Gitarre spielen - meine Gedankengänge seitdem ich angefangen habe

heute war probe bei uns und aus dem einen oder anderen grund suchen wir gerade eine neue trällerstimme.

uns war es egal ob wir ein mädel oder ob es ein kerl wird, da wir eh eher pop-rock machen mit einigen baladen. unser alter sänger war ok, aber keine granate. aufgrund der suche hatten wir heute eine bekannte von mir dabei, 3,5 jahre klassischer gesangsunterricht und sie hatte schiss das sie stimmentechnisch nicht reinpasst.

jeder der musik kennt liebt die gänsehaut vor begeisterung. die musik, die stimme absoluter hammer .. es war so gut das die sängerin vom nachbarraum rüberkam und ihren sehr positiven kommentar abgeben musste.

es war einer der momente in denen man weiss warum man den spass an der musik und am spielen hat.

jetzt hängt es nur noch davon ab ob die sängerin auch uns ertragen kann und wir können endlich mal anfangen konzerte zu spielen bzw vorzubereiten.

@foxtom: aus den gleichen gründen kannst du auch ohne schmerzen zu haben das teil in dem moment spielen. man lässt sich treiben, man will die anderen nicht im stich lassen und es macht einfach so viel spass das man das drumrum vergisst
 
Du scheinst auch ein unwahrscheinliches Erinnerungsvermögen zu haben.

Mein Erinnerungsvermögen ist relativ selektiv. Es gibt sicher einen Haufen, der in meiner Story durchs Raster fällt und natürlich ist es eine absolut subjektive Sichtweise, in der ich möglichst gut wegkomme.
Es ist eher so, dass sich Momente, die mit großen Emotionen verbunden waren, sich besonders gut eingebrannt haben. Die Zwischenräume zwischen diesen Momenten fülle ich dann. Aber die Erinnerungen kommen jetzt auch einfach so wieder, je länger ich mich mit dem Thema befasse.
Dabei werde ich teilweise ganz schön sentimental, besonders das, was jetzt noch kommt, war wirklich eine großartige Zeit, der ich sehr nachtrauere. Aber wie ich schon zu Beginn geschrieben habe: Das hier ist auch eine Möglichkeit für mich, Einiges aufzuarbeiten.
Was ich jetzt festgestellt habe ist, dass sich einige Fehler bezüglich des Zeitablaufs eingeschlichen haben. So kam der Silberstreifen schon etwas vor der Bayerischen Meisterschaft, die erst 1992 war, wie ich jetzt wieder herausgefunden habe.
Aber das ist für den Gesamteindruck nicht so wichtig.

Warum ist das, wenn man es zu Hause alleine macht aufs übelste schmerzhaft und in der Band beim Zusammenspielen merkt man gar nichts?.... ein völliges Rätsel...
Das ist für mich kein Rätsel, habe ich selbst oft genug erlebt. Es gilt für Metalbands genau so wie für Akkordeonorchester: Die Gruppenenergie trägt dich und hebt dich in Höhen, die du alleine nicht erreichst.
Dieses Phänomen der Gruppenenergie wurde und wird sowohl zum Positiven als auch zum Negativen :mad: verwendet, denn damit kann man ganze Menschenmassen auf eine Linie bringen, wenn man geschickt ist.
In einer Band oder einem Orchester ist das natürlich eine Supersache und wenn du auch noch vor Publikum auftrittst, wird es noch besser. Da kommt nämlich noch die Energie des Publikums dazu, die durch dessen Aufmerksamkeit auf dich und dessen Emotionen entsteht. Es gibt Leute, die werden richtig süchtig nach diesem Kick und sind dann vor Publikum auch besonders erfolgreich. :rock:

