Gibson Custom Shop Userthread

Manche aktuelle Murphy Labs sind schon gelungen, jedoch erkennt man natürlich den Unterschied zu einer in echt gealterten.
Ein großes "Pro" der Makeovers war ja, die damaligen Unzulänglichkeiten der Reissues zu beseitigen. Von diesen sind aber nur noch wenige vorhanden:

Man hat in den neuen durchgehend Hide Glue im Einsatz (sogar "mehr", als es bei den alten der Fall war, da nun Hals, Top und Griffbrett damit verleimt werden), das Trussrod-Condom ist Geschichte, der Lack per se ist nochmal deutlich dünner und auch optisch viel schöner, Anilin Dye wird verwendet. Selbst die Custombucker sind geil!

Als Argumente fürs Makeovern bleiben dann nur noch superkorrekter, gealterter Nitrolack und die korrekte Bridge-Position übrig. Und Brazilian Rosewood Griffbrett.
Für das, was das dann in Relation kostet, gibt es dann noch ein paar wenige Leute, die sich dafür interessieren.

Und die trennen sich dann auf in die, die mit den Murphies eigentlich auch klarkommen und die, die das Absolute wollen. Die Investment-Interessierten und Sammler greifen dann trotzdem zur Gibson-In-House-Variante bei Murphy, da die eine gewisse Sicherheit bzgl. Erhaltung der Originalität garantiert ist, die sich auf den Wiederverkaufswert auswirkt. Bei Reverb und Gebrauchtplattformen gabs ja hin und wieder mal Jäger-Makeovers.

Die absolut detailversessenen Les Paul User sterben wahrscheinlich nun langsam aus, den meisten reicht die gealterte LP von der Stange.

Wahrnehmen tut man da nix Neues mehr dazu. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es vom Nischenmarkt zum Ultra-Nischenmarkt zusammengeschrumpft ist.
Auch von so Sachen wie Cryo-Tuning liest man deutlich weniger als vor ein paar Jahren.
 
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Lack ab und historischer neu. Tlw. Sogar Hals ab und neu verleimt, Rio Board sowie Halsstab ohne Gummi.

Ab 2013 hat Gibson da nunmal vieles "besser" gemacht.
 
sind die neuen Custom Shops mittlerweile so gut, dass man keine "Makeovers" mehr machen lässt oder ist das noch ein Business?
Was heißt schon "gut"?

Ich glaube, dass das "Makeovern" NUR ein Business war, indem Leute gerne - wenn sie sich berühmte Originale schon nicht leisten konnten - wenigstens optisch "Look Alikes" wollten. Das haben ja auch die Hersteller selbst mit Signature- und ähnlichen Modellen schon angefangen und vermarktet. As always entwickelte sich dann für Leute mit entsprechenden Portemonnaies der Markt der "Spezialanfertigungen" in dieser Richtung.

Technisch ist zu bedenken: Woher sollte man denn wissen, ob eine Gitarre nach einem Makeover wirklich "mehr" die eigenen individuellen Soundvorstellungen realisieren lässt? Es gibt ja immer noch keine wissenschaftliche Vorhersagbarkeit von konkreten Sounds.

Meiner Meinung nach hat das technische "überholen Lassen" seinen Ursprung in den Geschichten bis hin zu Mythen, wie die Gitarrengötter aus einer 0815-Gitarre (über Jahre) durch Wechseln von Komponenten DAS Hyper-Instrument machten. Dabei wird aber immer vergessen, dass der Sound nicht nur isoliert aus einer Gitarre kommt, sondern dass der Gitarrist auch dafür verantwortlich ist. Profis wenden wahnsinnig viel Zeit auf, um kleinste Kleinigkeiten auszuprobieren und zu üben, wie Saitendruck mit den Fingern. Das ist natürlich auf ein konkret verwendetes Instrument abgestimmt, bringt aber halt genau die Nuancen, die man nur aus der Kombination von Gitarre und Gitarrist mit intensivem Kennen und Können herausholt. Auch die Gitarrengötter wussten beim Rumprobieren mit Hardware und eigenen Skills nicht, was herauskommt. Sie hatten einfach nur Zeit und wendeten sie auch auf, um zu schauen/hören, was sie denn aus einem konkreten Instrument herauskriegen können.

