Gibson Abverkauf (in Nashville)

Als Erweiterung zu Newsteds Beitrag hier mal ein Rechenbeispiel:

Wenn man für Industriestaaten eine Infaltion von 2,5% pa unterstellt (in Deutschland Dank Bundesbank, bzw, EZB etwas niedriger, in den USA muss sich die Fed ja nicht vorwiegend um Preisnieveaustabilität bemühen) und die 1900 DM anfang der 1980er auf das Jahr 2009 überträgt, kommt man auf 1,025^27*1900=3701
Inflationsbereinigt wäre der Preis also 3701 DM, bzw 1892 Euro.

Also nochmal: ich kritisiere die Vertriebspolitik und Gibsons Auflagen für (potenzielle) Händler, ich kritisiere die Modellpolitik (im großen und ganzen würde ich MAI Skizze von oben so unterschreiben, Junior-Modelle mal ausgenommen, die hat er wohl aus Vereinfachungsgründen weggelassen) aber die Preispolitik halte ich persönlich für weitestgehend in Ordnung.
 
Als Erweiterung zu Newsteds Beitrag hier mal ein Rechenbeispiel:

Wenn man für Industriestaaten eine Infaltion von 2,5% pa unterstellt (in Deutschland Dank Bundesbank, bzw, EZB etwas niedriger, in den USA muss sich die Fed ja nicht vorwiegend um Preisnieveaustabilität bemühen) und die 1900 DM anfang der 1980er auf das Jahr 2009 überträgt, kommt man auf 1,025^27*1900=3701
Inflationsbereinigt wäre der Preis also 3701 DM, bzw 1892 Euro.

Was dem Preis der Standard nach der Korrektur nach unten entspricht...:rolleyes:

Also nochmal: ich kritisiere die Vertriebspolitik und Gibsons Auflagen für (potenzielle) Händler, ich kritisiere die Modellpolitik (im großen und ganzen würde ich MAI Skizze von oben so unterschreiben, Junior-Modelle mal ausgenommen, die hat er wohl aus Vereinfachungsgründen weggelassen) aber die Preispolitik halte ich persönlich für weitestgehend in Ordnung.

Da gehe ich im Grossen und Ganzen konform, was die Modellvielfalt (die ja produktionstechnisch gar keine ist, wenn´s um die Paulas geht!) angeht, die aber offensichtlich die von mir angesprochenen Nischen bedienen sollte. Dabei hat man sich verzettelt...
Die Nischen sind aber vornehmlich auf die Highend/Hochpreis- Konsumenten abgestellt, weil dadurch, zumindest , wenn die Rechnung aufgeht, mehr Überschuss generiert wird.
Nur : die Rechnung geht halt nur bedingt auf...
Man darf nicht vergessen: In diesen Bereichen arbeiten Luthiers mit excellenter Handarbeit, die mittlerweile vielfach auch einen guten Namen haben und für den Preis mehr bieten...

Insofern muss Gibson seine Preispolitik meiner Meinung nach doch überdenken.
 
schonma was von inflation gehört?

oder gehts hier nur darum firmen vorzuwerfen dass sie sich doch tatsächlich erdreisten umsatz machen zu wollen?

Schonmal über den Unterschied zwischen Inflation und Abzocke nachgedacht?

1975 habe ich mir (quasi vom Mund abgespart) meine erste Gibson (Les Paul Custom)
gekauft. Seitdem habe ich die Preisentwicklung bei Gibson aufmerksam verfolgt. Bis
vor einigen Jahren hatte ich insgesamt 8 Gibsons, die ich mir ursprünglich mit dem Ziel
angeschafft hatte, mir eine Gibson-Sammlung aufzubauen. Nachdem ich (über die
Einführung des Teuro) erkannt habe, was da bei der Preisgestaltung abgeht - wobei
ich jetzt mal außer Acht lassen will, wer in der Verkaufskette jetzt letztendlich für die
sprunghaft angestiegenen Preise hauptverantwortlich war - habe ich mich entschieden,
diese Abzocke nicht weiter zu unterstützen und mich auf Hersteller konzentriert, bei denen
ich noch einen angemessenen Gegenwert für mein Geld erhalte.

