Okay, hier mein vielleciht nicht alles erschöpfendes, subjektives Review:
Ausgepackt und gemerkt, daß sie wirklich extrem leicht ist. Wurde ja hier schon geschrieben. Sie weist eine recht gut gemachte Silversparkle Lackierung auf. Ebenso Ahornhals usw. wie in der Produktbeschreibung.
Ich hab sie erstmal trocken angespielt. Vom Sound her etwas pappig, aber nicht leise. Die Saiten waren absoluter Müll, nur Rumgeeier und viele Verstimmungen. Ich habe sofort 10-52er aufgezogen und es wurde besser. Die Mechaniken sind nicht gerade hochwertig, was man auch an der Verchromung sieht, aber sie halten die Stimmung gut.
Trotz der dicken Saiten kam mir das Spielgefühl etwas wabbelig vor. Ich denk mal das Korpus- und Halsholz ist nicht das härteste. Ich hab mit dem beiliegenden Werkzeug den Halsstab weiter gespannt (schwergängig) und die Saitenreiter justiert. Der hals fühlte sich dann schon nichtmehr sooo wabbelig an. Trotzdem liefert die Gitarre, wohl auch aufgrund des geringen Gewichts, ein "billig" anmutendes Spielgefühl (was Wunder!). Aber die Saitenlage ist ganz gut und es macht schon Spaß.
Am Amp: Dazu muß ich sagen, daß ich, glaube ich, noch nie ne Tele gespielt habe, also nicht so richtig auf die typischen Telemerkmale eingehen kann.
Sofort ist mir die starke Mikrofonie der Pickups aufgefallen. Ich spiel eigentlich nie mit so viel Verzerrung, daß sie pfeifen aber trotzdem merkt mans stark, z.B. wenn man auf den Korpus klopft.
Sound am Amp (modifizierte Epi Valve Junior): nicht schlecht. Schon twangy.
Bridge: wenig Bässe (hat der Epi sowieso nicht), schneidend. Die Transparenz und Anschlagdynamik ist okay.
Neck: Matschiger, vielleicht mit wenig Verzerrung recht gutes Rhythmusstrumming möglich. Oder Slidespiel...
Beide in Kombi: Es werden Mitten rausgenommen, klingt glockiger.
Kurz auf meinem anderen (eigentlich zu lauten) JCM 800 2005 getestet. Die negativen Punkte (außer villeicht Mikrofonie) der Gitarre werden nicht mehr, die positiven aber weitaus stärker betont. Bassiger, "tighter"
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Näheres zur Verarbeitung: Der Korpus ist massiv, aber aus sehr weichem Holz, da muß man z.B. mit den Pickguardschrauben aufpassen. Die Potis haben am Anfang sehr stark gekratzt, was sich aber fast komplett gelegt hat. Der Hals ist matt lackiert, der Korpus hochglanz. Auf dem Griffbrett sind im (nur) Gegenlicht leichte Druckstellen zwischen einigen Bünden zu erkennen, die aber nicht spürbar sind. Der Dot der Halsoberkante im III. sitzt nicht mittig. Der Hals ist leicht nach unten hin schräg (wie sag ischs am besten) eingeschraubt, was man aber eigentlich nicht sieht und was beim Spielen nicht stört. Stimmmechaniken hab ich schon erwähnt. Die Korpuslöcher für die Saiten sind nicht ganz linear. Das (mit Schutzfolie beklebt gewesene) Pickguard weist (nur) im Gegenlicht eine Inhomogenität auf und eine Schraube ist schräg eingeschraubt, da die rechteckige Fräsung für den Haltonabnehmer sehr groß ausgefallen ist. Die Bünde sind nicht berauschend, aber OK.
Sorry, daß das hier etwas konfus ist. Bei Unklarheiten nachfragen.
Fazit: Ich könnte mir denken, wie es hier schon vermutet wurde, daß das Ding aus B-Teilen zusammengesetzt ist. Ich glaube, ich habe eins der besseren Exemplare erwischt, welches wohl mit den Squiers der untersten bis zweituntersten Kategorie locker mithalten kann. Also fürs Geld (!) ne tolle Klampfe. Drittinstrumentenwürdig
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Viele Grüße
Matze