Gibt es sie noch....die großen Rockbands mit ihren Gitarrenhelden?

  • Ersteller Marschjus
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"Nothing Else Matters" war in den frühen 90ern schon ziemlich bekannt. Wurde auch oft auf MTV und diversen Radiosendern gespielt. Einen richtigen Push gab es aber noch einmal, als die S&M-Version rausgekommen ist. Die hat dann wirklich jeder gehört und auf einmal kannte auch der beinharte Pophörer Metallica. Zum Glück sieht die Band dieses Projekt heute als "Jungendsünde" an.
Rockband + Orchester war zur Jahrtausendwende fast schon dass, was ein Unplugged-Konzert in den 90ern war :).
Der NDR hat 2003 das Konzert in Hannover promotet. Anstatt aber was Aktuelles zu spielen oder wenigstens "Enter Sandman", hat man "Mama Said" gespielt. Einen Song, der garantiert nicht gespielt würde :). Wie viele Leute haben sich wohl Karten geholt, die die Band nicht kannten und dachten, dass Metallica eine Country-Rock-Band ist :D?

1992 gab es auf der Kirmes schon unzählige Stände, wo man diese billigen Fake-Shirts von Nirvana und Metallica kaufen konnte, neben AC/DC und Iron Maiden natürlich. Da sind bei uns in der Gegend auch schon viele mit dem Nevermind-Motiv oder der Schlange vom Black-Album rumgelaufen. Soul Asylum lief damals auch rauf und runter. Das war dann aber auch etwas "poppiger".
Alice In Chains kannte ich nur aus den CD-Abteilungen, die waren nicht ganz so populär und Soundgarden sind kommerziell auch erst so richtig mit "Black Hole Sun" durchgestartet. Das Video wurde auch andauernd gezeigt.
Die "Razor's Edge" von AC/DC hat die Band auch wieder in den Fokus gerückt. "Thunderstruck" kennt wirklich jeder und auf einmal hat jeder diese Band gehört.

Zu Nirvana kann man noch sagen, dass die Band durch den Selbstmord von Kurt Cobain und die "Unplugged in New York" noch einen richtigen Schub bekommen hat. Das Unplugged-Album hatten auch viele Leute, die mit den "elektrischen" Nirvana-Alben nicht so viel anfangen konnten. MTV hat auch jahrelang zum Todestag von Kurt ein Special gesendet (Dokus, Konzerte...).

Etwas zur gleichen Zeit gab es noch die Crossover-Welle. Die allerdings nicht ganz so groß war. Faith No More sollten aufgrund von "Easy" schon viele kennen, aber viele Bands sind auch schnell wieder in Versenkung verschwunden. Wir haben damals viel H-BLOCKX, Dog Eat Dog, Clawfinger, Helmet usw. gehört. Die Red Hot Chili Peppers wurden zu der Zeit auch oft als Crossover betitelt. Ganz groß war auch Rage Against The Machine. "Killing In The Name" und "Bombtrack" liefen und laufen fast auf jeder Party. KoRn hatte damals auch noch nicht das NuMetal-Label, dass erste Album lief auch noch unter dem oben genannten Begriff. Bei uns ist die Band aber erst mit der "Life Is Peachy" so langsam angelaufen. Den Nachfolger "Follow The Leader" haben aufgrund des Stilmixs auch viele Leute gehört, die sonst keinen Rock/Metal hören.

So ab Ende 1994 ging bei uns auch das Punk-Revival los. Ein Jahr früher, 1993, haben die Ärzte wieder zusammen Musik gemacht und "Schrei nach Liebe" war damals ein großer Hit. Der Song kam damals auch genau zur richtigen Zeit raus. Die "Kauf MICH!" von den Toten Hosen war auch sehr beliebt. Die Band habe ich zum ersten Mal Ende der 80er auf dem Schirm gehabt, als "Hier kommt Alex" rausgekommen ist und im Radio lief. Die "Kreuzzug ins Glück" ist damals auch gut beworben worden und das Poster hing in vielen Geschäften.
Das Punk-Revival ging für uns los, als "Dookie" von Green Day rauskam und die "Smash" von The Offspring. Auf einmal sind dann auch die ganzen anderen Bands populär geworden: NOFX, Ramones (damals war die Abschiedstour), Rancid, Bad Religion usw. Die waren zwar oft schon älter, das Material war aber passend :). SUM41, blink 182 sind dann erst im nächsten Revival zur Jahrtausendwende groß geworden.

Im gleichen Zeitraum waren auch die ganzen Alternative-Bands sehr beliebt. Therapy? hatte viel Airplay mit Songs von "Troublegum" und "Infernal Love". Das war aber auch eine relativ kurze Phase. Post-Grunge mit Bands wie Bush (Little Things) ging dann auch los, war aber bei weitem nicht so kultig wie die Generation davor.
Die klassischen Metalbands hatten damals einen schweren Stand und wirkten antiquiert. Iron Maiden haben mit der X-Factor einen düsteren Sound geschaffen, aber Blaze Bailey war nicht wirklich der passende Sänger. Obwohl man aus dem Album m.M.n. mehr hätte machen können. Bands wie Pantera, Sepultura (seit der Chaos A.D.) oder Machine Head hatten da einen besseren Stand, weil extremer und "moderner" vom Sound her, als die alten Haarspraymucker.

Meiner Meinung nach ging ab 1996 dann alles den Bach runter. Zu der Zeit hat jeder von Techno gesprochen und der Metal Hammer hatte sogar "The Prodigy" auf dem Cover. Es gab in der Zeit zwar auch so einige coole Alben, aber Rock war damals bei der breiten Masse nicht angesagt. 1LIVE hat damals im Kult Komplex z.B. die Aenima von TOOL vorgestellt, aber das ist auch eine Sendung für Musik abseits des Mainstreams gewesen. In der Sendung habe ich auch zum ersten Mal "Fire Water Burn" von der Bloodhound Gang gehört, bevor die Band der breiten Masse bekannt war. Das waren noch Zeiten...

Dream Theater war auch eher eine Band für Musiker oder Leute mit höhere Aufmerksamkeitsspanne :). Die "Awake" war damals aber auch in Rock-/Metalkreisen kein Unbekannter. Die ganzen Progressive-Bands waren aber kein Massenphänomen. Dafür ist die Musik einfach zu "komplex".

So ganz schlecht fand ich den NuMetal-Hype damals nicht. Der fing ja so um 1999 an und ist dann ab 2000 explodiert. Auf einmal waren nämlich vermehrt Gitarrenbands im Fokus. "Limp Bizkit" und noch so einige andere Bands wirken für mich heute schon etwas albern, aber damals war das toll. Die "Infest" von Papa Roach habe ich noch aus den USA besorgt, einige Monate bevor das Album und die Single von "Last Resort" hier zu kaufen waren. An "Staind" kann ich mich noch erinnern. Kennt heute auch fast keiner mehr und der Hype hat auch Bands wie "System Of A Down" groß gemacht.
Die erste Linkin' Park "Hybrid Theory" war auch eine große Nummer. Das Album war halt sehr eingängig und leicht zugänglich, so dass es bei vielen Leuten Anklang fand. Es ist oder war das bestverkaufte Debütalbum in den 2000ern. Slipknot und Disturbed hatten ihre Anfänge auch zu dieser Zeit.
Auch die Instrumentenbranche hat damals reagiert. Marshall war auf einmal nicht mehr die Marke für harte Musik. Der Mesa Boogie Rectifier samt unzähliger Klone war das Maß aller Dinge. PRS war auf einmal eine bekannte Marke und 7-Saiter-Gitarren sind massentauglich geworden.

NuMetal ist dann so ab 2003 kollabiert und ab 2004 ist Metalcore dann gestartet (gab es auch schon länger im Untergrund). "Killswitch Engage" ist da als eine der Speerspitzen zu nennen. Diese Bands klangen damals auch erfrischend, aber später hat sich das Genre dann leider teilweise auch in eine Richtung entwickelt, die ich etwas zweifelhaft finde. Halbe Portionen mit Dumboohren, die auf dicke Hose machen. Gar nicht mal so weit von den Hair Metal-Posern entfernt :D.
Hier wurde meiner Meinung nach auch der Stein für den "Modern Metal-Sound" gelegt. Tiefergestimmte EMG-Klampfe mit Peavey 5150/6505. Die Kombo hatte Machine Head zwar auch schon Mitte der 90er verwendet, aber auf einmal hat Hinz und Kunz dieses Gear als den heiligen Gral angesehen. In den 90ern waren EMGs eher was für Metallica-Fanboys :).

Im Nachgang waren die 90er bis auf eine Durststrecke in der zweiten Hälfte gar nicht mal so schlecht. Die 2000er hatten auch so ein paar Momente, mal sehen, was von den 10ern übrig bleibt. Es gibt ja schon noch einige interessante Bands, aber viele Highlights sind für mich auch Konzerte von Bands gewesen, die schon länger dabei sind oder ein Comeback hatten (Guns'N'Roses, System Of A Down...).
 
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... massenhaften Manufakturware. ...
....Das mit der Revolte durch Rockmusik ist ebenfalls an mir vorbeigegangen. Ich dachte, Rockmusik, in ihren Anfängen wie auch heute noch, wurde erzeugt, um Platten aufzunehmen, diese zu verkaufen und sich damit das tägliche Brot zu verdienen. Hmm...aber was weiss denn ein Spiesser wie ich schon davon. Moment: Was ist schon wieder ein Spiesser?

Siehste, soweit ist Rockmusik bereits integraler Bestandteil einer verhärteten (Un-)Kultur, dass der Terminus "Spießer" die Sache doch 100%ig am treffen ist. Mit einigen entsetzlich dümmlichen Leuten habe ich nichts zu tun, möchte mir aber den Hinweis erlauben, dass man Differenzen nicht durch bloßes Verschweigen auflösen kann - "political correctness"? Nein die "Rassenfrage" ist keineswegs zufriedenstellend beantwortet, auch wenn man nicht mehr das N-Wort sagen darf. Ich verweise mal auf die Herkunft des Blues ... da lief der Hase noch, damals.

Musik ist auch, wenn sie denn in einem Kulturkreis neu erfunden wird eine Identifikationsschablone. Nur dass alle Rock-Musik mitlerweile völlig in den "mainstream" integriert ist. Man kann es kaufen. Man soll kaufen, wie Du selbst sagst. Tonabnehmer mittels virtuoser Schrammeltechnik verkaufen - das findet statt!! Rock ist irgendwie zur Hure verkommen ...
 
Siehste, soweit ist Rockmusik bereits integraler Bestandteil einer verhärteten (Un-)Kultur, dass der Terminus "Spießer" die Sache doch 100%ig am treffen ist.
Nur weils nicht mehr Rebellisch ist, muss es nicht im Umkehrschluss Spießertum sein.
Das Problem ist wahrscheinlich eher, dass man jetzt deutlich vielschichtiger betrachten muss, und die Rockmusik nicht mehr mit einem einzigen Merkmal verbinden kann.

