Gibson 2015er Modelle (Vorstellung / Firmenstrategie)

  • Ersteller Riffhard
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Wäre mal interessant zu Wissen, wie die 2015er Modelle ankommen bzw. ob sie sich gut verkaufen. Je nach dem gibt es 2016 vielleicht wieder die normalen Modelle zu kaufen ;)

Ich glaube ehrlich gesagt nicht mehr, dass Gibson USA in absehbarer Zeit Les Pauls mit ausschließlich traditionellen Specs anbieten wird (mal abgesehen von evtl. Sonderserien).

Die hier bereits gestellte Vermutung, dass USA-Modelle eine moderne Ausrichtung erhalten, um sich vom "historischen" Custom Shop abzugrenzen, wurde ja nun auch von Gibson prinzipiell bestätigt (siehe kürzlich hier oder im Les Paul Thread gepostetes Video/Interview von Andertons/Guitarist und dem Herrn Decola (?) von Gibson bzgl. 2015er Modelle auf der NAMM).

Ich muss zugeben, dass mein erstes Anspielen der 2015er und das darauffolgenden Gespräch mit einem Verkäufer auch in leidenschaftliches Genörgel ausartete. ABER: Wenn man mal etwas länger drüber nachdenkt, ist die Vorgehensweise von Gibson völlig nachvollziehbar und richtig. Wer rastet, der rostet... und wird nebenbei auch schnell von der Konkurrenz überholt.

Gibson versucht halt irgendwie den Spagat zwischen Pflege der alten Werte bzw. Geschichte und gleichzeitiger Weiterentwicklung. Der Mythos Gibson ist nun mal Fluch und Segen zugleich.

Der Haken an der Sache ist aber auch für mich, dass ich außerhalb vom Custom Shop künftig offenbar keine ab Werk traditionelle Les Paul bekommen kann (inkl. dem unschönen Nebeneffekt dann auch noch richtig tief in die Tasche greifen zu müssen). Sicher werfen einige jetzt berechtigterweise ein „Alter, kauf einfach gebraucht!“. Aber da wird es wahrscheinlich einigen gehen wir mir, die sagen, dass die eigene, womöglich noch erste Les Paul doch bitte „jungfräulich“ bei mir auf dem Schoß landen soll :rolleyes:

Aber das ist und bleibt nun mal jeden selbst überlassen…
 
Naja, wir werden ja sehen wie sich die Markt-Situation für Gibson entwickelt und ob die neuen Specs angenommen werden. Umso gespannter bin ich auf die Modellpalette für nächstes Jahr.

Aber mich würde auch mal interessieren was jetzt mit den Reststücken passiert aus denen vorher (anscheinend :nix:) die günstigeren Modelle gebaut wurden. Wegschmeißen wäre eine ziemliche Materialverschwendung.
 
Ebenholz wird seltener, eine Custom muss mittlerweile ohne auskommen.

Dabei wäre Ebenholz ja nichtmal ein Problem wenn die Kunden aktzeptieren würden das nicht jedes Brett rein schwarz ist.
Anscheinend wird da aber eher noch Richlite aktzeptiert, weil wenigstens die Farbe stimmt. :confused:
:nix:
 
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Weiss jemand, ob die 2015er Modelle auch als lefthand-Versionen angeboten werden?
Gemäss der Gibson Website sollten die meisten Modelle verfügbar sein, habe bisher jedoch keine gefunden. Dies ist mir schon bei den 2014er Modellen aufgefallen.
 
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Dass es Leftys auf der Gibson homepage gibt hat er (glaub' ich) schon entdeckt,

er will wissen ob da schon welche in den Läden anghekommen sind...
 
Allgemein gesagt, ist es eigentlich nie ein gutes Zeichen, wenn ein Unternehmen seine gesamte Produktpalette über den Haufen wirft und einen radikalen Einschnitt macht.
Die haben ja nichtmal ein paar alte Topseller so behalten, wie sie sind.
 
Allgemein gesagt, ist es eigentlich nie ein gutes Zeichen, wenn ein Unternehmen seine gesamte Produktpalette über den Haufen wirft und einen radikalen Einschnitt macht.
Die haben ja nichtmal ein paar alte Topseller so behalten, wie sie sind.

Klar trifft das bei LPs nicht zu, aber die Sonderformen wie Explorer, V und Firebird wurden kaum verändert (ich glaub nur der Nullbund wurde hinzugefügt). Auch die ES haben kein GForce oder anderen Hals bekommen (allerdings finde ich die Pickups interessant). Und gerade die Studioserien der ES339/335, die in den USA weggegangen sind wie warme Semmeln wurden mMn noch schöner (um besser lässt sich streiten) gemacht ohne die neuen Sachen einzubaun.
 
