Stratz
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"Nothing Else Matters" war in den frühen 90ern schon ziemlich bekannt. Wurde auch oft auf MTV und diversen Radiosendern gespielt. Einen richtigen Push gab es aber noch einmal, als die S&M-Version rausgekommen ist. Die hat dann wirklich jeder gehört und auf einmal kannte auch der beinharte Pophörer Metallica. Zum Glück sieht die Band dieses Projekt heute als "Jungendsünde" an.
Rockband + Orchester war zur Jahrtausendwende fast schon dass, was ein Unplugged-Konzert in den 90ern war .
Der NDR hat 2003 das Konzert in Hannover promotet. Anstatt aber was Aktuelles zu spielen oder wenigstens "Enter Sandman", hat man "Mama Said" gespielt. Einen Song, der garantiert nicht gespielt würde . Wie viele Leute haben sich wohl Karten geholt, die die Band nicht kannten und dachten, dass Metallica eine Country-Rock-Band ist ?
1992 gab es auf der Kirmes schon unzählige Stände, wo man diese billigen Fake-Shirts von Nirvana und Metallica kaufen konnte, neben AC/DC und Iron Maiden natürlich. Da sind bei uns in der Gegend auch schon viele mit dem Nevermind-Motiv oder der Schlange vom Black-Album rumgelaufen. Soul Asylum lief damals auch rauf und runter. Das war dann aber auch etwas "poppiger".
Alice In Chains kannte ich nur aus den CD-Abteilungen, die waren nicht ganz so populär und Soundgarden sind kommerziell auch erst so richtig mit "Black Hole Sun" durchgestartet. Das Video wurde auch andauernd gezeigt.
Die "Razor's Edge" von AC/DC hat die Band auch wieder in den Fokus gerückt. "Thunderstruck" kennt wirklich jeder und auf einmal hat jeder diese Band gehört.
Zu Nirvana kann man noch sagen, dass die Band durch den Selbstmord von Kurt Cobain und die "Unplugged in New York" noch einen richtigen Schub bekommen hat. Das Unplugged-Album hatten auch viele Leute, die mit den "elektrischen" Nirvana-Alben nicht so viel anfangen konnten. MTV hat auch jahrelang zum Todestag von Kurt ein Special gesendet (Dokus, Konzerte...).
Etwas zur gleichen Zeit gab es noch die Crossover-Welle. Die allerdings nicht ganz so groß war. Faith No More sollten aufgrund von "Easy" schon viele kennen, aber viele Bands sind auch schnell wieder in Versenkung verschwunden. Wir haben damals viel H-BLOCKX, Dog Eat Dog, Clawfinger, Helmet usw. gehört. Die Red Hot Chili Peppers wurden zu der Zeit auch oft als Crossover betitelt. Ganz groß war auch Rage Against The Machine. "Killing In The Name" und "Bombtrack" liefen und laufen fast auf jeder Party. KoRn hatte damals auch noch nicht das NuMetal-Label, dass erste Album lief auch noch unter dem oben genannten Begriff. Bei uns ist die Band aber erst mit der "Life Is Peachy" so langsam angelaufen. Den Nachfolger "Follow The Leader" haben aufgrund des Stilmixs auch viele Leute gehört, die sonst keinen Rock/Metal hören.
So ab Ende 1994 ging bei uns auch das Punk-Revival los. Ein Jahr früher, 1993, haben die Ärzte wieder zusammen Musik gemacht und "Schrei nach Liebe" war damals ein großer Hit. Der Song kam damals auch genau zur richtigen Zeit raus. Die "Kauf MICH!" von den Toten Hosen war auch sehr beliebt. Die Band habe ich zum ersten Mal Ende der 80er auf dem Schirm gehabt, als "Hier kommt Alex" rausgekommen ist und im Radio lief. Die "Kreuzzug ins Glück" ist damals auch gut beworben worden und das Poster hing in vielen Geschäften.
Das Punk-Revival ging für uns los, als "Dookie" von Green Day rauskam und die "Smash" von The Offspring. Auf einmal sind dann auch die ganzen anderen Bands populär geworden: NOFX, Ramones (damals war die Abschiedstour), Rancid, Bad Religion usw. Die waren zwar oft schon älter, das Material war aber passend . SUM41, blink 182 sind dann erst im nächsten Revival zur Jahrtausendwende groß geworden.
