Gitarre spielen - meine Gedankengänge seitdem ich angefangen habe

Hallo Azriel. Willkommen im Gedankengängerthread. Ja meine erste Liebe in Bezug auf das Musik machen war auch der Metal. Ich sehe also durchaus Parallelen:great: Wie hier schon
oftmals festgestellt wurde: Es ist nie zu spät um Mucke zu machen. Wäre schön wenn Du den Thread erhalten bleibst :rock:

LG
 
Da dachte ich mir, jetzt oder nie. Also ab ins Geschäft, Gitarre gekauft, ein paar Wochen rumgeklampft (ein paar Sachen kannte ich ja noch vom Bass) und dann mir einen Gitarrenlehrer gesucht und hier bin ich mit 40 Jahren und versuche täglich wie ein Depp vernünftiges aus den 6 Saiten zu quetschen.:D

Herzlich Willkommen! :great:
 
Luschtig, bei mir war es so ähnlich wie beim Threaderöffner. Nun, vielleicht nicht ganz sooo dramatisch.
Als ich 1981 zum erstem Mal bewusst AC/DC hörte, wusste ich, dass isses und nix anderes.
So kämpfte ich mich erst durch die NWoBHM und durch die Hohezeit des Thrash Metals. Ende der 80er hab ich dann als DJ in einer Metalkneipe gearbeitet und in den 90ern sehr mäßig und wenig erfolgreich Bass in einer Band gespielt, musste aufgrund meines beruflichen Werdegangs die 4 Saiten aber aus Zeitmangel in die Ecke stellen. Die letzten 6 Jahre war ich dann noch als Webzine-Schreiber umtriebig.
Man sieht, Musik gehört seit 27 Jahren fest in meinen Alltag.

Anfang letzten Jahres hab ich mir dann Guitar Hero für die PS3 gekauft (net lachen:p) und mit Spaß und Ehrgeiz gezockt.
Das endgültige Licht ist mir dann aber beim Schauen des Films "Stranger Than Fiction" aufgegangen.
Es gibt da eine Szene in der dem Protagonist die Erkenntnis kommt, dass man sich seine Träume erfüllen muss, sonst ist sein Leben nichts wert. Also geht er in ein Musikgeschäft, und kauft sich eine Gitarre, weil er sein Leben lang davon geträumt hat Gitarre zu spielen und das mit weit über 30.
Da dachte ich mir, jetzt oder nie. Also ab ins Geschäft, Gitarre gekauft, ein paar Wochen rumgeklampft (ein paar Sachen kannte ich ja noch vom Bass) und dann mir einen Gitarrenlehrer gesucht und hier bin ich mit 40 Jahren und versuche täglich wie ein Depp vernünftiges aus den 6 Saiten zu quetschen.:D

Ein herzliches Willkommen auch von mir :)
Das du durch Guitar Hero und einen Film auf die Gitarre gekommen bist, finde ich witzig :D. Wie heißt überhaupt der Film? (auch wenns jetzt OT ist :redface:)

LG
Lynn
 
Dann fange ich auch mal an meine Gedankengänge aufzuschreiben. Auch wenn es eher eine Erzählung - ein Résumé - meiner musikalischen Geschichte ist.

Musikalisch war ich schon immer. Ich konnte schließlich nicht anders. Mein Vater wurde schon damals früh von noch seinem Vater zur Musik getrimmt. Und wenn ich sage getrimmt, dann meine ich getrimmt, ja fast schon genötigt, so wie seine Geschwister auch. Was die Allgemeinheit davon hält braucht nicht erwähnt zu werden :screwy:. Zur Blasmusik, gar volkstümlichen Musik gezwungen zu werden ist bestimmt hart. Aber okay, die beiden Söhne sind bis heute dabei geblieben und spielen noch immer aktiv in einer BigBand und Blaskapelle. Worauf ich hinaus wollte, es wurde mir in die Wiege gelegt.

Mit Fünfsechs Jahren bekam ich mein erstes Keyboard. So ein Kleines von Yamaha mit ein bischen Sythesizer drin. Zum rumspielen eben. Das hat mir damals schon Spass gemacht. Das kleine Ding habe ich heute noch irgendwo.

