Gig-Bezahlung: Ab wann gibt's Geld für Auftritte?

Da geht mir mal gerade der Hut hoch bzw. mir stellen sich die Nackenhaare hoch (und das ist bei der Länge meiner Haare schon ein Problem). Coverkacke. Aha. Was sind wir denn, die wir coverkacke bringen??? Ich sehe und auch als Dienstleister. Oder mach ich da einen Denkfehler??? Wäre doch nett wenn das mal näher erläutert wird.
 
Hey, mal ruhig blut leute.
Es gibt doch nen Unterschied zwischen Eigenkomposition präsentieren und covern.
Das Erste ist doch öfters als "Innere Genugtuung, preisgeben tiefer Gefühle, versuchen Neues in die Welt zu bringen" zu werten. Das Zweite muss nicht Gefühlslos sein, ist aber doch meist kommerziell angelegt und es wird das gezockt, was das Publikum hören will.

Allgemein hab ich gar nix gegen CoverBands, aber es werden zu viele Covers tot gespielt (zu oft oder einfach schlecht).
Eigene Lieder kann man so schlecht spielen wie man will, wen störts?
die Benefizkassen klingeln sicherlich mehr bei "unkommerzieller" Mucke, als bei Covermucke.
Musik ist mehr als nur eine Dienstleistung, sie ist multikulturell, kann auch eigennützig sein und sollte aus dem Herzen kommen, und nicht nur aus dem Hirn.

Avalanche

Musiker12 schrieb:
Da geht mir mal gerade der Hut hoch bzw. mir stellen sich die Nackenhaare hoch (und das ist bei der Länge meiner Haare schon ein Problem). Coverkacke. Aha. Was sind wir denn, die wir coverkacke bringen??? Ich sehe und auch als Dienstleister. Oder mach ich da einen Denkfehler??? Wäre doch nett wenn das mal näher erläutert wird.
 
Also ich kann da keinen Unterschied erkennen ausser, wie Du selbst schon sagst, das Eigene kann man so schlecht rüber bringen wie man will. Klar störts keinen wenn es unbekannt ist. Stellt sich aber doch für mich die Farge wer dann mehr Leistung bringen muss. Hat aber damit wohl im Moment nichts zu tun.
Im Bezug auf Dienstleistung sehe ich das mal so, wenn ich etwas für Dritte mache betrachte ich das als Dienstleistung. Die Beweggründe spielen sicher für jeden eine Rolle aber nach Aussen ist es Dienstleistung.
Bleibt noch offen warum man eigene Sachen vor Dritten bringt. Könnte das sein weil es Dritte hören wollen??? Also wo liegt der Unterschied. Wir hätten kein Publikum wenn dieses nicht die komerzielle Mucke hören wollte aber Du mit eigenen Song hättest auch keines wenn Dein Klientell nicht bei einen Veranstaltungen erscheinen würde.

Und noch eine ganz subjektive Anmerkung. Ein Musiker der nur mit dem Hirn arbeitet und nicht mit dem Herz wird es wohl kaum bis auf die Bühne schaffen. Ich zumindest kenne keinen der nicht mit Dem Herz dabei ist.
 
Hast te schon mal was selbst geschrieben und vor und für Hilfsbedürftige präsentiert? Liegen da nicht Welten zwischen nem betriebsfestgig einer tanzcombo?
Die Grenze ist fliessend und ich hoffe, dass es einfacherer wird, Geld mit eigener Musik in Deutschland zu verdienen als mit Coverkacke.
das liegt aber beim Publikum, welches völlig in eurer Hand zu seien scheint.



Musiker12 schrieb:
Also ich kann da keinen Unterschied erkennen ausser, wie Du selbst schon sagst, das Eigene kann man so schlecht rüber bringen wie man will. Klar störts keinen wenn es unbekannt ist. Stellt sich aber doch für mich die Farge wer dann mehr Leistung bringen muss. Hat aber damit wohl im Moment nichts zu tun.
Im Bezug auf Dienstleistung sehe ich das mal so, wenn ich etwas für Dritte mache betrachte ich das als Dienstleistung. Die Beweggründe spielen sicher für jeden eine Rolle aber nach Aussen ist es Dienstleistung.
Bleibt noch offen warum man eigene Sachen vor Dritten bringt. Könnte das sein weil es Dritte hören wollen??? Also wo liegt der Unterschied. Wir hätten kein Publikum wenn dieses nicht die komerzielle Mucke hören wollte aber Du mit eigenen Song hättest auch keines wenn Dein Klientell nicht bei einen Veranstaltungen erscheinen würde.

