Gesetzgeber: Konzerte unter 100dB(A) - Mit alten stationären PAs machbar?

  • Ersteller rockbuerosued
  • Erstellt am
Es ist einfach so, dass ich einfach nur sehe, dass man einen guten Sound hinkriegen kann, wenn man denn will. Wenn - wie vor vielen Jahren in Bonn geschehen - auf einem Open-Air-Festival zuerst Marmalade und Dave Dee einen absoluten Top-Sound lieferten, nix zerrt, nichts übersteuert usw., und später dann Suzi Quatro, mit exakt derselben PA auf 120 dB und voll aufgedrehtem Bass, das zeigt mir einfach, entweder KONNTEN die es nicht besser (dann wäre wohl besser der FoH von Marmalade und Dave Dee am Mischer geblieben), oder die wollten sich einfach nur zudröhnen. Und dafür habe ich absolut kein Verständnis.

Ich glaub du verstehst unter Übersteuern etwas anderes als wir. Auf einer solchen Produktion übersteuert idR nichts. Es mag durchaus laut gewesen sein. Deine 120db waren es bestimmt nicht.
 
Bei Schallplatte ist aber auch nur maximal ca. 45 dB Dynamik möglich... :p

Das ist richtig - aber bei heutigen Pop/MP3-Produktionen aus dem Studio sind doch aber höchstens noch 5-8 db Lautstärkenunterschied zu sehen/hören (z.B. siehe Rhianna).
Lade ich mir so einen Song in den Rechner (Cubase/Wavelab) - habe ich doch nur noch einen schwarzen Balken eben unter Voll Peak. Diesen Unterschied zu den 70iger Produktionen habe ich gemeint.

Topo :cool:
 
Ich hab da mal noch ne Frage zur Live Anwendung.

Ich mische des öfteren Metal- und Rockkonzerte,
teilweiße auch auf größeren Festivals und da sind
mir bei 30m (Abstand FoH - Bühne) ca. 95 db
Schmerzgrenze.

Hab mir da aber noch nie Gedanken drüber gemacht,
weil ich da sowieso sehr hinterher bin möglichs meinen
eigenen Ohren auch keinen Schaden zuzufügen.

Aber wie siehts denn mit den Leuten aus, die direkt
vor/unter der Banane stehen ? Ich mein, ich bin ja 30m
weit weg.

Jetzt kam mir bei dem letzten Festival mal der Gedanke,
wie übt sich Bassdruck eigentlich auf die DB Zahl aus
und ist dieser auch schädlich für die Ohren, da er ja
eigentlich (hab mal was von unter 80 Hz gehört) nicht
mehr mit dem Ohr (also hörbar), sondern nur noch mit
dem Körper wahrnehmbar ist.

Was habt ihr für Erfahrungen ? Wäre ja ein schönes Mittel
den Druck zu nutzen um gefühlte Lautstärke zu pushen,
ohne Ohrenschäden zu implizieren. Die Frage ist dann nur
die nach dem Sub, der das dann auch hinbekommt.

Grüße, Controll.
 
Etwas tiefer als 80HZ geht's schon noch, kommt denke ich auch auf das Gehör und Alter drauf an. Ich höre mit dem Kopfhörer in stiller Umgebung noch bis etwas tiefer als 10, aber nicht bis 5 'runter.

Das Line Array sollte ja eigentlich so angesteuert werden, dass alle möglichst gleich beschallt werden. Aber klar, das ist in der Praxis nicht ganz so möglich, wie es sein sollte.

Du kannst ein Stück weit mit Bassdruck arbeiten, wenn du viele Subs über das Gelände verteilst. Das kann evtl die Ohren schonen, ist aber anderweitig wieder ungesund... aber da dürfen mal die ran, die hier mehr von Bio / Medizin 'ne Ahnung haben als ich ;)

MfG, livebox
 
ich verstehe die fragestellung nicht :nix:
Subs beeinflussen ja das messergebniss genauso, vondaher kann man da ja nicht beliebig viel gas geben.
und selbst wenn man es könnte macht es ja keinen sinn, denn wenn im verhältniss die subs viel zu laut zu den tops sind drückt das zwar, klingt dafür aber auch scheiße :nix:
und ja, direkt vor ner banane sollte keiner stehen...
für den bereich gibts nearfills
 
Etwas tiefer als 80HZ geht's schon noch, kommt denke ich auch auf das Gehör und Alter drauf an.
Die untere Hörgrenze ist keine physikalische wie die obere, tieffrequenter Schall wird im Gehirn ausgeblendet.

30 Hz z.B. hört man schon noch, aber die Wahrnehmung verändert sich, je tiefer die Frequenz desto weniger nimmt man es als Ton war, mehr als Geräusch und dementsprechend spürt man es auch mehr als man "hört".
 
Die untere Hörgrenze ist keine physikalische wie die obere, tieffrequenter Schall wird im Gehirn ausgeblendet.

30 Hz z.B. hört man schon noch, aber die Wahrnehmung verändert sich, je tiefer die Frequenz desto weniger nimmt man es als Ton war, mehr als Geräusch und dementsprechend spürt man es auch mehr als man "hört".