Etwas später hatte ein Onkel, ein professioneller Keyboarder, sein Keyboard bei uns untergestellt und ich konnte mir natürlich nicht verkneifen immer heimlich, wenn keiner da war drauf zu spielen. Irgendwann war mir das zu doof immer in das Zimmer zu gehen um zu klimpern. Also landete das Keyboard auf meinem Zimmer. Wäre ich nicht vor Jahren ausgezogen, stünde es wahrscheinlich heute noch da. Es hatte nie mehr jemand danach gefragt :cool:

Ein kleiner Zeitsprung. Als ich 19 war, ist meine Freundin zu mir gezogen. Nein, nein. Ich musste das Keyboard deswegen nicht verkaufen :D keine Sorge. Ihr gefiel wenn ich Keyboard spielte. Mein Stil war nie sowas wie Klassik, sondern immer aktuelle Songs zu covern. Es hatte ihr einfach gefallen. Und zwar so sehr, dass sie zu meinem 20. Geburtstag alle Verwandten, Freunde und Bekannte angehauen hatte, zusammenzulegen. Per Nacht-und-Nebel-Aktion stand pünktlich ein echtes, altes, wunderschönes, frisch restauriertes Piano in der Wohnung. Ich liebe diese Frau. Es war unglaublich.

Eine "Interpretation" von Green Day (cover würde ich es nicht nennen):
Klick

Etwa zu dieser Zeit begann ich mehr Rock zu hören als früher. Ich hatte nie einen festen Musikgeschmack, ich hörte alles aus jedem Genre. Irgendwann beginnt man dann die Musik zu zerlegen und auf bestimmte Instrumente mehr zu hören als auf andere. Zuerst war es das Schlagzeug, auf das ich mich eingeschossen hatte. Ich hatte auch das Gefühl, als könnte ich irgendwelche Songs auf meinen Air-Drums problemlos mitspielen. Da war aber nie der Wunsch da, ein eigenes Schlagzeug zu haben.

Ganz im Gegensatz zur Gitarre, und gerade zur E-Gitarre. Es war aber anders. Es war nicht wie bei anderen, die dachten "das will ich auch können". Ich mochte den Klang einfach. Ich hatte viel gestöbert (vor allem hier im Musiker-Board), gelesen, mich einfach informiert um dann zum Entschluß zu kommen, wenn dich das Thema Gitarre in ein paar Monaten immernoch interessiert und nicht wieder verflogen ist (wie so manches, was ich mir schon eingebildet hatte), dann machst es einfach.

Tja was soll ich sagen, der Wunsch Gitarre zu spielen wurde immer größer anstatt sich wieder zu verziehen. Mit 23 entdeckte ich dann im Musikzimmer meines Großvaters (ja, er hat ein Musikzimmer, mit verdammt vielen verschiedenen Instrumenten) eine wirklich Uralte Westerngitarre von Framus, die war bestimmt 30-40 Jahre alt. Die Bünde schon richtig derbe zugerichtet, das Griffbrett hatte sogar schon Mulden, Saiten waren nur noch 3 drauf und die waren noch so verrostet, dass man sie höchstens als Laubsäge hätte benutzen können. Die lieh ich mir aus und restaurierte sie etwas, einen neuen Satz Saiten drauf und man konnte dem Teil tatsächlich noch gerade Töne entlocken. Natürlich habe ich das Teil gleich mal aus Prinzip auf Links umgebaut, also einfach umgedrecht und die Saiten verkehrt herum aufgezogen, hier und da etwas nachgeholfen und es passte. Leider war das Ding höllisch schwer zu spielen.

Wie auch immer, ich machte darauf meine ersten Fortschritte. Völlig ohne Ziel und Plan, aber es machte Spass. Meinen 24. Geburtstag habe ich zur Geldbeschaffung genutzt, und mir dann meine erste E-Gitarre zu kaufen. Ich wollte natürlich nicht übertreiben und trotzdem erst mal eine günstige kaufen. So wurde es eine Squier Affinity Stratocaster, ein lumpiges Behringer Overdrive Pedal und ein einfacher Verstärker, der nicht mal für Gitarren gedacht war. Das war ein einfacher Lautmacher, wo man höchstenfalls noch ein Mikro reinsteckt um ein bischen lauter sprechen zu können.

