Gitarre spielen - meine Gedankengänge seitdem ich angefangen habe

.Warum also dieses Thema und das ausufernde Geblubber? Mich interessiert es einfach mal, ob andere hier auch solche Erfahrungen gemacht haben.

Du solltest Dir den Tread von Brginn an durchlesen, .dann findest Du Antworten. Soweit mir aufgefallen ist, bist Du die erste Frau, die von ihrer Erfahrung spricht. Klasse!

Ansonsten streikt bei mir Telefon und Internet, deshalb bin ich nur kurz angebunden. Ich werde mich zur gegebenen Zeit ausführlicher melden. Nur eines vorweg, die Gitarre gab mir im Zusammenhang sehr wertvoller Menschen, die an mich glaubten, ein zweites Leben. Mehr dazu, wenn mein Internet wieder funzt!

Schönen Abend wünscht
PAULE
 
Du solltest Dir den Tread von Brginn an durchlesen, .dann findest Du Antworten. Soweit mir aufgefallen ist, bist Du die erste Frau, die von ihrer Erfahrung spricht. Klasse!

Ansonsten streikt bei mir Telefon und Internet, deshalb bin ich nur kurz angebunden. Ich werde mich zur gegebenen Zeit ausführlicher melden. Nur eines vorweg, die Gitarre gab mir im Zusammenhang sehr wertvoller Menschen, die an mich glaubten, ein zweites Leben. Mehr dazu, wenn mein Internet wieder funzt!

Schönen Abend wünscht
PAULE

Ich glaube, da liegt ein Missverständnis vor ;)
 
Was ich mir nicht vorstellen kann, ist das sie als Retter für deine eigene Kraft dich da herauszuholen gelten kann. Das hast du wohl selbst gemacht.

Da hast Du vollkommen recht, die Kraft steckte in mir, mich aus "dem Dreck" zu ziehen. Letztendlich war es auch nicht das Therapiekonzept, sondern ich, der ohne faule Kompromisse ein eigenständiges Leben realisieren wollte. Ich arrangierte mich mit dem was da war, auch wenn es nicht immer das Beste war. Die Gitarre hatte Zwangspause einlegen.

Eine erste unbewusste Ahnung über meine Willenskraft bekam ich noch als Drogenkonsument. Ich stellte mir vor wie mein Leben zu laufen hat und wie ich mir Wunschträume in Erfüllung gehen lassen kann. Ich spürte eine innere Kraft und bekam vage Vorstellungen. Zu diesem Zeitpunkt und während meiner Therapie, war mir meine Stärke nicht bewusst, sie wurde mir erst viele Jahre später deutlich.

Die Gitarre war meine Begleiterin zur Droge und wegg von der Droge, genau so wie ich derjenige war, der ja und später nein dazu sagte. Die Gitarre ermöglichte mir ein 2. Leben, dahinter stehe ich voll und ganz. Sie brachte mich auf einer neuen Ebene mit der Gesellschaft in Kontakt. Ohne sie hätte mein Leben eine andere Wendung genommen und zwar ab in die Gewaltkriminalität.

Selbstverständlich war die Gitarre nicht meine innere Stärke. Das war auch ich, aber zu sehen und mitbekommen, dass es die Stärken in mir gibt, dazu waren Menschen erforderlich, die an mich glaubten und mich unterstützten.

Ich möchte ... die Gitarre/Musik auf jedenfall nicht als Drogenersatz hier sehen.

Gut, da habe ich mich etwas unglücklich ausgedrückt, obwohl ich auch von meiner Lebensbegleiterin spreche. Es ist klar und mir auch nicht neu, dass sich die Gemüter beim Thema Drogen emotional erhitzen. Muss nicht sein und wir müssen auch keinen Glaubenskrieg führen. Was unbestritten ist, dass Drogen immer auch eine medizinische Wirkung haben, auch die die unter das BTMG fallen.

Ich hatte die Erfahrung mit meiner Gitarre gemacht, dass Musizieren wie eine Droge wirkt, mit der ich zurecht komme.

Das war meine Aussage und wichtig war mir der Schluss "dass Musizieren wie eine Droge wirkt, mit der ich zurecht komme!!!" Ebenso gibt es Menschen, die nur mit Drogen klar kommen. Ich kenne einen Menschen, der nimmt Drogen, weil er keine Psychose bekommen will. Ich will darauf hinaus, dass meine Gitarre für mich eine sehr gute Medizin ist, die nur manchmal süchtig machend ist, wenn ich am suchen, ausprobieren oder was geiles entdeckt habe und es stundenlang teste.
 
