Gesetzgeber: Konzerte unter 100dB(A) - Mit alten stationären PAs machbar?

  • Ersteller rockbuerosued
  • Erstellt am
... Auch hier liegt die Verantwortung beim Tonmeister - nicht bei der Band.

Nur nebenbei - weil OT - ein Opernorchester (und es muß noch nicht mal unbedingt Wagner oder Strauss sein) erreicht locker (und ohne einen Tonmeister) Pegel um die 100...110 dB.
:nix:

Die Musiker im Orchestergraben sind da sogar noch wesentlich höheren Pegeln ausgesetzt - und Ohrstöpsel haben im klassischen Orchester einen Riesennachteil:
wenn eine piano-Stelle kommt, wo bei einem guten Orchester unter einem guten Dirigenten der Pegel auf bis zu 60 dB sinkt, hören sie ihre Mitmusiker nicht mehr und haben demzufolge ein Problem beim Zusammenspiel.

Dies nur mal als Info aus der Klassik-Ecke, ohne wirklichen Zusammenhang :redface:.
 
85db(a) halte ich für absolut unrealisierbar, vor allem in kleinen clubs, das ist schlicht und ergreifend nicht machbar. da ist die nackte backline selbst bei nem vernünftigen drummer schon gut dabei :D

In so einem Fall sollte man ernsthaft über E-Drums nachdenken, die man problemlos leiser drehen kann. Ich seh den Sinn auch nicht, dass Drummer zuerst Unmengen an Geld für ein klanglich möglichst hochwertiges Drumset investieren, was sie dann am Ende eh wieder durch Decken, Ohrstöpsel und so quasi wieder ruinieren. Dann ist ein E-Drum-Set sicher viel sinnvoller.

und was wird wohl passieren wenn die band "sich ruhig zudröhnen darf" und in ear benutzt? vor allem bei unerfahrenen bands um die es in den kleinen clubs ja oft geht?.. und schon wieder richtig, die backline wird aufgerissen damits schön die eier schaukelt. denn iem macht eben vieles aber ganz sicher keinen druck, und um den geht es in diesen sitationen ja meistens. und was passiert dann? die pa muss lauter damit da wenigstens noch ein bissel vocal durchkommt...

Ein Bass-Shaker dürfte dieses Problem lösen.

anzunehmen dass leise Pegel bei live shows keinen großen Anspruch darstellen und das ganze mit DJ shows zu Vergleichen zeugt für mich von absolutem Unwissen was live Situationen betrifft. Die beiden Anwendungen haben imho soviel miteinander zu tun wie ein Bananeneis und ein Rumpsteak. Klar, beides ist was zum essen, das wars dann aber auch..

Ich vergleiche das nicht nur einfach. Ich habe oft genug beobachtet, dass es durchaus Bands in klassischer Rock/Pop-Besetzung (Drums, E-Gitarre, E-Bass, Keyboard etc.) gibt, die kein Problem damit haben, die Lautstärke auf einem völlig unschädlichen Level zu halten. Letzten November war ich auf einem Gospel-Konzert, bei dem ein ca. 30 Mann/Frau starker Chor ohne jegliche Verstärkung gesungen hat - also wahrhaftig nicht sehr laut (lediglich für die Solostimmen wurden Mikros benutzt) - begleitet von einer Band mit Drums, E-Gitarre, E-Bass, und Saxophon, und diese hat den (wie gesagt unverstärkten) Chor nicht übertönt, sondern sehr gut begleitet.

Und: Früher hatte man diese Wahnsinnsanlagen doch noch gar nicht, und damals ging es doch auch. Sucht doch z. B. mal bei Youtube nach alten Beatles-Aufnahmen. Da fällt mir z. B. auf dass das Drumset selbst in großen Hallen nicht abgenommen wird, und Floor-Monitore komplett fehlen.
Immerhin aus dem Jahre 1980 stammt dieser Videoclip, und wenn man direkt beim ersten Bild auf Pause geht, sieht man, dass auch hier ein komplett unmikrofoniertes Orchester am Werk ist, während die beiden Damen einen spitzenmäßigen Disco-Hit abliefern, der auch heute noch partytauglich ist (ganz im Gegensatz zur erst letztes Jahr erschienenen Cover-Version) - aber jetzt wieder zurück zum Thema: Wieso behauptet man heutzutage, "das müsse so laut sein", wenn es denn jahrzehntelang anders funktioniert hat? Und wie schon erwähnt, funktioniert es ja auch heute noch anders: Zirkuskapellen sind ja auch nicht übertrieben laut und beschallen dennoch ein Zelt mit ein paar hundert Leuten. Dort ist das doch auch kein Thema. Wieso kann eine Rockband dann nicht auf demselben Lautstärke-Level spielen? Begreif ich nicht. Und reine Folklore-Gruppen kriegen das auch hin, da ist das auch kein Thema.