Für denen einen ist die Rockmusik ein Zeichen seiner Spießigkeit, weil er noch wie vor 30 Jahren die gute alte Musik hört, für den anderen, der aus einer sehr konservativen Familie kommt, ist es immernoch absolut rebellisch.
dass man Differenzen nicht durch bloßes Verschweigen auflösen kann - "political correctness"? Nein die "Rassenfrage" ist keineswegs zufriedenstellend beantwortet, auch wenn man nicht mehr das N-Wort sagen darf.
Stimmt, Rassismus verschwindet nicht einfach so. Aber trotzdem bewegt sich da sehr viel.
Überleg mal, Homoehen sind erst seit paar Tagen in DE legal. Es geht auch nicht immer um die Wahrnehmung, denn die kann man nicht mit nem Schalter ändern - der erste wichtige Schritt ist mit der legalen Vertretung schon verdammt gut.

Wir haben hier auch nicht so ein massives Problem mit Einwanderern zentraler oder südlicher Afrikanischer Herkunft, früher wurden die Italiener komisch angeschaut, später die Slaven, jetzt die Flüchtlinge aus Nahost.
Das wird sich ganz klar wieder normalisieren, Fremdes wird anfangs immer komisch angeschaut.

Noch son Beispiel ist die Rolle der Frau. Konntet ihr euch zu Kohlzeiten ne Kanzlerin vorstellen?

Die Wege werden schon gegangen, wenn auch nicht von jedem gleich schnell.


Den Blues-Verweis verstehe ich nicht.
Musik ist auch, wenn sie denn in einem Kulturkreis neu erfunden wird eine Identifikationsschablone.
Das ist immer so gewesen und wird auch immer so bleiben.
Der eine hat Hitler unterstützt weil er überzeugter Rassist war, der andere weil ihm die Zugehörigkeit gefallen hat.
Das war auch bei den Hippies so, bei der Metalszene, jetzt bei der LGTB Bewegung.

Das heißt aber nicht, dass alle so sind, sondern dass es einfach immer ne gewisse Masse an Trittbrettfahrern gibt, die den Hirten folgt.
Ist ganz normal.
 
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Für dich und mich ggf...andere nennen es "Mainstream" oder wie auch immer. Ich weiss noch als Metallica dieses S+M Ding rausbrachten, da hörten das ja einmal leute wo ich dachte "Ja ne is klar..." Als sie dann "Battery" mal im original hörten wurde ihnen....nennen wir es "Komisch" :) So ist das manchmal...
Primus z.B. füllen in anderen Ländern Stadien, in Deutschland spielen die auf kleineren Bühnen
Bei scorpions war es doch auch lange so oder ? Nicht meine musik....glaub Scooter ist auch international ne Wucht :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Im Nachgang waren die 90er bis auf eine Durststrecke in der zweiten Hälfte gar nicht mal so schlecht
Ich fand die 90er "Mein Jahrzehnt"...Was da alles rauskam, hast ja schon einige Granaten genannt....HAb sich dann einfach in die zweite hälfte mitgenommen :)
 
Nur weils nicht mehr Rebellisch ist, muss es nicht im Umkehrschluss Spießertum sein. ... Stimmt, Rassismus verschwindet nicht einfach so.

Man könnte ja annehmen, dass die Vermarktung mitlerweile nur sichtbarer ist. Obwohl die Mukke schon immer ein übles Geschäft war, könnte mt der Anerkennung des Kapitalismus als "natürliche Lebensform des Menschen" - alternativlos, stammt übrigens von K.Marx, die Hemmung gefallen sein, die kommerziellen Interessen sichtbar werden zu lassen. Hey, verkaufen ist doch gut!

Allerdings fehlt es mir noch immer an Substanz. Und die Wurzeln in der schwarzen Selbstbehauptung fehlen auch. Darum bedeutet die Musik nichts mehr.

Aber so war die Frage sicher nicht gemeint. Wegen dem Rassismus in den U.S.A. kann ich soviel beitragen, dass die braven Schwarzen an der Theke stehen, flinke Asiaten die Wäsche waschen, und die Latinos höheren Haushaltstätigkeiten versehen, Elektro, Garten pp., aber nur Reparaturen, Pflege ... das war überall so. Es ist ein Schema-F, immer die gleiche Verteilung auf das Aussehen. Nur dass mitlerweile nicht mehr darüber geredet werden darf ... während es in den 70ern entrüstete Proteste gab, wimmert man heute "Black Lifes Matter" ... und entschuldigt sich schonmal im voraus:

http://www.thisrenegadelove.com/wp-content/uploads/2016/07/black-lives-matter.jpg

Rock ist schon lang erledigt, etwa seit Elvis ... *g*
 
Darum bedeutet die Musik nichts mehr.
Mir bedeutet die Musik sehr viel.
Ich kenne weder deinen Musikgeschmack noch deine Altersklasse, ich hab aber die Erfahrung gemacht, dass man die Musik der nachfolgenden Generationen gerne abwertet und nicht versteht.
Wie auch, den Zeitgeist erlebt man nur als Teil davon, nicht von außen. Aber vielleicht liegt da der Irrtum, dass Musik heute nichts bedeuten würde.
Wegen dem Rassismus in den U.S.A. kann ich soviel beitragen, dass die braven Schwarzen an der Theke stehen, flinke Asiaten die Wäsche waschen, und die Latinos höheren Haushaltstätigkeiten versehen, Elektro, Garten pp., aber nur Reparaturen, Pflege ... das war überall so.
Die USA wurden 8 Jahre lang von einem Schwarzen regiert.
Wie schnell erwartest Du so eine Umstellung? Die massiven Proteste und Umstellungen fanden in den 60ern und 70ern statt, die Schwarzen waren damals noch eine Minderheit mit einer klar dem verbundenen sozialen Stellung. Die werden durch diese Startposition nicht innerhalb von 40-50 Jahren die gleichen Stellen zu gleichen Anteilen wie die nicht diskriminierten Teile der Bevölkerung besetzen, sowas muss sich entwickeln.
Und dass die Lateinamerikaner die einfachere Arbeit erledigen liegt auch ganz klar mit an der Immigration, die wenigsten die aus "Fluchtgründen" migrieren erhalten am Ende gute Jobs, dafür fehlt es oft an Bildung nach dem Ziellandstandard, an Sprachbarrieren, an kulturellen Unterschieden.