Und zum Thema Feeling:
Meiner Ansicht nach ist etwas, was ein Zuhörer als Feeling empfinden mag bis zu einem bestimmten Grad lernbar. Ich stimme mit dem Schlumpf überein, dass man erst einmal bestimmte Techniken lernen muss, um ein potentiell vorhandenes Feeling umzusetzen. Auch kann man Techniken lernen, die beim Zuhörer eine Feeling suggerieren.
Wie ich später noch berichten werde, haben wir uns mit den Akkordeons mit bestimmten Methoden ein richtiges Swing-Feeling eingebläut, das ist möglich.
Und dann kann die oben beschriebene Gruppenenergie auch noch bewirken, dass du mehr mit „Feeling“ spielst, selbst wenn du Song oder Stück nicht magst (wie es bei mir gewesen ist).
Auch die einfache Tatsache, dass die anderen Mitmusiker mitspielen, kann mehr Feeling bewirken, natürlich kannst du es besser rüberbringen, wenn z.B. Drummer und Bass auch richtig gut drauf sind.
Ein richtig angeborenes Feeling ersetzt das natürlich alles nicht. Für richtigen Blues musst du Schwarzer sein, im Mississippi das Schwimmen gelernt haben und an den Crossroads deine Seele dem Teufel verkauft haben.:twisted:
 
Aktuelle Gedankengänge zum Gitarrespielen: ... heute war Probe

Manchmal hat man so Momente da ist man in seiner eigenen Welt, wie White Falcon schon sagt, irgendwie in Trance, da merkt man gar nichts mehr um sich rum. Ist auch manchmal witzig wenn man Musiker beobachtet die grad in ihrer Welt sind (meist bei Soli) und die geilsten Grimassen ziehen. Ich finde das toll wenn man sich so fallen lassen kann, hat man ja auch nicht immer.

Wir hatten am Mittwoch auch Probe. Unser Bassist musste kurzfristig absagen, also haben wir ein bisschen rumgedaddelt und hier und da gepfeilt. Dann meinte unser Sänger das er einen neuen Song hätte. Den hat er dann vorgespielt. Danach hab ich dann auch einen neuen Song von mir vorgestellt. Manchmal ist das ja ganz komisch. Da spielt man dann ganz alleine einen neuen Song vor, fand den zuhause mördermässig gut und beim vorspielen denkt man dann das er scheisse ist, nicht ankommt. Erster Kommentar vom Keyboarder: Ich hab da jetzt gar nicht gemerkt was jetzt Strophe und Refrain ist. Dachte ich schon: Na toll, das war wohl nix. Ich also die Strophe nochmal angespielt. Unser Sänger fängt derweil schon mal an einen Text zu schreiben (ich kann sowas ja nur in ruhe zuhause machen). Und irgendwie entwickelt sich doch was draus. Ich hatte so einen 70er Rock Sound im Kopf. Zeppelin, Purple, so in der Art. Der Keyboarder hat automatisch den Orgelsound aktiviert. Dann war der Sänger auch schon fertig mit einer Strophe und einem Refrain. Und meint er weiss nicht ob er das so singen will, aber er denkt an Black Sabbath (irgendwie lag ich wohl mit meinem 70er Sound Goldrichtig). Das klang dann schon ganz brauchbar. Ich hab ihm dann vorgesungen wie ich mir das vorstelle. Das passte auch super zu seinem Text. Dann gingen wir an den Refrain, probierten da noch etwas rum und irgendwie war es auf einmal eine der geilsten Proben der letzten Zeit. Der Drummer hatte ne super Idee für die Gesangsmelodie im Refrain. Es hat sich jeder eingebracht. Ziemlich gut. Also nicht das es normalerweise nicht so ist. Aber oft machen wir sogenannte Kreativsessions, das heisst das ich erstmal mit dem Keyboarder neue Songs ausarbeite und dann steht schon sehr viel bis der Rest der Band dazu kommt. Von daher war das neu was wir da machten. Coole Probe irgendwie :great:
 
Manchmal hat man so Momente da ist man in seiner eigenen Welt, wie White Falcon schon sagt, irgendwie in Trance, da merkt man gar nichts mehr um sich rum. Ist auch manchmal witzig wenn man Musiker beobachtet die grad in ihrer Welt sind (meist bei Soli) und die geilsten Grimassen ziehen.

