Weder werden die Buchsen absolut parallel eingepreßt, noch ist das STP mit beiden Auflageflächen unten genau gerade. Wenn ich das nun locke, also gegen die Buchsenflächen sraube, gibt es mit Sicherheit Spannungen im Holz und auch im STP.
Durch die Temperaturwechsel bewegt sich das Holz, aber auch das Metall (Längenausdehnungskoeffizient). Dadurch werden Spannungen abgebaut, das STP ist besser (mit mehr Berührungsfläche) im Holz verankert.
Na, ganz nachvollziehbar ist diese Erklärung nicht und sie steht auch im Widerspruch zu anderen Effekten.
Die Ausdehnungskoeffizienten von Metall und Holz sind unterschiedlich - Metall dehnt sich deutlich stärker aus. Würde man jetzt nur erwärmen, dann presst sich das Metall (Metallstift in Holzbohrung) ins Holz und sitzt fester. Kühlt das ganze wieder ab, schrumpft alles. Wenn das Holz jetzt optimal elastisch wäre, würde es wieder voll zurück gehen, was es aber nicht tut, weil die Fasern vom sich ausdehnenden Metallstift gequetscht werden und irreversibel zusammengepresst bleiben - um so mehr um so öfter man den Effekt durchläuft. Als Resultat wird der Metallstift mit der Zeit immer lockerer.
Man verwendet z.B. bei der Schrumpfpassung grundsätzlcih den Effekt, allerdings mit größerer Audehnung beim äußeren Teil als beim inneren Teil: Erwärmt passt eine Öse um einen Stift und die Öse zieht sich beim Abkühlen (mehr) zusammen (als der Stift, auf den sie im erwärmten zustand gesteckt wurde), so dass die Öse bombenfest sitzt.
Nun hat man aber nicht nur Temperatureffekte, sondern auch Feuchtigkeitseffekte. Die sind nun grundsätzlich nicht so einfach erklärbar. Sie können aber den Temperatureffekten entgegenwirken, indem die gequetschten Holzfasern mehr Feuchtigkeit aufsaugen und so wieder quellen und den Metallstift wieder fester halten. Allerdings können sie auch zu den Temperatureffekten gleichwirken und diese dadurch quasi verstärken. Das würde jetzt zu einer mittelmäßigen Doktorarbeit mutieren.
Grundsätzlich ist es so, dass alle extremen (Größe von Temperaturänderungen, kurze Zyklen, schnelle Aufheizung/Abkühlung) Abläufe eher schaden als nutzen. Die Instrumente sind so konzipiert, dass sie bei "normalen" Änderungen stabil sind, und eventuell auch so, dass sich "normale" Änderungen langfristig nicht negativ auswirken.
Du sprichst von Spannung lösen. Wenn man etwas auf zwei Stehbolzen montiert, die absolut parallel gehören, es aber nicht sind, kann in der fertig montierten Komplettkonstruktioni in der Tat Spannung stecken. Diese Spannung kann das Schwingverhalten natürlich beeinflussen. Das ist halt so. Aber wir wissen ja, dass es viele Parameter gibt, die das Schwingverhalten beeinflussen (können - man weiß nur manchmal die Gesetzmäßigkeit nicht wirklich). Jedenfalls kann man zwar vermutlich eine solche Spannung STO-Body durch Temperaturbehandlungen abbauen, aber vermutlich um den Preis der Lockerung der Verbindung. Also wird das STP eventuell die Schwingung besser aufnehmen, aber gleichzeitig schlechter in den Body leiten können.
Das ist alles nicht so trivial und auf keinen Fall mit einmal um die Ecke denken logisch zu erklären/verstehen. Dazu gehört ein höchst mehrdimensionaler Ansatz, bei dem einige Parameter nur quantitativ berücksichtigt werden können (und einige womöglich noch gar nicht bekannt/überlegt sind).
Ich sag mal: Temperaturbehandlungen von Gitarren ausschließlich auf eigene Gefahr!!!