Und was das Argument der Preissteigerung aufgrund Inflation angeht - die jährlichen
Preissteigerungsraten werden jährlich veröffentlicht, und da gab es m.W. noch keine
Werte im Bereich von 30 - 50 % oder mehr...

Aber in diesem unserm Lande hat ja erfreulicherweise jeder das verfassungsmäßig
verbriefte Recht, mit seinem Geld zu machen, was er will - und das beinhaltet auch, es
nach Belieben zum Fenster rauszuwerfen.
 
Uwe Körner;4004119 schrieb:
Und was das Argument der Preissteigerung aufgrund Inflation angeht - die jährlichen
Preissteigerungsraten werden jährlich veröffentlicht, und da gab es m.W. noch keine
Werte im Bereich von 30 - 50 % oder mehr...
Gibson hat um das Jahr 2005 herum tatsächlich die Preise jährlich um 30% erhöht.
 
abzocke ist das trotzdem nicht, da abzocke eine betrügerische absicht unterstellt. und die ist hier nicht gegeben, nur das subjektive empfinden zu hoher preise. der kunde muss ja nicht produkte kaufen die er für überteuert hält, und durch internet und antestmöglichkeiten ist der gitarrenmarkt relativ transparent (vgl automobilmarkt, da ists schwieriger). und was gibson von ihrer preis-, produkt-, und distributionspolitik hat sieht man jetzt, wenn reihenweise mitarbeiter des custom shop entlassen werden müssen.

ich machs sowieso seit jeder wie hoss und kaufe gibsons lediglich gebraucht da mir die neupreise ebenso zu hoch sind. gibsons waren schon immer teuer (vgl die burst-preise 1959 in relation zum durchschnittseinkommen), daran hat sich bis heute nichts geändert. ob ein adäquater gegenwert für den preis im endeffekt gegeben ist, muss immernoch jeder für sich selber entscheiden. gibson jedoch ohne einblick in die internen kosten einen preiswucher zu unterstellen, da halte ich mich zurück.
 
gibsons waren schon immer teuer (vgl die burst-preise 1959 in relation zum durchschnittseinkommen)
Fenders waren damals interessanterweise im Vergleich um weniger billiger als sie das heute sind. Eine E-Gitarre mit einem Amp war in den 50er Jahren wirklich ein großer Luxus.

Eine 60er Burst kostete damals $307,50 (mit Koffer) was heute in etwa $2.000,- entspricht.
Bei Fender kostete die 1960er Sunburst Strat $290,- ("Custom Colors" kosteten Aufpreis)

EDIT: Für jene die jetzt meinen "na gut, 2.000,- kosten Standards/Classics/etc. ja auch jetzt": Man bedenke, dass es damals nur diese wenigen E-Gitarre gab. Es gab keine Koreaner- oder Chinesenkopien und auch die Kaufhausgitarren "Sears,..." ließen noch einige Jahre auf sich warten. Wer eine E-Gitarre wollte, musste tief in die Tasche greifen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Uwe Körner;4004119 schrieb:
Schonmal über den Unterschied zwischen Inflation und Abzocke nachgedacht?

1975 habe ich mir (quasi vom Mund abgespart) meine erste Gibson (Les Paul Custom)
gekauft. Seitdem habe ich die Preisentwicklung bei Gibson aufmerksam verfolgt. Bis
vor einigen Jahren hatte ich insgesamt 8 Gibsons, die ich mir ursprünglich mit dem Ziel
angeschafft hatte, mir eine Gibson-Sammlung aufzubauen. Nachdem ich (über die
Einführung des Teuro) erkannt habe, was da bei der Preisgestaltung abgeht - wobei
ich jetzt mal außer Acht lassen will, wer in der Verkaufskette jetzt letztendlich für die
sprunghaft angestiegenen Preise hauptverantwortlich war - habe ich mich entschieden,
diese Abzocke nicht weiter zu unterstützen und mich auf Hersteller konzentriert, bei denen
ich noch einen angemessenen Gegenwert für mein Geld erhalte.

Und was das Argument der Preissteigerung aufgrund Inflation angeht - die jährlichen
Preissteigerungsraten werden jährlich veröffentlicht, und da gab es m.W. noch keine
Werte im Bereich von 30 - 50 % oder mehr...

