Schneller als erwartet hat Betty neue Tools (Brücke und Saitenhalter) erhalten. Ich hatte ja grundsätzlich vor, eine vorher / nachher Aufnahme zu machen, um den Unterschied objektiv hörbar zu machen. Leider habe ich es in der Aufregung nicht gemacht... wie so viele vor mich auch. Ich bekam den Anruf und gleich nach der Arbeit ging es ohne Umschweife ab in den Musikladen.
Dort angekommen war ich sofort von dem Gewicht der Teile beeindruckt, sowohl Bridge als auch Tailpiece sind extrem leicht und hochwertig verarbeitet. Es handelt sich im um die Brücke ABM 2500NA und dem Tailpiece 3020NA. Beides ist aus Aluminium gefräst, lediglich die Saitenreiter sind aus Glockenmessing. Die Inserts im Holz habe ich nicht ausgetauscht, denn die neuen Schrauben passten wunderbar. Die Neuen hatten im Gegensatz zu den Alten kein Spiel mehr und saßen bombenfest. Nach der vollständigen Montage wurde der Hals noch etwas straffer und die die Intonation eingestellt. Optisch gefiel mir das Ergebnis sehr gut, die ABR-1 Brücke im Vergleich zur Nashville-Variante ist einfach viel dezenter und eleganter.
Getestet habe ich die Gitarre erst an einem JCM 800 und anschließend an einem JTM45. Da dies aber beide nicht meine Verstärker waren, konnte ich die Veränderung nicht beurteilen. Ich bin außerdem jemand, der für evtl. Klangveränderungen einfach Zeit braucht um die Klänge und die Veränderung bewusst zu erleben. Da reichen 10 Minuten nicht aus.
Zuhause nach über 2h am JMP und am Fender SS, konnte ich mir schon eher ein Bild machen. Der Halspickup, der vor dem Umbau etwas mulmig klang, hat an Mitten aber vor allem an Höhen dazu gewonnen. Plötzlich hörte ich etwas im Ton, was ich nur von Vintage Gitarren auf Youtube kannte. Das hat mich total begeistert (vor allem clean am Fender amp)!
Am JMP zeigte sich, dass bei übersteuerter Endstufe die Saitendifferenzierung zugelegt hat. Voll aufgerissen und mit einem Tubescreamer gekitzelt kam immer noch kein Matsch, sondern jede Saite hatte ihren Platz im Klangbild. Dies ist mir vor allem mit dem Brückenpickup aufgefallen. Ich spreche hier noch von High Gain, sondern von härterem rockigem Sound. High Gain kann ich mangels Equipment nicht testen, ist für mich aber auch nicht wirklich relevant.
Zum Schluss muss ich noch erwähnen, dass mir vorkommt, die Gitarre sei direkter geworden. Ich kann es schwer beschreiben. Kennt ihr das Comfort und Sport-Programm von BMW? So ähnlich kommt mir der Vergleich vor.
Da ich jedoch keinen Direktvergleich machen kann, ist das Geschriebene nur als
subjektive Wahrnehmung zu bezeichnen. Ich halte nichts von Voodoo und möchte damit auch niemanden anstecken, deshalb muss ich das einfach erwähnen.
Nachfolgend noch Bilder: