Gitarre spielen - meine Gedankengänge seitdem ich angefangen habe

Schönen guten Tag zusammen,

ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich in den letzten 4 Wochen über 150 Seiten und nahezu 2500 Posts von Euch gelesen habe.

Ich kann auch nicht mehr sagen, wie ich hierher gefunden habe, warum ich gerade diesen Thread rausgesucht habe und keinen anderen. Fragt auch bitte nicht, warum ich seit Monaten hier angemeldet bin aber noch keinen Post auf dem Counter habe.

Aber, wie konnte ich hier schon das ein oder andere mal lesen: diesen Thread findet man nicht, er findet Dich!

Stimmt! Und wenn er dich erstmal hat, dann fesselt und knebelt er dich, dass du täglich mehrere Stunden damit verbringst dich durch die hier oft sehr emotionalen Geschichten zu arbeiten. Wobei arbeiten nicht die richtige Beschreibung ist. Es ist lesen, lachen, leiden, lieben und letztendlich leben, dass ihr alle hier in so wundervolle Geschichten verpackt habt. Jede einzelne Geschichte ein Geschenk, dass ich behutsam auspacken möchte oder teilweise aufreissen möchte, wie aktuell bei Draszmars Geschichte. Wie geht’s bloß weiter? Nicht auszuhalten. Weißt Du, welche Aufgabe Du mir heute wieder mit Deinem Bröckchen Geschichte gestellt hast? Ach ja, ich rauche seit heute nicht mehr *zitter*

Bei vielen von euch habe ich das Gefühl euch zu kennen, euer Schicksal zu teilen, Teile „meines“ Lebesdrehbuchs zu lesen und mit euch zu fühlen. Dieser Thread ist eine Familie und, als Bruder im Geiste (seit 4 Wochen) möchte ich mich nun auch vorstellen.


Was mich wie zum Gitarrespielen gebracht hat? Hehe, ja, das weiss ich noch ganz genau, will aber, wie so viele hier von einem früheren Erlebnis berichten. Zum besseren Verständnis, aktuell bin ich 33 Jahre alt.


Ich war etwa 12 Jahre alt, als mein Kumpel und Nachbar Andreas bereits Gitarre spielte. E-Gitarre mit einem 10 Watt-Verstärker. Boah, was ein cooles Ding. Auf unserem Dachboden lag noch eine Konzertgitarre meines Vaters und damit tingelte ich zu Andreas. Dummerweise war er Links- und ich Rechtshänder. Es dauerte keine 5 Minuten bis wir es aufgaben und meine Rockstarkarriere den ersten jähen Knick erfuhr. Wie soll man als 12jähriger auch ordentlich links und rechts, spiegelverkehrt und gegenüber unterscheiden? Naja, letztendlich schoben wir das auf mein Equipment und das Thema war durch.

*Bzzzzzrrrrrrzzzzzzzzt* Zeitsprung!

Als später Teeny bin ich mit meinen Jungs an die Nordsee gefahren und wir haben dort im Sommer gecampt. Wie es der Zufall wollte war dort natürlich der ein oder andere Klampfer der, nur bewaffnet mit einer Westerngitarre und Country Roads, sämtliche Mädels am Strand klarmachte! Beeindruckend, aber lange kein Grund etwas derartiges durchzuziehen.
 
ganz kleiner OT-Ausflug ... wer Barree lernen will, muss nicht zwingend mit dem F-Dur anfangen, der gleiche Griff im 5. Bund (A-Dur) ist schon wesentlich "einfacher" und dann kann man sich über den 3. Bund (G-Dur) zum F rantasten ;)

F-Dur ist der einzige Chord der mir auch nach 2 Jahren hin und wieder Probleme bereitet.. Jeden anderen schei** Barree Dur-Akkord greif ich ohne Probleme, aber bei diesem wills einfach nicht wirklich...
 
*Bzzzzzrrrrrrzzzzzzzzt* Zeitsprung!