Guten Morgen Ihr Lieben :),
mit der eigenen Welt meine ich aber auch das Gefühl in Bezug auf die kollegiale Ebene. Es gibt nämlich auch genug Musiker die sind in "ihrer eigenen Welt" während des Spielen, aber mit den Unterschied dass die anderen Bandmitglieder keinen Zugang zu Dieser haben.

Das ist schön wenn Dir (Gonz) die Probe Spaß gemacht hat und so soll es ja auch sein. Klar gibt es Momente wo es mal weniger Spaß macht. Letztendlich soll die Probe, aber auch das sein was durch das Wort ausgedrückt wird: probieren, experimentieren, festigen, mit Menschen die man mag (ich behaupte das mal jetzt so einfach) etwas zusammen machen und erfüllt nach Hause gehen.:)
 
Guten Morgen Ihr Lieben :),
mit der eigenen Welt meine ich aber auch das Gefühl in Bezug auf die kollegiale Ebene. Es gibt nämlich auch genug Musiker die sind in "ihrer eigenen Welt" während des Spielen, aber mit den Unterschied dass die anderen Bandmitglieder keinen Zugang zu Dieser haben.
Das hab ich jetzt einfach mal vorausgesetzt das es um die kollegiale Ebene geht. Weil genau das war es ja auch bei Foxy.

Das ist schön wenn Dir (Gonz) die Probe Spaß gemacht hat und so soll es ja auch sein. Klar gibt es Momente wo es mal weniger Spaß macht. Letztendlich soll die Probe, aber auch das sein was durch das Wort ausgedrückt wird: probieren, experimentieren, festigen, mit Menschen die man mag (ich behaupte das mal jetzt so einfach) etwas zusammen machen und erfüllt nach Hause gehen.:)

Also dazu muss ich mal sagen, das ich schon manchmal gefrustet bin von der Probe, oder den Mitmusikern. Allerdings ist das oft auch selbstgemachter Frust. Wir proben nur einmal in der Woche. Ich hätte aber durchaus Lust und Zeit mehrmals in der Woche zu proben. Das würde uns auch ganz gut tun, geht aber bei den anderen zeitlich nicht. Dann sind die Proben die wir haben für meinen Geschmack oft zu kurz. Da kommt dann der ein oder andere auch gern mal ne halbe bis ganze Stunde später als der erste (der erste bin oft ich), und es wir arg zeitig schluss gemacht. Oft proben wir gar nicht oder nur zu viert. Dazu kommen noch weitere kleinigkeiten, auf die ich jetzt auch nicht weiter eingehen möchte.
Ich bin halt etwas ungeduldig muss ich zugeben. Ich habe auch so einen kleinen Masterplan im Kopf der aber halt nicht umgesetzt werden kann wegen zu wenig Zeit. Ich stresse mich quasi selbst. Manchmal frag ich mich warum ich mir das antue. Das ist aber auch ganz einfach. Es ist eine tolle Band, mit tollen Leuten, mit tollen Songs, mit vielen Ideen. Nur leider zu wenig Zeit für mein Verständnis einer Band. Im Endeffekt überwiegt dann doch die Lust mit diesen 4 Personen Musik zu machen die ich geil finde. Auch wenns manchmal frustet.
 
... Da kommt dann der ein oder andere auch gern mal ne halbe bis ganze Stunde später als der erste (der erste bin oft ich), und es wir arg zeitig schluss gemacht.


Oha, da wäre ich auch sauer!
Wenn man ohnehin schon nur begrenzte Zeit hat, sollte man gefälligst wenigstens pünktlich sein.
Das hat für mich generell auch etwas mit Respekt zu tun.
Die "zu spät Kommer" hätten wohl regelmäßig "Spaß" mit mir... :evil:
 
Für richtigen Blues musst du Schwarzer sein, im Mississippi das Schwimmen gelernt haben und an den Crossroads deine Seele dem Teufel verkauft haben.:twisted:

Daher sind sie, gerade von ihrer History, auch authetisch. Und nur sie! Musikalisch kommen sehr viele nahe ran - dennoch habe ich den Blues bei Weißen niemals wirklich als komplett erlebt, sondern nur darauf aufbauend. Und so ist es ja auch mit jeglicher Stilrichtung moderner Musik.

