Lonestar, Amnesic:
Hier kommt eine eher durchgeknallte Story über zu viel geiles Equipment.
Also erstens, Ich bin auch ein Rockstar.
Und zwar deshalb, weil ich es mit über 40 und 2 Kindern noch schaffe, live mit meiner Truppe dann und wann aufzutreten.
Ausserdem werde ich des öfteren von meiner Frau, die mein häufig auftretendes GAS eingermassen toleriert, hier und da mal mit "mein Rockstar" tituliert. Das ist ja wohl der endgültige Beweis, oder?
Und einige meiner Kollegen machen auch mal zwischendurch das gleiche wie meine Frau.
Ok, soweit zur Einleitung und als Nachweis, daß ich mir Equipment als Rockstar kaufen darf
Im Les Paul Fred habe ich schon kundgetan, daß ich meine Uralt-1992er Classic Plus in Transparent Red wieder-entdeckt habe.
Und jetzt kommts:
Erstens habe ich wg. des enormen Drucks irgendwo in der unteren Hälfte des E-Gitten-Frequenz-Spektrums, den die alte Paula mit 500T-Humbuckern auf Cornford MK50H und Mesa Tremoverb so verbreitet, die erst vor einigen Wochen zu mir gereiste 59er-artige Orca mit Dot-Inlays und Amber-Pickups gaaaaaaanz schlechten Gewissens (und irgendwie unzufrieden mit einem seelischen Ungleichgewicht) bei dem einen Gig vor 10 Tagen auf die Ersatzbank geschoben. Mann, mann, mann, habt Ihr sowas beklopptes schonmal gehört? Der Grund war wirklich, daß die Paula mit 11-53er Pellen und den 500T Humbuckern so kräftig schiebt. Es ist so übermich gekommen, obwohl die Orca die insgesamt irgendwie geilere Gitarre ist.
So, vorgestern dann Gig im TNT in Niederkrüchten. Cooler Gig, mit wenig Leuten, die unsere Mucke aber gut fanden.
Und weil es ein Rock-Laden ist, habe ich mich dazu entschieden, statt des Hauptamps Cornford MK50 meinen guten, alten Tremoverb zu spielen. Also so richtig heavy auf die Omme. NO EXCUSE!
Momentan habe ich auf der Orca sehr hell klingende Saiten von Darco drauf, ich hatte keinen Bock mehr zu wechseln. Und so wie sie war, war das einfach zu hell für den höhenreichen Tremoverb im roten Rectfifier-Betrieb, also volle Lotte, alles was geht.
Also standen zur Debatte (und damit komme ich endlich auf den Bezug zu diesem Thread)
- Die 92er Classic in Transparent Red mit 500T Humbucker
- Eine 99er Standard mit 498T in Weinrot und - tataaaaaa
- Eine 2000er Murphy R9 mit Zebra SD Slash Alnico Pro in Lemonburst, einer meiner absoluten Lieblingsfarben. Hier gehen mir die Superlative aus.
Das Ergebnis unterm Strich: Am geilsten mit dem Tremoverb fand ich vom Sound die R9. Die ist nämlich irgendwie die spritzigste unter den Paulas. Und schön kräftig untenrum, also schön ausgeglichen. Und hat mit den Slash Alnicos auch genug Dampf gegenüber den Amber 59ern in der Orca, die ein bischen zarter dagegen rüberkommen (und das sollen sie ja irgendwie auch, soll ja keine Heavy-Kelle sein).
Aber leider war die Intonation nicht so extrem geil. Stimmen war kein Problem, aber in den hohen Lagen um den 12. Bund klangen die Akkorde nicht so richtig perfekt. Und am gleichen Abend wollte ich auftreten. Da konnte ich nix mehr drehen und in Ruhe nachforschen, was es ist. Mist!
Die beiden anderen Paulas besitze ich schon so lange, daß sie beide schonmal beim Thorsten Schmitz damals in Thorstens Repair-Shop in Monheim/Baumberg fitgemacht wurden. Leider hat er aus privaten Gründen aufgehört, fand ich immer klasse bei ihm. Sehr, sehr netter Geselle. Aber egal, äh, wo war ich?
Trotz der nicht perfekten Intonation der R9 habe ich dann die gut intonierende, dicke weinrote (müssen über 5kg sein) Standard zuhause gelassen. Einfach weil die R9 so toll klingt.
Gespielt habe ich dann (Achtung, Blasphemie!) die alte, leicht verranzte Classic. Die ist zwar eher rund im Ton, nicht so spritzig obenrum, aber die Tuner sind gut, was live wichtig ist, und die Intonation ist geil, und die Klampfe SCHIIEBT!!! Meine Fresse.
So ist also (verf*ckt nochmal!) die Murphy R9 im Ständer auf der Ersatzbank neben meinem Mesa Halfstack gestanden.
Ist ja irgendwie bitter, aber so war das vorgestern. Naja, sah immerhin hammermässig aus. Wenigstens etwas.
Und ich hatte trotzdem Riesenspass, daß ich beide tollen Gitarren dabei hatte.
Die R9 ist unterm Strich (vor allem mit den etwas stärkeren Alnico Pos) die bessere Gitarre. Stegsound geil, Hals-Sound geil. Schlicht Hammer. Der Klang beim Runterdrehen der Vol-Potis ist super. Bleibt schon klar, wird nicht dumpf.
Die R9 werde ich auf jeden Fall die nächsten Wochen dem Doc Schneider in Duisburg zur Fitmachung geben, damit die Intonation wieder perfekt ist. Der hat mal eine Heritage Paula für mich lecker gemacht.
Ach ja, hier noch ein kleines Schmankerl für alle, die mehr als eine Gitarre haben:
Zitat Ehefrau aus früheren Tagen, als wir uns noch nicht so lange kannten: Warum hast Du mehr als eine Gitarre, Du hast doch nur 2 Arme!!! (*Ironie an* Hahaha, wie witzig *ironie aus*)
TJ, ich befürchte, Du wirst ein bischen Spass beim meinen Ausführungen gehabt haben.
Lonestar, boah ist das geil, auf hochwertigen Gitten zu spielen. Völlig oversized, aber eben total der Hammer. Ich - bekennender Equipmentwi**ser! "Das letzte Rauskitzeln" brauchst Du gar nicht, weil das bischen mehr an Klang und tollerem Spielgefühl ist einfach IMMER da, wenn Du es spielst. Du brauchst gar nicth auf Kleinigkeiten achten oder sie sogar suchen. Es springt einem einfach ins Gesicht (im kleinen Masstab natürlich, keine Grössenordnungen). Das ist volle Pulle inspirierend!
Über die Notwendigkeit von mehreren und vielleicht auch noch hochwertigen Gitarren brauchen wir gar nicht sprechen. Ist reiner Luxus - und sehr geil!!!