Mittlerweile bin ich etwa 25 und wohne mit meinen Jungs zusammen in einer WG. In uns allen reift der Gedanke eine Gedächtnistour an die Nordsee zu machen. Gesagt geplant, in 2 Wochen sollte es losgehen. Natürlich planten wir, was sich alles ändern sollte. Statt in einem schäbbig-flattrigen Zelt wollten wir drei uns diesmal in zwei VW-Bussen breit machen. Statt Büchsen- gab es Fassbier und… aber ja, da war doch was…

Genau, am nächsten Tag sind wir in den örtlichen Gitarrenladen und haben uns zwei Konzertgitarren für je 59,- Euro gekauft. Diesmal sind wir es die den Strand von Cuxhaven bis nach Duhnen flachlegen sollten. Wir würden mit unseren Waffen und etwas Country Roads den Frauen so den Kopf verdrehen dass sie uns anbeten und vergöttern würden, der Deich sollte unsere Bühne sein und der Strand unter unserem Beat erbeben! Wir würden uns durchvögeln und rauschende Orgien mit unseren Groupies feiern…

Nach zwei Wochen Internetkurs haben wir uns im Urlaub darauf beschränkt die Gitarren möglichst dekorativ an den VW-Bus zu lehnen.

Wieder (ungevögelt) zu Hause angekommen versuchte ich noch ein wenig weiter aus diesem Instrument Melodien zu generieren. Letztendlich erlebte ich meinen ersten Anflug von GAS!
(Danke übrigens, dass der Begriff vor ein paar Seiten erläutert wurde, das lässt mich jetzt hochprofessionell aussehen!)

Ich sah Dave Grohl mit einer Akustiversion von „Times like these“ im Internet. Die Foo Fighter und besonders dieser Song wurde zur Hymne unserer WG. Aber nun zum GAS. Der Song wurde mit einer Westerngitarre gespielt und so machte ich mich auf zum Gitarrenladen im Ort. 99,- Euro waren diesmal fällig und die Tür zu den Groupieorgien öffnete sich für mich wieder einen Spalt…

Noch während ich im Laden mit einem seeligen Grinsen an den nächsten Campingurlaub und durchvögelte Nächte dachte betrat ein Mann meines Alters den Laden. „He, brauchst Du Unterricht?“ fragte er mich. Da ich zu meinem Laientalent stand und mir mit Unterricht wohl die Chancen auf die Groupies noch weiter erhöhen konnte sagte ich „Ja!“ und 20 Minuten später saßen wir in seinem Wohnzimmer und ich bekam Gitarrenunterricht.

Was für ein seltsamer Zufall. Ich war sein erster Schüler überhaupt und er kann sich selbst nicht erklären, warum er im Musikladen einfach so auf die Idee kam mich nach Unterricht zu fragen. Ein sehr spiritueller Mensch, der mir gute Grundlagen verpasste, Danke! Aufgrund von religiöser Überzeugung wollte er mir aber Songs wie „Sympathie fort he Devil“ nicht beibringen… Wir haben etwa ein ¾-Jahr zusammen gearbeitet als ich mich für eine berufliche Veränderung entschied und wegzog.
 
:redface: ..........

F-Dur Fidel :) Das Geheimnis daran: man kanns, oder man kanns nich! Aber da gibt es andere Threads für!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich landete am Rhein, etwa 400 km vom schönen Fürstentum entfernt (Grüß dich Ganty, auch wenn ich Dich auf deinem Foto nicht mal ansatzweise erkenne oder einordnen kann).

Mittlerweile hatte mich das GAS (Man, ich Profi) erwischt, ich nannte eine Japanstrat und einen 50-Watt-Transistor mein eigen. Natürlich auch ein Zoom-Irgendwas-Multieffektboard das ich bis heute nicht benutze weil ich zu faul zum einlesen bin und was soll der Scheiss überhaupt.