Und das kann man nicht einfach mit Gesetzen oder so aushebeln, vor Allem wenn die Migranten nicht die Bereitschaft mitbringen, sich in die hohen Positionen hochzuarbeiten, wie das leider manchmal auch in Deutschland gelebt wird.
Ich hab selbst Immigrationshintergrund, und Teile meiner Familie, die hier leben, wollen sich partout nicht an die deutsche Gesellschaft anpassen, nicht mal sprachlich nach über 30 Jahren hier, weil die Deutschen ja so schlimm sind. In so einem Fall wundert die Ausgrenzung eben nicht, weil die nicht nur einseitig geschieht.
Ich selbst denke nicht, dass ihr alle hier fürchterlich seid, und bin mir auch bewusst dass man in den deutsche "Wohlstand" nicht reinfällt, sondern dass dieser erarbeitet wurde, und genauso von mir erarbeitet und getragen werden muss.

Das sind alles Entwicklungen, die auf beiden Seiten statt finden müssen, einmal die die da waren, und ein mal die, die dazu kommen.
Bei uns sinds Einwanderer, die Schwarzen in den USA sind halt nachdem die Gesetze geöffnet wurden "dazu gekommen".
 
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NuMetal ist dann so ab 2003 kollabiert und ab 2004 ist Metalcore dann gestartet (gab es auch schon länger im Untergrund). "Killswitch Engage" ist da als eine der Speerspitzen zu nennen. Diese Bands klangen damals auch erfrischend, aber später hat sich das Genre dann leider teilweise auch in eine Richtung entwickelt, die ich etwas zweifelhaft finde. Halbe Portionen mit Dumboohren, die auf dicke Hose machen. Gar nicht mal so weit von den Hair Metal-Posern entfernt :D.
Hier wurde meiner Meinung nach auch der Stein für den "Modern Metal-Sound" gelegt. Tiefergestimmte EMG-Klampfe mit Peavey 5150/6505. Die Kombo hatte Machine Head zwar auch schon Mitte der 90er verwendet, aber auf einmal hat Hinz und Kunz dieses Gear als den heiligen Gral angesehen. In den 90ern waren EMGs eher was für Metallica-Fanboys :).

Diesen "Umbruch" fand ich tatsächlich interessant, das mit dem Metalcore war genau in meiner Teenie-Zeit. Die ganze Nu-Metal-Welle war bei mir (Jg. 92) noch etwas zu früh, um da allzu viel von der Musik bewusst zu konsumieren, aber in meiner Soundvorstellung von "harter" Musik hat sich das Mitlauschen auf MTV und co. bis heute in meinem Soundverständnis festgesetzt. Die Popularität der Rectifier war mMn auch den weniger hastigen Riffstrukturen (eher Breitwand-Gitarrensound, gespielt wie Hintergrund-Synthies) der Musik, die ihn populär gemacht hat, geschuldet. In den 90ern kam der ja noch bei Metallica oder sogar den alten Meshuggah zum Einsatz, aber um die 2000er-Wende hatten auf einmal Pop-Punk-Bands (Blink182/Sum41), Post-Grunge-Kapellen (Creed, Nickelback, Staind, Godsmack) und Nu-Metal-Bands (Evanescence, System of a Down, Limp Bizkit, Linkin Park) Rectos auf der Bühne. Da diente der aber auch nur dazu, extrem dickes Low-End zu produzieren (Nu-Metal) oder eben die Lagerfeuer-Strumming-Riffs (Post-Grunge) in Szene zu setzen. Wer kennt nicht das Geschrubbe mit dem monotonen Recto-Growl aus Songs wie "Don't Stop Dancing" oder "How You Remind Me" :D?

Mitte der 2000er kamen dann so Gruppen wie Bullet for my Valentine, Killswitch Engage oder auch Machine Head (mit dem sehr geilen 'The Blackening') und die Langhaar-Metaller hat man plötzlich auch wieder auf dem Schulhof gesehen. Und bei den Bands standen reihenweise Peaveys auf der Bühne mit diesem "Fallbeil"-Sound. Laut, scharf-schneidend und trotzdem dick, aber mit vieeel mehr Attack weil die Bands sich mehr an den klassischen 80er-Metal gehängt haben. Das ging dann noch einige Jahre gut, aber als so richtigen "Mainstream" hab ich diese Gruppen nie empfunden, dafür waren die zu metal-lastig und zu hart unterwegs.

Ich frag mich allerdings ernsthaft, wo der Trend aktuell hingehen soll. Die U18-Fraktion die ich kenne zieht sich wieder Zeug aus den 2000ern rein (Metalcore, Billy Talent, SOAD und was noch) und die 2010er Acts die ich als "neu und erfrischen" empfinde sind fast ausnahmslos Nischenprodukte für die - wie oben erwähnt - "mehr Aufmerksamkeit" notwendig ist ;). Das Internet ist ja voll mit dem neuen pseudo-virtuosen "Djent"-Kram, aber aktueller Mainstream oder "The Next Big Thing" wird diese Musik glaube ich nicht wirklich werden. Dafür ist sie doch zu verschroben und geht mit "Hey wir können Musiktheorie" zu sehr hausieren.
 