Persönlich GLAUBE ICH, dass Makeovers bleiben werden und es sich auch da ein billigerer" oder gar "Billigmarkt" entwickeln wird. Nachfrage bedingt das Angebot. Aber die Bedeutung wird, so GLAUBE ICH, ihren Zenit erreicht/überschritten haben.

Für mich gilt: Nimm eine Gitarre, lerne sie kennen und lerne spielen. Wenn Dir das gefällt, was Du so hinkriegst, bleib dabei. Andernfalls ändere die Gitarre und/oder Dein Spiel. Aber einen bestimmten Sound kann man nicht kaufen (nicht einmal mit Modellern: die liefern auch nur eine mehr oder weniger gute Basis und ihr Ergebnis hängt von der übrigen zumindest nachgeschalteten Hardware ab. Aber ja, das hat alles auch etwas mit Onanieren zu tun, weil mindestens 99 % von Zuhörern die Unterschiede weder hören noch Wert auf das letzte Quäntchen legen. Und auch optisch veranlasste Freude kann befriedigend sein, also das eigene Spielvergnügen erhöhen, so dass man auch einen Sound anders bewertet.

Daher: Alles ist erlaubt, solange man es sich leisten kann und will und solange es Spaß macht :prost:
 
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da mein sound nicht aus den fingern kommt.....muß ich mit diversen gitarren hantieren :unsure:
 
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Lack ab und historischer neu. Tlw. Sogar Hals ab und neu verleimt, Rio Board sowie Halsstab ohne Gummi.

Ab 2013 hat Gibson da nunmal vieles "besser" gemacht.
Ich behaupte 10 Jahre später noch immer, dass Rick Gembar diese Ideen von mir übernommen hat, als wir im Rahmen der Musiker-Board/Thomann Werksbesichtigung 2012 im Custom Shop über das Productmanagement sprachen.
 
Manche aktuelle Murphy Labs sind schon gelungen, jedoch erkennt man natürlich den Unterschied zu einer in echt gealterten.

Ich habe mir heute einige angeschaut und gespielt ... Als Strat Spieler tue ich mir schwer mit den Clean Tones der Les Paul, aber da werde ich bestimmt auf Dauer nen Sweetspot finden. Und NEIN, ich habe keine direkt mitgenommen :) ... aber da wird sich sicher was finden lassen, ohne Eile (zur Überbrückung ne Eastman 59 Vintage Violine mit Lollar PU mitgenommen).

Hier in dem Interview sagt Tom Murphy was zu von ihm entwickelten Schablonen, die das Murphy Lab Team benutzt, um nach seinen Vorgaben die "Schrammen" zu machen.



Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die "Alterungen" im Vergleich zu Fender viel wiederholbarer sind. Kein Thema, ich finde es im Detail gut gemacht und leider kommt das auf Bildern/Videos selten wirklich so rüber, wie es Live aussieht und sich Live anfühlt.

Vom Klang her war sie "trocken und aufgeräumt" ... was besonders bei Rock Sounds sehr gut kam. Da war zwar viel Substanz, aber nicht verwaschen/komprimiert. Noch mal eine Schippe mehr, als die auch super aufgeräumte Eastman.

Wirft man alles zusammen, so bleiben - aus meiner Sicht - wahrscheinlich ungefähr 2000 EUR, die sich nicht über die 5% besser (jedes % über 90% ist halt teuer), Standort USA, Gibson als Original ... relativieren lassen. Allerdings wird der Preis weiter hoch gehen auf +/- 12.000 EUR in Richtung 2024.