Allein in einer großen Stadt brauchte ich neue Freunde. Ich entschied mich für eine schwarze Westerngitarre mit Tonabnehmer und passendem Koffer. Soweit ganz gut und geil währte unsere Beziehung nicht lange. Mit einer 90 qm Wohnung hatte ich mich etwas übernommen und als letztendlich der Strom abgeschaltet wurde da nicht bezahlt musste die schöne schwarze zurück in den Laden. Ich war einsam und aufgrund eingeschränkter finanzieller Mittel übte ich etwas mehr Gitarre, wenn auch noch immer nicht viel.
Alles in allem war es eine positive Erfahrung, wenn auch schmerzhaft und mit dummen Fehlern gespickt. Für mich wird allerdings in Erinnerung bleiben, dass ich den Rhein ein Stück herunterging bis irgendwo ins Niemandsland. Kein Mensch weit und breit, nur meine Westerngitarre und ich.

Was ich mir nie zutraute, ich singe nämlich nicht, geschah an diesem Tag. Voller Hingabe schrammelte ich laut, schnell und planlos auf dem E herum und schrie was das Zeug hält in die Gegend. Was für ein befreiendes Gefühl! Probiert es mal aus, schreit so laut und lang bis ihr euch nicht mehr auf den Beinen halten könnt. Das werde ich nie vergessen!


In der Zeit lernte ich meine Frau kennen und sie war es, die mir aus dem Sumpf, den ich mir selbst angerührt hatte heraushalf. Sie war es auch, die mir den Unterricht bei einem professionellen Lehrer geschenkt hat. Wenn ich vom Unterricht heimkomme begrüßt sie mich mit „Rockstar“ und was soll ich sagen, sie ist mein größter Fan. Es klappt also mit den Groupies ;-)

Seit zwei Jahren habe ich nun Gitarrenunterricht und traue mir schon einiges zu. Technisch werde ich besser und mein Repertoire wird breiter. „Üben hilft“ bestätigen mein Lehrer und ich uns immer gegenseitig wenn ich einen Fortschritt gemacht habe. Geübt habe ich allerdings meist nicht viel, erst als das Weihnachtskonzert anstand. „Smells like Teen spirit“ sollte es sein. Au man, da habe ich wirklich geübt, geübt und geübt… Daher auch unsere Feststellung, dass „üben hilft…“

Mit meinem Lehrer analysierte ich die Gitarrenparts, den Songaufbau und das Solo. Zweimal fand eine Probe statt mit einem Bass und einem Schlagzeuger den ich noch nie gesehen hatte. Eine zweite Gitarre tauchte auch noch auf und dann, schwuppdiwupp war Konzerttag. Ich stand also in einer bekannten Musikkneipe, umzingelt von Kindern und Teenagern und machte mir die Hose voll. Man, ich bin rumgelaufen wie ein aufgescheuchtes Huhn, schnell noch ne Kippe, am Bier nippen, noch ne Kippe… hab ich eigentlich schon eine geraucht? Lieber schnell noch ne Kippe. Mein Lehrer riet mir, vor allem die Finger vom Bier zu lassen. Die Anekdote von seinem ersten Auftritt nach zwei Dosen Faxe hatte nicht wirklich eine beruhigende Wirkung.

...
 
Als dann mein Lehrer sagte, die zweite Gitarre ist noch immer nicht da geriet ich völlig außer Fassung. Soll ich etwa das Solo auch noch spielen? Öh, wer denn sonst, wenn ich einzige Gitarre bin… Ich rauch erstmal eine. Während ich mir nervös die dritte Kippe in Folge an der zweiten noch brennenden anstecke kommt die zweite Gitarre. Puuuuuuuuuuuh

Mir purzeln Steine vom Herzen die eigentlich die Bühnenbretter hätten zerbersten lassen müssen. Wir plaudern kurz und er fragt mich, ob ich das Solo spielen will.

„Ach, ich würde natürlich gern, verzichtet aber für Dich und damit die Jugend des Rock auf meinen besonderen Auftritt, mach Du mal, du packst das…“ antworte ich im coolstmöglichen Tonfall den ich rausbringe.

Kurz danach werden wir auf die Bühne gerufen. Ich beginne den Song alleine, 8 Takte clean, das Schlagzeug setzt ein, ich trete auf den Verzerrer, meine Japanstrat brüllt aus einem Röhrenverstärker hinter mir und… und an mehr erinnere ich mich nicht. Nicht wirklich zumindest.

Wir bringen den Song zu Ende, das Solo war von der zweiten Gitarre super gespielt, aber da er es erst kurz vor dem Auftritt in die Kneipe geschafft hat war seine Gitarre nicht in Ton (es war Dezember 2007). Trotzdem genieße ich den Augenblick des Triumphes, das Publikum (hauptsächlich junge Eltern die ihren Kindern zusehen und deren Teenagerfreunde) tobt, wir haben gerockt! Ich bin die nächsten zwei Wochen bis Weihnachten „high“ von diesem Gefühl.

Ende 2008 stand wieder das Jahreskonzert an. Mein Lehrer und ich fingen also an einen Lenny Kravitz Song zu lernen. Mit seiner freundlichen Art redete er mir das allerdings behutsam aus und wir schwenken auf Green Day – When I come around.

Wiederum wird zweimal vor dem Konzert geprobt. Das erste Mal kann ich aus Termingründen nicht, bei der zweiten und letzten Probe stelle ich erstaunt fest, dass ich die einige Gitarre bin. Noch dazu soll ich einen Ganzton höher spielen weil wir eine Sängerin haben. Der Drummer ist der vom letzten Jahr, das leichte flachsen entspannt mich. Irgendwie kriegen wir es hin und der Song scheint zu sitzen.

Eine Woche später sitze ich wieder, nahezu eingenässt, in der Musikkneipe und rauche eine nach der anderen. Der Inhaber der Musikschule vergisst auch nicht zu erwähnen, dass sogar Schüler mit fast 40 Jahren noch an dem Konzert mitwirken (danke, ich war mit 32 der älteste…) während ein 6-jähriger im Hintergrund Purple Haze spielt.

Ich konzentriere mich darauf alles bewusst mitzukriegen, will mein zweites Konzert genießen. Wir werden auf die Bühne gerufen. Eine unheimliche Stille während wir unsere Instrumente anschließen. Ich sehe in Publikum „erkenne“ aber niemanden, eher eine Masse. Kein einziges Gesicht fokussiert vor mir. Ein Blick zu der Band, sie scheinen bereit. Ein Nicken, ein Zwinkern, es geht los.

Ich beginne den Song wieder allein, Schlagzeug und Bass greifen mir unter die Arme, der Gesang setzt ein – Verdammt, wir ROCKEN!

Keine Zeit ins Publikum zu sehen, mitzählen wann die Strophe zum Refrain wird, auf den Schlagzeuger hören, das Solo spielen…

Ich verhaspel mich im Solo kurz, kann aber weiterspielen ohne dass es groß auffällt. Der Song geht zu Ende und der Laden kocht! Applaus, wie geil es ist wenn Menschen für einen Klatschen! Ich verbeuge mich ausgiebig trotz einer beginnenden Glatze.

Wieder sollte ich „high“ vom dem Gefühl sein, auch wenn mir meine Frau folgende Situation beschreibt:

Das Kind, dass vorher Purple Haze gespielt hat saß am Rand der Bühne und erzählte seiner Mutter während ich spiele: “Der Song ist voll Baby, das sind ja nur 4 Powerchords…“.
Kinder können so grausam sein. Meine Frau und ich einigen uns darauf, den Rotzlöffel mit seiner 2.000-€-Paula nur noch „#%&§$-Kind“ zu nennen und genießen den Rest des Konzertes.

Weihnachten 2008
Meine Frau schenkt mir einen Bausatz von einer Paula, ich liebe sie! (Meine Frau, ja!)