Meine Squier Affinity Stratocaster Lefthand

Zum Glück war ich so schlau, und habe öfter mal ein bischen was aufgenommen:
15.08.2007
28.09.2007
02.01.2008
24.01.2008
03.06.2008
15.07.2008

Die letzte Aufnahme ist schon etwas her. Es hat sich also noch richtig was getan seitdem. Vor allem da ich so im September 2008 begann, richtigen Gitarrenunterricht zu nehmen.

Auf jeden Fall wurde nach und nach mehr Equipment dazugekauft. Ein Peavey Bandit 112 war die nächste Anschaffung, die ich mir von der Steuererklärung finanziert hatte ;) Der wirkliche Grund für den Kauf war aber eine Band, in der ich ein paar (schöne) Wochen mitproben durfte um dann zu erfahren, dass sie wohl einen erfahreneren Gitarristen suchten. Auch die zweite Band, bei der ich nur ein Vorspielen hatte, hatte sich dann für einen zweiten "Bewerber" entschieden, der gleichzeitig singen konnte. Halten wir also fest, es fehlt mir an Erfahrung und Multitasking-Fähigkeit. Seitdem suche ich mit allen Kräften nach einer Band, weil es so verdammt geil ist mit anderen zusammenzuspielen.

Vor ein paar Wochen kaufte ich mir dann meine zweite (dritte?) Gitarre, die Epiphone Les Paul Custom Lefthand.

Meine Epiphone Les Paul Custom Lefthand

Und schon sind wir im Hier und Jetzt angekommen.

Vielen Dank fürs Lesen und allen Respekt an den, der bis hierher durchgehalten hat.
 
Danke an alle für die nette Begrüßung hier.:)

Der Film "Stranger Than Fiction" bzw. "Schräger als Fiktion" (bescheuerte deutsche Übersetzung) ist einen Blick wert. Gehört definitiv zu meinen Lieblingsfilmen.
Wens interessiert...
http://www.amazon.de/Schr%C3%A4ger-als-Fiktion-Stranger-Fiction/dp/B000QEIPRU/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=dvd&qid=1237969288&sr=8-1
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Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen,

der Frühling scheint hier ja einige Neulinge hereinzutreiben, womit ich mich nicht ausnehme. Frühling ist sowieso so eine Sache, wieso schneit es eigentlich heute?

Egal. Gestern habe ich meine Vorstellung hier hereingepostet und möchte auch "lieben Dank" für die netten Reaktionen sagen. Wie gesagt reifte der Wunsch mich hier sozusagen zu "outen" seit 4 Wochen und, wie auch Fidel gern erwähnt bin ich einfach in den "Schreibflow" gefallen und hab das ganze auf 5 Seiten in Word geballert und dann hierher kopiert. Wenn ich allerdings so nachdenke habe ich das Thema schon ziemlich verfehlt, denn, es ist kaum erwähnt welche Gedanken ich mir mache, wenn ich mal zur Klampfe greife. Aber dem ist abzuhelfen.

Üben hilft! Diese Weisheit hatte ich ja schon mit meinem Lehrer erarbeitet, allerdings habe ich oder nehme ich mir zu wenig Zeit zum üben. Es gibt bestimmt einige "unwichtigere Dinge" die ich vorziehe, auch macht mir das Üben allein kaum noch Spass. Ich klimpere ab und an so vor mich hin, habe aber kein Ziel und keinen Plan. Aber auch das soll sich ändern.

Das Whiteboard vom Schiwegervater hängt mittlerweile im Musikkeller und die Pentatoniken sind übertragen. Ein Drumcomputer ist auf einen 5-Watt-Amp geschraubt und gibt einen gleichmäßtigen Beat.

Ich übe, improvisieren und vor allem: zählen! Bisher verließ ich mich da mehr auf mein Glück oder Intuition, aber seitdem ich Songs lerne die mal auf der "3" einsetzen komme ich nicht mehr drum rum. Widerlich, aber... üben hilft ja...

Einen schönen Tag noch.