DJ Nameless
 
Die Musiker im Orchestergraben sind da sogar noch wesentlich höheren Pegeln ausgesetzt - und Ohrstöpsel haben im klassischen Orchester einen Riesennachteil:
wenn eine piano-Stelle kommt, wo bei einem guten Orchester unter einem guten Dirigenten der Pegel auf bis zu 60 dB sinkt, hören sie ihre Mitmusiker nicht mehr und haben demzufolge ein Problem beim Zusammenspiel.
Dies nur mal als Info aus der Klassik-Ecke, ohne wirklichen Zusammenhang :redface:.

Der Zusammenhang ist m. E. schon da.

Vielleicht stehe ich mit meiner Meinung alleine da, aber genau aus diesem Grund finde ich Titel mit derart hohen Dynamikunterschieden absoluten Schwachsinn. Wenn - wie im genannten Beispiel - 50 dB Dynamik drin ist (von 60 dB an der leisesten und 110 dB an der lautesten), läuft da in meinen Augen schon beim Komponisten was falsch. Denn der sollte schon so viel Ahnung haben, dass er weiß, dass man bei einer zu niedrigen Lautstärke im Publikum nichts mehr hört und 100 dB und mehr einfach nur noch gehörschädigend sind. Auf einer Klassik-CD, wo man mit geschlossenem Kopfhörer auch 30 dB leise Töne hören kann, macht eine Dynamik von 60 dB (also bis 90) vielleicht gerade noch so Sinn. Aber in einem Konzert, wo man leise bei 60 dB ist, ist in meinen Augen eine Dynamik von 30 dB angebracht, aber nicht viel mehr.

EDIT: Ich habe gerade einen Artikel zum Thema gefunden:
hier gucken
Ich frage mich da: Ist es wirklich sinnvoll, Musik schreiben und zu spielen, die bewusst krank macht? Wo bleibt da noch der Spaß an der Sache? Ich begreif es nicht.
 
Dann ist ein E-Drum-Set sicher viel sinnvoller.
Nein. Ein E-Drum ist sozusagen ein anderes Instrument. Und solange es keine E-Drums gibt die wie A-Drums aussehen, sich wie A-Drums spielen und wie A-Drums klingen wird das auch so bleiben. Kleiner Hinweis: Der Sound eines Schlagzeugers hängt viel mehr von der Spielweise ab als vom Equipment.

- aber jetzt wieder zurück zum Thema: Wieso behauptet man heutzutage, "das müsse so laut sein", wenn es denn jahrzehntelang anders funktioniert hat?
...wer sagt denn das es früher gut funktioniert hat?! Glaubst du bei den Beatles hat man das Schlagzeug dann gut gehört? Außerdem kreischte bei den Beatles das Publikum so laut, dass sich die Band oftmals selbst nicht gehört hat, weil es eben keine Monitore gab...?
 
DJ Nameless schrieb:
Vielleicht stehe ich mit meiner Meinung alleine da, aber genau aus diesem Grund finde ich Titel mit derart hohen Dynamikunterschieden absoluten Schwachsinn. Wenn - wie im genannten Beispiel - 50 dB Dynamik drin ist (von 60 dB an der leisesten und 110 dB an der lautesten), läuft da in meinen Augen schon beim Komponisten was falsch. Denn der sollte schon so viel Ahnung haben, dass er weiß, dass man bei einer zu niedrigen Lautstärke im Publikum nichts mehr hört und 100 dB und mehr einfach nur noch gehörschädigend sind. Auf einer Klassik-CD, wo man mit geschlossenem Kopfhörer auch 30 dB leise Töne hören kann, macht eine Dynamik von 60 dB (also bis 90) vielleicht gerade noch so Sinn. Aber in einem Konzert, wo man leise bei 60 dB ist, ist in meinen Augen eine Dynamik von 30 dB angebracht, aber nicht viel mehr.
Hm, da kann ich persönlich dir wirklich nicht ganz zustimmen. Das ist ein Hauptelement in diesem Musikstil, davon lebt das Werk. Die Spitzenwerte sind ja auch nur kurzzeitig; würde ja auch kaum ein Musiker ein langes fff durchhalten.
Und ich denke, es macht auch was aus, welche Instrumente wie spielen. Bei einem Drumset macht sich ein Spitzenpegel anders als bei... was weiß ich, einer Geige oder Piccolo-Flöte oder so.
Aber diese Diskussion hatten wir doch schon mal... war's nicht weiter vorne in dem Thread? Weiß nimmer, find's nimmer...