Wer hier vom reinen Blues her authentisch sein will, muß sich mächtig ins Zeug legen, um die Musik ernsthaft auch nur als grobe Richtung Blues zu bezeichnen - und zumindest schwarze Füße haben und das Schwimmen im Rhein oder in der Elbe gelernt haben.:D

Seine Seele dagegen kann man an jeder Strassenecke auf der ganzen Welt verkaufen! ;)

Gruß, Fidel :)
 
Wer hier vom reinen Blues her authentisch sein will, muß sich mächtig ins Zeug legen, um die Musik ernsthaft auch nur als grobe Richtung Blues zu bezeichnen - und zumindest schwarze Füße haben und das Schwimmen im Rhein oder in der Elbe gelernt haben.:D

Seine Seele dagegen kann man an jeder Strassenecke auf der ganzen Welt verkaufen! ;)

Gruß, Fidel :)

weder im Rhein noch in der Elbe sondern im Kocher! Es lebe Gaildorf, the City Of Blues! :cool:
www.bluesfest.de

zweiterem geb ich dir vollkommen recht ;)
 
. Da kommt dann der ein oder andere auch gern mal ne halbe bis ganze Stunde später als der erste (der erste bin oft ich), und es wir arg zeitig schluss gemacht. Oft proben wir gar nicht oder nur zu viert.

Okay das ist ein Punkt der mich auch emotional zur Weissglut bringen kann. Solch eine Phase gabe es bei meiner Band auch mal. Das hat mich total gefrustet und wenn ich schon mit Ärger an das Spielen herangehe kommt meistens nicht viel bei rum. Wir haben dann beschlossen, dass notorische Zuspätkommer immer 50 Euro in die Bandkasse zahlen. Es sollte ja schon ein Betrag sein der "weh tut". Natürlich gibt es immer mal Notsituationen wo jemand kurzfristig ausfällt. Ihr könnt Euch gar nicht vortstellen wie die Pünktlichkeit innerhalb der Band zugenommen hat:D.
Das war aber auch ein langes Gespräch was wir geführt haben: Es ging da um Wertschätzung den anderen Menschen gegenüber, Vertrauen und Zuverlässigkeit. Also man sollte da nicht sagen: *peng hier ist die Kasse*. Es ist wichtig die Probleme zu besprechen und Konsequenzen zu ziehen
 
letztens flogen auch mal die Fetzen weil ich ich mal meinen Frust abgelassen habe der sich mit der Zeit aufgestaut hatte. Das hatte zur Folge das ich erstmal der Depp war, weil ja jeder versucht das mit der Probe so gut zu managen wie es geht. Mittlerweile hab ich etwas resiginiert und versuche das etwas lockerer zu sehen. Ich hab eigentlich auch keine andere Wahl. Da mach ich mich nur selbst verrückt dabei.
Ich hatte zwischenzeitlich auch schon mal eine Anzeige für eine Zweitband aufgegeben, aber im moment suchen hier einige Gitarristen Bands, das scheint schwierig zu werden.
 
letztens flogen auch mal die Fetzen weil ich ich mal meinen Frust abgelassen habe der sich mit der Zeit aufgestaut hatte. Das hatte zur Folge das ich erstmal der Depp war, weil ja jeder versucht das mit der Probe so gut zu managen wie es geht. .

Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Das mit dem Zeitmanagement kann auch manchmal schwierig sein. Für mich ist es aber auch eine Grundsatzdiskussion. Aus welchem Gedanken heraus machen deine Bandkollegen Musik. Für mich ist es eine Sache die viel mit Wertschätzung zu tun hat (ich mache es mit Spaß und aus Wertschätzung diesem wunderbaren Instrument gegenüber. Ich schätze meine Bandkollegen und Ihr Spiel, genauso wie ich auch meine spielerischen Fähigkeiten schätze *und das bezieht sich nicht unbedingt auf die technische Ebene*).Ich bin in vielen noch eine Suchende und diese Neugier und der Erforschungsdrang treibt mich vorwärts.
 
Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Das mit dem Zeitmanagement kann auch manchmal schwierig sein. Für mich ist es aber auch eine Grundsatzdiskussion. Aus welchem Gedanken heraus machen deine Bandkollegen Musik. Für mich ist es eine Sache die viel mit Wertschätzung zu tun hat (ich mache es mit Spaß und aus Wertschätzung diesem wunderbaren Instrument gegenüber. Ich schätze meine Bandkollegen und Ihr Spiel, genauso wie ich auch meine spielerischen Fähigkeiten schätze *und das bezieht sich nicht unbedingt auf die technische Ebene*).Ich bin in vielen noch eine Suchende und diese Neugier und der Erforschungsdrang treibt mich vorwärts.

Wie genau das meine Bandkollegen sehen weiss ich auch nicht, ich hab mich das auch schon oft gefragt. Ich denke das ich im grossen und ganzen jedenfalls einen anderen Ansatz dazu habe. Ich hab auch noch nie solche Probleme wegen der Zeit mit einer Band gehabt. Aber bei dieser Band hat sich eine Eigendynamik entwickelt was das Thema Zeit betrifft, wo ich absolut keinen Einfluss mehr habe.

Interessant war letztens die Probe mit einer alten Band (ich schrieb hier auch davon). Die sollte Samstags um 19 Uhr beginnen. Es musste noch einiges aufgebaut, verkabelt, eingestellt werden. Um 18:50 Uhr fingen wir an zu spielen. Gegen 21 Uhr sind wir was essen gefahren und so gegen 22:30 gings weiter bis 0:30. Sowas wäre bei meiner Band undenkbar.
 
Wie genau das meine Bandkollegen sehen weiss ich auch nicht, ich hab mich das auch schon oft gefragt. Ich denke das ich im grossen und ganzen jedenfalls einen anderen Ansatz dazu habe.

Ich finde es dann um so wichtiger, diese Intentionen zu erfragen. Es bringt einen menschlich und spielerisch nicht weiter wenn man sich darüber unklar ist. Vielleicht muß man dann auch gewisse Konsequenzen ziehen. Es ist schwierig "gute" Musiker zu finden, aber es ist oftmals noch schwieriger Menschen zu finden mit denen man auf einer Wellenlänge ist und wo alle an einem Strang ziehen. Wenn man dann nicht den Mund aufmacht baut man immer weiter Frustration und vielleicht auch Aggression auf. Das sind alles Faktoren die einen emotional blockieren und nicht förderlich für die eigenen Gedanken sind. Es gibt diesbezüglich mehrere Möglichkeiten

1. ansprechen und ggf Konsequenzen ziehen (wenn sich nichts ändert)
2. alles dabei belassen wie es ist und die Probe als kurzweiligen Spaß betrachten (was längerfristig zu Frustration führt.
 
Jetzt zu dem Silberstreifen:

Zusätzlich zu dem von mir seit meiner Kindheit sehr verehrten Ensemble 1 (Säbeltanz, wie ihr euch erinnert), hatte sich im Verein ein zweites Ensemble gebildet. Es wurde von der Akkordeonlehrerin geleitet, bei der ich am Schluss noch Unterricht gehabt hatte (und bei der ich wirklich noch Brauchbares gelernt hätte, wenn ich weitergemacht hätte).
Die Leistung dieses Ensembles war eher unscheinbar. Vom Schwierigkeitsgrad wurde eher Mittelstufe gespielt und zwar der übliche Akkordeonsumpf. Nur ein Stück war mir bisher positiv aufgefallen und das war ein Medley aus der Westside Story.