Auf der anderen Seite sind bei Reverb 260 Murphy drin ... sehr viele aus den Jahren 2021 - wollen die Kunden die Gitarre dann doch nicht? Im gleichen Atemzug sind sie für die Händler als Neuware wohl schwer zu bekommen. Die hätten gerne mehr Auswahl im Laden.

Technische Frage noch: Bei der Murphy hatte ich den Tone komplett zurück gedreht ... und bei VOL auf 10, hat die Tonblende nicht gegriffen. Erst beim leichten zurück regeln wurde der am Tone gewählte Wert hörbar. Hat das System? Also wie ein Tone nicht im Kreislauf bei VOL 10 ..

Gruß
Martin
 
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wie es Live aussieht und sich Live anfühlt.
DAS kann man ja auch wirklich feststellen

Vom Klang her war sie "trocken und aufgeräumt" ... was besonders bei Rock Sounds sehr gut kam. Da war zwar viel Substanz, aber nicht verwaschen/komprimiert.
Da stellt sich mir halt immer die Frage "vorher - nachher". Wie hat sich eine behandelte Gitarre denn VOR der Behandlung angehört? Dazu erfährt man nie etwas.

Vorhersagbar ist das Ergebnis einer "künstlichen Alterung" auch nicht. Es wird ja immer nur auf das optische Ergebnis geschaut.

Jedenfalls wenn das Aging dem Nacheifern des Sounds einer vitage Gitarre dienen soll - wobei das ja auch nicht definiert ist!!! - ist ja auch noch ungeklärt, ob man hier "gute Ergebnisse" (was immer das heißen soll) mit jeder beliebigen Ausgangsgitarre erzielen kann. Das wird aber auch nicht eindeutig zu klären sein.

Letztlich kann man natürlich auch nicht sagen, dass der Sound einer "künstlich gealterten" nicht auch von einer Gitarre "von der Stange" ohne Behandlung geboten werden kann - ja, womöglich eine aus tausend oder noch mehr, aber ohne Behandlung und Aufpreis.

Und, wie wirkt sich denn das Aging mittel- und langfristig auf so eine Gitarre aus? Dazu weiß man natürlich auch nichts.

Für mich im Fazit: Wer eine "alt aussehende" Gitarre haben will, ohne - mangels Willen und/oder Möglichkeit - eine wirklich alte Gitarre zu kaufen, kann sicherlich auf künstlich gealterte Gitarren zurückgreifen, wenn es so wichtig ist und der Preis aufgebracht werden kann. Was den Sound anbelangt, kann man immer noch im kompletten Bestand suchen, und, wenn man nicht vor lauter Verzückung über die verschlissene Optik "die Mäuse husten hört", wird man auch bei den Heerscharen von unbehandelten Gitarren die mit dem persönlich gesuchten Sound finden.

BTW: Ich habe hier Gibson LPs, die wirklich 40 bis 50 Jahre alt sind, für mich hervorragend klingen und preislich weit unter den Aging-Hype-Klampfen liegen. Mit "Aging" bei Gitarren hat man einen gut bezahlten Marketing-Gag à la "künstlich einen Markt schaffen", also Leuten einzureden, dass sie so etwas "brauchen".

Passend zur aktuellen 5. Jahreszeit: Jeder Jeck ist anders :prost:
 
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habe versuchsweise mal die R68 mit einem fuzz gespielt:
 
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Und, wie wirkt sich denn das Aging mittel- und langfristig auf so eine Gitarre aus? Dazu weiß man natürlich auch nichts.
ich glaube beim aging geht es eher darum, historische / berühmte gitarren nachzuahmen....und das hat sich zu einer eigenen sparte entwickelt.
ich finde es nicht übel, wenn eine Rx gitarre ganz sachte kampfspuren hat. das nimmt einem die scheu mit einer teuren gitarre musik zu machen.
meine neue R68 ist nicht geaged....aber in der tat weiß ich noch nicht, ob ich die gitarre auf eine bühne schleppen würde.
wobei sie recht hübsch ist und sicher gut bei einem auftritt wirkt.
 