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Ich frag mich allerdings ernsthaft, wo der Trend aktuell hingehen soll
Wer weiss das schon. obwohl "trend" so ein verschrobenes Wort ist, dem ich nicht gerne nachlaufe. Einfach hören was einem gefällt, ggf macht es irgendwann mal "peng" und eine neue rock-superband ist geboren. oder nicht. Wir werden hören :)
 
ggf macht es irgendwann mal "peng" und eine neue rock-superband ist geboren.
Nimmt man die nicht nur im Nachhinein so wahr? :gruebel:
Schwierige Sache, so kann man die aktuelle Musik auch gar nicht als so groß wahrnehmen.
 
Nimmt man die nicht nur im Nachhinein so wahr?
Kann gut sein...im Fall von so Radio-Kram (Ed Sheeran usw) ist aber auch aktuell der Fall, in dem Bereich, würde ich sagen. Für mich gibts aktuell auf jeden Fall Rock-Super-Groups und auch Gitarren-Helden, ob die in der Masse bekannt sind weiss ich nicht :)
 
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Diesen "Umbruch" fand ich tatsächlich interessant, das mit dem Metalcore war genau in meiner Teenie-Zeit. Die ganze Nu-Metal-Welle war bei mir (Jg. 92) noch etwas zu früh, um da allzu viel von der Musik bewusst zu konsumieren, aber in meiner Soundvorstellung von "harter" Musik hat sich das Mitlauschen auf MTV und co. bis heute in meinem Soundverständnis festgesetzt. Die Popularität der Rectifier war mMn auch den weniger hastigen Riffstrukturen (eher Breitwand-Gitarrensound, gespielt wie Hintergrund-Synthies) der Musik, die ihn populär gemacht hat, geschuldet. In den 90ern kam der ja noch bei Metallica oder sogar den alten Meshuggah zum Einsatz, aber um die 2000er-Wende hatten auf einmal Pop-Punk-Bands (Blink182/Sum41), Post-Grunge-Kapellen (Creed, Nickelback, Staind, Godsmack) und Nu-Metal-Bands (Evanescence, System of a Down, Limp Bizkit, Linkin Park) Rectos auf der Bühne. Da diente der aber auch nur dazu, extrem dickes Low-End zu produzieren (Nu-Metal) oder eben die Lagerfeuer-Strumming-Riffs (Post-Grunge) in Szene zu setzen. Wer kennt nicht das Geschrubbe mit dem monotonen Recto-Growl aus Songs wie "Don't Stop Dancing" oder "How You Remind Me" :D?

Mitte der 2000er kamen dann so Gruppen wie Bullet for my Valentine, Killswitch Engage oder auch Machine Head (mit dem sehr geilen 'The Blackening') und die Langhaar-Metaller hat man plötzlich auch wieder auf dem Schulhof gesehen. Und bei den Bands standen reihenweise Peaveys auf der Bühne mit diesem "Fallbeil"-Sound. Laut, scharf-schneidend und trotzdem dick, aber mit vieeel mehr Attack weil die Bands sich mehr an den klassischen 80er-Metal gehängt haben. Das ging dann noch einige Jahre gut, aber als so richtigen "Mainstream" hab ich diese Gruppen nie empfunden, dafür waren die zu metal-lastig und zu hart unterwegs.

Zur Jahrtausendwende kamen richtig viele Rectifier-Nachahmer raus. Hughes & Kettner hat die unsägliche Warp-Serie rausgebracht (Warp T mit Röhre und Warp 7 als Transistor, sowie die Tretmine Warp Factor).
Marshall hat mit dem TSL einen "modernen" Zerrcharakter eingeführt und die Amps gingen ganz gut weg, wohingegen der Mode Four (Hybridtop mit 350 Watt) ein Flop gewesen ist. Immerhin die Boxen haben heute noch Kultcharakter und mit Daron Malakian (SOAD) hat man damals einen bekannten Endorser an Bord gehabt.
Der Framus Cobra fällt auch in die Kategorie. Killswitch Engage haben den auch lange gespielt. Gibt es leider heute nicht mehr neu zu kaufen.
Peavey hat sich nicht nur optisch beim Recti bedient (Riffelblechoptik) und den XXX, sowie den XXL (Transistorversion) auf den Markt geworfen.
Der Rivera Knucklehead ist auch öfters mal genannt worden. Dann gab es auch noch diese Los Lobottom-Boxen für das extra Pfund untenrum.
Dann gab es von Crate noch diese Blue Voodoo-Tops mit 300 Watt-Leistung. Da möchte ich nicht regelmäßig die Endstufen wechseln :D.

Damals ging amptechnisch alles schon sehr in die amerikanische Ecke. Mehr Lowend und weniger Hochmitten-Marshall-Schneise.

Die 2000er Pop-Punker konnte man wirklich gut an den Amps identifizieren :). Die 90er-Bands haben noch vermehrt auf Marshall gesetzt (JCM800, 900 usw.).