MfG, livebox
 
@nameless
nein, man sollte einen drummer in meinen augen nicht dazu nötigen sich ein edrum set anzuschaffen. das würde wohl ein ganzes stück zu weit gehen. dann muss aber auch das klassische orchester umbesetzt werden. midi trompeten zum ansteuern von samplern könnten da ne menge geld bringen,

und nein, ein bassshaker oder buttkicker ist da mitnichten die lösung. das kann man für drummer einsetzten, und da auch nicht für jeden denn das ist in der tat sehr gewöhnungsbedrüftig und nicht jeder kann damit spielen.
und den druck eines dicken stacks den sich der ein oder andere gitarrist wünscht kannst du damit sicher nicht ersetzten, auch nicht wenn du ihm das ding in die hose stopfst..

ich habe mir den kompletten thread nochmals durchgelesen. ich finde es schön dass du dich als dj mit dem thema auseinandersetzt und deinen besuchern gutes tun willst. das ist ne löbliche sache.
dennoch bin ich fest davon überzeugt dass du vom Thema Pa bzw Systemtechnik und die Problematik dieser in Bezug auf die db limits nicht den Hauch einer Ahnung hast.
Viel mehr gehe ich davon aus dass dir die absoluten Basiskentnisse der Tontechnik, der Funktionsweise solcher Systeme und die dazugehöre Physik vollkommen unbekannt sind und du da auch über keinerlei Praxiskentnisse verfügst. Dir dafür aber aus Dingen die du mal gelesen, gehört und aufgeschnappt hast im Kopf etwas zusammenbastelt dass du dann als Fakt ansiehst und auch noch selbst glaubst..

ganz im ernst, ich hab nix gegen dich und ich will dir sicher nix böses. aber meiner meinung sind 95% deines hier geposteten einfach nur Schwachsinn. es ist ja kein thema mal was zu hinterfragen oder in den raum zu werfen, auch wenn man sich nicht auskennt. die art und weiße wie du das tust ist imho aber einfach unangebracht und stört eine sinvolle Diskussion imho doch massiv bzw hat dies leider schon sehr getan.

wenn ich so nen interessanten und imho wichtigen thread nonsens wie nur 4punktbeschallung bei live shows, kein monitoring mehr, orchester sind leise, buttshaker sind die lösung, musiker sollen e-instrumente benutzen, willenlose db werte ohne irgend eine angabe wie und wo die denn zu messen wäre, früher war alles besser lese, dann dreht sich mir schon ein bissel der magen um.

ich hoffe wirklich dass hier keine leute still mitlesen die diesen Blödsinn am Ende noch glauben. Denn genau aus solchen willenlos zusammengestückelten Dingen entstehen Regulierungen von denen gar niemand profitiert weil sie nicht realistisch sind.
 
Jupp.

Ist schon noch mächtig nen Unterschied, ob ich nu mein Stack an die Bühnenseite stelle, und mich anblasen lasse, oder mit InEar auf nem Pleasure Board stehe. Obwohl ich das bisher nur mit nem leise gedrehten Amp ausprobiert hab, aber nicht mit nem In Ear. Das Resultat wird dennoch vergleichbar sein.

Nem Drummer sein Set zu nehmen und durch (Achtung, überspitzt!) nen paar Taster zu ersetzen, die Midi Events auslösen, grenzt schon fast an Ignoranz. Aber das will ich hier nicht weiter vertiefen.

Früher hab ich auch mal klassisch Musik gemacht. Und die Lautstärke, die 30 Bläser hinter dem Rücken machen, ist zumindest subjektiv um einiges höher als unsere Proberaumlautstärke.
Nur: Davon kommt beim Publikum weniger an als bei ner gleichmässig verteilten PA mit Line Arrays.