Im gleichen Zeitraum waren auch die ganzen Alternative-Bands sehr beliebt. Therapy? hatte viel Airplay mit Songs von "Troublegum" und "Infernal Love". Das war aber auch eine relativ kurze Phase. Post-Grunge mit Bands wie Bush (Little Things) ging dann auch los, war aber bei weitem nicht so kultig wie die Generation davor.
Die klassischen Metalbands hatten damals einen schweren Stand und wirkten antiquiert. Iron Maiden haben mit der X-Factor einen düsteren Sound geschaffen, aber Blaze Bailey war nicht wirklich der passende Sänger. Obwohl man aus dem Album m.M.n. mehr hätte machen können. Bands wie Pantera, Sepultura (seit der Chaos A.D.) oder Machine Head hatten da einen besseren Stand, weil extremer und "moderner" vom Sound her, als die alten Haarspraymucker.
Meiner Meinung nach ging ab 1996 dann alles den Bach runter. Zu der Zeit hat jeder von Techno gesprochen und der Metal Hammer hatte sogar "The Prodigy" auf dem Cover. Es gab in der Zeit zwar auch so einige coole Alben, aber Rock war damals bei der breiten Masse nicht angesagt. 1LIVE hat damals im Kult Komplex z.B. die Aenima von TOOL vorgestellt, aber das ist auch eine Sendung für Musik abseits des Mainstreams gewesen. In der Sendung habe ich auch zum ersten Mal "Fire Water Burn" von der Bloodhound Gang gehört, bevor die Band der breiten Masse bekannt war. Das waren noch Zeiten...
Dream Theater war auch eher eine Band für Musiker oder Leute mit höhere Aufmerksamkeitsspanne . Die "Awake" war damals aber auch in Rock-/Metalkreisen kein Unbekannter. Die ganzen Progressive-Bands waren aber kein Massenphänomen. Dafür ist die Musik einfach zu "komplex".
So ganz schlecht fand ich den NuMetal-Hype damals nicht. Der fing ja so um 1999 an und ist dann ab 2000 explodiert. Auf einmal waren nämlich vermehrt Gitarrenbands im Fokus. "Limp Bizkit" und noch so einige andere Bands wirken für mich heute schon etwas albern, aber damals war das toll. Die "Infest" von Papa Roach habe ich noch aus den USA besorgt, einige Monate bevor das Album und die Single von "Last Resort" hier zu kaufen waren. An "Staind" kann ich mich noch erinnern. Kennt heute auch fast keiner mehr und der Hype hat auch Bands wie "System Of A Down" groß gemacht.
Die erste Linkin' Park "Hybrid Theory" war auch eine große Nummer. Das Album war halt sehr eingängig und leicht zugänglich, so dass es bei vielen Leuten Anklang fand. Es ist oder war das bestverkaufte Debütalbum in den 2000ern. Slipknot und Disturbed hatten ihre Anfänge auch zu dieser Zeit.
Auch die Instrumentenbranche hat damals reagiert. Marshall war auf einmal nicht mehr die Marke für harte Musik. Der Mesa Boogie Rectifier samt unzähliger Klone war das Maß aller Dinge. PRS war auf einmal eine bekannte Marke und 7-Saiter-Gitarren sind massentauglich geworden.
NuMetal ist dann so ab 2003 kollabiert und ab 2004 ist Metalcore dann gestartet (gab es auch schon länger im Untergrund). "Killswitch Engage" ist da als eine der Speerspitzen zu nennen. Diese Bands klangen damals auch erfrischend, aber später hat sich das Genre dann leider teilweise auch in eine Richtung entwickelt, die ich etwas zweifelhaft finde. Halbe Portionen mit Dumboohren, die auf dicke Hose machen. Gar nicht mal so weit von den Hair Metal-Posern entfernt .
Hier wurde meiner Meinung nach auch der Stein für den "Modern Metal-Sound" gelegt. Tiefergestimmte EMG-Klampfe mit Peavey 5150/6505. Die Kombo hatte Machine Head zwar auch schon Mitte der 90er verwendet, aber auf einmal hat Hinz und Kunz dieses Gear als den heiligen Gral angesehen. In den 90ern waren EMGs eher was für Metallica-Fanboys .