Aber in diesem unserm Lande hat ja erfreulicherweise jeder das verfassungsmäßig
verbriefte Recht, mit seinem Geld zu machen, was er will - und das beinhaltet auch, es
nach Belieben zum Fenster rauszuwerfen.

DAS unterschreibe ich allerdings vollinhaltlich!!:great:
 
...ob ein adäquater gegenwert für den preis im endeffekt gegeben ist, muss immernoch jeder für sich selber entscheiden....
Und GENAU das dürfte sich bei einer Vielzahl (potentieller) Käufer als das Problem (für
Gibson) erwiesen haben...

Natürlich baut Gibson keine Gitarren, weil wir alle so schöne blaue Augen haben, sondern,
weil sie die Produktion eben mit Gewinnerzielungsabsicht betreiben. Aber auch Gibson hat
nach jahrzehntelangem Dornröschenschlaf, während dessen man sich auf den Lorbeeren
(längst) vergangener Zeiten ausgeruht hat, jetzt offensichtlich registriert, daß sich eine
gegenüber Mitbewerbern vermeintlich aufzuweisende höhere Qualität nicht dadurch unter
Beweis stellen läßt, daß man seine Produkte einfach mal eben zu wesentlich höheren
Preisen als die Konkurrenz anbietet.

Gut zu erkennen an den Instrumenten aus der "Faded"-Serie, die so viel günstiger sind,
daß sich das kaum mit dem fehlenden Hochglanz rechtfertigen läßt. Mit solchen Aktionen
macht man seine vorherige Preisgestaltung schlicht unglaubwürdig - sofern sie das nicht
vorher schon war...
 
Uwe Körner;4004319 schrieb:
Und GENAU das dürfte sich bei einer Vielzahl (potentieller) Käufer als das Problem (für
Gibson) erwiesen haben...

Natürlich baut Gibson keine Gitarren, weil wir alle so schöne blaue Augen haben, sondern,
weil sie die Produktion eben mit Gewinnerzielungsabsicht betreiben. Aber auch Gibson hat
nach jahrzehntelangem Dornröschenschlaf, während dessen man sich auf den Lorbeeren
(längst) vergangener Zeiten ausgeruht hat, jetzt offensichtlich registriert, daß sich eine
gegenüber Mitbewerbern vermeintlich aufzuweisende höhere Qualität nicht dadurch unter
Beweis stellen läßt, daß man seine Produkte einfach mal eben zu wesentlich höheren
Preisen als die Konkurrenz anbietet.

Gut zu erkennen an den Instrumenten aus der "Faded"-Serie, die so viel günstiger sind,
daß sich das kaum mit dem fehlenden Hochglanz rechtfertigen läßt. Mit solchen Aktionen
macht man seine vorherige Preisgestaltung schlicht unglaubwürdig - sofern sie das nicht
vorher schon war...

ich hoffe dir is klar, dass holz nicht gleich holz ist... und ein holz 5 jahre oder 35jahre gelagert sein kann...?
davon abgesehen gibt es unterschiedliche produktionswege eine gitarre herzustellen... dass solche aspekte den preis der gitarre prägnant beeinflussen... sollte klar sein...

und so wesentlich sind meiner meinung nach die preisunterschiede auch wieder nicht.

wenn man sich ma die preise von PRS, Music Man, Gretsch, Jackson, ESP etc. anschaut, sind da auch ganz schoene brecher dabei. und wenn man nich wirklich "viel" geld ausgeben kann gibts ja epiphone, genau dafuer hat man ja diese "billigmarken".
(mir kann ja bei der gelegenheit mal jemand erklaeren, wieso die Iron Cross von james hetfield 7500euro kostet, obwohl keine anderen komponenten als in der truckster drin sind und die nich mal die haelfte kostet...)

ich weiss, wie meine les paul angefertigt wurde und welcher mitarbeiter von gibson die in der endkontrolle abgenommen hat... fuer die aufwendige herstellung mit erstklassigen komponenten bin ich gerne bereit "mehr" geld zu zahlen.
 