Machine Head würde ich aber schon etwas mehr in den 90ern verorten. Die haben in den 2000ern schon geile Alben rausgebracht, aber das Debüt "Burn My Eyes" war damals schon ein Meilenstein und wurde als Neo-Thrash gehandelt. Mit dem dritten Album "The Burning Red" haben dann mehr NuMetal-Elemente Einzug gefunden, was vielen alten Fans nicht gefallen hat und der Nachfolger "Supercharger" war dann noch mehr NuMetal, ein Flop. "Through The Ashes Of Empires" war dann schon der zweite Frühling für die Band und man ist wieder mehr in Richtung des alten Sounds gegangen. Mit Erfolg.
Auf den NuMetal-Zug sind aber auch andere Bands aufgesprungen. Slayer hat 1998 die "Diabolus In Musica" rausgehauen, wo man auch viele Elemente dieser Stilrichtung finden konnte. So wie Judas Priest 1986 bei "Turbo" Pop- und Synthie-Elemente eingebaut haben und in den 90ern viele Metalbands mehr schlecht als recht ihren Sound Richtung Grunge getrimmt haben, so hat man zur Jahrtausendwende oft diesen Schritt getan.

Bullet For My Valentine waren zur Zeit von "The Poison" (2005) schon interessant. Zum Einen haben sie einen "modernen" Sound gehabt, zum Anderen war da aber auch eine klassische Metalkomponente mit drin.

Ich frag mich allerdings ernsthaft, wo der Trend aktuell hingehen soll. Die U18-Fraktion die ich kenne zieht sich wieder Zeug aus den 2000ern rein (Metalcore, Billy Talent, SOAD und was noch) und die 2010er Acts die ich als "neu und erfrischen" empfinde sind fast ausnahmslos Nischenprodukte für die - wie oben erwähnt - "mehr Aufmerksamkeit" notwendig ist ;). Das Internet ist ja voll mit dem neuen pseudo-virtuosen "Djent"-Kram, aber aktueller Mainstream oder "The Next Big Thing" wird diese Musik glaube ich nicht wirklich werden. Dafür ist sie doch zu verschroben und geht mit "Hey wir können Musiktheorie" zu sehr hausieren.
Richtig innovativ fand ich damals System Of A Down. Das war ja keine typische NuMetal-Band (trotz Rectifier-Sound auf der "Toxicity"), sondern eine Band mit ganz eigenem Sound. Auf dem Konzert in Hannover hat mich auch etwas gewundert, dass da sehr viele Jüngere waren. Dabei hat die Band seit 2005 kein Album mehr rausgebracht und war live auch nicht sehr aktiv. Die müssen zur "aktiven" Zeit der Band noch sehr jung gewesen sein.

Djent ist vielen wohl etwas zu hektisch, obwohl Periphery und Tesseract schon in der Lage sind, massentaugliche Songs zu schreiben. Dann sind ja auch schon viele melodische und eingängige Passagen in den Songs, die nicht immer voll auf die 12 gehen.
 
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Dann gab es von Crate noch diese Blue Voodoo-Tops mit 300 Watt-Leistung. Da möchte ich nicht regelmäßig die Endstufen wechseln :D.
Es gab auch mal den Crate Blues Voodoo 600, mit passender 16x12 Box. Den will ich nicht zum Gig schleppen ;)

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Siehste, soweit ist Rockmusik bereits integraler Bestandteil einer verhärteten (Un-)Kultur, dass der Terminus "Spießer" die Sache doch 100%ig am treffen ist. Mit einigen entsetzlich dümmlichen Leuten habe ich nichts zu tun, möchte mir aber den Hinweis erlauben, dass man Differenzen nicht durch bloßes Verschweigen auflösen kann - "political correctness"? Nein die "Rassenfrage" ist keineswegs zufriedenstellend beantwortet, auch wenn man nicht mehr das N-Wort sagen darf. Ich verweise mal auf die Herkunft des Blues ... da lief der Hase noch, damals.

Musik ist auch, wenn sie denn in einem Kulturkreis neu erfunden wird eine Identifikationsschablone. Nur dass alle Rock-Musik mitlerweile völlig in den "mainstream" integriert ist. Man kann es kaufen. Man soll kaufen, wie Du selbst sagst. Tonabnehmer mittels virtuoser Schrammeltechnik verkaufen - das findet statt!! Rock ist irgendwie zur Hure verkommen ...

Du hast mich abgehängt. Inwiefern du jetzt plötzlich noch auf den Rassismus schwenkst, ist mir völlig schleierhaft. Du feuerst ordentlich aus der Hüfte, wie verkommen doch alles geworden ist. Ja, früher, früher war alles (ich betone: wirklicheinfachallesalles) besser... aber dazu gibts auch einen Thread, irgendwo.

Erkläre mir einfach zwei Dinge, bitte:
- Was verstehst du unter einem Spiesser?
- Was verstehst du unter Mainstream?

Für mich persönlich sind zum Beispiel diejenigen die Spiesser, welche sich mit aller Vehemenz von irgendwelchem selbstdeklariertem Spiessertum distanzieren wollen und sich damit brüsten, wie unangepasst sie doch sind und sich keinerlei gesellschaftlichen Zwängen unterwerfen wollen.
Und Mainstream ist ganz einfach: Sobald jemand mit seiner Kunst ein breites Publikum erreicht, wird er zum Mainstream. So simpel gestrickt bin ich. Und stolz darauf.
 
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Es gab auch mal den Crate Blues Voodoo 600, mit passender 16x12 Box. Den will ich nicht zum Gig schleppen ;)

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Und damals haben sich die Roadies von The Who beschwert, weil sie 8x12er-Boxen schleppen mussten :D. So ein Teil ist doch ein reines Spaßding, um zu zeigen, dass man es bauen kann. Obwohl Spinal Tap wahrscheinlich große Freude daran gehabt hätten.
 