Ich habe einige Leute angefixt, in den letzten Wochen haben sich zwei meiner Freunde Gitarren gekauft, ein weiterer sein Equipment nach 15 Jahren Pause wieder rausgekramt, ein Schlagzeug steht nun in meinem Keller (der Drummer wollte es nicht auf dem Dachboden seiner Oma verrotten lassen), ein Nachbar spielt Bass. Wir sitzen mit 8 – 12 Leuten im Keller, mittlerweile 4, teilweise sogar 5 Gitarren. Wir sind die Band und unsere erste Probe steht an.

Teilweise ein wüstes und lautes durcheinander spielen wir uns mit einem einfachen Bluesschema ein. Es fängt an zu grooven! Leichte Songs wie „Wild Thing“ folgen, als Highlight sollten wir „Smells like Teen Spirit“ komplett durchspielen, inklusive Gesang über einen 10-Watt-Gitarrenamp! Alle „Musiker“ sind begeistert, die Zuschauer im Keller neidisch kein Instrument spielen zu können und geloben Besserung (Mundharmonika- und Triangel-Bewerbungen für die Band gehen en Masse ein).

Mein alter Freund aus der WG-Zeit ist dabei und „Times like These“ sollte niemals stimmiger sein als an dem Wochenende. Wir spielen es als Band, das Feeling ist atemberaubend!

Ende April ist wieder Probe. Bis dahin wird mein Paulabausatz wohl auch rockbar sein. Ich freu mich wie ein kleines Kind…

Fin!



Hohes Gericht: Ja, ich erkenne mich schuldig, diesen Post im Hinterkopf seit ca. 4 Wochen vorbereitet zu haben, im vollen Bewusstsein verfasst zu haben und auch noch Stolz darauf zu sein. Ich akzeptiere meine Strafe für Fragen, zur Aufklärung von Irritationen und Anregungen zur Verfügung zu stehen. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
 
Fragt auch bitte nicht, warum ich seit Monaten hier angemeldet bin aber noch keinen Post auf dem Counter habe.

... seit Jahren :D ...

Willkommen im Board und vor allem willkommen an Bord ;) ... schön, dass du dabei bist
 
... seit Jahren :D ...

Willkommen im Board und vor allem willkommen an Bord ;) ... schön, dass du dabei bist

Ich schließe mich Foxytom an.
Willkommen.
Jetzt habe ich aber erstmal eine Menge Lesetoff, dem ich jetzt meine Aufmerksamkeit widmen werde.

LG
 
Tja--

ich habe auch vor ca 10monten angefangen mich hat das spiel guitar hero dazu bewegt
jetzt spiele ich gerne rocksongs........
(ich liebe rock) da ist villecht mein grund....


Du hast villeicht irgendwas erlebt oder du hast sehr viel leidenschafet... kann alles sein !! :great:

aber ... godsmack ist auch schon über 40 und er macht klasse rock.

ALSO ROCK DEINE NACHBARN^^ :twisted:
 
@Everrock.: Lieber René warum übst du nicht auf deiner Evie (treibst dich wohl lieber hier im THread rum:D)

Ich dachte, wir hätten mittlerweile geklärt, dass ich hier vom Büro aus schreibe. :rolleyes: :D

Und das mein Gedankenbild eine Symbiose aus beiden Gigs ist, ist mir schon klar.
Das macht es ja so witzig! :D

@ Raketoped:

Coole Geschichte. Irgendwie typisch, irgendwie aber auch -typischerweise- völlig Anders! :great:
 
Gestern sollte ja meine ESP geliefert werden, wurde ja am Freitag UPS übergeben.
René kommt gegen 19 Uhr nach hause, guckt auf den Küchentisch und sieht einen Benachrichtigungszettel von UPS.
Ich wundere mich schon, dass meine Süße das Paket nicht geholt hat und denke mir, sie hat vielleicht keinen erreicht, oder aber UPS hat keinen Nachbarn angetroffen und kommt halt morgen nochmal, was zwar sehr schade, aber nicht zu ändern gewesen wäre.
Ich nehme mir den Zettel und lese...nichts. :eek:
Da! Steht! Nichts! Drauf! Das Ding ist blanko, nichts angekreuzt, nichts ausgefüllt, nix.
ARGH!!!! :mad:
René wuselt ab ins www und bemüht an Hand der Paketnummer das UPS Tracking.
1. Zustellungversuch, nichts quittiert oder so.
"Aha," denkt sich René, "haben keinen angetroffen. Mist! Nuja, vielleicht habe ich morgen mehr Glück, sonst muss ich es irgendwo abholen oder so."