Ich glaube ehrlich gesagt nicht mehr, dass Gibson USA in absehbarer Zeit Les Pauls mit ausschließlich traditionellen Specs anbieten wird (mal abgesehen von evtl. Sonderserien).

Das haben sie ja eigentlich noch nie, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die neuen Hälse das Modelljahr nicht auf breiter Front überleben werden. Für mich ist es bezeichnend, dass die neuen Features sehr viel leidenschaftliche Ablehnung provoziert haben, während sie kaum jemand begeistert verteidigt. Das nennt man dann eben nicht polarisierend, sondern durchgefallen. Wenn mich dieser Eindruck nicht täuscht und sich so auch in den Verkaufszahlen niederschlagen sollte, wird man fürs nächste Jahr zurückrudern, alles andere wäre ja wirtschaftlich Nonsens. Ein kleines Problem für Gibson wird es dann allerdings sein, aus der Fülle an Änderungen die herauszufinden, die schuld an der Ablehnung sind...

Jedenfalls habe ich heute nochmal eine Classic angetestet, um dem Jahrgang eine zweite Chance zu geben. Dabei hat sich mein Eindruck verfestigt, dass ich mit vielem leben könnte, aber nicht mit diesem Surfbrett von einem Hals. Der riesige Raum, der außen bis zum Griffbrettrand bleibt, ist mir nach wie vor total unverständlich, und es sollte Gibson doch zu denken geben, dass sowas wirklich kein anderer Hersteller baut. Selbst Firmen, die schon länger sehr breite Hälse anbieten, verteilen dann doch wenigstens die Saiten auf dieser Fläche. Was mich wirklich extrem genervt hat: ich spiele nun mal nicht in klassischer Handhaltung (ich wette, in der Gibson-Zielgruppe gibts das häufiger als bei Ibanez-Fans), und ich greife auch gerne mal mit dem Daumen die tiefe E-Saite. Das ist auf so einem Hals so gut wie unmöglich.

Auch das Argument aus dem Video zieht mMn nicht wirklich, denn wenn meine Grifftechnik oder das Vibrato so unkontrolliert ist, dass der Finger samt Saite vom Griffbrett zu fallen droht, sollte ich vielleicht erst Gitarre lernen, bevor ich ein paar tausend Euro für eine Gibson ausgebe.

Und überhaupt: Hatte man das dringende Problem mit der mangelnden Spielfläche - weshalb die alten Bursts ja seit jeher als schlecht bespielbar gelten :opa: - nicht schon letztes Jahr gelöst, indem man die Nibs abgeschafft hat...?

Gruß, bagotrix
 
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Vielleicht sollen den 7-Saitenspielern die neuen Gibson schmackhaft gemacht werden, die kommen ja von einem breiteren Griffbrett. :-D
 
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Das nennt man dann eben nicht polarisierend, sondern durchgefallen.
Right.

Dabei hat sich mein Eindruck verfestigt, dass ich mit vielem leben könnte, aber nicht mit diesem Surfbrett von einem Hals.
Allerdings. 3mm mehr machen schon einen enormen Unterschied weil das ganze Halsprofil auch anders wahrgenommen wird mit der Hand. Das die Zwischenräume auch noch schlecht verteilt sind kommt noch dazu.

Meine Jackson hat 44 mm und hat auch nicht mehr Rand als meine Gibson mit 43mm.
 
Ich glaube, fette Hälse mit dicken Bundstäbchen, also richtig für Grobmotoriker, sind momentan angesagt.
Vor kurzem war ich bei einem Gitarrenbauer, der für einen Kunden einen Strat-Hals mit 50's Les Paul-Dicke und Jumbo-Bundstäbchen
gebaut hat.
Das war ein halber Baseballschläger.
Auch bei Fender sind die Hälse und Bünde dicker geworden, das habe ich schon 2008 bei der damaligen Am Standard Strat gemerkt.
 
Also ich kann diesen Trend nicht bestätigen, Zahnstocher wohin man auch sieht. Die Traditional ist wirklich das einzige Modell aus der normalen US Produktion mit einem kräftigen Hals, alle anderen Bezeichnungen die sich Gibson für Halsprofile ausdenkt (50s rounded etc.) liegen näher an einem 60er als 50er Hals.
Stimmt, Fender baut da variabler.
 