Zu diesem Ensemble 2 stieß nun der meiner Ansicht nach beste Spieler des Vereins. Er war vor unserem Orchesterleiter die treibende Kraft des Ensemble 1 gewesen. Von ihm stammte sowohl das Arrangement des Säbeltanzes als auch das Arrangement für In The Mood, was das Ensemble 1 zu meiner Begeisterung auch schon gespielt hatte. Dann war er wegen einer in die Brüche gegangenen Beziehung zu einer anderen Spielerin aus dem Ensemble ausgeschieden.
Er war mir bei anderen Vereinsaktivitäten auch immer durch sein Jam-Fähigkeiten aufgefallen und war somit schon lange ein großes Vorbild für mich.
Er hatte lange pausiert und wollte nun wieder so richtig aktiv einsteigen, besonders mit eigenen Jazz-Arrangements.
Der Bassist des Ensemble 2 war wiederum einer der schwächsten Spieler des Vereins. Technisch war er abgründig, er war gerade gut genug, im Takt etwas vor sich hin zu grunzen. Wie es jetzt genau lief, weiß ich nicht mehr. Auf jedem Fall stiegt der Bassist aus dem Ensemble aus, wahrscheinlich durch die neuen geplanten Stücke abgeschreckt.
Denn die Leitung des Ensembles sollte nun geteilt werden: Die Akkordeonlehrerin sollte für die konzertanten Stücke und mein Vorbildspieler für den Jazz zuständig sein.
Geplante neue Stücke waren erst einmal ein ausnahmsweise mal gutes fertiges Arrangement für Akkordeon der Songs C Jam Blues und Don't Get Around Much Anymore von Duke Ellington. Und, woran der Vorbildspieler noch arbeitete, war sein Arrangement des Bumble Boogie von Jack Fina, der auf Rimski-Korsakovs Hummelflug basiert. Dieses Teil hat Boogie-typisch einen schnellen Basslauf, der sich durch den Song durchzieht, also braucht man dafür einen technisch guten Bassisten.

Und wen fragten sie dafür? Moi! :D
Denn ich war schon bekannt dafür, die Originalkompositionen ätzend zu finden und eher auf die gängigen Sachen zu stehen und außerdem war ich ein technisch guter Spieler.
Meine Bedenkzeit betrug ca. 1 Sekunden und dann küsste ich vor Dankbarkeit fast den Saum ihrer Gewänder. :hail:

Also machte ich mich erstmal dran, mich mit dem Akkordeonbass vertraut zu machen. Ich weiß nicht, ob diese Dinger heutzutage besser sind, aber das von damals war wirklich grausig. Drückt man auf eine Taste und zieht den Balg, dann passiert erstmal eine halbe Ewigkeit nichts bis die Stimmzunge mal anspricht. Je fester man anzieht, desto länger dauert das. Und grundsätzlich klingen diese Dinger sowieso eher wie ein brünstiger Eber. Nur ganz leise gespielt klingen sie annehmbar. Und damit sollte ich Walking Bass in den Duke Ellington - Stücken und einen Boogielauf spielen?
:eek:
OK, ich konnte das Ding an einen Bassamp anschließen und dann erinnerte ich mich an den Trick unseres erfahrenen Akkordeon-Bassisten im Orchester: Er drehte den Amp weit auf und spielte mit dem Instrument IMMER relativ leise, die Lautstärke kam durch den Amp und der Bass produzierte keine unanständigen Grunzgeräusche. Damit war ich schon ein ganzes Stück weiter.

So, am Wochenende bin ich wieder nicht im Board, also bis Montag und: To be continued…
 
@Drasmar: Ich kann es immer nur wieder betonen es macht Freude Dich zu lesen.

Du hast sogar meine Freude auf die heutige Probe ins unermeßliche gesteigert. Ich fühle mich regelrecht ausgehungert da es die erste Probe in dieser Woche ist. Dazu kommt noch der Faktor, dass sich für heute einige Freunde angekündigt haben. Das bedeutet immer, dass die Probe eher Gigatmoshäre hat.

