Gibson und die Gitarrenläden

Gibson hat sich wohl über lange Zeit ein gewisses Image aufgebaut, dass sie sich bezahlen lassen, was für mich gerechtfertigt ist, weil man dafür auch Anstrengungen unternehmen muss.
Deshalb können sie eine Slash oder Bonamassa oder Peter Frampton Signature anbieten.

Ob ein Gitarrenshop mehr an einer verkauften Eastman verdient, als an einer Gibson, weiß ich nicht, die %ale Marge ist bei Eastman bestimmt größer, aber die absolute?

Insgesamt sehe ich das verhalten der Asiatischen Hersteller kritisch, sie versuchen meiner Meinung nach (nur) durch Kopien und Preisdumping Marktanteile zu erobern, ein meiner Meinung nach insgesamt marktschädigendes Verhalten, das nur dadurch funktioniert, dass in diesem Raum geistiges Eigentum, Nachhaltigkeit, etc. nict geachtet und durchgesetzt werden können.

Die Leistung hierin sehe ich als sehr gering an und deshalb kaufe ich mir keine solche Gitarre. Dass diese Gitarren auch gut klingen können und gut verarbeitet sind bezweifle ich nicht.

Das Verhalten von Gibson kann evtl. auch ein Versuch sein, gegen "Asiatische Praktiken" zu bestehen.

Vielleicht/wahrscheinlich aber auch auf der Cash Cow Mentalität der Unternehmensführung basieren, der ehemalige Chef Luthier Ren Fergusson hat jedenfalls nach seinem Ruhestand/Wechsel zu Guild darüber geklagt.

Insgesamt muss man sich auch fragen, ob ein überzogener Perfektionismus/ die Erwartung eines überperfekten Produkts tatsächlich irgendjemanden glücklich macht oder weiterbringt oder
ob es auf die Dauer nicht den persönlichen Wert des Produktes erhöhen würde, wenn man ne Lötstelle nachbessern muss oder den Sattel tiefermachen, den Lack nachpolieren etc.
Ich sehe mich diesbezüglich eher den allgemeinen Medien als Opfer ausgesetzt, denn dem Marketing von Gibson, von dem ich ehrlich gesagt nicht so viel mitbekomme.
 
Bis in die 80er Jahre haben die asiatischen Hersteller noch viel unverschämter kopiert als heute. Und sie bauen teilweise zumindest ebenbürtige Instrumente.
 
Nachdem das hier eh ausufert, kann ich das ja wohl sagen:

Ich spiele/besitze seit vielen Jahren eine Gibson. Auch kenne und habe ich Gitarren, die sich ebenfalls am LP-Konzept orientieren (Single Cut, Mahagoni/Ahorn, etc.), aber trotzdem ist es so, dass keine dieser "Kopien" - und das ist nicht wertend gemeint - wie meine LP klingt, klanglich in diese Richtung geht, oder sich ähnlich bespielen lässt.
Ähnliches beobachte ich, ebenfalls wertfrei, bei Fender. Strat- oder Teleformen mit Single Coils gibt es genügend, aber Fender ist und bleibt Fender. Und das sage ich ohne Blick auf das Logo. Insofern haben die Hersteller schon was richtig gemacht.

Im Übrigen wird ja niemand gezwungen, Instrumente dieser Hersteller zu kaufen. Wer sich eine Gibson (oder xy) kaufen will und kann, wird seine Gründe dafür haben. Und das soll er doch auch dürfen, ohne als Marketingopfer dazustehen, der nicht fähig ist, gute Alternativen zu finden.
 
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es ist mMn tatsächlich so, dass Gibson richtig endgeile Gitarren baut!
Andere Firmen können das wohl auch, sogar günstiger aber Gibson hat da z.B. bei der LP Standard neben den Hölzern und den Pickups schon ein paar Alleinstellungsmerkmale: Fretbinding, asymetrisches Halsprofil, compound Radius, weight relief, aufwändige Schaltung. Das muss man alles nicht mögen, wenn doch muss man dafür auch zahlen.
Es gibt sicher bei der Masse an produzierten Instrumente auch schon mal Mängel die bei der Endkontrolle durchrutschen und in dem Preissegment nicht vorkommen sollten, aber so what. Da verstehe ich die Aufregung manchmal nicht.
Wer neu kauft, kann das leicht beanstanden und austauschen oder gegen Garantie ausbessern lassen.
Wer das Glück hat, gleich eine gute im Laden zu erwischen, kann sich direkt ein Bild machen und entscheiden, ob er die nimmt.
Leider ist das, aus den bereits mehrfach genannten Gründen, nicht überall möglich. Daher werden wohl zunehmend immer mehr Gitarren über den Versand laufen, bei Problemen mit Rücksendung. Das ist ja mittlerweile überhaupt kein Problem.
Gebraucht würde ich immer vorher persönlich checken, auch wg. der verbreiteten Fakes.
 