(gerade läuft Smells like teen Spiriti im Radio, ein guter Tag)
 
Uiui...sooo viele Neuzugänge!
Grüß Euch! :)

@Mojo-Paule und Lieblingsraubvogel: Ihr seid ja, seid ihr ja auch! :D
Evie ist mein "Baby", durchaus eher im Sinne von Tochter, denn Geliebter.
Mit meiner besseren Hälfte bin ich nämlich sehr zufrieden und gedenke sie nicht zu tauschen. :cool:

Tja...erste Probe mit Evie, was soll ich sagen?
So weit ich das beurteilen kann, ist die Kleine der Hammer!
Schon mal alleine auf Grund der Tatsache, dass mir die Paula-Mensur und die Halsform der Eclipse offenbar in die Hand gebaut wurden und sich meine Akkordwechsel allein durch den Wechsel der Gitarre von "unterirdisch" auf "ziemlich schlecht" verbessert haben, war ich beeindruckt.
Das Nächste war, dass ich meinen Peavy Envoy 110 erstmal kräftig ´runterdrehen musste.
Die Acepro, die ich vorher hatte, war mit EMG HZ Hummies bestückt, darauf war der Amp noch eingestellt.
Ich schloß Evie an, drehte die beiden Lautstärkeregler auf (die beiden Hummies lassen sich stufenlos getrennt regeln) und spielte einfach einen C-Powerchord.
Nachdem die Wände aufgehört hatten zu beben, habe ich erstmal Evie aufgeschraubt und geguckt, ob die PU´s nicht vielleicht aktiv sind. Nein, sind sie nicht, aber die bringen einen Druck, wie keine unserer anderen Klampfen, auch Fab´s "Black?" by B.C.Rich mit den beiden B.C.Rich Humbuckern stank dagegen locker ab. "Papa" war schon mal sehr stolz. :redface:
Riesengroß wurde ich, als Fab, der Evie auch mal testen durfte, mich ansah und sagte:
"Ob du jemals ordentliche Akkordwechsel spielen wirst, weiss der Geier. Aber aus Dir wird mal ein Blues und Sologitarrist."
Ich fragte, wie er das denn meine und dann grinste er.
"Ich hab keine Ahnung, wo Du das Sustain hernimmst."
Ich hatte zwischendurch ein paar Solo-Bruchstücke von "Knocking" gespielt, um meine Hand zu entkrampfen.
Mein Töne sangen irgendwie länger, als Seine, dabei kann er im Gegensatz zu mir das Solo locker durchspielen. :D

Naja, wie auch immer, jedenfalls hätte ich niemals gedacht wie unterschiedlich sich Gitarren spielen lassen können.
Und das gleich die erste "blind" gekaufte Gitarre ein Volltreffer ist, muss entweder Glück, oder aber ein Wink des Schicksals sein.

Wir haben auch ein paar Schnappschüsse gemacht, die werde ich aber wohl erst nächste Woche einstellen können.

Grüße,
René
 
Ein herzliches Willkommen auch von mir :)
Das du durch Guitar Hero und einen Film auf die Gitarre gekommen bist, finde ich witzig :D. Wie heißt überhaupt der Film? (auch wenns jetzt OT ist :redface:)

LG
Lynn

Ey lach nicht ohne Guitar Hero wär's nie zu weit gekommen das ich bei meiner Mutter um den Bass gefleht hätte durch den bin ich dann nach nem Monat auf die Gitarre gekommen, den Rest hab ich schonmal irgendwo geschrieben.:D
 
@ Danielus: Bei der Unterstützung seitens der Partnerin sollte ja nix schiefgehen. :)
Wenn Du keine Band findest, denk doch mal über eine Eigenrgründung nach.
Hast Du keine Kumpel/Bekannten, die ein Instrument spiel(t)en oder lernen wollen?
Bei mir hat´s so funktioniert. :)

Thema Guitar Hero: Hey, ich habe das Legends of Rock Bundle, Aerosmith und "World Tour" incl. Drums für die Wii und warte händerringend auf "GH: Metallica", das für 2009 angekündigt ist.
GH zocken macht einfach tierisch Spaß und ist zumindest auch ein gutes trainig für Geschwindigkeit und Koordination der Greifhand, auch wenn es ansonsten natürlich absolut nicht mit richtigem Gitarre spielen vergleichbar ist.
Habe mir aber von Drummern sagen lassen, dass das Drumkit dem normalen Schlagzeugspielen schon sehr nahe kommt. :great:
 