Ich persönlich sehe das Problem aber natürlich auch. Patentrezepte? Hab ich keine. Backline reduzieren, mit anständigen Monitoren und anständig aufgestellter Backline arbeiten. Was ich spiel, kann man auch auf der Bandseite sehen, das muss ich nicht auf dem Konzert zeigen. Wenn ich Endorser bin, kann die Firma auch Dummy Racks stellen. Damit würde man vielleicht die Bühnenlautstärke regulieren.
Dann die PA auf 95-98 dB max einstellen. Keine Ahnung, ob das so klappt, und die Messpunkte sind auch da natürlich noch nen diskussionswürdiger Punkt.
 
vermutlich wird das ja auf DBaleq am lautesten für das Publikum zugänglichen Punkt rauslaufen. Das würde imho am meisten Sinn machen.
Wenns um Festinstallationen in kleinen Clubs geht ist das ja auch recht gut realisierbar. Und mit fest installiertem Messystem halten sich die laufenden Kosten in Grenzen. Die Anschaffung steht da natürlich auf dem Zettel

funktionieren kann das ganze imho nur wenn musiker, techniker und veranstalter da an einem strick ziehen.

Der veranstalter bzw club besitzer muss halt doch mal wieder in die Tasche greifen und endlich die alte ranz pa dies vor 20 jahren güsntig gab ausmustern, und gegen etwas ersetzten das den räumlichen gegebenheiten angepasst ist. und vor die nackte wand gegen die die wedges brüllen muss halt wenigstens ne ladung geraffter molton gehängt werden.
wenn er weiter geld aus seinem club ziehen will muss er dann auch bereit sein etwas zu investieren um das wohl der besucher zu sichern.

der techniker muss disziplinirt arbeiten. gerade in den angesprochenen kleinen clubs sind da ja acuh des öfteren unerfahrene kollegen vertreten. und da kommts schon vor das mal dick alarm gemacht wird. sei es weil man sich bweisen will dass man das kann und es toll findet, oder sei es aus unerfahrenheit/hilflosigkeit. nen mix ordentlich laut zu schieben dass er einen umhaut ist imho viel leichter als ihn bei gemäßigtem pegel rocken zu lassen. da muss man eben lernen das ego klein zuhalten und zu realisieren das man die show fürs publkium und nicht für sich selbst macht.
und manche sollten vllt auch einsehen dass sie noch nicht so weit sind und lieber noch bei privaten festen üben anstatt sich auf öffentlichen vas auf die pulte zu stürzen..

und beim musiker ists ähnlich. disziplin, verständniss für die problematik und den "das muss laut sein sonst ist das nicht geil" faktor runterschrauben sind hier entscheident. Kriegt man das nicht hin wird die show ein reinfall werden und man präsentiert sich nicht als guitar hero mit dickem stack sondern als teil einer truppe mit ekelhaftem sound und deshlab miesem konzert.

klappen kanns imho nur wenn da alle 3 seiten massiv an sich arbeiten, und genau da sehe ich das Problem. Das das wirklich so passieren wird halte ich eher für Wunschdenken.
 
DJ, zu Deiner Aussage:

Vielleicht stehe ich mit meiner Meinung alleine da, aber genau aus diesem Grund finde ich Titel mit derart hohen Dynamikunterschieden absoluten Schwachsinn. Wenn - wie im genannten Beispiel - 50 dB Dynamik drin ist (von 60 dB an der leisesten und 110 dB an der lautesten), läuft da in meinen Augen schon beim Komponisten was falsch. Denn der sollte schon so viel Ahnung haben, dass er weiß, dass man bei einer zu niedrigen Lautstärke im Publikum nichts mehr hört und 100 dB und mehr einfach nur noch gehörschädigend sind

mal folgende Übelegung:

Gerade klassische Werke sollen häufig die Natur abbilden.
Und da gebe ich zu bedenken, dass sich ein kleines Quellbächlein eben auch in der Lautstärke von einem größeren Wasserfall unterscheidet.
 
@DJ

Du bist also demnach ein starker Befürworter dieses ganzen Komprimierungshypes, möglichst über ein ganzes Album hinweg eine maximale Dynamik von 4dB zu erreichen?