Flunsch gezogen, ein Frankenheim getrunken und mich mit meiner Süßen vor die Glotze gehauen.
Gegen 22:30, ich will langsam ins Bett, weil um 04:45 der Wecker klingelt, schellt es an der Tür.
Ich hebe meine zwei Zentner von der Couch -Sonja duscht gerade- und als ich die Wohnungstür öffne, ist Licht im Hausflur an, aber keiner zu sehen.
Ich frage mich welche A...kinder um diese späte Zeit noch Klingelmännchen machen und setze mich wieder hin.
Knappe 5 Minuten später klingelt es nochmal.
Ich will es schon ignorieren, gehe aber dann doch an die Tür und sehe meine Nachbarin (fast 70) vor der Tür, schnaufend zwischen zwei Kartons vom Musik-Service (ich hatte noch zwei 5er Gitarrenständer bestellt).
Die arme Frau hatte insgesamt 13 Kg von der esten in die zweite Etage geschleppt und fragte mich, warum ich mich denn nicht melde und ob den kein Zettel im Briefkasten gewesen wäre!!!
Ich entschuldige mich zwei, drei, achtzehn Mal, bedanke mich kann dann endlich ans auspacken gehen.
Sie ist da! :D
Auf Grund der Uhrzeit habe ich sie natürlich noch nicht ausgiebig testen können, ich habe Evie -sprich: Ivih- (so heisst sie, wie sie mir "gesagt" hat) nur auf Schäden und Verabeitungsfehler prüfen können und mal akustisch angeklimpert, ausgetestet wird heute Abend.
Wenn Evie aber nur annähernd das halten kann, was sie mir beim ersten in die Hand nehmen versprach, wird sie mir viiiiiel Freude bereiten.
Ein Hals, wie für mich und meine kleinen Hände gemacht, die ganze Gitarre ruft mir zu "Lass uns Unsinn treiben!"
Und wie wir Unsinn treiben werden!! :rock:

Gruß,
René

Ich kann dir ja soooooo nachfühlen ;)

Endlich das neue Baby zuhause zu haben ist ein herrliches Gefühl. Der Moment den Deckel der Schachtel zu lüften und die Gerüche einzuatmen die dir sagen: NEU NEU NEU. Der allererste Ton, den sie schon versehentlich beim herausnehmen von sich gibt, lässt einen innerlich aufgehen. Wie sich der Hals anfühlt, wenn er sich das erste Mal in die Hand schmiegt.

Wer von euch hat jetzt nicht gerade einen GAS-Anfall und würde zu gern mit Renè tauschen? :p

Das ist ja fast wie "Die UPS-Verschwörung", du warst nur nicht so dumm wie ich und hast einen eigenen Thread aufgemacht, sondern den hier benutzt. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich dachte, wir hätten mittlerweile geklärt, dass ich hier vom Büro aus schreibe. :rolleyes: :D

:

Ich weis. Gönn mir doch einfach den Spaß :p:D

@BLACKDOGCAT: Willkommen im Thread. Ich würde mich freuen wenn du uns noch mehr von deinen Gedanken mitteilst:great:

@Raketoped: Da hast du uns ja viel zum Lesen gegeben:eek:. Es liest sich, aber durchgängig interessannt und hat auch wirklich seinen amüsanten Höhepunkte (Sex and Rock'n'Roll:D). Ich glaube ich muss es erstmal alles realisieren was Du geschrieben hast, denn es wurden viele Ebenen angesprochen. Du schilderst deinen ersten Auftritt und die Angst davor und dass kann ich Dir sehr gut nachempfinden. Ich glaube diesen Tag habe ich etliche Zigaretten geraucht. Es ist schön, dass du von deiner Frau in Bezug auf die Leidenschaft für Musik unterstützt wirst und das merke ich deinen Beiträgen auch an: Leidenschaft, Humor aber auch Übungswillen:great:
 
@Raketoped: Da hast du uns ja viel zum Lesen gegeben:eek:. Es liest sich, aber durchgängig interessannt und hat auch wirklich seinen amüsanten Höhepunkte (Sex and Rock'n'Roll:D).