Lieber Paule

Vielen Dank für deine Infos und Vorschläge! Den Country-Thread fand ich besonders interessant, kann mich nämlich seit einiger Zeit der Country-Faszination nicht entziehen (Zwei meiner Lieblingsfilme sind „Walk The Line“ und „O Brother, Where Art Thou?“). Und genau so wie in dem Thread beschrieben: Blues und Country gehören meines Erachtens untrennbar zusammen.
Es war von mir auch durchaus ernst gemeint, mein Akkordeon zu gegebener Zeit wieder auszugraben, obwohl es wirklich nicht so handlich wie eine Bluesharp ist (ca. 13kg).
Mein Plan ist, mir erstmal genügend Spieltechnik, Theorie und Impro-Übung auf der Gitarre draufzuschaffen, um etwas Bluesähnliches von mir geben zu können (Blues Feeling kriege ich hin, denke ich) und das dann irgendwann irgendwie auf das Akkordeon zu übertragen.
Zu Hubert von Goisern: Ich mag die Musik sehr, aber das ist nicht das, was ich machen möchte. Er verbindet ja eher Rock und (echte) Volksmusik und ich will eher in die Mississippi-Delta-Richtung.
<Klugscheisser-Modus>
Ausserdem spielt er nicht so ein chromatisches Akkordeon wie ich, sondern diatonische Zieharmonika, auch „Steirische“ genannt (http://de.wikipedia.org/wiki/Steirische_Harmonika), das ist aus Sicht eines Akkordeonisten ein völlig anderes Instrument mit ganz eigenem Sound (will jetzt aus OT-Gründen nicht noch mehr ins Detail gehen).
</Klugscheisser-Modus>

Jetzt aber wieder zurück zu meiner Story

Ich war nun im „Elite“-Orchester mit einem sehr fähigen Orchesterleiter. Er hatte sich schon bei der Leitung des Ensembles hervorgetan und hatte es dirigiert (Akkordeon spielen konnte er ja nicht), was bei einem Ensemble sehr unüblich ist. Er arrangierte viel selbst, z.B. den Jazz Standard „On The Sunny Side Of The Street” (http://www.jazzstandards.com/compositions-0/onthesunnysideofthestreet.htm). Das Ensemble war auch von dem Akkordeonbass abgekommen und sie hatten es geschafft, einen Jazz-orientierten E-Bassisten zu bekommen, zusammen mit einem (leider etwas unzuverlässigen) Schlagzeuger. Als ich „Sunny Side“ das erste Mal hörte, wusste ich: JA! Das war es!
Pop auf Solo-Akkordeon klang beschissen.
Rock mit Akkordeon-Orchester klang beschissen.
Also blieb Jazz, Swing & Latin, das klang auch nur mit Akkordeons passabel.

Der E-Bassist war ziemlich offen und wollte auch über seinen Horizont blicken. Er kaufte sich einen Kontrabass, lernte erst damit Slappen, dann besorgte er sich für die klassischen Sachen sogar einen Bogen und lernte damit umzugehen. Er trat auch dem Orchester bei und in Kombination mit dem Akkordeon-Bassspieler war das eine satte Grundlage, die sich wohltuend vom „Grunzbass“-Sound anderer Orchester abhob.

Ich arbeitete mich währenddessen in der Orchester-Hierarchie nach oben und war ziemlich schnell in der 1. Stimme angelangt. Da ich seit meinem 10. Lebensjahr Auftritte gewöhnt war, kannte ich kein Lampenfieber mehr, nur noch diese angenehme leichte Aufregung, diesen Adrenalinpegel, der es einem bei Auftritten erlaubt, über sich selbst hinauszuwachsen. Um diesen Kick zu bekommen, saß ich bei Konzerten nun am liebsten ganz links vorne, damit mir auch jeder aus dem Publikum auf die Tasten schauen konnte. Glücklicherweise hat mir der Orchesterleiter nie nach einem Stück die Hand geschüttelt :p.
Unser Repertoire bestand aus Originalkompositionen und fertigen Arrangements von Klassikern für Akkordeonorchester und aus Arrangements unseres Leiters.
Wie schon erwähnt sind diese Originalkompositionen richtig schöne Beispiele zeitgenössischer klassischer Musik.
Und bezogen auf diese Musik war, bin und bleibe ich ein absoluter Banause. Ich kann das Zeug nicht ausstehen. Ich musste mich jedoch damit abfinden, denn Leiter und andere Orchesterspieler wollten das spielen und v.a. damit auch weiter an Wettbewerben teilnehmen.
Wir spielten aber auch so Klassik Standards wie die Ouvertüre zur Diebischen Elster von Rossini oder den Torero-Marsch aus Carmen. Das machte mir wiederum einen Riesenspaß.