Ich finde es richtig bewundernswert, wie du die Kurve gekratzt hast :great: ..deine Gitarre hat dir dabei geholfen, einmal mehr der Beweis wie tief man mit seinem Instrument verbunden sein kann :rolleyes:

Danke MAD!

Ich habe mir einige Deiner Musikproben angehört, die ich Klasse finde. Vor allem Dein akustisches Reportuar. Ich könnte mir vorstellen, an einer Session mit Dir mitzuwirken. Trifft jedenfalls schon meinen Geschmack!
 
Hallo Michael und selbstverständlich können sich all die anderen auch angesprochen fühlen. Mir geht es mit den Geschichten jedenfalls so, dass irgend ein Teil von mir angesprochen wird.

Herzlichen Dank für Deine Kritik und Denkanstöße!

Paule, ich hoffe ich habe dich jetzt nicht zu sehr "missgebraucht", denn ich schließe mich in meine eigenen Worten vollkommen mit ein und bin mir durch meine eigenen Erlebnisse bewusst, dass nicht immer alles (gleich) gelingt und manche Dinge Zeit brauchen bis sie werden, bis sie vielleicht auch heilen.

Ich fühle mich nicht "miss(ge)braucht". Es ist eine berechtigte Kritik die schließlich aus Deiner Erfahrung resultiert. Damit habe ich keine Probleme. Allerdings denke ich schon, dass ich meine Drogenproblematik, die inzwischen fast vier Jahrzehnte hinter mir liegt, als erledigt betrachten kann.

Durch meine Drogentherapie bin ich „Haarscharf“ an einer erneuten Traumatisierung vorbei geschlittert. Ich wurde zu einem Überlebenskämpfer und lernte nicht zu lieben, sondern „wie von einer Fliege gestochen“ zwanghaft zu kämpfen. Von allen Seiten drohte Gefahr, wieder abzugleiten. Das war doch nicht mein Problem. Überlebenskämpfer war ich bereits vor meiner Therapie. Immerhin hatte ich von Geburt an in unterschiedlichen Heimen mit wechselnden Bezugspersonen überlebt. Ich hatte sozusagen in hospitalisierten Gewaltverhältnissen zu überleben und mich froh und glücklich zu schätzen, dass man mir einen Platz zur Verfügung gestellt hatte und dankbar zu sein. In diesen Lebensverhältnissen wirst du Überlebenskämpfer oder gehst vor die Hunde.

Was mir die Therapie im guten Sinne einbrachte war, dass ich mich disziplinierte und nicht alles wieder hin schmiss, was mir gegen den Strich ging. Ich hatte mich auch diszipliniert mich auf die Therapie einzulassen.

Ich ging meinen Weg "Step by Step". Wurde erfolgreicher Drogentherapeut, Ehemann, Familienvater, geschiedener Mann, berufstätiger Alleinerzieher, erneut unehelicher Vater und dann der Zusammenbruch, Trennung von meinen Kindern und Neubeginn! Meine Kinder erlebten eine ähnliche Geschichte wie ich. Sie waren von einem Tag auf den anderen ohne einen Vater und ich lernte meinen niemals kennen. Dies war meine Tragödie, die mir in frühester Kindheit widerfahren ist.

Was die offenen Wunden betrifft, so habe ich 20 Jahre akzeptiert, mich elend zu fühlen und zu schweigen. Mein Platz war am Rand oder zwischen den Nischen. Gut fühlen können sich nur die Besseren. Ich muss nehmen, was übrig bleibt. Ich hatte Null Selbstwertgefühl und konnte es grandios vertuschen. Was von Nöten gewesen wäre in der Drogentherapie, dass ich anfange mich selbst zu lieben und nicht meine Taten geliebt werden. Mit dieser Grundproblematik war ich absolut Beziehungsunfähig und jede Partnerschaft war zum scheitern verurteilt, was ich auch erlebt habe.
 
Danke MAD!

Ich habe mir einige Deiner Musikproben angehört, die ich Klasse finde. Vor allem Dein akustisches Reportuar. Ich könnte mir vorstellen, an einer Session mit Dir mitzuwirken. Trifft jedenfalls schon meinen Geschmack!


Guten Abend Paule!

...ebenso danke! Naja ich halte mich was das Gitarrenspiel anbetrifft auch als Anfänger, momentan ist nicht so viel los (ca. 1-2 Sunden in der Woche), dennoch bin ich ganz zufrieden, immerhin sind es nur 6 autodidaktische Jahre, das wird aber in Kürze wieder forciert... auch weil ich meinen Job mal wieder verloren hab...:cool:

Naja, das packe ich auch noch....
Ob ich allerdings fähig bin mit jemand zusammenzuspielen :confused:
 
Guten Abend Paule!