Sex, Drugs and Rock´n´Roll, bei den mengen an Zigaretten. Ich kann das auch sehr gut nachfühlen.

Ich hatte letztens sogar ein Kippenpausenlied in der Probe improvisiert (ich bin der einzige Raucher in der Band), da lagen die anderen in der Ecke :D
 
. Du schilderst deinen ersten Auftritt und die Angst davor und dass kann ich Dir sehr gut nachempfinden. Ich glaube diesen Tag habe ich etliche Zigaretten geraucht.


Oh je...ich habe im Juli 2007 (hoffentlich) entgültig aufgehört.
was mache ich denn jetzt, sollte es jemals einen ersten Auftritt geben? :eek:


@ Wandergitte und "Chicks": Suuuper beschrieben! Auch wenn ich froh bin, aus dem Alter ´raus zu sein.
Die gute alte Zeit... :rolleyes: :great:
 
Sex, Drugs and Rock´n´Roll, bei den mengen an Zigaretten. Ich kann das auch sehr gut nachfühlen.

Ich hatte letztens sogar ein Kippenpausenlied in der Probe improvisiert (ich bin der einzige Raucher in der Band), da lagen die anderen in der Ecke :D

Oh je...ich habe im Juli 2007 (hoffentlich) entgültig aufgehört.
was mache ich denn jetzt, sollte es jemals einen ersten Auftritt geben? :eek:

:gruebel: Mhmm komisch irgendwie hat der Beitrag von Raketoped dass unbändige Verlangen in mir geweckt JETZT eine Zigarette rauchen zu gehen:D

@Everrock. Also wenn Du nicht wieder anfangen willst (würd ich Dir nicht empfehlen, ist ja schädlich für die Gesundheit wie du weißt;)) musst Du dir wohl andere Formen der Entspannung suchen. Ich hab keine Ahnung was Dir diesbezüglich gut tuen könnte (Entspannungsbad, Meditation, Autogenes Training.....). Ganz wichtig ist es jedoch gut vorbereitet zu sein und sich nicht streßen zu lassen. Das heißt auch direkt vor den Gig nur noch mal das Wesentlichste durchzugehen (was bis dahin nicht sitzt lernt man eh nicht mehr). Erfahrungsgemäß bekommen es auch die wenigsten Leute mit wenn man sich verspielt und wenn...egal...tue so als gehöre das zu Show:cool:

@Danielus Ich habe keinen GAS-ANfall:bang: Nein...nein
 
@ Lieblingsraubvogel: Ich habe das große Glück, von mir behaupten zu können, Lampenfieberfrei zu sein, das Ganze war nur Flachs.
War bei unseren Con*Auftritten auch so und da musste ich ja sogar tanzen, singen und kämpfen.
Ausserdem werden es die Everrocker eh nie auf die Bühne bringen, aber das ist ja auch gar nicht unser Ziel. :)
 
@ Lieblingsraubvogel: Ich habe das große Glück, von mir behaupten zu können, Lampenfieberfrei zu sein, das Ganze war nur Flachs.
War bei unseren Con*Auftritten auch so und da musste ich ja sogar tanzen, singen und kämpfen.
Ausserdem werden es die Everrocker eh nice auf die Bühne bringen, aber das ist ja auch gar nicht unser Ziel. :)

@ den stolzen frischgebackenen Papa:D

Du kannst dich glücklich schätzen, wenn du Lampenfieberfrei bist. Ich kann es von mir (auch nach einigen Jahren) nicht behaupten. Teilweise genieße ich jedoch das Gefühl. Es macht mich wacher und aufmerksamer, ich empfinde ganz anders und ich schätze den jeweiligen Auftritt auch mehr. Ist aber halt nur ne persönliche Empfindung von mir.
 