wobei sie recht hübsch ist und sicher gut bei einem auftritt wirkt.
Also ich glaube, dass das im Publikum keine Sau interessiert!
Der Grund, sie auf die Bühne zu nehmen, wäre, dass sie mir ein gutes Gefühl gibt und ich damit vielleicht etwas besser spiele.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Für mich im Fazit: Wer eine "alt aussehende" Gitarre haben will, ohne - mangels Willen und/oder Möglichkeit - eine wirklich alte Gitarre zu kaufen, kann sicherlich auf künstlich gealterte Gitarren zurückgreifen, wenn es so wichtig ist und der Preis aufgebracht werden kann. Was den Sound anbelangt, kann man immer noch im kompletten Bestand suchen, und, wenn man nicht vor lauter Verzückung über die verschlissene Optik "die Mäuse husten hört", wird man auch bei den Heerscharen von unbehandelten Gitarren die mit dem persönlich gesuchten Sound finden.

Da bin ich ganz bei dir. ich bin nicht gegen aging oder makeover. Warum nicht? Wenn jemand das mag, bezahlen will und es ihm Freude macht und eine gutes Gefühl gibt, ist das völlig ok.
Jeder Aufwand ist gerechtfertigt, der den Gitarristen glücklich macht,

Nur erzählt mir bitte nicht, dass das gemacht wird, um den Sound zu verbessern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei einem Auftritt auch nur einen Cent Unterschied macht. Da sind alle anderen Faktoren, Amp, Pedale, Raum ... so viel entscheidender.
Aber vielleicht bin auch auch nur zu dumpf, das zu hören!
 
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Also ich glaube, dass das im Publikum keine Sau interessiert!
und ich dachte, frauen reagieren auf farben, und modisches auftreten usw. :D
hatte schon überlegt einen zylinder anzuschaffen, statt meiner basecap

Der Grund, sie auf die Bühne zu nehmen, wäre, dass sie mir ein gutes Gefühl gibt und ich damit vielleicht etwas besser spiele.
bei mir sind es eher klangliche nuancen, welche die wahl der gitarre auslösen. die R68 klingt etwas raspeliger / brachialer als die R9.
das hat auf obigen song recht gut gepaßt.
 
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Der Grund, sie auf die Bühne zu nehmen, wäre, dass sie mir ein gutes Gefühl gibt und ich damit vielleicht etwas besser spiele.

Für mich definitiv der Zugang. Und da ich z.B. mit dem nie trocknenden Nitro am Hals einer neuen Gibson so gar nicht zurecht komme. Müsste ich entweder beim Gitarrenbauer "Wert" vernichten lassen ... oder halt eine Murphy nehmen, da dort der Feel vom Hals genau meinem Geschmack entspricht.

ganz sachte kampfspuren hat.

Richtig ... leider geht es nicht, die Murphy Light Aged mit Option Hals in "heavy" auszuführen.

Was Tom Murphy aber auch sagt - selbst Light Aged wird deutlich schneller weiter altern als eine ohne Behandlung. Man wird eine Light Aged nicht in "Perfekt" halten können, sie werden sich zwangsläufig - und ohne eigenes zutun - in Richtung "Heavy Aged" entwickeln.

Und, wie wirkt sich denn das Aging mittel- und langfristig auf so eine Gitarre aus? Dazu weiß man natürlich auch nichts.

Meine älteste Fender Relic hat 15 Jahre auf dem Buckel. Die hat - noch nicht - großartig weiter gemacht. Jason Smith - Masterbuilder bei Fender - sagte im Interview/Gespräch ungefähr folgendes: "Wenn wir basierend auf einer Vorlage (z.B. Blackie) eine Gitarre bauen, dann kreuzt sich ihr tonaler (ähnlich, aber nicht identisch) und optischer (identisch) Weg genau 1x ... Danach werden sich beide Gitarren im Sinne ihrer Benutzung weiter entwickeln.