SO macht Musik aber keinen Spass, denn gerade die Dynamik, die sich aus unterschiedlichen Beweggründen ergibt, lebt die Musik! :confused:
 
ich habe mir den kompletten thread nochmals durchgelesen. ich finde es schön dass du dich als dj mit dem thema auseinandersetzt und deinen besuchern gutes tun willst. das ist ne löbliche sache.
dennoch bin ich fest davon überzeugt dass du vom Thema Pa bzw Systemtechnik und die Problematik dieser in Bezug auf die db limits nicht den Hauch einer Ahnung hast.

Du hast schon Recht, dass ich was Mischpulte etc. anbelangt, eigentlich nur den DJ-Bereich von der eigenen Arbeit wirklich kenne.

Es ist einfach so, dass ich einfach nur sehe, dass man einen guten Sound hinkriegen kann, wenn man denn will. Wenn - wie vor vielen Jahren in Bonn geschehen - auf einem Open-Air-Festival zuerst Marmalade und Dave Dee einen absoluten Top-Sound lieferten, nix zerrt, nichts übersteuert usw., und später dann Suzi Quatro, mit exakt derselben PA auf 120 dB und voll aufgedrehtem Bass, das zeigt mir einfach, entweder KONNTEN die es nicht besser (dann wäre wohl besser der FoH von Marmalade und Dave Dee am Mischer geblieben), oder die wollten sich einfach nur zudröhnen. Und dafür habe ich absolut kein Verständnis.

Tobse schrieb:
und beim musiker ists ähnlich. disziplin, verständniss für die problematik und den "das muss laut sein sonst ist das nicht geil" faktor runterschrauben sind hier entscheident. Kriegt man das nicht hin wird die show ein reinfall werden und man präsentiert sich nicht als guitar hero mit dickem stack sondern als teil einer truppe mit ekelhaftem sound und deshlab miesem konzert.
klappen kanns imho nur wenn da alle 3 seiten massiv an sich arbeiten, und genau da sehe ich das Problem. Das das wirklich so passieren wird halte ich eher für Wunschdenken.

Das ist eben das, was ich ja meinte, dass ich eben schon auch einige Konzerte erlebt habe, wo es denn funktioniert, weil eben sowohl die Band als auch die Techniker der Meinung sind, dass ein guter Klang, wo man auch alles versteht und sich nicht das Gehör ruiniert, wichtiger ist als Zudröhnen.

lemursh schrieb:
Du bist also demnach ein starker Befürworter dieses ganzen Komprimierungshypes, möglichst über ein ganzes Album hinweg eine maximale Dynamik von 4dB zu erreichen? SO macht Musik aber keinen Spass, denn gerade die Dynamik, die sich aus unterschiedlichen Beweggründen ergibt, lebt die Musik!

Vielleicht gehen unsere Meinungen da auseinander, aber ich bin tatsächlich ein Befürworter dieses Komprimierungshypes, weil es schlichtweg gehörschonender ist. Und wenn ich mir das anschaue, dass immer mehr junge Leute durch zu laute Disco- und Konzertmusik schwerhörig werden, finde ich das eine erschreckende Entwicklung. Meiner Meinung nach ist bei einem Musiktitel das Wichtigste die Melodie, die Dynamik steht erst ganz hinten an. Einer meiner Lieblingstitel der 70er ist z. B. "Trojan Horse" von Luv. Der kommt ohne großartige Dynamikunterschiede aus, aber die ungewöhnliche Soundkombination Dudelsack vs. 70er-Disco-Sound, gepaart mit einer absoluten Ohrwurm-Melodie, machen den für meinen Geschmack zu einem der besten jemals produzierten Popsongs überhaupt.

DJ Nameless
 
DJ Nameless schrieb:
Vielleicht gehen unsere Meinungen da auseinander, aber ich bin tatsächlich ein Befürworter dieses Komprimierungshypes, weil es schlichtweg gehörschonender ist. Und wenn ich mir das anschaue, dass immer mehr junge Leute durch zu laute Disco- und Konzertmusik schwerhörig werden, finde ich das eine erschreckende Entwicklung.

Naja, aber früher ging's doch auch, oder nicht? Oder hat man da eben einfach keine Hörgeräte genommen, warum auch immer? Ich denke, das Problem liegt wo anders... und dass es nicht hauptsächlich der Dynamik-Umfang eines Stückes ist, der die Ohren killt.