Schade eigentlich, ich hab mir eine Warmoth Vintage Custom eingetauscht mit nem 51-Nocater-Hals und war überrascht wie wohl ich mich auf dem "Baseballschläger" fühle.
Denk mir das so ein fetter Hals auf einer Gibson LP einen grossen Einfluss auf den fetten Klang hat.
Somit käme für mich in Zukunft nur eine Traditional oder ne Custom infrage, wenn ich denn ne Gibson habe würden wollen mögen. :)
Mir persönlich ist das Griffbrett der 2015-Modelle zu breit. Lieber wär mir die alte Griffbrettbreite und mehr Fleisch am Hals.
 
also ich war diese Woche in einem großen Berliner Musikkaufhaus. Eigentlich war ich da, um mir mal diese, in einem anderen Thread hochgelobten Epiphone Tribute Pro Les Pauls anzusehen, die für mich aber, trotz USA Pups, weil- mehrteilige Bodys, typische Fernostbridge, dicke Polylackierung etc., keine wirkliche Alternative zu den Edwards sind.
Ich habe mich dann mit einem Verkäufer über die neuen Gibson- Modelle unterhalten, er wirkte auch ziemlich ratlos, was hinter dieser neuen Modellpolitik bei Gibson steht. Wörtlich meinte er: wer soll diese Sch....Dinger mit den breiten Hälsen eigentlich spielen und seine Aussage war: Originalzitat ! "einfach nicht kaufen". Vielleicht hat jemand bei der Firma Gibson festgestellt, dass im Zuge der Evolution die Menschen jetzt größere Hände haben als in den Sechzigern.:eek:
Scherz beiseite: was ich jetzt sage ist relativ spekulativ, aber ich könnte mir z.B. vorstellen, dass die Firma gerade fit gemacht werden soll für die Übernahme eines Investors und da zählt keine Liebe mehr zum Produkt und keine Identifikation mit der Ware die man verkauft, sondern nur noch der Profit der aus einem Unternehmen zu ziehen ist. Beispiele dafür gäbe es mittlerweile genug, dass selbst profitable Firmen an Heuschrecken verkauft werden.
 
Gibson hat doch sowas schon mal durchlaufen: Norlin-Ära.
 
was ich jetzt sage ist relativ spekulativ, aber ich könnte mir z.B. vorstellen, dass die Firma gerade fit gemacht werden soll für die Übernahme eines Investors und da zählt keine Liebe mehr zum Produkt und keine Identifikation mit der Ware die man verkauft, sondern nur noch der Profit der aus einem Unternehmen zu ziehen ist. Beispiele dafür gäbe es mittlerweile genug, dass selbst profitable Firmen an Heuschrecken verkauft werden.

Um mehr Profit zu machen, hätte es genügt, einfach nur die Preise zu erhöhen....
die ganzen Veränderungen kosten doch Geld!
Und warum sollte Henry J. die Firma verkaufen wollen, wo doch gerade der kometenhafte Aufstieg seines Sohnes bei Gibson begonen hat ?

Er tut das aus voller Überzeugung ein wahrer Innovator zu sein (meine persönliche Meinung)
 
Richtig, bei dem Herrn merkt man schon sowas wie Sendungsbewusstsein, mögen es auch viele als fehlgeleitet ansehen. Dementsprechend scheint er mir auch recht beratungsresistent zu sein.

Ich wundere mich eigentlich immer, wie wenig die Marketingfritzen und Entwickler vieler Firmen die kostenlosen Markterhebungen zum Publikumsgeschmack zu nutzen scheinen, die ihnen Foren wie unseres servieren.

Gruß, bagotrix
 
Weiss jemand, ob die 2015er Modelle auch als lefthand-Versionen angeboten werden?
Gemäss der Gibson Website sollten die meisten Modelle verfügbar sein, habe bisher jedoch keine gefunden. Dies ist mir schon bei den 2014er Modellen aufgefallen.


Lt. Lefty-Frets hängt Gibson USA immernoch auf Lefty-Lagerbeständen rum . Daher gehen die Linkshänder 2015 leer aus.

the-gibson-nazi.jpg


Ich weiss jetzt nicht, ob ich da wirklich sauer sein muss...
 
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Mir hat ein Gitarrenverkäufer zu den neuen Modellen gesagt, Gibson wolle im Moment ein hippes Lifestyle-Unternehmen werden, ähnlich wie Apple mit seinen Iphone, Ipads usw....
Aber der geneigte Gitarrist scheut Innovationen doch wie der Teufel das Weihwasser - wovon ich mich nicht ausnehme.
 

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