Wenn man eine alte Les Paul nimmt (die ja auch bei Murphy als Vorlagen gedient haben, um die richtigen Stellen und die Beschaffenheit des Lackes zu erkunden) und spielt, wird sie ähnlich weiter "zerfallen" wie eine Relic. NUR die "Alten" werden nicht gespielt, die Relic schon eher ... ICH denke die Relic werden also schneller als die Vorlage noch älter aussehen. Insofern wäre das schon ein Grund auf der "Light" Seite einzusteigen und sie auf/überholen zu lassen.

Auf der anderen Seite wissen wir nicht, ob die "alten Originale" - wenn sie gespielt würden - nicht noch besser werden. Wo ist ihr Zenit? (Geigen sind ja durchaus deutlich älter und performen ...)

Gruß
Martin
 
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Für mich definitiv der Zugang. Und da ich z.B. mit dem nie trocknenden Nitro am Hals eine neuen Gibson so gar nicht zurecht komme.
diese aussage verstehe ich nicht. was bedeutet nie trocknenden nitro?
alle meine gibsons sind absolut trocken und der lack fest.
sicherlich ist der reibungskoeffizient von nitrolack geringfügig anders als der von PU- oder acryllacken, aber genau diesen gerinfgügigen unterschied mag ich besonders an den gibson gitarren. sie fassen sich einfach smoooooth an. sexy!
aber klebrig oder feucht ist da nix.
allerdings muß ich bemerken, ich wachse die hälse mit auto carnauba wachs.
 
Nur erzählt mir bitte nicht, dass das gemacht wird, um den Sound zu verbessern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei einem Auftritt auch nur einen Cent Unterschied macht. Da sind alle anderen Faktoren, Amp, Pedale, Raum ... so viel entscheidender.
Aber vielleicht bin auch auch nur zu dumpf, das zu hören!
Genau dasselbe habe ICH auch geschrieben, es wurde aber hier in etwa angesprochen
Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die "Alterungen" im Vergleich zu Fender viel wiederholbarer sind. Kein Thema, ich finde es im Detail gut gemacht und leider kommt das auf Bildern/Videos selten wirklich so rüber, wie es Live aussieht und sich Live anfühlt.

Vom Klang her war sie "trocken und aufgeräumt" ... was besonders bei Rock Sounds sehr gut kam. Da war zwar viel Substanz, aber nicht verwaschen/komprimiert. Noch mal eine Schippe mehr, als die auch super aufgeräumte Eastman.

Wenn man eine alte Les Paul nimmt (die ja auch bei Murphy als Vorlagen gedient haben, um die richtigen Stellen und die Beschaffenheit des Lackes zu erkunden) und spielt, wird sie ähnlich weiter "zerfallen" wie eine Relic. NUR die "Alten" werden nicht gespielt, die Relic schon eher ... ICH denke die Relic werden also schneller als die Vorlage noch älter aussehen. Insofern wäre das schon ein Grund auf der "Light" Seite einzusteigen und sie auf/überholen zu lassen.
Hmmm, was das Aussehen anbelangt, ist die Nutzung natürlich ein Kriterium für "Abnutzung". Was aber dennoch unklar bleibt ist, wie sich ein "Schock-gealterter" Lack von sich aus über 5, 10 oder 20 Jahre weiter entwickelt. Ob das mit der weiteren Alterung einer echt alten, also natürlich über Jahrzehnte gealterten Gitarre vergleichbar oder gar identisch ist, kann ja niemand vorhersagen, weil es ja noch keine Erfahrungen gibt.

Vor allem aber weiß niemand, wie sich Aging oder Makeover auf die übrige Materialsubstanz - Body-Holz, PUs/Magnete u.v.m. - mittel- bis langfristig auswirkt und wie sich, egal welche "Behandlung" (natürliche oder künstliche Alterung) angewandt wurde, das Material überhaupt verändern und wie sich das auf den Sound auswirken wird.