@ den stolzen frischgebackenen Papa:D

Du kannst dich glücklich schätzen, wenn du Lampenfieberfrei bist. Ich kann es von mir (auch nach einigen Jahren) nicht behaupten. Teilweise genieße ich jedoch das Gefühl. Es macht mich wacher und aufmerksamer, ich empfinde ganz anders und ich schätze den jeweiligen Auftritt auch mehr. Ist aber halt nur ne persönliche Empfindung von mir.

ich hab es hier im Thread 1900 Seiten weiter vorne schon mal oder vielleicht auch ganz woanders geschrieben: sollte ich eines Tages auf einer Bühne stehen und kein Lampenfieber haben, stell ich mein Instrument weg, verlasse die Bühne, verkauf den ganzen Krempel und such mir ein neues Hobby.

Lampenfieber ist für mich ein ganz essentiell wichtiges Gefühl beim Musikmachen.
 
(...)

Ich habe einige Leute angefixt, in den letzten Wochen haben sich zwei meiner Freunde Gitarren gekauft, ein weiterer sein Equipment nach 15 Jahren Pause wieder rausgekramt, ein Schlagzeug steht nun in meinem Keller (der Drummer wollte es nicht auf dem Dachboden seiner Oma verrotten lassen), ein Nachbar spielt Bass. Wir sitzen mit 8 – 12 Leuten im Keller, mittlerweile 4, teilweise sogar 5 Gitarren. Wir sind die Band und unsere erste Probe steht an.

Teilweise ein wüstes und lautes durcheinander spielen wir uns mit einem einfachen Bluesschema ein. Es fängt an zu grooven! Leichte Songs wie „Wild Thing“ folgen, als Highlight sollten wir „Smells like Teen Spirit“ komplett durchspielen, inklusive Gesang über einen 10-Watt-Gitarrenamp! Alle „Musiker“ sind begeistert, die Zuschauer im Keller neidisch kein Instrument spielen zu können und geloben Besserung (Mundharmonika- und Triangel-Bewerbungen für die Band gehen en Masse ein).

Mein alter Freund aus der WG-Zeit ist dabei und „Times like These“ sollte niemals stimmiger sein als an dem Wochenende. Wir spielen es als Band, das Feeling ist atemberaubend!

(...)

Schade, dass der Rhein nicht durch Thüringen fließt, ... den Keller würd' ich mir auch mal anschauen ... ;)
 
ich hab es hier im Thread 1900 Seiten weiter vorne schon mal oder vielleicht auch ganz woanders geschrieben: sollte ich eines Tages auf einer Bühne stehen und kein Lampenfieber haben, stell ich mein Instrument weg, verlasse die Bühne, verkauf den ganzen Krempel und such mir ein neues Hobby.

Lampenfieber ist für mich ein ganz essentiell wichtiges Gefühl beim Musikmachen.

Ich sehe es ziemlich ähnlich. Das "teilweise genießen" bezog sich darauf, dass es auch Aspekte am Lampenfieber gibt die einen auf den Magen schlagen können:redface: (wörtlich so gemeint wie beschrieben).

Für mich ist das Lampenfieber der Aspekt der mir zeigt, dass ich ein Mensch bin und keine Maschine. Es ist sowas wie ein Antrieb mehr auf der Bühne zu geben (teilweise auch bis zur totalen Erschöpfung). Es zeigt mir das ich lebe, ich Emotionen in Bezug auf meine Musik habe und das ich es aus einer bestimmten Grundhaltung heraus betreibe (Wertschätzung). Es ist schon ein tolles Gefühl wenn einen die Endorphine durch den Körper strömen ;)
 

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