@ Matapolo ....was meinst du mit ertklassigen Komponenten..?Ich finds ja echt o.k.
und verständlich ,daß du dich über deine erste Gibson freust,das steht jedem zu-aber
du spielst keine Les Paul der gehobenen Klasse.Bist du dir sicher,daß du wirklich die
Vergleichsmöglichkeit hast?Ich glaube dir ja,daß du eine für dich tolle Gitarre hast,aber
in der Preisklasse schon von ertklassigen Komponenten zu sprechen,halte ich für über-
trieben,jedenfalls bei Gibson.Ich hab viel Lehrgeld an Gibson zahlen müssen um wirklich
entscheiden zu können,was eine gute Gibson ist.Und ich hatte welche,die weit über dem
Preissegment deiner Les Paul lagen.Andererseits hat der Ton einer Gitarre nicht unbe-
dingt was mit dem Preis zu tun.Vielleicht hast du dir ja unter den 10 Gibsons ,die du
ausführlich getestet hast die beste rausgesucht.Dann herzlichen Glückwunsch.Ich habe
in meiner 41 jährigen Gitarristenlaufbahn oft erst hinterher gemerkt,daß es doch weitaus
bessere Gitarren gibt,als die,die ich spielte.....auch von Gibson.Ich spiele momentan
unter anderem eine Gibson L5.Die hatte ztw. schon 10.000.-€ neu gekostet.Trotzdem
gibts Gibsons,die " erstklassigere Komponenten " verbaut haben.
Übrigens : der Neupreis meiner L5 hat in den letzten 10 Jahren um 4000.-€ variiert.
 
ich weiss ja nich... soll keine direkte kritik an dir sein... aber was is so schwer an meinem nick zu lesen...? das sind 3 a und dann ein o... also mAtApAlo... naja egal... =)

---

also... mit erstklassigen komponenten mein ich z.b. AA-Ahornholz oder goldene Tonkammern...
ich wuerde nicht wagen ansatzweise zu denken ich sei so kompetent wie du oder kann darueber so gut urteilen, da ich auch (wie du ja auch schon geschrieben hast grad) jetzt meine "erste" gibson hab... aber an sich versteh ich nicht so ganz (bin ja kein experte, aber wissbegierig...) inwiefern ne solidbody-gitarre noch "besser" gemacht werden kann, als das "beste" holz zu verarbeiten und dies dann halt sauber und ordentlich gemacht und qualitativ hochwertige techniken zu verbauen..???

es interessiert mich wirklich, falls du aus meiner antwort ironie herausliest, ist das keine absicht. wirklich nicht.
 
die Frage ist erstmal ob es schon das beste Holz ist ;)
 
AA-Holz hat die beste Holzqualität, ja...
 
Hm ok, ich kenne mich da jetzt nicht so aus, aber ich kenne die "A"s eigentlich nur von Decken. Und da gibts "besseres" als AA und es bezieht sich soweit ich weiß ausschließlich auf die Optik des Holzes.

Falls es bei Korpusholz auch so etwas gibt und das nichts mit der Optik am Hut hat dann bin ich über Aufklärung oder einen guten Link dankbar
 
die klassifizierung beginngt bei D, DD, C, CC etc...

was kommt nach AA was besser ist...? und woher hast du die info?
 
die klassifizierung beginngt bei D, DD, C, CC etc...

was kommt nach AA was besser ist...? und woher hast du die info?

Danach kommt AA++, das ist Holz, welches bei Vollmond zur Sommersonnenwende nachts mit einer Schwedenaxt um Punkt 12 Uhr auf einem Kreuzweg geschlagen und welches mit dem Blut einer geopferten Jungfrau getränkt wurde.
Dieses Holz bringt dann noch einmal doppeltes Sustain, weil das Wehklagen der Jungfrau noch durch den Korpus hallt... ;)

Gruß
Hank
 
Wie gesagt, das gibt es bei Deckenholz. Und dann kommt AAA AAAA und AAAAA. Aber keine Ahnung wie das bei Korpusholz ist. Wusste ja nichtmal dass es da so eine Klassifizierung gibt.

Hast du da mal einen Link? Oder weißt du was da die Bewertungskriterien sind?
 
krasse scheisse =) AAAA... hehe

geil.

mir hat das der typ von meinem musikladen erzaehlt...

ich bin au schon immer am suchen im internet wo man was findet bezueglich holzklassifizierung ...

edit: der meinte halt, dass es bei dieser bewertung auch von der dauer der lagerung des holzes ankommt bsp...
waer geil wenn jemand noch mehr infos dazu haett...
 

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