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Bei Gibson Les Pauls sehe ich die Einzigartigkeit schon-im positiven wie im negativen Sinne, denn was die einen als "fett" empfinden ist für die anderen träge.
Bei Strats und Teles wage ich zu widersprechen. Die besten die ich da in der Hand hatte waren leider "Kopien" von Haar, Bill Nash und Relicmaster (BassArt). Ich hab ne richtig gute Mexico Relic Tele, aber erst nach Pickup, Bridges Tausch und weil sie ein Händler ausgesucht hat.
In meiner ganzen Zeit in einem grossen Musikgeschäft hatte ich nur eine Customshop Tele in der Hand die mit den Nash "Kopien" mithalten konnte und die war mit 3500.- (vor ca 6-7 Jahren) eigentlich unverschämt teuer.
Bei den nicht selbst ausgesuchten Customshop Fenders waren so einige Vollgurken dabei bei denen ich mir nen Wolf einstellte damit sie brauchbar klangen. Pickups nur minimalst zu nah an den Saiten: schrillozerr, zwei mm tiefer: außerhalb der "sauberen Zone" mit "nixmehr" Klang.
Ein Phänomen, das mir bei vergurkten Customshop Fenders immer wieder auffiel.

Bernie
 
Bei den Strats und Teles geb ich Dir Recht, ich hatte einmal eine Haar in der Hand (vor Ewigkeiten) und die war echt gut. Ich hab mich jetzt auf die üblichen Verdächtigen bezogen, die es zu Hauf überall gibt. Die anderen genannten kenne ich nicht aus persönlicher Erfahrung. Aber dass ein Brad Paisley mit Crook spielt, hat sicher auch seine Gründe.
Dass G+L von Herrn Fender stammt, weiß ich natürlich, aber mit den Teilen werd ich einfach nicht warm.

Mir geht es oft so, dass ich eine Gitarre nehme und mir denke, wie geil die ist, aber irgendwas hält mich dann davon ab, für ein paar Stücke Holz extrem viel Geld auszugeben. Die von Dir angesprochenen Customshop Instrumente von Fender fand ich bislang alle hervorragend. Aber das tut mir weh... Gut, ich könnte natürlich für den Preis zweier Standard-Serien Gitarren auch eine Customshop nehmen, aber derzeit passt für mich die Relation nicht.

Und dann bin ich wieder soweit: Wer sich das alles leisten kann und will - bitte, gern!
 
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jetzt komm, soweit waren wir nicht weg davon-wir haben die Fenders mit rein genommen, weil es da einige "Parallelitäten" gibt :D, auch in Bezug dazu was das für den Händler bedeutet...
 
Kontrollgang beendet - weitermachen (aber nicht das "Kasernengelände" verlassen :evil:) . LG Lenny
 
Für die alten Säcke unter uns kommt noch ein weiterer Faktor hinzu: In der Jugend haben wir eine Gurke gespielt über ein altes Radio, da hat man sich die sprichwörtliche Nase an der Schaufensterscheibe plattgedrückt. Wenn man sich nun 40 Jahre später tatsächlich die Paula leisten kann, dann darf es auch das Objekt der Begierde von damals sein. Und da gab es nix außer Gibson. Oder Fender. Beides unbezahlbar halt. Ich erinnere mich noch gut an die ersten Squires, für Schüler immer noch unerschwinglich aber trotzdem ein Silberstreif am Horizont. Heute sind Blagen mit 13 in der Lage ne PRS SE zu kaufen... Für die spielt der Nimbus keine Rolle mehr. Und trotzdem ist erstaunlich, dass es a) solche Gitarren für so kleines Geld gibt und b) sich Schüler sowas heutzutage leisten können. Was ich überhaupt nicht verstehe: Wie schafft es Gibson, eine geile Paula ohne Binding für 700 Euro anzubieten aber umgekehrt für ein abgerocktes Stück Holz 15.000 zu verlangen, weil einer den Stempel 1959 drauf gemacht hat?
Wie viel besser kann die sein? Billy Gibbons' Pearly Gates ist doch nur bei Billy richtig geparkt, gibt es wirklich Spezialisten, die 15.000 Ocken abdrücken, um sich für den Reverend zu halten?
 
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Gibson hat einfach die Originale, die anderen ein Kopie

Es gab genügend Beispiele in der Gitarrenhistorie, in denen Gibson-inspirierte Kopien mit der Zeit selbst zu Klassikern und später zu eigenständigen Originalen wurden...



Unter einem mündigen Musiker verstehe ich jemand der sich genug auskennt um Schwächen und Stärken von Equipment reell einzuordnen
So hat z.B. Jimmy Page das erste Led-Zeppelin-Album komplett mit einer Telecaster eingespielt, die er von Jeff Beck bekommen hatte. :eek: Marketing ist eben Alles !


Man könnte sagen, Henry entmündigt uns mit seinem Marketing... :engel:


Grüsse,
Dänoh

:hat:
 
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Nenne eins!
 


Hamer Special
Hamer Standard

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Ibanez Destroyer
Ibanez Rocket Roll

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Ibanez Iceman

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Ibanez Artist

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Höfner Verythin

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Guild Starfire

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D'Angelico New Yorker

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Jackson King V
Jackson Rhoads

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Dean Cadillac
Dean Z
Dean ML

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B.C. Rich Eagle

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B.C. Rich Mockingbird

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Yamaha SG-2000

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PRS Custom 22

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PRS Singlecut (auch schon ~15 Jahre etabliert... ein "Youngtimer")

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Hagström Viking

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...gibt bestimmt noch mehr...


:hat:
 
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Man hört so viele Stimmen (auch von Seiten der Händler) und Meinungen zu diesem Thema.

Irgendwie ist es für mich nachvollziehbar, dass ein Hersteller seine Vertriebsstruktur so organisiert, dass es für ihn Sinn macht. Und natürlich auch, dass er Geld verdient. Anscheinend ist der derzeit gängige und für die Hersteller sinnvolle Weg, an ausgewählte Händler zu liefern, die natürlich eine bestimmte Menge abnehmen müssen. Das muss man nicht gutheißen, aber so läuft es nunmal. Würden da die großen Händler nicht mitspielen, würde die Sache wieder anders aussehen, aber wie sich das dann für den Endkunden darstellt, was das auch für die Preise bedeutet, steht wieder auf einem anderen Blatt.
Ob es die großen Hersteller wie Fender und Gibson überhaupt sonderlich stört, wenn ein vergleichbar kleiner Markt wie Deutschland einbricht, kann ich nicht beurteilen.

So wie sich die Lage momentan darstellt, bin ich als Interessent an einer Gibson "gezwungen" zu einem der Händler zu fahren, da der kleine Laden ums Eck diese Marke nicht mehr automatisch in seinem Sortiment, neben den 25 anderen Marken, hat. So ist es mit PRS und Fender auch. Und soweit ich weiß, machen das andere Hersteller und Vertriebe, die Fremdmarken unters Volk bringen, ähnlich.
Habe ich Interesse, muss ich entweder das Internet und die Post bemühen, oder fahren. Ich lasse mir was schicken, teste, behalte, oder schicke zurück, oder ich fahre, teste und kaufe dann, wenn mir was gefällt.

Was die Qualität von aktuellen Gibson angeht, so kann ich aus eigener Erfahrung nichts sagen. Meine LP Custom ist etwa 23 Jahre alt und so lange in meinem Besitz und da gibt es absolut gar nichts zu bemängeln. Wenn man auf das geht, was man so liest, so verlässt anscheinend nur Schrott das Werk. Das kann aber, realistisch betrachtet, auch nicht sein. Die Wahrheit wird wohl in der Mitte liegen.
Wenn manche Neuerungen und Änderungen bei der Kundschaft nicht so gut ankommen und die Firma deswegen des Kurs ändert ist doch nur nachvollziehbar. Dass "alte" Modelle zu einem günstigeren Preis verkauft werden, macht aus Händlersicht doch auch Sinn oder ist eine Notwendigkeit. Aber das läuft doch in allen Bereichen so!

