Letztendlich kann man machen was man will, man hat eben keine Echte.
Das stimmt natürlich, und da brauche ich Dir ja auch nichts erzählen, lieber Burki.
Das Problem ist das alte Holz. Für die Mitleser, die nicht so die "Vintage Nerds" sind: Hier ist nicht das Alter der Gitarren gemeint, sondern die Qualität des gewachsenen Holzes in Gitarren, die vor 50 und mehr Jahren gebaut wurden.
Damals wurde der Regenwald noch so richtig schamlos ausgeholzt. Schlimme Sache, aber die Gitarrenbauer müssen kein schlechtes Gewissen haben, denn die Hauptverwendung war für Bauholz (!) und Möbel.
Das Holz war damals von hervorragenden Lagen, uralten Bäumen und lange gelagert. Bitte glaubt nicht, dass damals auf nichts geachtet wurde ("leimen wir einfach mal was zusammen"), das waren Instrumentenbauer mit einem guten Jahrhundert an Erfahrung mit Akustikgitarren, Mandolinen usw. Die wussten schon, was gutes Holz ist.
Der Bedarf im Instrumentenbau war ja auch gering. Von 1958-1960 wurden gerade mal 1600 Bursts gebaut. Diese Anzahl an Gitarren haut Gibson heute in 2 Tagen raus!
Abgesehen von der schieren Stückzahl erfüllt Gibson natürlich sämtlich Umweltauflagen, das heißt keine verbotenen Tropenhölzer, giftigen Lackmischungen, etc..
Sämtliches Holz ist aus kontrollierten Plantagen, das sind natürlich schnell gewachsene, junge Bäume mit künstlicher Trocknung.
Hier in Österreich spricht man am Land von "greanem Holz", heißt "grünes Holz". Gemeint ist nicht die politisch/ökologisch grüne Farbe, sondern das frisch geschlagene Holz, das noch "grün" ist (nass und unverwendbar).
EDIT: "greanes" Brennholz, das ich im Sommer geschnitten habe. Selbst das muss ich 2 Jahre liegen lassen, bevor ich es verheizen kann ohne den Ofen zu versauen.