Und noch eine ganz subjektive Anmerkung. Ein Musiker der nur mit dem Hirn arbeitet und nicht mit dem Herz wird es wohl kaum bis auf die Bühne schaffen. Ich zumindest kenne keinen der nicht mit Dem Herz dabei ist.
 
Mich würde ja mal interessieren was Du gegen Couvermusiker hast. Hat Dir schon mal einer auf die Kravatte getreten?
Es ist eine Sache des Geschmacks. Dem Einen gefällt dies dem Anderen das. Wir haben unser Puplikum nicht in der Hand. Das ist ausgemachter Blödsinn. Wir verkaufen eine Dienstleistung und das mit Herz. Und ich denke das bringen wir auch rüber (womit ich das nicht auf meine Band alleine beziehe sondern auf alle Couvermusiker). Couermusik heißt ja nicht unbedingt, dass ich Songs original rüber bringe. Klar, man versucht sich an das Original anzulehnen. Aber, ich werde z.B. nie Unchain my heard so bringen können wie Joe Cocker. Also bringe ich doch meine eigene Interpretation. Im Unterschied zu Dir, der seine Songs so schlecht wie er will brigen kann, lege ich trotz, dass ich mich am Original orientiere, eben von mir noch etwas dazu und bringe es so gut wie möglich rüber. Vielleicht findest Du hier den Grund warum die Couverbands eine große Fangemeinde haben. Und ob ich nun vor oder für Hilfsbedürftigen spiele oder auf der Betriebsfeier oder wie wir in Clubs, das macht für meine zu erbringende Leistung keinen Unterschied.
Und was mir da noch so auffällt, Du bemängelst, dass Couvermusik meistens Komerzielle Hintergründe hat. Andererseits hoffst Du mit eigener Musik Geld verdienen zu können. Na, wie verhält sich denn das??? Kommt da am Ende ein komerzieller Gedanke zu tragen?
Um die Wahrheit zu sagen, ich bzw. wir wollen mit Musik Geld verdienen. Ich habe mir den Beruf ausgesucht weil es mir Spaß macht. Ich habe mich auf dem Markt seit vielen Jahren gehalten weil ich, so denke ich, meine Dienstleistung gut verkaufe und auch was rüber bringe, denn sonst wäre ich oder meine Band längst weg vom Fenster. Nur, ob Du mit Deiner Einstellung, die für meine Begriffe keine ist, in Deutschland Geld verdienen kannst mit eigener Musik wage ich stark zu bezweifeln. Nix für ungut, aber einen Musiker, und sei er noch so gut, der meint seine eigenen Sachen egal wie an den Mann oder an die Frau bringen zu können, würde ich nie in meiner Band dulden. Und Dann wundert es Dich, dass Du mit Deiner Musik kein Geld verdienen kannst?
 
avalnche schrieb:
Hey, mal ruhig blut leute.
Es gibt doch nen Unterschied zwischen Eigenkomposition präsentieren und covern.
Das Erste ist doch öfters als "Innere Genugtuung, preisgeben tiefer Gefühle, versuchen Neues in die Welt zu bringen" zu werten. Das Zweite muss nicht Gefühlslos sein, ist aber doch meist kommerziell angelegt und es wird das gezockt, was das Publikum hören will.

Allgemein hab ich gar nix gegen CoverBands, aber es werden zu viele Covers tot gespielt (zu oft oder einfach schlecht).
Eigene Lieder kann man so schlecht spielen wie man will, wen störts?
die Benefizkassen klingeln sicherlich mehr bei "unkommerzieller" Mucke, als bei Covermucke.
Musik ist mehr als nur eine Dienstleistung, sie ist multikulturell, kann auch eigennützig sein und sollte aus dem Herzen kommen, und nicht nur aus dem Hirn.