Persönlich stört mich immer ein wenig, wie ich weiter oben schon mal angemerkt habe, dass teils mit einem müden Lächeln auf die "Markenfetischisten" herabgeblickt wird, die nur einem Image hinterherrennen. Das gibt es aber nicht nur bei Gibson, das fällt mir im Bezug zu anderen Marken/Herstellern auch auf. Wie oft liest man: "Ich hab die günstigere Gitarre aus Land xy, dann noch mit dies und das aufgerüstet und die ist jetzt mindestens 10x besser als das eh überteuerte Modell aus Land yz. Von dort kommen ja nur überteuerte Teile!" Diese Liste lässt sich fortsetzen, aber ich glaube, es ist klar, was ich meine.

Deswegen: Wer eine Gibson will, der wird sich eine kaufen, wer nicht, der hat genügend Alternativen.


Grüße
Matthias
 
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Hach , was macht das wieder Spaß hier! ;)

Dann mal der Reihe nach: Die Ibanez Destroyer ist ein Klassiker? :eek: Ja denn...

Ich wage zu bezweifeln, dass Deutschland ein vergleichsweise kleiner Markt ist. Gemessen an Einkommen und Bevölkerungsdichte sind wir mit Sicherheit ein recht finanzkräftiger Teil des Weltmarktes. Thomann ist auch im europäischen Vergleich keine Hinterhofbude mehr. Oder sind in Uganda und Bolivien jetzt plötzlich mehr Paulas vertickert worden als in Brilon? Ein bekannter Gitarrenladen in Witten hat eigentlich ein sehr großes Sortiment und auch einige Gibsons (sowie deren Töchter). Darunter auch für jede Preislage das Richtige. Der Betreiber reißt sich fein den Arsch auf, um der Kundschaft was zu bieten. Clinics, Feste, Demoveranstaltungen.... Dafür erst mal Danke! Aber ich habe keine Ahnung, wie er es schafft sich Gibsons für über 10.000 in den Laden zu hängen und die auch noch zu verkloppen. Mich würde interessieren, ob im Jahresmittel die Brot- und Buttergitarren soviel Ertrag bringen wie die High End Gibbos oder PRS.
 
Ich wage zu bezweifeln, dass Deutschland ein vergleichsweise kleiner Markt ist. Gemessen an Einkommen und Bevölkerungsdichte sind wir mit Sicherheit ein recht finanzkräftiger Teil des Weltmarktes. Thomann ist auch im europäischen Vergleich keine Hinterhofbude mehr. Oder sind in Uganda und Bolivien jetzt plötzlich mehr Paulas vertickert worden als in Brilon?


Deswegen sagte ich ja, ich weiß nicht (!) , ob es die Hersteller stört, wenn ... einbricht. Nicht komplett wegfällt. Deutschland ist sicher nicht an der Spitze, was die Umsätze angeht. Und dass Thomann eine Zeit lang keine Gibson mehr geführt hat, hat sicher auch Gründe. Anscheinend war es der Firma aber doch wichtig, dieses Musikhaus wieder zu beliefern.
 
Unterschätz den deutschen Markt nicht. Ist wahrscheinlich einer der größten nach den USA. 80 Millionen Einwohner und relativ wohlhabend. Es gibt zwar viele grössere Länder aber nicht mit der Kaufkraft.
 
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Ich bezweiflfe stark, dass eine Gitarre wie "Ibanez Destroyer" und "Yamaha SG 2000" Klassiker sind und für einen kleinen Händler besser/rentabler zu verkaufen, als eine Originale.
Das spielen dann doch eher die Leute, die gegen das Etablissement sind, und meinen sie wären damit dann was besonderes und würden es den Gibson, Fender und sonstwas
Spielern irgendwie zeigen:ugly:

Außerdem bin ich mir nicht wirklich sicher, ob es früher so extrem viele Läden mit Gibsons in Deutschland gab?
Wer weiß, wie viele es davon in den 60ern, 70er, 80ern gab, die hierzulande Gibson verkauft haben? Man liest doch immer, das Gibsons früher so schwer zu bekommen waren.
In Bayern gibt es derzeit 5 Händler, die ein großes Gibson Sortiment haben.
Gabs früher da wirklich mehr? Zumal man ja noch den Onlinehandel zusätzlich sehn muss, wegen dem einige kleine Händler zugemacht haben.
 
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