MfG, livebox
 
Als Kind der 70iger und jemand der sein "DJ-Sein" in den 70igern begonnen hat, habe ich natürlich in meiner Vinyl Sammlung "Trojan Horse" von Luv auf der "You're the Greatest Lover" LP. (Die Bemerkung sei erlaubt - geschmacklich für mich unterste Schublade - aber der Geschmack steht hier auch nicht zur Diskussion.)

Der Titel hat im Original genau die in den 70igern übliche hohe Dynamik (ich habe die LP gerade mal rausgekramt) - nicht mehr oder weniger als Saturday Night Fever von den Bee Gees.

Das lässt für mich den Schluß zu, dass dir nicht wirklich klar ist, worüber wir hier bei dem Thema Dynamik reden - oder du eine kompremierte MP3/WMA Version hörst.

Topo :cool:
 
warum wundert mich das jetzt nicht :rolleyes:

und selbst wenn es so gewesen wäre. über die prolematik von LIVE Konzerten, keine Konserve egal ob live gemixt oder nicht, sagt es rein überhaupt nix aus wer welches lied wie und warum in welchem studio wie stark komprimiert hat

wenn du die produktion dann als live geschichte auf die bühne gepackt hättest, dann wär es etwas ganz anderes. denn dudelsäcke können je nach typ und spielweise sogar einen ganz erheblichen dynamikumfang produzieren. im gegensatz zur landläufigen meinung sind das nicht nur tröten wi halt ein druck rauskommt, je nach rohrblatt, anblasweise, sackdruck etc kann da viel passieren.
komprimiert man das komplett weg ists zwar leicht zu handeln, klingt aber leider nicht mehr wie das originalinstrument. und genau da schlägt dann wieder die problematik zu, die live eben ein völlig andere ist und nicht das geringste mit auflegen oder cds anhören zu tun hat
 
oder du eine kompremierte MP3/WMA Version hörst.

Mir liegt tatsächlich nur eine MP3 vor - ich vergleiche nur so eine Aufnahme eben z. B. mit einem klassischen Stück, wo eine wesentlich höhere Dynamik drin ist. Oder nehmen wir ein Beispiel aus dem Pop-Bereich, "Hey Big Spender", kennt auch jeder. Das hat auch einen extremen Dynamikumfang, und mit so einem Titel gibt es auf größeren Veranstaltungen garantiert Probleme: Wenn man eine PA so einstellt, dass man die leisen Parts mit 60 dB gerade noch hört, würden die lauten Stellen locker mit 110 weit im gehörschädigenden Bereich liegen. So einen Titel würde ich mit einer Live-Band tatsächlich mit einem geringeren Dynamikumfang spielen, einfach um die Gefahr eines Hörschadens auszuschließen.
 
Ich wollte mich mal kurz in die Diskussion einklinken - zum Thema Gehörschonung durch Kompression.

Ich kenn mich damit nicht so extrem gut aus und kenne da nur Lehrgänge aus dem Industriebereich, wo auf Gehörschutz extrem geachtet wird - es ist ja immerhin Berufskrankheit Nummer eins.

Da geht man davon aus, dass nicht die reine Lautstärke entscheident ist, sondern die Dauer. Also wenn man kurz vom Orchester an die Wand gepustet wird ist das relativ unschädlich, da dies nur sehr kurz auftritt und keine Dauerbelastung ist.
Da gibt es relativ klar definierte Regeln, welche Pegel man wie lange ausgesetzt sein darf, genaue Werte hab ich jetzt nicht im Kopf.
Bei Konzerten scheint es ja einen maximalen Peaklevel zu geben, den man demnächst einhalten soll. Ich weiß nicht wie sinnvoll das ist. Wenn einmal kurz 105 db im Raum herschen ist das lange nicht so schädlich als wenn man die ganze Zeit mit 100 beschallt wird - wobei beides weit über den zulässigen Werten liegt.
Eine starke Kompression ermöglicht kleinere Peakwerte durch eine hohe Durchschnittslautstärke. Ich glaube nciht, dass das so sehr viel besser ist.

Interessant wird es eigentlich dann, wenn Berufsmusiker auf der Bühne stehen. Hobbymusiker dürfen sich ja körperlichen Schaden zufügen wie sie lustig sind, sobald aber jemand das professionell macht gelten doch eigentlich auch die gleichen Regeln wie im Stahlwerk, und der Veranstallter wäre voll in der Haftung drin wie jeder andere Arbeitgeber auch.