...ebenso danke! Naja ich halte mich was das Gitarrenspiel anbetrifft auch als Anfänger, momentan ist nicht so viel los (ca. 1-2 Sunden in der Woche), dennoch bin ich ganz zufrieden, immerhin sind es nur 6 autodidaktische Jahre, das wird aber in Kürze wieder forciert... auch weil ich meinen Job mal wieder verloren hab...:cool:

Naja, das packe ich auch noch....
Ob ich allerdings fähig bin mit jemand zusammenzuspielen :confused:

Schade das mit dem Job. Da gehen in diesen Zeiten ja auch finanziell immer Welten unter. Keine Aussicht auf einen Neuen ?
Viel Erfolg auf jeden Fall beim Finden eines Neuen...:great:
Mach einen Blues draus...

Beste Grüße

Michael
 
Ich wünsche mir, dass weiter diskutiert wird. Meine Geschichte ist erledigt, sie braucht nicht weiter besprochen werden. Das geht am Tread Thema vorbei.

Meine Idee ist von Euch zu erfahren, was die Schwierigkeit ist, wenn man sich dazu entscheidet seine Musik Freunden oder einer anderen Öffentlichkeit zu präsentieren. Was ist wichtig für das Zusammenspiel? Was passiert in einem und wie wird es erlebt? Habt Ihr Erfahrung damit?
 
Meine Idee ist von Euch zu erfahren, was die Schwierigkeit ist, wenn man sich dazu entscheidet seine Musik Freunden oder einer anderen Öffentlichkeit zu präsentieren. Was ist wichtig für das Zusammenspiel? Was passiert in einem und wie wird es erlebt? Habt Ihr Erfahrung damit?

Eine sehr interessante Frage, die ich persönlich aber "noch" nicht beantworten kann. Außer das ich alle paar Wochen mal mit einem Kollegen zusammen spiele, habe ich keinerlei weiteren Erfahrungen diesbezüglich. Allerdings denke ich hin und wieder darüber nach wie es wäre. Das alleine hilft natürlich nicht weiter, weil es nicht real ist. Aber ich hege, im Gegensatz zu meiner Meinung vor zwei Jahren, mittlerweile doch den Wunsch irgendwann mit anderen zusammen Musik zu machen.

Ich bin daher sehr gespannt, was unsere Freunde hier aus ihren Erfahrungen preisgeben können.
 
Ich mache seit etwa 3 Monaten regelmäßig mit einer Schlagzeugerin Musik und muss sagen, dass einen das übglaublich voran bringt :). Man wird einfach gezwungen, eine Sache immer und immer wieder zu üben, bis es klappt, weil man ja bei der nächsten Probe gut vorbereitet sein will. Auch das Timing wird trainiert, weil man sich ja auf das andere Instrument bzw. auf die anderen Instrumente einstellen muss, sich danach richtig muss.
Am 21.06.08, also nach nichtmal 2 Monaten gemeinsamen Übens, hatten wir unseren ersten Auftritt. Man, das war ne Aufregung ;). Wenige Tage davor sah es noch so aus, dass wir es garnicht schaffen würden. Irgendwie hat nichts mehr geklappt, vielleicht haben wir am Schluss (unter diesem Zeitdruck) auch zu intensiv geübt und zu wenig Pausen gemacht. Ich muss dazusagen, dass wir erst eine Woche vor Termin erfahren hatten, dass wir überhaupt auftreten dürfen. Am besagten Tag waren wir natürlich total aufgeregt ;), riesige Vorfreude war selbstverständlich auch vorhanden. Als es endlich auf die Bühne ging ( auf Grund von schlechter Organisation nach einer Stunde Wartezeit) dachte ich, ich muss sterben :D. Meine Hände waren irgendwie wie gelähmt und ich musste auch noch alleine (ohne Schlagzeug-Begleitung) das Intro spielen (btw: wir haben Nothing Else Matters gespielt). Bis auf ein paar kleine Patzer hat aber alles super geklappt und ich wurde zunehmend lockerer :).
Zum Glück wurde der ganze Auftritt auf Video festgehalten ;). Ich habs mir bestimmt schon 1000x angeguckt, weil ichs einfach nicht fassen, dass diese Musik aus unseren Händen (und Füßen ;) ) kommt.
Nach dem Auftritt waren wir übrigens total high :D. Das ist wohl die beste (und gesündeste) Droge, die es gibt ;). Mittlerweile sind wir auf der Suche nach einem/einer Bassisten/In und einem/einer Sänger/In, um eine richtige Band daraus zu machen ;). Vorerst werden wir sicher noch eine Weile covern, aber irgendwann stehen 100%ig eigene Songs auf dem Plan.
Zur Zeit proben wir übrigens 1x in der Woche 1h Stunde (kostenlos!! :great:) in der Musikschule. Ich hoffe, im neuen Schuljahr mit nem neuen Stundenplan klappt das alles noch wie bisher, da wir an diese eine feste Zeit gebunden sind. Normalerweise findet in dem Raum ja Schlagzeugunterricht statt. Ein Proberaum wäre vielleicht auch etwas, worüber man mal nachdenken könnte ... dann wäre man nicht so an diese eine Zeit gebunden und könnte auch mal öfter probem. Aber naja, alles der Reihe nach ;).