Es gibt da ja ein Sprichwort: Lieber gut geklaut als schlecht Erfunden.
Ich mag ein Lied aufgrund dessen, das es gut ist und nicht aufgrund dessen, dass es eine Eigenkomposition ist oder ein Cover.
Als Instrumentatlist spielt man insbesondere als Anfänger sehr oft Lieder nach und das ohne jeglichen komerziellen Hintergrund, sondern einfach, weil man gerne die Lieder seiner Idole oder halt jene die man gerne hört, auch gerne nachspielt. Auch das Publikum hört sich gerne Lieder an, die es schon immer gerne gehört hat.
Aber das Publikum hört sich auch gerne neue Lieder an, die gut sind, sonst würde es ja keine neuen Lieder in die Medien und Charts schaffen usw.

Man hat sicherlich in gewissen Bereichen Vorteile, wenn man Lieder bringt, die einen gewissen Wiedererkennungswert haben und anderswo, wenn man Eigenkompositionen presentiert, aber im Großen und Ganzen ist das Kriterium einfach nur die Qualität und Orginalität.

Manchmal hab ich jedoch das gefühl, dass Leute nachgespielte Sachen als Covermüll abstembeln, nur weil ihre Selbstkomponierten Stücke so derart schlecht sind, dass sie beim Publikum versagen. Nicht jeder ist offen zur Selbstkritik fähig und da sucht man sich halt andere Gründe oder gibt anderen die Schuld.

Tatsache ist aber, mit nichts ist man komerzieller Erfolgreicher als mit sog. Eigenkompositionen, auch wenn dahinter andere Texter und Songwriter stecken, sind dies doch die Hauptvertreter in den Charts. Und nur eine erfolgreiche Eigenkomposition ist zumeißt auch ein oft gecovertes Stück.

Ein Max Raabe hat mit seinen Covers der Vorkriegszeit sicherlich einen guten Markt gefunden und macht dies auch nicht schlecht, aber richtig komerziell erfolgreich wurde er erst mit seinen Eigenkompositionen.

Gefühle werden in diesen oftmals genausooft und genausowenig hineingelegt wie in Coverstücken. Die klassische Musik z.B. lebt hauptsächlich nur von Covern und die "Nach"-spieler, legen da große Gefühle in die Stücke hinein, wie man es zumeißt recht extrem shen kann.

Wir halten fest, dass das Argument des Komerzes so einfach wie von dir vorgebracht, einfach nicht stimmt, ebensowenig wie das der Gefühle. Es gibt nur ein Kriterium und dies ist ob ein Lied dem Publikum gefällt. Qualität ist kein Hinterniß aber nicht immer Voraussetzung. Meißtens ist es auch Orginalität, oftmals eine Mischung aus beidem aber das Kriterium ist nicht Cover oder Eigenkomposition, sondern immer nur das Publikum.

Gruß,
Alexandra
 
es ist schon etwas wahres dran an avalnchs sicht



mit den coverbands ist es ähnlich wie die sogenannten me-too-produkten in der wirtschaft.... da werden besonders erfolgreiche produkte von verschiedenen firmen haargenau kopiert, mit der intention den eigenen gewinn zu steigern...
wirklich originell, original, waghalsig und mutig sind jedoch diejenigen, die sich in ein stilles kämmerchen gesetzt haben und im schweiße ihres angesichtes all ihre kreativität und eigene produktivität in die erfindung eines neuen produktes gesteckt haben, welches aus einer eigenen vision entstanden ist....einen absoluten erfolg kann nur dieser stille arbeiter in seinen kämmerchen schaffen.... weil nur er etwas wirklich bahnbrechendes, revolutionäres mit seinem eigenen geiste schaffen kann....natürlich hat auch dieser ein höheres risiko einen totalverlust zu landen und zwar jenen, dass sein produkt finanziell scheitert (und trotzdem kann es ein erfolg für den erfinder selbst sein, wenn seine maßstäbe nicht nur die finanzen sind)
die hersteller der me-too-produkte sowie die coverbands versuchen eben dieses risko zu vermeiden, den sicheren weg zu gehen, doch der sichere weg muss nicht immer der schönere sein, meiner meinung nach....