Mir persöhlich ist das relativ egal, ich komme mit Gehörschutz gut klar und ich empfinde den Sound damit sogar eher als besser, obwohl ich nur die Alpine-Billigdinger für 20 Ocken oder so nutze. Allerdings tut es mir immer um meine Freunde leid, die keine Musiker sind und meist ohne Gehörschutz auf Konzerte gehen und die dann oft noch Tage später über Piepen im Ohr jammern.
Mittlerweile bringe ich immer eine ganze Handvoll von diesen gelben Plastikstopfen mit wenn ich auf Konzert gehe. Selbst mit einer Freirunde Bier macht man sich nicht beliebter - und das ist ein untrügliches Zeichen das irgendwas massiv schief läuft.
 
gemessen werden sollen afaik leq60, sprich es wird ein mittelwert über eine dauer von 60 minuten erstellt. eben um die wirkliche belastung zu haben und nicht das messergebniss durch einzelpeaks zu verfälschen wie du ja schon angemerkt hast.

und wie du auch gesagt hast, kommen viele hohe peaks und dynamiksprünge vor muss der grundpegel halt etwas geringer gehalten werden um das messergebniss im grünen bereich zu halten. ists totkomprimiert kann man von anfang an höher.. ein zeit-Mittelwert ist da ja durchaus aussagekräftig
 
gemessen werden sollen afaik leq60, sprich es wird ein mittelwert über eine dauer von 60 minuten erstellt. eben um die wirkliche belastung zu haben und nicht das messergebniss durch einzelpeaks zu verfälschen wie du ja schon angemerkt hast.

Das hab ich nicht gewusst, aber auch nur so ist es sinnvoll.


Was mich mal interessieren würde ist, inwieweit das Arbeitsrecht in deinem Bereich mit reinspielt. Ich kenne das wirklich so, dass ein Argeitgeber richtig dran ist, wenn er nicht persöhnlich dafür sorgt dass ein Arbeitnehmer sich gegen alle Pegel schützt und ständig Belehrungen durchführen muss plus Kontrollen dass es eingenhalten wird.

Das kann ich mir im Musikbiz nicht so recht vorstellen, aber eigentlich basiert das doch auf der gleichen Rechtsgrundlage, oder?
 
Das lässt für mich den Schluß zu, dass dir nicht wirklich klar ist, worüber wir hier bei dem Thema Dynamik reden - oder du eine kompremierte MP3/WMA Version hörst.
Bei Schallplatte ist aber auch nur maximal ca. 45 dB Dynamik möglich... :p

gemessen werden sollen afaik leq60, sprich es wird ein mittelwert über eine dauer von 60 minuten erstellt. eben um die wirkliche belastung zu haben und nicht das messergebniss durch einzelpeaks zu verfälschen wie du ja schon angemerkt hast.
Die neue DIN 15905-5 schreibt L(A)eq in 30 Min. und Peaks 135 dB(C). Die ist übrigens seit November veröffentlicht und sollte somit in Schadensfällen eine Rolle spielen. Hat sich da schon was geändert auf deinen Jobs?
 
danke :)
die 30 z.b. waren mir jetzt neu, ich hatte immer 60 im hinterkopf. ich muss mir das teil unbedingt mal in ruhe durchlesen..

seit november hab ich nicht sonderlich viel mitbekommen, da hatte ich ja meinen unfall und seither so gut wie nichts gemacht. größere produktionen wo das ja durchaus beachtet wird hätte ich in dem zeitraum niemals machen können. ich hab daher absolut keine ahnung in wie weit sich da was durch die erneuerung in der praxis getan hat.

das großen wert auf messungen gelegt wird und sich auch strikt dran gehalten wird kriege ich wenn dann meistens im pop bereich mit, wenns um überwiegend jugendliche zuhörer geht.. da sind ja eh immer die kreischenden fans das größte problem, daran hat sich sicher nix geändert :D

wie das mit arbeitsschutz bei berufsmusiker aussieht habe ich keine ahung. das wurde glaub ich mal am anfang dieses threads angesprochen...
aber wenns da was geben sollte ist das sicher nicht leicht umzusetzten.. ich mein wie soll man das messen...
auf der bühne variiert der pegel ja schon sehr je nach position....
trifft ja dann den backliner im off genauso wie den drummer der den kopf neben nem stack c4 stehen hat...
 

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