Und ja, jede Gitarre wird sich individuell entwickeln und alles was man entscheiden kann, basiert nur auf einer Momentaufnahme.

Last but not least: Meine "Alten" werden gespielt und sie werden sich verändern, wie sie es eben tun. That's good :great:
 
Was Jason Smith da bezüglich der ähnlichen Tonalität erzählt, halte ich für ziemlichen Unsinn. Ich hatte die einmalige Gelegenheit 2 Gibson CCs Bernie Marsden Les Pauls im Laden ausgiebig miteinander zu vergleichen. Optisch waren die beiden Gitarren tatsächlich nahezu identisch. Klanglich hätte es kaum weiter auseinander sein können. Wie Tag und Nacht! Wie schwarz und weiss! Seitdem ist für mich der Beweis erbracht, dass kein Custom Shop zaubern kann und der Klang nicht wirklich planbar und vorhersehbar ist. Aber natürlich wird man sich hüten, das zuzugeben. Würde man sich ja damit ins eigene Fleisch schneiden.
 
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diese aussage verstehe ich nicht. was bedeutet nie trocknenden nitro?

Das alle Les Paul für ich einen klebrigen Lack am Hals haben. Ich müsste mit Stahlwolle und Co. versuchen diesen los zu werden, was in jedem Fall eine Reduzierung des möglichen Verkaufspreises bedingt. Ist er - wie bei Murphy - eh schon bearbeitet ... ist es a) nicht nötig & b) wirkt nicht auf den Preis wenn man die Gitarre doch mal hergeben möchte.

Gruß
Martin
 
wenn es kleben würde, müßte doch staub, haare, und anderes an dem hals haften bleiben?
 
Was Jason Smith da bezüglich der ähnlichen Tonalität erzählt, halte ich für ziemlichen Unsinn.

"Wenn wir basierend auf einer Vorlage (z.B. Blackie) eine Gitarre bauen, dann kreuzt sich ihr tonaler (ähnlich, aber nicht identisch) und optischer (identisch) Weg genau 1x ...

... du hast da bewusste (ähnlich, aber nicht identisch) schon wahrgenommen ... Wie groß die Abweichung bei ähnlich ist :nix: ... aber die Voraussetzungen dafür wurden geschaffen über präzise nachgebaute PU, über ein passendes Holzgewicht von Hals und Korpus ... usw.

Von den Gitarren die ich kenne, liegen die neuen Fender Professional/Pro/XYZ auf jeden Fall noch mal deutlich weiter entfernt von einer Blackie / Rory ... als die Nachbauten. Und ja, die Aussage von ihm impliziert auch, dass der Schwerpunkt bei Optik liegt. Völlig "normal", denn wir kennen die Blackie ja nur von Aufnahmen/Live, aber nicht vom "Spielen" am eigenen Amp im direkten Vergleich zu einer Custom Shop Kopie.

wenn es kleben würde, müßte doch staub, haare, und anderes an dem hals haften bleiben?

Vielleicht hilft ein Bild :)

Der auch lackierte Hals meiner Tom Anderson Raven fühlt sich im Vergleich zu einer Gibson ab Werks so an wie der Unterschied zwischen Glatteis und Matsch-Feldweg. Bei einer früher mal besessenen Les Paul aus dem Custom Shop hat sich das auch nach 2 Jahren nicht vollständig gelegt. ICH müsste also an der Stelle dem "Alterungsprozess" Vorschub leisten um mich wohl zu fühlen ...

Aber - das bin nur ich. Gibt ja genug zufriedene Gibson Spieler :) ...

Gruß
Martin
 
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meine CS gitarren haben alle - vermutlich von dem aging - so einen komischen belag am hals und teilweise auch am korpus.
fühlt sich an wie alter handschweiß.
das mag ich nicht, deshalb poliere ich das weg, damit der hals schön aussieht und damit es so bleibt, kommt das wachs drauf.
super glatt und geschmeidig fühlt sich das an.
 

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