die ansicht, dass man nur das spielen sollte, was die masse verlangt kommt meiner meinung nach ziemlich platt daher.....

ich respektiere coverbands, bin persönlich jedoch für die variante des selbstkomponierens.... sowas scheint in der heutigen kapitalistischen gesellschaft scheinbar verpönt zu sein...but who cares :screwy:

wenn ich auf ein konzert gehe, dann möchte ich die bands honorieren, die sich dazu überwunden haben, etwas eigenes zu schaffen.... mir persönlich gefällt eine schlechte EIGENKOMPOSITION besser, als eine gute KOPIE...aber auch da scheine ich ein seltenes exemplar zu sein...
 
Ich hab ne ähnliche Meinung wie BASSisT86, aber will noch was hinzufügen:
Was ich auch gut und auch kreativ finde, ist wenn man nicht kopiert sondern Versionen mit eigenem Stil spielt. Irgendwas eigenes sollte find ich schon drin sein finde ich. Gegen Kopien hab ich eigentlich auch nichts, solang die Band auch noch was anderes macht außer kopieren.
 
Ich kenne beide Seiten aus eigener Erfahrung:
Ich habe 8 Jahre lang in verschiedenen Bands meine eigenen Songs gespielt und dabei auch einige Gigs runtergerissen.

Meist sah es dann so aus:
Vom Veranstalter/Wirt wirst du behandelt wie der letzte Dreck, denn du bist ja nur ein Metal-Fritze, der seinen eigenen Senf auf die Welt loslassen will.

Du zahlst jede Menge Kohle für dein Equipment, für Benzin und sonstige Auslagen. Wenn du dann am Auftrittsort bist, musst du manchmal sogar um was zu Essen betteln (schönen Gruß an die RoFa Augsburg! :mad: ).

Wenn unser PA-Verleiher nicht so nett wäre, hätten wir schon draufzahlen müssen, da einfach nicht genügend Zuschauer gekommen sind. Wo wart ihr denn alle, die jetzt hier meinen, nur eigenes sei Wahres? Geht ihr denn auch mal auf Gigs der anderen Undergroundbands? Bei uns in der Gegend, steht man als Band da ziemlich alleine da. 30 Zahlende sind da schon gut.

Einmal sollten wir sogar die PA selbst mitbringen, aber Gage gabs keine und Eintritt durften wir nicht verlangen (schönen Gruß an die RoFa Augsburg! :mad: ).

Es hat mich zwar immer gefreut, eigene Songs zu spielen, aber die ganzen Umstände haben mich dann doch ernüchtert.

Irgendwann war ich so weit, selbst bei einer (früher auch bei mir verhassten [Neid?]) Coverband anzuheuern.

Und ich traute meinen Augen und Ohren nicht. Die Arbeitsweise war sehr professionell, ich habe als Gitarrist in nem halben Jahr mehr gelernt, als zuvor in allen Bands zusammen.

Beim ersten Gig waren dann schon 1000 Leute da, die Anlage war absolut vom feinsten und die Leute standen direkt vor der Bühne und haben mitgesungen.

Was glaubt ihr, was mir jetzt besser gefallen hat? Die 30 "Musikerpolizisten", die wie Salzsäulen auf jeden Fehler in unseren eigenen Songs gewartet haben oder die 1000 Zuschauer, die auf die nachgespielten Songs (und das war nicht "Anton aus Tirol" oder so was...) abgegangen sind?

Und glaubt mir, in einer Coverband ist man wesentlich mehr gefordert (von Ausnahmen mal abgesehen).