Ich kann wirklich jedem raten, mit anderen zusammen Musik zu machen :). Das ist wirklich eine Erfahrung, die einen unglaublich voran bringt und Spaß bringt es sowieso. Wenn ich überlege, wie wir uns immer auf die Proben freuen :) ...


LG,
Jule
 
also mich hat es auch unglaublich weitergebracht mit anderen leuten musik zu machen... vor allen dingen meine erste band verdient hier echt credits, weil wir eigentlich die ganze zeit nur gejammt haben, mal über ein unbekannteres riff von uns, mal über was bekanntes. als es zum ersten mal hieß: "spiel ein solo" (ja, unser bassist hat mich aufgefordert^^), hatte ich gerade die erste position der fünftonskala gelernt und keine ahnung wie das ging. nach dem trial-and-error-prinzip wurde es dann von probe zu probe besser.
außerdem lernt man natürlich, mit anderen zusammenzuspielen, bei einer temposchwankung im zweifelsfall lieber mal mitzugehen als stur weiterzuprügeln, man will ja zusammen spielen. in anderen situationen ist es dagegen eher ratsam zu bremsen, man entwickelt irgendwann ein gefühl dafür ;)
Bei unserem ersten aufnahmeversuch habe ich dann zum ersten mal die härte des musiker-daseins kennen gelernt... wir haben um einen 3-minuten track aufzunehmen sagen und schreibe fast 50 versuche gebraucht, was selbst mit pausen hart ist, weil man sich jedes mal wieder neu konzentrieren muss und jedes mal mit power und intensität spielen muss. am ende hats geklappt und wir waren stolz wie harry, selbst wenn es nur ein rock n'roll im standard-bluesschema mit kurzem solo ist^^
irgendwann habe ich dann angefangen mit einem anderen gitarristen aus meinem bekanntenkreis zu jammen, was recht interessant war (und immer noch ist!) weil er einen komplett anderen spielerischen ansatz verfolgt als ich und aus einer musikalisch ganz anderen ecke kommt (ich: blues, rock, hard rock, jazz; er: vai, satriani, dream theater und so, aber auch flamenco). da kann man sich dann wechselseitig einiges abgucken und es ist immer wieder interessant!
mein fazit: ich spiele immer liebend gern mit anderen leuten zusammen, weil es eine ganz andere dynamik hat mit lebenden menschen zu spielen als im keller zur cd zu dudeln und weil es brutal lehrreich ist!
gruß
jonas
 
Moin!

Also meine derzeitigen Gedankengänge, seit ich wieder angefangen habe (ohne diesen geilen Thread als Meckerthread mißbrauchen zu wollen):

Man muß, wie in (fast) alle anderen Bereichen heute auch, tierisch aufpassen, nicht abgezogen zu werden beim Equipmentkauf, Service, Beratung, Beschreibungen u.v.a., auch und gerade bei den gesetzlich festgeschriebenen Gewährleistungsansprüchen.

Das war früher mal anders, fairer, menschlicher ............... ging doch!!

Will keine Diskussion um dieses Thema lostreten, dennoch sind es zur Zeit meine Gedankengänge - ALLES, was ich mir vor ~ 9 Monaten gekauft habe, ist mittlerweile Vollschrott! Der Amp getauscht (den katastrophalen VOX AD ..... gegen die Stereo Marshall-Transe <== immerhin die ist zuverlässig, das war so gewollt, bei dem mangelhaften Angebot), die China Epiphone STD, absoluter Vollschrott, die jetzt zur Reparatur geschickt ist, ein Kostenvoranschlag erstellt wurde und ich noch dreist gefragt werde, ob ich den Preis akzeptiere und wo ich jetzt um meinen Garantieanspruch kämpfen muß.

Für höherwertges hatte ich damals kein Geld und selbst jetzt nur Bafög!

Sorry für's Reinkotzen hier - geht halt mal um materiellen, kostenintensiven Scheiß, der uns erst befähigen soll, Musik machen zu können!