Ich bin schon wahnsinnig gespannt ob sich jemand von "den Gästen" aktiv in das Geschehen miteinbringt. Bei einer der letzten Proben dieser Art sind tolle Ideen enstanden. Es ist immer hilfreich wenn man mal über seinen eigenen Tellerrand hinausschaut und es ist spannend mal nicht mit den altbekannten "Verdächtigen" zu spielen. Das entwickelt teilweise nochmal eine ganz andere Eigendynamik.

Jedenfalls habe ich gerade so eine Vorfreude in mir die ist schon richtig :screwy: .
Es steht schon alles bereit, Gitarre ist geputzt, gestimmt und wartet nur darauf an den Verstärker angeschlossen zu werden. Ich habe heut morgen mit meinen Bandkollegen telefoniert und denen geht es genauso.
Zuzeit herrscht eine unbeschreiblich gute Stimmung und wir sind auch alle irgendwie glücklich.

Also wann geht es los (kann den nicht jetzt schon Abend sein;) )
 
Hey, dann wünsche ich Dir oder eher Euch eine GIGANTISCHE :rock: Probe. Und wenn "Fremdkörper" (in diesm Fall positiv gemeint), besonders bekannte Fremdkörper dabei sind, gibt man sich gleich viel mehr Mühe, bzw. die Stimmung ist ganz anders.

Mir ist nur nicht ganz klar, wie ich deine Freude gesteigert habe. :confused:
 
Übrigens, ich lese alles in Ruhe mit. Nicht das noch jemand denkt, der FUNK hätte die Lust am Thread verloren.

Mitnichten. Bin nur gerade etwas schreibfaul (ich spiele lieber). Will aber trotzdem mal unseren Neuzugängen für die vielen tollen Beiträge danken :great:

Gruss, Klaus
 
Mir ist nur nicht ganz klar, wie ich deine Freude gesteigert habe. :confused:

Vielen Dank:) Zu deiner Frage: Ich bekomme jedesmal wenn ich Dich lese eine unwahrscheinliche Lust aufs Musik machen (obwohl ich diese Musiklust ja immer mit mir rum trage). Jedenfalls verstärken Deine Geschichten dies:great:

Na ja ob man sich mehr Mühe gibt? Ich versuche ja immer das bestmöglichste aus mir rauszuholen, aber die Stimmung ist anders (das stimmt schon).
 
Das Thema Frust nach einer Probe dürfte wohl allen bekannt sein die in einer Band spielen. Man freut sich die ganze Woche darauf und dann klappt es einfach nicht, der Trommler verhaut die Brakes, der Bass klingt scheiße, der Funke springt einfach nicht über. Solange dieses Gefühl nur ein oder zwei Proben anhält ist das aber kein Problem, wenn es zum Dauerzustand wird ist es aber unerträglich.

Genauso die Zuverlässigkeit. Ich habe schon einmal eine Band geschmissen weil die Kollegen, mit denen ich privat wieder sehr gut klar komme, einfach nicht zur Probe gekommen sind, Proben kurzfristig wegen Nichtigkeiten abgesagt haben oder die Band nur noch als lästige Pflichtveranstaltung gesehen haben. So etwas geht auf Dauer nicht, egal wie gut und beliebt die Band auch ist.

Da hilft dann nur das offene Gespräch in der Hoffnung das da auch etwas bei rumkommt.

Ich habe mich neulich mit meinem Trommler gezofft weil er kurz vor unserem Jubiläumskonzert nichts mehr richtig auf die Reihe gekriegt hat. Er war anschließend vermutlich stinksauer auf mich und ich war mal wieder der Arsch. Nächstes Wochenende sind wir dann zusammen in den Wald gefahren und haben mal eben 30 Buchen umgelegt und uns kurz ausgesprochen - alles wieder in Butter. Und unser Konzert war dann auch richtig geil.
 

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