Wer das nicht glaubt, kann ja mit seiner Band mal 5 Songs in einer Woche lernen und dann sprechen wir uns nochmal (in unserem Programm war z.B.: Entre dos Tierras, Hedonism, Like the way I do, Chop Suey, My Generation).
 
ganz im gegenteil, ich finde als selbstkomponierende band kann man viel mehr erreichen, als eine coverband....sicherlich braucht man talent dazu und eine menge ausdauer.... aber ich find es wirklich cool, wenn man sich aus eigener kraft und energie hochspielt....mein bruder hat eine menge talent und hat mittlerweile eine in ganz frankfurt und umkreis bekannte band....und das, weil der stil dieser band unglaublich innovativ und kreativ ist....

und ich persönlich bin sehr oft bei bandcontests und sonstigen gigs in der umgebung zu sehen....und ich unterstütze aus prinzip keine coverband......die einzigsten coverbands, die ich kenne, haben bei irgendwelchen zweitklassigen partys irgendwelche ausgelutschten songs runtergespielt, haben ihre kohle kassiert und sind für immer aus meinem leben verschwunden...

vielleicht habe ich auch eine völlig andere einstellung, was die musik angeht....das geld ist mir schnuppe.....ich mache musik, weil es mir spaß macht und es macht mir noch viel mehr spaß, wenn es eigenkomponierte stücke sind, die ich vortrage.... da ist mir ein verzückter hörer mehr wert als 1000 verzückte hörer, die fremdkomponierte und von mir nur wiedergegebene stücke hören wollen... und ehrlich gesagt sind mir diese leute, die sowas hören wollen, suspekt....

sicherlich ist es mehr arbeit, aber mir geht es darum nicht... meiner meinung nach kann man nur mit eigenkomponierten stücken WIRKLICH etwas erreichen... und genau das haben auch die ganzen bands, die ihr covert geschafft....und zwar nicht, weil sie schon so schnell aus finanziellen gründen das handtuch geworfen haben, sondern, weil sie das was sie tun aus leidenschaft tun und für kein geld hergeben würden
 
BASSisT86 schrieb:
ich mache musik, weil es mir spaß macht

Wenns dir so Spaß macht ists ja gut, ich habe erst wieder Spaß am musizieren, seit ich in meiner neuen (Cover-)Band bin. Siehe mein letzter Beitrag...
 
ja und ich habe spaß, wenn ich keine songs klaue, sondern selbst schreibe, siehe mein letzter beitrag.... :D
edit: zumal ich mir wie eine art "hure" vorkommen würde, wenn ich auf grund des geldes den wünschen anderer folgen würde und ihre lieblingssongs zum tausendsten mal runterrasseln würde, anstatt mein talent produktiv zu nutzen....
 
BASSisT86 schrieb:
ja und ich habe spaß, wenn ich keine songs klaue, sondern selbst schreibe, siehe mein letzter beitrag.... :D

1. Klaue ich keine Songs sondern spiele sie.
2. Habe ich bestimmt schon an die 50 Songs selbst geschrieben.
3. Gehts mir ja auch nicht ums Geld verdienen.

Aber sag mal ehrlich, hättest du Spaß daran, dein Equipment 200km weit durch die Gegend zu karren, selbst die Kosten für die PA zu tragen, erst nach einigem Rumgerede ein kleines Stück lauwarme Pizza zu bekommen, keinerlei Gage oder Eintrittsgelder zu bekommen (sprich wir haben über 100€ Miese gemacht) usw...

Ich muss mit einem Gig kein Geld verdienen, aber ist es denn "true", wenn die Band noch draufzahlt um zu spielen? Pay-to-play ist doch oberscheiße, ob es jetzt direkt oder indirekt darauf hinausläuft!

Das alles hab ich mit meinen früheren Bands erlebt. Ich kenne also auch die "andere Seite". Und sicher hat es mich gefreut, wenn manchen Leuten meine Songs gefallen haben.

Aber vielleicht liegt es einfach daran, dass ich mit der Coverband gesehen habe, dass es auch anders geht, dass ich auf die Umstände von früher keinen Bock mehr habe.

EDIT:
BASSisT86 schrieb:
zumal ich mir wie eine art "hure" vorkommen würde, wenn ich auf grund des geldes den wünschen anderer folgen würde und ihre lieblingssongs zum tausendsten mal runterrasseln würde, anstatt mein talent produktiv zu nutzen....