Ich meine bezüglich minderer Qualität, die nur verkauft werden soll, nicht den Kunden zufriedenstellen! Die Instrustrie scheint es sich leisten zu können, bei der naiven unkritischen Masse der "Ja-Sager"!

Die meisten sind jung und kennen es ja auch gar nicht anders.

Aber das war mal anders!! (Da kann man nahezu jedes Produkt ranziehen, vom Auto, zum Handy, Digicam, naja, eben auch Musikerequipment, ect.)

Ich hätte das jetzt nicht geschrieben, wenn nur ich - und vielleicht noch zufällig - betroffen wäre, nö, beileibe nicht!

Nur die High-End-Klasse produziert noch auch auf Langlebigkeit und für die Zufriedenheit der Kunden und natürlich für ihren Namen, zum Teil "in einem Arbeitsgang", um dann gleich wieder den Markt mit angebotsgünstigerem Schrott zu sättigen.

Sorry, ich bin sowas von auf Kotze, dass ich überlege, den ganzen Scheiß zu verramschen und noch 1, 2, 3 Jahre auf anständiges Zeug hinspare.

An die Jüngeren: laßt Euch bloß nicht durch die ganzen Lobhuderleien in den User-Threads blenden. Das meiste sind Momentaufnahmen!

Gruß, Fidel
 
Harte Worte Fidel!

Ich musste ehrlich gesagt schmunzeln als du dich über dein Zeug aufgeregt hast. Ich hatte auch mal den Vox AD und nun hat ihn ein Freund von mir und der ist höchst zufrieden! Und ich habe auch eine China-Epi, die mich noch nie enttäuscht hat.
Aber würde es mir gehen wie dir, wäre ich sicherlich genauso aufgebracht. Denn so macht musizieren keinen Spaß mehr. Und ständiges draufzahlen trübt die Stimmung im Geldbeutel.

Was in den Userthreads rumerzählt wird, scheint meist wirklich Euphorie zu sein, sonst hätten sich die Leute das Teil ja auch nicht gekauft und preisen es dann als heiligen Gral in einem Internetforum an. Darauf würde ich mich nie blind verlassen...

Und du hast Recht, der Markt ist voll mit billigen (nicht günstigen) Scheiss der dann in den Gitarrenläden rumsteht und jedem Neuling den Superdupermetallicaeviltrvesound verspricht. Letztendlich landen sie dann hier. "Wie kriege ich den Sound blablubb hin, ich habe ein Digitech RP"

Ich würde dir auch lieber zum Sparen raten, dann ist das musizieren am Ende angenehmer und du brauchst dich hier nicht mehr frustend darüber auslassen:)

Gruß Hasau:)
 
Tja, die bittere Wahrheit was ihr beide, Fidel und Hamstersau, da schreibt.

Fidel, ich kann das gut nachvollziehen was du gerade durchmachst. Was übrigens diese ganze "geiz ist geil" Mentalität betrifft, kann ich dir nur zustimmen. Das ist mir aus dem HiFi Bereich seit sehr langer Zeit schon bekannt. Das war noch bis vor wenigen Jahren mein größtes Hobby. Hab mir den Buckel krum malocht dafür. Erst als ich Vater wurde und andere Prios setzen mußte, hat sich das ganze gelegt. Ich hab in über 20 Jahren HiFi Zeit nicht ein einziges Gerät gekauft, dass in irgendeiner Form mal defekt war. Einer meiner Amps, den ich 1983 gekauft habe, läuft noch heute tadellos bei einem Freund von mir.

Diese "Vorgeschichte" war mit ausschlaggebend dafür, dass ich mir bezüglich meiner ersten Gitarre kein Starter Set gekauft habe, sondern eine gebrauchte Gitarre von Gregor Hilden (wo ich mittlerweile bereue sie wieder verkauft zu haben). Amp technisch hab ich einen Fehler gemacht. War halt doch Neuland für mich, und ein 1000€ Amp hätte in meiner Wohnung auch keinen Sinn ergeben. Gitarrentechnisch bin ich aber überzeugt das richtige getan zu haben.

Der Amp geht mir am Allerwertesten vorbei, aber die Gitarre ist m.E. das wichtigste Bindeglied zwischen mir und dem Ergebnis Musik. Und da bin ich z.Z. hochzufrieden. Und ich hab dasGeld auch nicht so locker sitzen. Ich mußte mir meine Hauptgitarre mit vielen Überstunden erarbeiten. Aber es lohnt sich einfach.

@Hamstersau

was die Euphorie betrifft. Interessant finde ich immer wenn User sich was neues kaufen, und zwei Tage später ein "ausführliches" Review dazu schreiben.