Im Nachgang waren die 90er bis auf eine Durststrecke in der zweiten Hälfte gar nicht mal so schlecht. Die 2000er hatten auch so ein paar Momente, mal sehen, was von den 10ern übrig bleibt. Es gibt ja schon noch einige interessante Bands, aber viele Highlights sind für mich auch Konzerte von Bands gewesen, die schon länger dabei sind oder ein Comeback hatten (Guns'N'Roses, System Of A Down...).
Rockband + Orchester war zur Jahrtausendwende fast schon dass, was ein Unplugged-Konzert in den 90ern war .
Der NDR hat 2003 das Konzert in Hannover promotet. Anstatt aber was Aktuelles zu spielen oder wenigstens "Enter Sandman", hat man "Mama Said" gespielt. Einen Song, der garantiert nicht gespielt würde . Wie viele Leute haben sich wohl Karten geholt, die die Band nicht kannten und dachten, dass Metallica eine Country-Rock-Band ist ?
1992 gab es auf der Kirmes schon unzählige Stände, wo man diese billigen Fake-Shirts von Nirvana und Metallica kaufen konnte, neben AC/DC und Iron Maiden natürlich. Da sind bei uns in der Gegend auch schon viele mit dem Nevermind-Motiv oder der Schlange vom Black-Album rumgelaufen. Soul Asylum lief damals auch rauf und runter. Das war dann aber auch etwas "poppiger".
Alice In Chains kannte ich nur aus den CD-Abteilungen, die waren nicht ganz so populär und Soundgarden sind kommerziell auch erst so richtig mit "Black Hole Sun" durchgestartet. Das Video wurde auch andauernd gezeigt.
Die "Razor's Edge" von AC/DC hat die Band auch wieder in den Fokus gerückt. "Thunderstruck" kennt wirklich jeder und auf einmal hat jeder diese Band gehört.
Zu Nirvana kann man noch sagen, dass die Band durch den Selbstmord von Kurt Cobain und die "Unplugged in New York" noch einen richtigen Schub bekommen hat. Das Unplugged-Album hatten auch viele Leute, die mit den "elektrischen" Nirvana-Alben nicht so viel anfangen konnten. MTV hat auch jahrelang zum Todestag von Kurt ein Special gesendet (Dokus, Konzerte...).
Etwas zur gleichen Zeit gab es noch die Crossover-Welle. Die allerdings nicht ganz so groß war. Faith No More sollten aufgrund von "Easy" schon viele kennen, aber viele Bands sind auch schnell wieder in Versenkung verschwunden. Wir haben damals viel H-BLOCKX, Dog Eat Dog, Clawfinger, Helmet usw. gehört. Die Red Hot Chili Peppers wurden zu der Zeit auch oft als Crossover betitelt. Ganz groß war auch Rage Against The Machine. "Killing In The Name" und "Bombtrack" liefen und laufen fast auf jeder Party. KoRn hatte damals auch noch nicht das NuMetal-Label, dass erste Album lief auch noch unter dem oben genannten Begriff. Bei uns ist die Band aber erst mit der "Life Is Peachy" so langsam angelaufen. Den Nachfolger "Follow The Leader" haben aufgrund des Stilmixs auch viele Leute gehört, die sonst keinen Rock/Metal hören.
So ab Ende 1994 ging bei uns auch das Punk-Revival los. Ein Jahr früher, 1993, haben die Ärzte wieder zusammen Musik gemacht und "Schrei nach Liebe" war damals ein großer Hit. Der Song kam damals auch genau zur richtigen Zeit raus. Die "Kauf MICH!" von den Toten Hosen war auch sehr beliebt. Die Band habe ich zum ersten Mal Ende der 80er auf dem Schirm gehabt, als "Hier kommt Alex" rausgekommen ist und im Radio lief. Die "Kreuzzug ins Glück" ist damals auch gut beworben worden und das Poster hing in vielen Geschäften.
Das Punk-Revival ging für uns los, als "Dookie" von Green Day rauskam und die "Smash" von The Offspring. Auf einmal sind dann auch die ganzen anderen Bands populär geworden: NOFX, Ramones (damals war die Abschiedstour), Rancid, Bad Religion usw. Die waren zwar oft schon älter, das Material war aber passend . SUM41, blink 182 sind dann erst im nächsten Revival zur Jahrtausendwende groß geworden.
Im gleichen Zeitraum waren auch die ganzen Alternative-Bands sehr beliebt. Therapy? hatte viel Airplay mit Songs von "Troublegum" und "Infernal Love". Das war aber auch eine relativ kurze Phase. Post-Grunge mit Bands wie Bush (Little Things) ging dann auch los, war aber bei weitem nicht so kultig wie die Generation davor.