1. Spiele ich in meiner Coverband die Songs, die ICH spielen will. Da wird kein Summer of 69 oder was gezockt...

2. Immer noch besser eine "Hure" als die Milchkuh dubioser Veranstalter.
 
naja mag sein, dass es so ist .... ich persönlich spiele ja seit einigen jahren nicht mehr aktiv bei einer band, weiß jedoch sehrwohl noch über meine ehemalige band bescheid, weil ich ziemlich oft mitreise und in zukunft habe ich auch vor selbst wieder auf der bühne zu stehen....
die band sieht es einfach immer wie eine art ausflug, als chance aus ihrem alltagsleben zu entfliehen, obendrein dürfen sie noch ihre eigenen songs präsentieren und applaus absahnen.....wenn sie dann noch geld bekommen, freut sie das natürlich noch mehr, aber das sehen sie eher als eine art zusatz......wenn sie musik spielen machen sie das ja in erster linie für sich und dafür sind sie auch bereit, ihre paar verstärker und klampfen in 2 autos zu packen und zu dritt bis nach sonstwohin zu fahren....

und hier redet keiner davon was "true" ist....ein bescheuerter ausdruck, zumal ich nicht primär der metalfangemeinde angehöre....

wenn ich aus eigener erfahrung sprechen darf, dann finde ich die komponente mit dem geld sogar nicht nur erfreulich, sondern auch ab und zu bedrückend, weil, wenn geld auf dem spiel steht, wirkt irgendwie alles zwanghafter....man will gut ankommen und keine fehler machen......
wenn kein geld auf dem spiel steht, dann kann man einfach seinen spaß haben... sicherlich ist es erwünschenswert, wenn man noch die anfallenden kosten erstattet bekommt, aber das wäre doch kein grund, alles hinzuschmeißen, wenn es nicht der fall wäre....
wenn man talent besitzt, wird man sicherlich auch ausreichend bezahlt....das hat ja nichts mit coverbands oder selbstschreibenden bands zu tun....
 
also wir ham für unsren ersten auftritt 150 euro bekommen
mit der coverband

den zweiten haben wir umsonst für nen freund auf nem geburtstagsfeier gespielt, den dritten haben wir auch umsonst auf ner geburtstagsfeier umsonst gespielt (n eurofest war das)

jetzt für den nächsten wirds wieder geld geben :D

da spielen wir in ner art kneipe, bar, disco wo wir das eintrittsgeld bekommen (komplett)
wir haben vor mal drei euro eintritt zu verlangen, das wären bei hundert leuten schon mal 300.

ich werde in zukunft nicht mehr umsonst spielen, weil wir jetzt schon so viel reingesteckt haben, das ich jetzt au mal etws geld sehen möcht.
equipment und Co...
außerdem bleibt viel zeit auf der strecke, weil man muss die sachen daheim ja auch üben und dann noch zweimal die woche probe... da kommt schon was zusammen.
wir werden jetzt nicht den haufen geld verlangen, sondern uns langsam aber sicher (von mir aus auch schnell :D ) hocharbeiten, bis der bekanntheitsgrad höher is, und dann mehr geld verlangen.

ich find das is der normale weg, wie man sowas macht.... als coverband, oder auch als normale band

gruß
hansi_guitar
 
mit meiner ersten Folk-Band haben wir in 2 Jahren etwa 80 Auftritte gemacht. Da waren viele Teestuben und Jugendzentren dabei, die nicht wirklich viel Kohle abdrücken konnten. Da haben wir auch schonmal für Freie Getränke + Kollekte mit einem Hut, der rumgeht gespielt.
Wenn es aber professionelle Veranstalter waren, haben wir nie unter 500 DM gespielt. Das war damals viel Geld, ist ja auch schon 30 Jahre her.
Mit der zweiten Folk-Band, die auch heute noch existiert, haben wir in den letzten 23 Jahren bestimmt 300 - 350 Auftritte gemacht. Davon waren vielleicht 50 ohne Gage, da wir für Freunde umsons gespielt haben (Hochzeit, runder Geburtstag, Jubiläum und so). Ansonsten haben wr immer nach Veranstaltungstyp unterschieden. Wenn es was "Kommerzielles" war haben wr auch richtig Kohle verlangt und gekriegt. Das war z.T. schon ein bischen wie Prostitution, aber das auch sehr bewußt. Unser Proberaum wurde aufgebrochen und wir brauchten drngend Kohle zur Anschaffung des neuen Equipments. Na ja, wir waren halt jung und brauchten das Geld. Eröffnung eines Autohauses (wo eigentlich ´ne Dixieland-Kapelle hingehört hätte) brachte 1.700 DM, dm-Markt Jubiläum sogar 2.000 DM.
Manche Gigs brachten gutes Geld und haben uns "marketingmäßig" nach vorne gebracht (WDR4-Life Sonntags morgens, Hafenkonzert aus Duisburg). 2 Songs gespielt, 1.800 DM kassiert. Oder auch Zeche Bochum, Folk-Festival im Goldsaal in Münster.
Ansosnsten ging es eigentlich immer so in der Größenordnung 500 - 800 DM pro Auftritt á 2 x 45 Minuten + Zugaben.
Bei den weniger "kommerziellen" Veranstaltungen haben wir auch für kleines Geld gespielt (200-300 DM + Getränke frei). Das waren dann kleine Folk-Clubs oder z.B. Matinees von Kulturvereinen, meist zusammen mit anderen Events wie Galerieeröffnungen oder so.