Du hast mich abgehängt. Inwiefern du jetzt plötzlich noch auf den Rassismus schwenkst, ist mir völlig schleierhaft. ... Ja, früher, früher war alles (ich betone: wirklicheinfachallesalles) ...
Erkläre mir einfach zwei Dinge, bitte:
- Was verstehst du unter einem Spiesser?
- Was verstehst du unter Mainstream?

Siehste, die Ursprünge des Rock n‘ Roll (wiki) sind schon in Vergessenheit versunken. Elvis hat ihn zu Tode geschmust, was ein Held! Sonic Youth, Confusion Is Sex (anno 83), metallische (!?) Disharmonien? Kennt wer SNDMTT (Seidenmatt), schubladisiert als Post-Rock? Eben danach …

Spiesser? Wenn wer meint, seine Gitarre müsste Holz sein, ein ganz bestimmtes Holz, und der Amp mit Röhre, mit ganz bestimmtem Kabel. Eingefahrene Wege, der enge Blick durch ein aus Bestands-Akten gerolltes Rohr. Man sitzt auf der Bank und schaut in eine unerreichte Ferne ohne Weite. Mainstream? Mitnichten was allen gefällt, sondern was selbst noch dann gefällt, wenn es einem im Grunde dem Wesen nach schietegal ist.

Prog-Rock? Sport, der Gitarren und Zubehör verkaufen will. Schwarz ist da nur noch die Klamotte. Alternative ist die Wahl des Werbevertrages. Nicht einmal Sarkasmus bricht die Schau, nehmen sich die Buben doch voreilend selbst auf die Schippe: „Animals As Leaders“. Gitarrenhelden, ja sicher, trotzdem, und immer weiter, schneller, höher!

;-)
 
Richtig innovativ fand ich damals System Of A Down. Das war ja keine typische NuMetal-Band (trotz Rectifier-Sound auf der "Toxicity"), sondern eine Band mit ganz eigenem Sound. Auf dem Konzert in Hannover hat mich auch etwas gewundert, dass da sehr viele Jüngere waren. Dabei hat die Band seit 2005 kein Album mehr rausgebracht und war live auch nicht sehr aktiv. Die müssen zur "aktiven" Zeit der Band noch sehr jung gewesen sein.

Djent ist vielen wohl etwas zu hektisch, obwohl Periphery und Tesseract schon in der Lage sind, massentaugliche Songs zu schreiben. Dann sind ja auch schon viele melodische und eingängige Passagen in den Songs, die nicht immer voll auf die 12 gehen.

Bei SOAD fand ich einerseits interessant, dass sie sehr innovativ waren, was ihre Form "harter" Musik anging - da wurden klassische armenische Melodien mit Hardcore/Nu-Metal und co. verwoben - aber auch, weil Daron sich den modernen Sound etwas zu eigen gemacht hat. Gerade auf Toxicity/SOAD/Steal this Album sind manchmal echt "blödsinnige" Riffs dabei (allen voran das Riff von Sugar :rofl:) die aber im Zusammenspiel mit dem präzise-entrückten Gesang von Serj und vorallem durch die Tatsache, dass man mit dem Recto auf einmal sehr "dick" klingen konnte funktioniert haben. Mit einem JCM800/900 wäre so ein Sound kaum möglich gewesen. Gerade auf den frühen Alben finden sich da viele Tracks die nur nach dem Schema SchrubbSchrubb funktionieren, aber trotzdem aufgrund des Gesamtsounds geil sind. Die besten und bekanntesten ihrer Songs von Toxicity (Toxicity, Chop Suey, Aerials etc.) haben dann dazu sogar noch gute Melodien und Akkorde :redface:.

Und genau dieses "neue" was ausgenutzt wird fehlt mir aktuell ein wenig. Den einzigen "clue" den die Leute heute herausfinden ist, wie man am besten mit Kemper und 300W-Transenendstufe den Sound so hinzaubert, dass Drop E auf der 8-Saiter immernoch tight klingt. Aber das haben Meshuggha vor 15 Jahren auch schon hinbekommen. Und die Verstärker im Kemper haben ja in den allermeisten Fällen auch ein bekanntes Vorbild.

Mir fehlt da irgendwie so der Horizont, wo man soundtechnisch wirklich noch "neuartiges" Equipment herbekommen soll. Das einzige was uns die späten 2000er dann gebracht haben waren Wollmilchsäue (JVM, Mark V, Switchblade) in Topteil-Form die es in den 90ern im Rack auch schon gab...
 
ich denke es gibt auch heute noch geile bands inklusive dazugehöriger gitarrenhelden.
queens of the stone age wäre die moderne rockband schlechthin, die mir da als erstes einfällt. die haben es mitlerweile auch in den mainstream geschafft. zumindest spielen sie schon die headliner slots und sind mit ihren letzten alben wesentlich poppiger geworden, kann nicht mehr lange dauern, bis die hits im radio laufen. ich würde es ihnen gönnen.

eine weitere sehr geile band wäre the mars volta. zur zeit inaktiv, weiteres material soll aber in zukunft kommen.
modernster prog rock, mehr geht nicht! und inklusive gitarrenheld, omar rodriguez-lopez, der auch ca 30 solo scheiben mit irrwitzigstem, kreativstem, modernstem gitarrenspiel gezaubert hat, das mir bekannt ist.

bei frontsängern wird es eng, für meinen und den algemeinen "rock" geschmack. da würde ich den sänger der band rival sons nennen, der hammer ist. ansonsten typisch rock aber von heute wüsste ich keinen wirklich krassen.

doch! die beiden von earl greyhound, eigentlich eher die sängerin. die hat ne sehr schöne stimme und trifft die blue -note-kopfnoten, das es ein hammer ist.
der typ hat auch ne tolle stimme, aber rockt nicht so, wie der typische "rock-frontsänger"
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clipfishcarsten hat da etwas ganz essentielles angesprochen: die verwendeten instrumente. durch das fortschreiten der technik werden neue sounds ja erst möglich. siehe bands die riesenpedalboards spielen.
 
