Ich kenne beide Seiten aus eigener Erfahrung:
Ich habe 8 Jahre lang in verschiedenen Bands meine eigenen Songs gespielt und dabei auch einige Gigs runtergerissen.
Meist sah es dann so aus:
Vom Veranstalter/Wirt wirst du behandelt wie der letzte Dreck, denn du bist ja nur ein Metal-Fritze, der seinen eigenen Senf auf die Welt loslassen will.
Du zahlst jede Menge Kohle für dein Equipment, für Benzin und sonstige Auslagen. Wenn du dann am Auftrittsort bist, musst du manchmal sogar um was zu Essen betteln (schönen Gruß an die RoFa Augsburg!
).
Wenn unser PA-Verleiher nicht so nett wäre, hätten wir schon draufzahlen müssen, da einfach nicht genügend Zuschauer gekommen sind. Wo wart ihr denn alle, die jetzt hier meinen, nur eigenes sei Wahres? Geht ihr denn auch mal auf Gigs der anderen Undergroundbands? Bei uns in der Gegend, steht man als Band da ziemlich alleine da. 30 Zahlende sind da schon gut.
Einmal sollten wir sogar die PA selbst mitbringen, aber Gage gabs keine und Eintritt durften wir nicht verlangen (schönen Gruß an die RoFa Augsburg!
).
Es hat mich zwar immer gefreut, eigene Songs zu spielen, aber die ganzen Umstände haben mich dann doch ernüchtert.
Irgendwann war ich so weit, selbst bei einer (früher auch bei mir verhassten [Neid?]) Coverband anzuheuern.
Und ich traute meinen Augen und Ohren nicht. Die Arbeitsweise war sehr professionell, ich habe als Gitarrist in nem halben Jahr mehr gelernt, als zuvor in allen Bands zusammen.
Beim ersten Gig waren dann schon 1000 Leute da, die Anlage war absolut vom feinsten und die Leute standen direkt vor der Bühne und haben mitgesungen.
Was glaubt ihr, was mir jetzt besser gefallen hat? Die 30 "Musikerpolizisten", die wie Salzsäulen auf jeden Fehler in unseren eigenen Songs gewartet haben oder die 1000 Zuschauer, die auf die nachgespielten Songs (und das war nicht "Anton aus Tirol" oder so was...) abgegangen sind?
Und glaubt mir, in einer Coverband ist man wesentlich mehr gefordert (von Ausnahmen mal abgesehen).
Wer das nicht glaubt, kann ja mit seiner Band mal 5 Songs in einer Woche lernen und dann sprechen wir uns nochmal (in unserem Programm war z.B.: Entre dos Tierras, Hedonism, Like the way I do, Chop Suey, My Generation).