Heute - wir sind jetzt alt und brauchen DAS Geld nicht mehr so dringend - suchen wir uns schon sehr genau aus, wo wir spielen. Da geht es dann eher darum, ob wir da überhaupt hinpassen und ob wir komplett (mit 5 Leuten) antreten können. Wir machen das zwar jetzt nur noch zum Spaß, aber draufzahlen werden wir bei keinem Auftritt. Sprit und andere Aufwände müssen über die Gage reinkommen, sonst spielen wir nicht (außer für Freunde, da hat sich nichts geändert).
 
Hab wohl in ein Wespennest gestochen, klasse!
Danke auch für die Bestätigung.
Unterm Strich bin ich immer noch der Meinung, wenn man kommerziell Musik machen will, dann am besten mit Covermusik.
Mit unbekannten eigenen (Rock-)Songs ist es schwerer an bezahlte Gigs zu kommen, als mit Covermucke!
Neue, kreative, Eigene Musik existiert kaum in den Charts. Die Sachen sind doch alle durch Eigeninvestitionen manipuliert bis der Arsch brennt. Steckste viel rein (bezahlst nen Regisseur und Komponisten,...und kaufst noch deine eigenen Platten,...) kommste in die Charts.
Ich bin kein frustrierter Komponist, der mit seiner Musik kein Moos verdienen kann, weiss auch die Arbeit und den Fleiß des coverns zu schätzen (mach ich auch ab und an), aber das Publikum zahlt, und bestimmt, was es hören will.
Leider hört die Masse viel zu langweilige aufgequirlte Oldiekacke im 4/4 Takt, weil es das einzige ist, was im Tanzkurs hängen geblieben ist.
Ihr Dienstleistenden Covermusiker schwimmt dem Trend hinterher, lohnt sich ja.
Das Publikum ist selbst Schuld an dessen Geschmacksverkalkung.
Und wenn es noch so viele gute Lieder gibt, Gebt dem Neuen eine Chance!!
Es geht mir nur um Gleichberechtigung und nicht darum, dass Eigenkompositionen kommerziell die Überhand gewinnen soll.

Avalanche


Loomis schrieb:
Ich kenne beide Seiten aus eigener Erfahrung:
Ich habe 8 Jahre lang in verschiedenen Bands meine eigenen Songs gespielt und dabei auch einige Gigs runtergerissen.

Meist sah es dann so aus:
Vom Veranstalter/Wirt wirst du behandelt wie der letzte Dreck, denn du bist ja nur ein Metal-Fritze, der seinen eigenen Senf auf die Welt loslassen will.

Du zahlst jede Menge Kohle für dein Equipment, für Benzin und sonstige Auslagen. Wenn du dann am Auftrittsort bist, musst du manchmal sogar um was zu Essen betteln (schönen Gruß an die RoFa Augsburg! :mad: ).