Nun denn. Was ich eigentlich sagen möchte. Ich weiß nicht ob ich heute überhaupt noch Gitarre spielen würde, wenn ich mir anfangs ein 200€ Set gekauft hätte.
 
Moinsen,

gleich 2 Themen auf einmal um meinen Senf dazuzugeben.

Erstmal zur Präsentation in der Öffentlichkeit - für mich war/ist es ein grosser Unterschied, ob ich Cover spiele um z.B. bei einer Party zu unterhalten oder ob ich mit eigenen Songs auf die Welt losgehe. Eine Cover ist bekannt, die Leuts wollen feiern und wenn es nicht zu schlecht gemacht ist, läuft sowas eigentlich fast von allein. Man weiß ja wo man spielt und was das Publikum erwartet, die Resonanz des Publikum ist mit zunehmendem Alkoholpegel entsprechend.

Mit eigenen Songs ist das komplett anders, anstatt sich mit den Federn anderer Musiker zu schmücken steht man mit der eigenen Kreativität im Rampenlicht. Wenn dann der Song, der mit viel Herzblut und unter heftigen Diskussionen im Keller entstanden ist, beim Publikum Freude hervorruft, evtl. die Leuts sogar anfangen zu tanzen und man merkt, man hat das Publikum in der Tasche mit genau den Liedern die man zusammen mit der Band geschaffen hat und nicht mit einer drittklassigen Version von Highway to Hell - ich werde davon auf jeden Fall auch ohne Droge breit. Und dann kann einer dieser Momente passieren, den man nur im Zusammenspiel mit anderen Musikern erlebt, dann stimmt für einen Moment wirklich alles, der Ton, die Note, der Groove, und man hat das Gefühl etwas wirklich Schönes erschaffen zu haben.

Ich bin nun alles andere als ein begnadeter Gitarrist, aber liebe es Gitarre zu spielen und habe mit 46 Jahren immer noch Lust, täglich zu üben um vielleicht doch noch ein Quäntchen besser zu werden. Ausserdem sollte man die Lebenserfahrung nicht unterschätzen, auch die lässt Ton entstehen der häufig jungen Geschwindigkeitsfanatikern fehlt.

Zum Equipment - ich will nicht wissen, wieviel Kohle ich schon für Mist ausgegeben habe, der entweder kaputt ging oder schlimmer noch für mich einfach nicht geklungen hat - egal wie teuer. Auf jeden Fall habe ich von Line6 über BossGT 3,5,6,8 Digitech, Racksysteme von "was weiß ich denn noch" usw. alles Mögliche ausprobiert... nur um eeendlich festzustellen, das ich eigentlich nie wie Gitarrist xy klingen wollte sondern nach "meinem" Ton gesucht habe. Da die Kohle nicht gereicht hat, habe ich mich lange auf dem Gebrauchtmarkt umgesehen um was Passendes zu finden. Wenn man Amps oder Gitarren sucht, da gibt es genug Schätze zu finden, die gerade nicht In und damit recht günstig sind. Über evtl. Probleme von älterem Equipment kann man sich hier im Board bestens informieren

Cya

Gnurpsel
 
Hi Gnurpsel,

danke für deinen Beitrag zu diesem Thema. Einen Punkt den du ansprichst finde ich persönlich sehr interessant. Das Spielen der eigenen Musik. Diesbezüglich hat man mir hier im Board schon des öfteren gesagt, dass "den eigenen Stil" finden sehr viel steiniger ist, als Songs nachzuspielen. Ich merke das an mir, auch wenn ich erst seit etwas mehr als zwei Jahren spiele. Ich spiel äußerst ungerne Songs nach, und kann noch nicht mal genau sagen warum. Viel lieber sitze ich hier und spiele einfach irgendetwas vor mich hin, oder hau mir bekannte Backing Tracks rein, und spiele dazu eigene Melodien.

Ich improvisiere sehr viel mehr, als das ich mir irgendwelche Tabs reinziehe. Obwohl ich im Moment mit dem Gedanken spiele mir mal Parisenne Walkaway anzueignen (mir gefallen solche Melodien einfach).

Gruss, Klaus
 
Moinsen,

das mit dem Nachspielen von Liedern kenne ich gut. Auch wenn viele sicherlich anderer Meinung sind, mir persönlich hat das Kopieren eines Gitarrensolos nie viel gebracht, es macht mir einfach so überhaupt keinen Spass. Mich ineressiert mehr ein bestimmtes Lick oder ein bestimmtes Pattern aus einem Solo oder einem Lehrbuch. Solche Sachen versuche ich in mein eigenes Spiel zu integrieren. Wenn ich covere, versuche ich die Stimmung eines Solos mit eigenen Möglichkeiten nachzuempfinden und greife nur da, wo es wichtig ist, auf das Original zurück.