Grund: hat was gefehlt
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Den will ich nicht zum Gig schleppen
Krass, ne ich auch net. ;) Selbst wenn de dann bekannt bist, und Roadies hättest, ne die würden einen net lange bleiben. Ein Monster!!! :eek: Ist ja fast wie damals, bei P. Townsend und seine ersten Marshalls Mitte der 60er, Fullstack im wahrsten Sinne des Wortes. Da streikten dann auch die Roadies, und seitdem gibt es die Halfstacks. Gott sei Dank. Aber die reichen auch schon meist, so ne 4 12er ist auch net ohne. Wohl dem der Rollen dran hat. :D Dann noch das Top oder die Tops. Manches mal war man da schon vorm Gig erledigt, vor allem wenn man den Proberaum im Keller hatte, und dann die Treppen usw. Naja was sage ich, weiß ja jeder. Aber das auf dem Pic ist schon Krass!!! Andererseits, Marty Mc Fly in Back To Future 1. Das am Anfang war auch ne Box, heftig wenn es die wirklich gab. Doc Brown war da wahrscheinlich auch mit beteiligt, an dem Crate.
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Und damals haben sich die Roadies von The Who beschwert, weil sie 8x12er-Boxen schleppen mussten
Ach hast die Geschichte schon geschrieben, lese es jetzt erst. Sorry
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die habens zu irgendner Messe gebaut.
Ja den musst Du erstmal aufbauen. Erst dachte ich ne Attrappe oder so :D Anscheinend funkt. das Teil. Was für ein Sound muss da rauskommen? :eek: da würde es selbst den nicht gerade schlanken Menschen davor wegblasen, denke ich mal. ;) wie gesagt, krass krass
 
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Und genau dieses "neue" was ausgenutzt wird fehlt mir aktuell ein wenig. Den einzigen "clue" den die Leute heute herausfinden ist, wie man am besten mit Kemper und 300W-Transenendstufe den Sound so hinzaubert, dass Drop E auf der 8-Saiter immernoch tight klingt. Aber das haben Meshuggha vor 15 Jahren auch schon hinbekommen. Und die Verstärker im Kemper haben ja in den allermeisten Fällen auch ein bekanntes Vorbild.
Viele Djent-Bands spielen z.B. AxeFX. Tesseract spielen/spielten z.B. das FAS Modern Model. Das ist ein digitales Modell eines Amps, der speziell für modernen Metal konzipiert wurde. Das ist natürlich keine Neuerfindung des Rades, da die meisten Hi-Gain-Amps, die in den 90ern rausgekommen sind, auf dem Soldano SLO von 1987 basieren, der so etwas wie der Urvater für diese Ampgattung ist. Aber trotzdem mal etwas anderes. Im Bereich der Software-Ampsims gibt es AFAIK auch solche Konstruktionen. Der Ignite Emissary müsste auch digital entworfen worden sein. Es gibt auch ein physisches Modell, ich weiß da aber nicht, was zuerst da war. Der LePou Legion ist auch eine Eigenkreation, die es nur digital gibt.
Das sind dann auch oft Amps für "moderne" Metalstile, wie z.B. Djent. Das liegt dann u.a. aber auch daran, dass diese Gitarristen nicht ganz so verbissen sind und mal etwas Neues ausprobieren.

Von System Of A Down mag ich aber auch die Sounds der letzten beiden Alben, wo Daron Marshall spielt. Nicht ganz so fett untenrum, aber schön transparent mit nicht zu viel Zerre. Auf dem Konzert standen Marshall-Boxen auf der Bühne. Die Amps konnte man aber nicht sehen. "Mr. Jack" klang auf jeden Fall richtig fett, was aber auch am Zusammenspiel mit Bass und Drums liegt.

In den 90ern ist auch der Diezel VH-4 rausgekommen. Der Sound des dritten Kanals ist mittlerweile auch eine Institution und die kleine Marke findet auch Beachtung bei den Großen (James Hetfield, Adam Jones).
Orange hat meiner Meinung nach auch gut den Sprung in die heutige Zeit geschafft. Die Marke war in den 80er/90ern fast weg vom Fenster, die "neuen" Amps liefern aber den speziellen, charakterstarken "Orange-Sound" im modernen Gewand. Ist auch nicht wirklich neu, aber schon irgendwie originell, weil eigen. Britischer Sound, aber kein Marshall.

Die letzten Jahre sind viele Lösungen auf den Markt gekommen, die für den Hausgebrauch interessante Funktionen an Bord haben. Kopfhörerausgang bei Röhrenamps (z.B. ENGL Ironball). Multi-Watt-Schaltungen, Ausgänge für den PC mit Boxensim usw. Der Markt hat sich auch etwas verschoben. So viele Leute spielen nicht mehr in Bands und einige dicke Amps lassen sich Zuhause einfach nicht so gut spielen. Der JCM800 2203 klingt leise einfach grottig, da ist der JVM viel gnädiger. So richtig große Technologiesprünge erwarte ich auch nicht bei normalen Amps. Die Modellingtechnologie wird dafür immer schneller, immer besser und "authentischer (Dynamik usw.). Geringe Wartungskosten (keine Röhren) und wenig Gewicht. Dafür wahrscheinlich teuer in der Reparatur oder ein Fall für die Müllkippe, wenn etwas kaputt ist.
 

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