Wenn du eine 150 Les Paul findest die gleich Konstruiert wurde wie eine Custom Shop Les Paul , abgesehen vom Holz natürlich, wäre das Ergebnis bestimmt interessant.
Hi,
kleiner Gegenvorschlag: vergleiche einfach mal zwei Custom Shop-Paulas, die die gleichen PUs haben; die sind ja nun wirklich gleich konstruiert. Klingen die alle gleich? Ich für meinen Teil finde das nicht, und ich denke mal, Du hast Deine R7 doch beim Kauf auch mit anderen LPs dieser Preisklasse verglichen.
Das mit dem Vibrieren des Korpus, der ja schließlich nicht abgenommen wird, hat man hier schon öfter gelesen. Der Haken ist nur, dass das zu kurz gesprungen ist: bei einer Gitarre vibriert nie nur das Teil, das abgenommen wird, sondern es handelt sich um ein komplexes System aus verschiedenen Bauteilen und Materialien, das an einer bestimmten Stelle angeregt wird. Auch wenn das Resultat dann zufällig an der gleichen Stelle wieder abgenommen wird, kann man den Rest des Systems nicht einfach ignorieren, da während des Schwingvorgangs alle Teile in mechanische Wechselwirkung treten.
Ich gebe Dir völlig recht, dass die Hardware zum Ergebnis wesentlich beiträgt. Wenn man das allerdings logisch weiter denkt, kommt man mMn eigentlich automatisch darauf, dass das Holz nicht so wurscht sein
kann. Denn die Qualität der Hardware besteht ja nun darin, die verschiedenen Teile Saite und Body schwingungstechnisch möglichst gut aneinander zu koppeln. Wenn das, womit die Bridge die Saite verbindet, nun so ganz egal wäre, wäre es logischerweise auch egal, wie gut sie an diesen Teil des Systems angekoppelt ist.
Meine Schlussfolgerung daraus ist: je besser die Hardware, desto deutlicher hört man den Unterschied zwischen verschiedenen Bodies heraus. Bestehen auf diesem Gebiet dagegen Defizite, dominieren die und die Unterschiede der Holzgrundlage verschwimmen zusehends. Das Gesamtergebnis richtet sich eben nach dem schwächsten Glied in der Kette. Schraub mal ein billiges China-Gusstremolo auf eine Strat, da ist es dann in der Tat ziemlich wurscht, ob Du abgelagerte Sumpfesche oder frischen Gummibaum für den Korpus nimmst. Logisch, denn es kommt weder besonders viel dort an, noch kann das Mitschwingen des Korpus seine Rückwirkung entfalten. Gute Hardware wirkt dagegen wie eine akustische Lupe. Dem Paulaner fehlt natürlich die Möglichkeit zum direkten Vergleich, aber wer schon mal den Body einer Strat (also nur den, mit gleicher Hardware, Hals und Elektrik) ausgetauscht hat, kann das bestätigen. Ich für meinen Teil war selbst bei "Erle gegen Erle" völlig geplättet, wie extrem das ausfallen kann.
Was Dein Argument mit dem eigenen Körper als Dämpfer betrifft: für dessen Auswirkung gilt natürlich das gleiche Prinzip. Das bloße Auflegen auf den Bauch schafft ja eine sehr schlechte Ankopplung an den tatsächlich dämpfenden Körper. Die Berührungspunkte sind im Vergleich zur Gesamtoberfläche relativ klein, und auch ist das Material ist (auf jeden Fall was meinen Bauch betrifft...
) recht weich und kann nur wenig Schwingung absorbieren. Würdest Du eine Les Paul dagegen komplett in eine dicke, feste Lehmschicht (oder ein anderes Material mit hoher Masse, aber geringer Schwingungssteifigkeit) packen, hätte das mMn durchaus hörbare Auswirkungen. Das Experiment wär sicher interessant, nur ziemlich eklig abzuputzen...
Gruß, bagotrix