Wenn unser PA-Verleiher nicht so nett wäre, hätten wir schon draufzahlen müssen, da einfach nicht genügend Zuschauer gekommen sind. Wo wart ihr denn alle, die jetzt hier meinen, nur eigenes sei Wahres? Geht ihr denn auch mal auf Gigs der anderen Undergroundbands? Bei uns in der Gegend, steht man als Band da ziemlich alleine da. 30 Zahlende sind da schon gut.

Einmal sollten wir sogar die PA selbst mitbringen, aber Gage gabs keine und Eintritt durften wir nicht verlangen (schönen Gruß an die RoFa Augsburg! :mad: ).

Es hat mich zwar immer gefreut, eigene Songs zu spielen, aber die ganzen Umstände haben mich dann doch ernüchtert.

Irgendwann war ich so weit, selbst bei einer (früher auch bei mir verhassten [Neid?]) Coverband anzuheuern.

Und ich traute meinen Augen und Ohren nicht. Die Arbeitsweise war sehr professionell, ich habe als Gitarrist in nem halben Jahr mehr gelernt, als zuvor in allen Bands zusammen.

Beim ersten Gig waren dann schon 1000 Leute da, die Anlage war absolut vom feinsten und die Leute standen direkt vor der Bühne und haben mitgesungen.

Was glaubt ihr, was mir jetzt besser gefallen hat? Die 30 "Musikerpolizisten", die wie Salzsäulen auf jeden Fehler in unseren eigenen Songs gewartet haben oder die 1000 Zuschauer, die auf die nachgespielten Songs (und das war nicht "Anton aus Tirol" oder so was...) abgegangen sind?

Und glaubt mir, in einer Coverband ist man wesentlich mehr gefordert (von Ausnahmen mal abgesehen).

Wer das nicht glaubt, kann ja mit seiner Band mal 5 Songs in einer Woche lernen und dann sprechen wir uns nochmal (in unserem Programm war z.B.: Entre dos Tierras, Hedonism, Like the way I do, Chop Suey, My Generation).
 
So schön wie es sein mag eigene Sachen zu spielen. Nur, von was willst Du leben??? Wir sind Berufsmusiker und wenn ich ehrlich bin, ich möchte halt schon was Essen und Trinken und meine KV bezahlen können etc ohne, dass ich zum Sozialamt gehen muss oder an der Straße stehe und die Hand auf halte. Ich glaube kaum, dass man von eigenen Sachen leben kann. Wir werden zwar nicht reich bei der Aktion aber wir können leben. Ich betrachte mich deswegen weder als "Hure" noch sonst was. Wir machen das was gefällt und das bringt Geld.
 
BASSisT86 schrieb:
ja und ich habe spaß, wenn ich keine songs klaue, sondern selbst schreibe, siehe mein letzter beitrag.... :D
Klauen hieße, ein bestehendes Stück als Eigenkompostition ausgeben und das hat wiederum nichts mit Covern zu tun.

BASSisT86 schrieb:
edit: zumal ich mir wie eine art "hure" vorkommen würde, wenn ich auf grund des geldes den wünschen anderer folgen würde und ihre lieblingssongs zum tausendsten mal runterrasseln würde, anstatt mein talent produktiv zu nutzen....
So ist das mit dem Geld verdienen, da muß man gerade als Dienstleister den Wünschen anderer folgen. Und das ist bei dir und deinen Eigenkompostitionen mit sicherheit auch nicht anderst.
Hast du ein Punlikum, welches dir zuhört? Dann bietest du ihnen schon was sie wollen und folgst auch damit deren musikalischen Wunsch.
Hast du ein größeres festes Publikum? Dann hast du auch ein festes Programm, wo du immer wieder die gleichen Lieder bei jedem Konzert spielst und auf Wunsch oder Zugaben sogar auch zum x-ten mal ihre Lieblingssongs runterrasselst.

Und was ist schon Talent produktiv nutzen?
Geld verdienen? Anerkennung erarbeiten? Berühmt werden? Erleuchtung finden? Oder gar alles?

Erfolgreiche Künstler wissen heutzutage nicht nur künstlerich ihr Talent zu nutzen, sonder vor allem auch geschäftlich. Und eine gesunde finanzielle Absicherung ist auch eine gute Voraussetzung um sich der Kunst ruhig witmen zu können.

Gruß,
Alexandra
 

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