Also war ich immer wieder hin- und hergerissen zwischen Musik, die mir Spaß machte und die ich zum Kotzen :kotz: fand. Aber was blieb mir Anderes übrig? Das war die einzige Möglichkeit, auf meinem Niveau auch Sachen zu spielen, die ich mochte.

To be continued…
 
Moin, moin an alle!!
Hammergeil, was ich hier die letzten Tage an schönen Lebensgeschichten und Gedankengängen gelesen habe.:great:
Da frag ich mich doch, warum ich mich so lange in meinem stillen Kämmerlein verzogen habe, anstatt hier weiter zu lesen.
Ich möchte jetzt auch garnicht auf jede einzelne Geschichte eingehen, da das sonst den Rahmen sprengen würde, aber auf jeden Fall möchte ich ein
Dankeschön
an alle richten, die den Thread hier mit Ihren Geschichten und Gedanken zum Musizieren so interessant gemacht haben, machen und hoffentlich auch weiterhin machen werden.

Ich selbst bin so langsam wieder aus meinem Tief raus und strampel mich gerade mit dem Improvisieren ab.
Ist schon seltsam, aber normalerweise kann ich mich nicht über genügend Phantasie beklagen, nur beim Gitarre spielen haperts da noch ein wenig.
Einen Song nach zuspielen oder Pentatoniken einfach vom Blatt abspielen klappt zwar mitlerweile schon relativ gut, nur zwischen den Pentatoniken hin und her springen und das womöglich noch schnell will mir nicht so recht gelingen.
Irgendwie hab ich da 'ne Blockade im Kopf, denke einfach zuviel anstatt einfach zu spielen und bin wohl auch zu verkrampft.
Das Blöde ist ja, das ich im Großen und Ganzen weiß woran es liegt, nur absolut keinen Weg finde, wie ich das abstellen könnte.
Also üben und lernen alleine ist es nicht.

However, jetzt will ich erstmal los ein paar Teile für mein Restaurationsprojekt besorgen.
Bis später dann mal und einen lieben Gruß
Andy
 
Liebe Gedankengänger,
ein bissel OT:

Yes. Ich habe heute meine Diplomarbeit wie eine Löwin erfolgreich verteidigt. Es ist vollbracht:). Nun bin ich wohl auch ein wenig freier von meinen Gedankengängen her.

@ Everrock: Na dann haste wohl die Probe gerockt (was du sicherlich auch schon ohne Evie getan hast. Es stimmt, dass sich jede Gitarre unterschiedlich spielen lässt. Schön das es Dir der Sound und das Handling von Evie gefällt:great:. Bin natürlich neugierig in Bezug auf Photos.

@Danielus. Sehr schöne Geschichte und auch gleich mit Beispielen und Pics unterlegt:eek:

@Draszmar: Die Spannung ist wie immer kaum auszuhalten

@Darkprince: Es ist schön zu hören, dass Du dein Tief zu überwinden scheinst. Freue mich auf weitere Beiträge :great:

und an Alle die ich nicht erwähnt habe (aber sicherlich auch noch erwähnen werde). Schön dass Ihr den Thread mit Tiefgang bereichert.
 
Schade, dass der Rhein nicht durch Thüringen fließt, ... den Keller würd' ich mir auch mal anschauen ... ;)

Oh, der Rhein ist zwischenzeitlich zur Lahn geworden, aktueller Standort ist also Mittelhessen. Wer den Keller mal sehen oder darin rocken will soll sich einfach melden. Ich kann nämlich nicht genug davon bekommen mit anderen Leuten zu musizieren/spielen/rocken...
 
@ Danielus: Bei der Unterstützung seitens der Partnerin sollte ja nix schiefgehen. :)
Wenn Du keine Band findest, denk doch mal über eine Eigenrgründung nach.
Hast Du keine Kumpel/Bekannten, die ein Instrument spiel(t)en oder lernen wollen?
Bei mir hat´s so funktioniert. :)
Oh, ich habe darüber nachgedacht. Aber ich musste schon einige Hobbies ausmisten um überhaupt Zeit für die Bandproben zu finden. Ich zocke zum Beispiel schon lange nicht mehr am PC. Aber darüber trauere ich nun ganz und gar nicht. Gitarre spielen gibt mir einfach viel mehr.

