpel. Er war zufrieden, der kurz darauf eintreffende Saxophonist (Holzblasinstrumentenbauermeister) kritisierte die teilweise lieblose Fertigung
... das war mir natürlich bewusst, aber ich wollte das Teil endlich spielen, deswegen wurde ich zum Ende hin immer schlampiger
Dann war Soundcheck, für uns mittlerweile ein Ding von 20 Minuten für die komplette (12 Mann-) Band.
Und dennoch,... mein Kumpel grinste und sagt in seinem trockenen Humor:" Die klingt wie deine Fender".
Das reichte mir erstmal. Ich hatte entschieden, dass sie nicht als Backup dabei sein sollte, sondern ich sie von Anfang an spiele... diesmal sollte die Fender die Backup-Gitarre sein.
Manche Nummern, grade solche mit irgendwelchen Single-Note-Riffs gingen mir nicht ganz so locker von der Hand wie sonst. Konzentration war gefragt, aber von Stück zu Stück wurde alles wie selbstverständlich. Was mich allerdings öfter selbst störte war meine erfundene (vereinfachte) Schaltung. Ich hab mich öfter mal verschalten
Aber der Sound war immer klasse.
Das Konzert war ein Open-Air und der im Halbstundentakt hereinbrechende Regen war mehr als nur unschön. Die Bühne war seitlich offen und ständig war das Effektboard unter einer Plane verschwunden. Ich bediente es trotzdem im Blindflug, klappte ganz gut.
Vor dem letzten Set hatte ich einen Totalausfall, ich dachte sch####, hätt ich nur sauberer gelötet, oder besser abgeschirmt oder was auch immer. Mitten im Song hatte ich dann schnell die Fender genommen, umgesteckt, angespielt, verdammt, kommt auch kein Ton.
Routiniert riss ich dann das Kabel aus dem Effektboard und bin direkt in den Amp. Ok, geht wieder.
Das Board hatte wohl das Regenwasser nicht ganz so gut vertragen
Aus Bequemlichkeit blieb ich dann die letzte halbe Stunde bei der Fender, bin aber mit einem zufriedenen Gefühl heimgefahren.
Sie hatte ihre erste Prüfung bestanden, es hat alles geklappt, sie hat funktioniert, und vor allem sie hat geklungen, sie hat sehr gut geklungen.
Dafür, dass ich nur deshalb eine Gitarre gebaut habe, um zu sehen, ob ich eine Gitarre bauen kann, bin ich mehr als zufrieden
Danke für die Aufmerksamkeit
p.s. bischen Bild und Ton in meiner Signatur