Bezüglich eigener Musik ist das so eine Sache - ich bin da eher der Teamplayer als der Diktator. Heißt, ich habe eine Idee für eine Akkordfolge oder Melodie, stelle sie der Band vor und bin oft erstaunt, zu was sich das im Zusammenspiel entwickelt, wie sehr sich die Sicht auf so ein Stück Musik unterscheidet.

Such dir ein paar Leute mit ähnlichem Musikgeschmack und probiere halt was aus deinen Ideen zu machen. :)

Cya

Gnurpsel
 
Ein paar Gedanken von mir zu der Thematik „eigens Sachen/Covers“. Wenn ich meinen gitarristischen “Werdegang” betrachte fällt mir auf, dass ich zu Beginn sehr viele Sachen von anderen Bands herausgehört und dann nachgespielt habe. Ich denke mal, dass das den meisten von uns so ging, denn ich glaube kaum einem Anfänger ist ein derartiges Talent in die Wiege gelegt, um auch mit minimalsten Anfängerkenntnissen eigene Ideen vorstellungsgetreu und frustrationsfrei umsetzen zu können. Diese „Cover-Phase“ war in meiner Entwicklung von unschätzbarem Wert, da ich so mir viele Sachen abschauen konnte, die ich später bzw heute noch in meinem eigenen Songwriting permanent brauche. Gerade das Studieren von Songstrukturen war eine wahre Fundgrube für spätere eigene Stücke. Diese Phase dauerte in etwas 2 Jahre und seit dem habe ich Covers eigentlich nur noch aus 2 Gründen gespielt: entweder weil wir ein Stück in der Band spielen wollten oder weil mich Passagen eines Stückes technisch reizten und ich so quasi meine Fähigkeiten erweitern wollte. Ich hatte nie den Fall, das ich ein Stück das mir gefiel einfach nachspielen wollte. In meinem Fall waren die Covers also wirklich nur ein reines Hilfsmittel, ein Werkzeug oder vielleicht auch eine Art Katalysator um mein Spiel und meine eigene Musik weiterzubringen. Ohne diese „Lehre“ hätte ich sicherlich nicht die Möglichkeiten, die heute habe.

@Fider: ich kann deinen Ärger sehr gut verstehen. Ich hatte immer das Glück verhältnismäßig zuverlässiges und langlebiges Equipment zu haben (klanglich gut war leider auch nicht alles), und gerade als ich Anfang der 90er angefangen habe waren da auch genug Sachen aus der „low Budget“-Schiene dabei. Von daher kann ich deinen Punkt, dass heutzutage im Gegensatz zu Früher die Qualität nicht mehr die gleich ist nur bestätigen. Dagegen muss ich aber halten, dass die Brüllwürfel und Billigklampfen von damals absolut grottig klangen und dass man heute schon zu nem absoluten Billigteil von Aldi oder zu ner lowest-Budget-Granate bei ebay greifen muss, um da auch nur annähernd ran zu kommen. Das war die Kehrseite der Medaille. Der Punkt ist denke ich, dass es für die Hersteller wesentlich einfacher ist z.B. unglaublich vielseitige, passabel bis gut klingende, aber qualitativ eher suboptimale Amps zu verkaufen als ne atombombensichere Kröte. Na klar wäre es wünschenswert, dass die Hersteller da einen Mittelweg finden, aber es ist wohl eine Unsitte unserer Zeit, dass Qualität eine immer untergeordnetere Rolle spielt. Ist wohl so was wie ein Abfallprodukt unserer Wegwerfgesellschaft (man beachte das Wortspiel). Und so wie ich das sehe geht diese Entwicklung von Seiten der Nachfrage aus und nicht vom Angebot. Was ich meine ist: erst wenn die Masse der Käufer qualitativen Produkten den Vorzug gibt wird da auch auf Herstellerseite ein Umdenken stattfinden. Das Problem ist nur: Was soll man den Vorzug geben wenn es keine qualitative Alternative für den eigenen Geldbeutel gibt?
 
Zu den 2 Themen möchte ich mich aus äußern, leider weiss ich nicht wann ich das nächste mal einen Internetzugang bekomme, Stress mit meinem Mitbewohner, deshalb bitte ich zu entschuldigen, wenn das Thema schon fortgeschritten ist.