Mein gesamter Freundes- und Bekanntenkreis wohnt gute 100 Km von mir weg. Ich wohne erst seit einem Jahr hier. Die Leute, die ich hier kennen gelernt habe spielen entweder gar nicht, oder einen Musikstil, der mir nicht zusagt.

Es ist halt etwas schwierig. Das einfachste wäre nunmal in eine Band einzusteigen. Jaja, in ein gemachtes Nest und so... :screwy: Ich weiß nicht, vielleicht suche ich auch nicht aggressiv genug...

@Danielus. Sehr schöne Geschichte und auch gleich mit Beispielen und Pics unterlegt:eek:
Vielen Dank! Ich hoffe, die Tracks lassen einen gewissen Fortschritt erkennen. ;)
 
Mein gesamter Freundes- und Bekanntenkreis wohnt gute 100 Km von mir weg. Ich wohne erst seit einem Jahr hier. Die Leute, die ich hier kennen gelernt habe spielen entweder gar nicht, oder einen Musikstil, der mir nicht zusagt.

Es ist halt etwas schwierig. Das einfachste wäre nunmal in eine Band einzusteigen. Jaja, in ein gemachtes Nest und so... :screwy: Ich weiß nicht, vielleicht suche ich auch nicht aggressiv genug...

so ähnlich gehts mir auch !
ich suche hier in meiner Gegend Leute , die die Musik spielen möchten, die ich auch mag und finde keine Band.....meine nächste Band probt 106km von mir entfernt...dann noch 4 Gigtermine mit nem Duopartner, der 400km von mir entfernt wohnt...Kompromisse bin ich auch schon eingegangen, richtig krasse sogar. ich hab 2,5 Jahre Bass in ner progressiven Black Metal Band gespielt obwohl das überhaupt nicht meine Musikrichtung ist
 
@ White Falcon: :great: Gratulation :great: *den"Hug"Smilie sucht*

Naja...die Probe gerockt nicht wirklich, dafür spiele ich zu schlecht. :D

@ Darkprince: Mach dich vom Druck frei und vor allem: Viel Erfolg beim Paula-Projekt! :great:

@ Musik spielen, die man nicht mag: Hmm...ich glaube, ich könnte das nicht. Wenn ich was singen soll, dass ich nicht mag, singe ich automatisch schlechter, zumindest lebloser. Das Feeling fehlt dann halt, somit bin ich unzufrieden und es kommt Frust auf.
Wahrscheinlich mangelt es mir an Professionalität, aber ich bin froh, mir die Dinge, die ich musiziere, frei aussuchen zu können. :)
 
so ähnlich gehts mir auch !
ich suche hier in meiner Gegend Leute , die die Musik spielen möchten, die ich auch mag und finde keine Band.....meine nächste Band probt 106km von mir entfernt...dann noch 4 Gigtermine mit nem Duopartner, der 400km von mir entfernt wohnt...Kompromisse bin ich auch schon eingegangen, richtig krasse sogar. ich hab 2,5 Jahre Bass in ner progressiven Black Metal Band gespielt obwohl das überhaupt nicht meine Musikrichtung ist

106 km Entfernung:eek:. Das ist ja echt krass. Ich kann Dich aber verstehen, dass die Chemie innerhalb der Band schon stimmen sollte. Ich würde auch nicht bei jeder X-beliebigen Band einsteigen, nur weil der Proberaum 3 km weg ist. Die Black Metal Sache find ich ja spannend. Darüber würde ich, in meiner Funktion als Sängerin/Screamerin/ Gruntzerin:D einer Metalband, gerne mehr erfahren. Was hat Dich denn dazu bewegt

@Everrock. Danke :)und nun streu nicht immer Asche über dein Haupt. Du bist bestimmt nicht so schlecht wie Du meinst und außerdem was ist schon "gut" und was ist "schlecht"
 
Hier in meiner Gegend geht auch nicht viel. Eventuell muss ich doch nach Hannover ausweichen. Das ist ja die Hauptstadt des Rock in Niedersachsen. Das wären dann natürlich auch reichlich 100km zur Probe und zurück.

Vor so zehn bis fünfzehn Jahren hätte ich sofort vier Übungsbunker in Hannover gewusst, wo man Leute findet. Ob es die noch gibt? Ich lasse es mal langsam angehen, aber langfristig...???
 

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