Die klassischen Metalbands hatten damals einen schweren Stand und wirkten antiquiert. Iron Maiden haben mit der X-Factor einen düsteren Sound geschaffen, aber Blaze Bailey war nicht wirklich der passende Sänger. Obwohl man aus dem Album m.M.n. mehr hätte machen können. Bands wie Pantera, Sepultura (seit der Chaos A.D.) oder Machine Head hatten da einen besseren Stand, weil extremer und "moderner" vom Sound her, als die alten Haarspraymucker.
Meiner Meinung nach ging ab 1996 dann alles den Bach runter. Zu der Zeit hat jeder von Techno gesprochen und der Metal Hammer hatte sogar "The Prodigy" auf dem Cover. Es gab in der Zeit zwar auch so einige coole Alben, aber Rock war damals bei der breiten Masse nicht angesagt. 1LIVE hat damals im Kult Komplex z.B. die Aenima von TOOL vorgestellt, aber das ist auch eine Sendung für Musik abseits des Mainstreams gewesen. In der Sendung habe ich auch zum ersten Mal "Fire Water Burn" von der Bloodhound Gang gehört, bevor die Band der breiten Masse bekannt war. Das waren noch Zeiten...
Dream Theater war auch eher eine Band für Musiker oder Leute mit höhere Aufmerksamkeitsspanne . Die "Awake" war damals aber auch in Rock-/Metalkreisen kein Unbekannter. Die ganzen Progressive-Bands waren aber kein Massenphänomen. Dafür ist die Musik einfach zu "komplex".
So ganz schlecht fand ich den NuMetal-Hype damals nicht. Der fing ja so um 1999 an und ist dann ab 2000 explodiert. Auf einmal waren nämlich vermehrt Gitarrenbands im Fokus. "Limp Bizkit" und noch so einige andere Bands wirken für mich heute schon etwas albern, aber damals war das toll. Die "Infest" von Papa Roach habe ich noch aus den USA besorgt, einige Monate bevor das Album und die Single von "Last Resort" hier zu kaufen waren. An "Staind" kann ich mich noch erinnern. Kennt heute auch fast keiner mehr und der Hype hat auch Bands wie "System Of A Down" groß gemacht.
Die erste Linkin' Park "Hybrid Theory" war auch eine große Nummer. Das Album war halt sehr eingängig und leicht zugänglich, so dass es bei vielen Leuten Anklang fand. Es ist oder war das bestverkaufte Debütalbum in den 2000ern. Slipknot und Disturbed hatten ihre Anfänge auch zu dieser Zeit.
Auch die Instrumentenbranche hat damals reagiert. Marshall war auf einmal nicht mehr die Marke für harte Musik. Der Mesa Boogie Rectifier samt unzähliger Klone war das Maß aller Dinge. PRS war auf einmal eine bekannte Marke und 7-Saiter-Gitarren sind massentauglich geworden.
NuMetal ist dann so ab 2003 kollabiert und ab 2004 ist Metalcore dann gestartet (gab es auch schon länger im Untergrund). "Killswitch Engage" ist da als eine der Speerspitzen zu nennen. Diese Bands klangen damals auch erfrischend, aber später hat sich das Genre dann leider teilweise auch in eine Richtung entwickelt, die ich etwas zweifelhaft finde. Halbe Portionen mit Dumboohren, die auf dicke Hose machen. Gar nicht mal so weit von den Hair Metal-Posern entfernt .
Hier wurde meiner Meinung nach auch der Stein für den "Modern Metal-Sound" gelegt. Tiefergestimmte EMG-Klampfe mit Peavey 5150/6505. Die Kombo hatte Machine Head zwar auch schon Mitte der 90er verwendet, aber auf einmal hat Hinz und Kunz dieses Gear als den heiligen Gral angesehen. In den 90ern waren EMGs eher was für Metallica-Fanboys .
Im Nachgang waren die 90er bis auf eine Durststrecke in der zweiten Hälfte gar nicht mal so schlecht. Die 2000er hatten auch so ein paar Momente, mal sehen, was von den 10ern übrig bleibt. Es gibt ja schon noch einige interessante Bands, aber viele Highlights sind für mich auch Konzerte von Bands gewesen, die schon länger dabei sind oder ein Comeback hatten (Guns'N'Roses, System Of A Down...).