Anfangen will ich mit dem technischen Kram.
Es ist nun leider mal so, dass wir Kunden uns in den Jahren genau wie der Markt verändert haben, ich will sogar sagen, der Markt hat uns durch clevere Marketingmaßnahmen heftigst beeinflusst.
Für die Industrie war es im günstigeren Preissegment noch nie wünschenswert, dass die Produkte zu lange halten, einfach weil ein 20 Jahre alter Amp nur ein mal Kohle rein bringt. Bei den teuren Produkten steht die Qualität noch immer im Mittelpunkt, einfach weil es hier jetzt genau dieses Verkaufsargument ist, was von den günstigeren Produkten sofort unterscheidet.
Nun wir haben uns zu großen Teilen von der Geiz ist Geil Mentalität anstecken lassen und die Konsumgeilheit die wir halt heute ziemlich mehr ausgeprägt haben als noch vor knapp 30 Jahren hat auch zugenommen.
Tja da kommt eins zum anderen, wir sind nicht mehr bereit zu warten bis wir was neues kaufen können, nein wir wollen es am besten gestern gehabt haben. Und dank China und Vietnam warten in den Musikgeschäften heute auf uns Verstärker zum Preis ein Playstation Spiels. Prima, nur erwarten wir unglücklicherweise von diesen Produkten dann genau die Eigenschaften die in der Werbung und auf der Packung beschrieben werden, viele kommen leider nicht auf die Idee, wenigstens nicht von Beginn an, dass hier etwas so wie es beschrieben wird nicht stimmen kann.
Dann wird gekauft, festgestellt, dass es nicht ganz das ist was man erwartet hat und man versucht durch den Kauf eines billigen Effektes doch den erwünschten Ton zu bekommen.
Das Ende des Liedes ist für den Käufer so ärgerlich wie für den Verkäufer erfreulich, wir stehen binnen kürzester Zeit wieder auf der Matte und kaufen was neues. Den Hersteller freuts, den Verkäufer freuts, uns nicht.
Nur trennt sich spätestens jetzt die Spreu vom Weizen, es gibt duzende die jetzt wieder nen billigen Verstärker kaufen, in der Hoffnung jetzt den heiligen Karl für 3 Stangen Kippen zu bekommen, andre sind aus Erfahrung klüger geworden und versuchen sich in einem neuen höheren Preissegment. Nur auch hier gilt, die Qualität die ein Leben lang hält, die bekommt man auf Sicherheit fast nur, wenn man zu den ganz teuren Produkten geht.
Nur hier stellt sich dann die Frage, ob man es nicht in Kauf nimmt, dass der Verstärker nach 10 Jahren abraucht, weil man dann eh gerne mal wieder was neues hätte.

In der guten alten Zeit, wurden die Dinge für die Ewigkeit produziert, zum Leidwesen der Produzenten, heute stellt sich die Sache dann doch etwas anders dar.


Die Erfahrungen an der Öffentlichkeit:
Unser erster Auftritt mit meiner ersten Band (Cover) war zum Abiball, ich würde sagen ein einfaches Publikum, weil einfach sehr gut drauf und bei weitem nicht mehr nüchtern. Aber das Gefühl auf der Bühne zu stehen, Musik zu machen und den Leuten unten gefällt es, ist einfach unbeschreiblich. Das war ein richtiger Rausch in dem ich mich da befunden habe, einfach grandios!

Es folgten dann weitere Auftritte, nun auch mit ein paar Liedern von mir und es war noch unbeschreiblicher, als du vom Publikum das Feedback gespürt hast, dass auch ihnen dieser Song gefällt.

Mit meiner letzten Band hatten wir dann nur eigene Stücke und beim ersten Auftritt, keiner kannte uns, war ich schon sehr nervös, kein doppelter Boden, nur eigene Stücke, wenn sie es Mist finden dann wird es eine elendig lange Show und das Gefühl der Ernüchterung danach wohl noch katastrophaler als wenn deine Freundin dich kickt. Tja so hab ich mir das vorgestellt, nur die Songs und das Publikum passten ganz gut zusammen und so wurde es ein richtig geiler Gig mit einer tanzenden Meute die Dank den großartigen animatorischen Fähigkeiten unseres Sängers uns förmlich aus der Hand gefressen haben. So muss ein Konzert sein, Energie pur! Nachdem ersten Gig hab ich die komplette Nacht nicht schlafen können, war völlig aufgewühlt und aufgepusht, da ging gar nichts.
Das Gefühl legte sich zwar nicht nach ein paar weiteren Gigs, aber mit der Zeit hat man einen Weg gefunden halbwegs schnell wieder runter zu kommen, wieder Ruhe zu finden und neue Energie zu tanken, denn ein solcher Gig gibt dir zwar alles, aber er fordert dich auch komplett.

So das waren meine Gedanken, über Musik und das ganze drumherum, ich danke fürs Lesen
 

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