Aha... danke für die Info!

Aber sag mal, 00Schneider... du kennst dich doch auch ein bisschen imt Psycho-Akustik aus, wenn ich das nicht falsch in Erinnerung hab. Gibt's da ein paar gute Seiten im Internet, in denen man mal ein bisschen einen Einblick bekommen kann, wenn man nicht gleich ein Buch drüber kaufen will? Was google hergibt hat meistens recht viel mit Medizin/Bio zu tun. Geht das auch ohne oder sind die Themen untrennbar miteinander Verbunden, wenn man die Sache sinnvoll angehen will?


MfG, livebox
 
@all,

gestern gab es einen TV-Bericht, wonach die EU die Lärmobergrenze auf 85 db(A) festlegen will. Leider hat der Journalist nicht erwähnt, ob das ein 30 Minuten oder 60 Minuten Mittelwert sein soll.

Aber wenn das europaweit Standard werden sollte, dann aber hallo! :screwy:

lg.
 
@all,

gestern gab es einen TV-Bericht, wonach die EU die Lärmobergrenze auf 85 db(A) festlegen will. Leider hat der Journalist nicht erwähnt, ob das ein 30 Minuten oder 60 Minuten Mittelwert sein soll.

Aber wenn das europaweit Standard werden sollte, dann aber hallo! :screwy:

lg.

na da bin ich dann ja mal gespannt wie das funktionieren soll. Und ich mein jetzt nicht mal bei Konzertveranstaltungen sondern eigentlich überall ;-)
 
Und ich mein jetzt nicht mal bei Konzertveranstaltungen sondern eigentlich überall ;-)

Der TV-Beitrag war mit Blaskapelle und Orchester "garniert". Aber die 85 dB(A) sind ja ansonsten aus dem Arbeitsschutz hinlänglich bekannt. Aber im Prinzip hast Du ja Recht. Die viel befahrene Straße hat - oftmals trotz Lärmschutzwänden - die 85 dB(A) Grenze locker überschritten...und...und...und...

Da ist die bürokratische Regelwut mal wieder dabei fernab jedweder Realität zu wüten...
 
Wenn's so weiter geht, kommt der Tag , an dem man mit Gegenschall versuchen muss, die Musik leiser zu bekommen! :D

...und die Umgebungslautstärke!:rolleyes::mad:
 
Hi Jungs,
ich habe recht viel mit musik zu tun und klarerweise auch mit lauter musik.
Was ich mir nur frage, ist, wie ist das möglich das Konsumenten sich so laute (so ab ca. 110) Musik anhören? Das schmerzt doch in den Ohren. Ich bin ziemlich empfindlich was die hohen mitten angeht und würde definitiv fluchtartig das Konzert verlassen, wenn gerade in diesem Bereich zu viel aufgetragen wurde. Oder ich schmeiß mir was in die Ohren ODER gehe weiter von den Boxen/Lärmquelle weg.
Liegt das am Alkohol? (okay das würde jetzt wirklich zu weit gehn, das zu diskutieren)

Aber wenn ich für die Lautstärke verantwortlich bin, versuche ich für mich einen guten Pegel zu finden, wer sich direkt vor die Box stellt... ist wohl wirklich selbst schuld! (klarerweise muss es die möglichkeit geben sich weiter weg zu stellen).

Lg Melody
 
Hi Jungs,
ich habe recht viel mit musik zu tun und klarerweise auch mit lauter musik.
Was ich mir nur frage, ist, wie ist das möglich das Konsumenten sich so laute (so ab ca. 110) Musik anhören?

Das Frag ich mich auch manchmal

Liegt das am Alkohol? (okay das würde jetzt wirklich zu weit gehn, das zu diskutieren)
Bestimmt auch

Aber wenn ich für die Lautstärke verantwortlich bin, versuche ich für mich einen guten Pegel zu finden, wer sich direkt vor die Box stellt... ist wohl wirklich selbst schuld! (klarerweise muss es die möglichkeit geben sich weiter weg zu stellen).

Lg Melody

Das sieht die gängige Rechtssprechung anders
 
Liegt das am Alkohol? (okay das würde jetzt wirklich zu weit gehn, das zu diskutieren)
Nun ja, auch wenn es in diesem Thread nicht ganz paßt - aber das Thema tangiert es ja trotzdem.

Die Stimmung (das Feeling gut neudeutsch ;)) dürfte bei dem subjektiven Lautstärkeempfinden, was Du ja ansprichst, eine wichtige Rolle spielen - mal ganz abgesehen von dem individuell sehr unterschiedlichen Eindruck.

Und, was ich immer wieder betone: die Qualität der Musikwiedergabe spielt auch eine große Rolle. Ein mieser Mix wird auch relativ leise als unerträglich und schmerzhaft empfunden...
 
yep, ich glaube auch, dass die "Schädigung" des Gehörs von der Qualität des Klanges abhängt (mix, PA, ev. auch Akkustik). Weil das ja auch mit der Lautstärke zusammenhängt.

So ne bemerkung am rande: bin am samstag ausgegangen und die lautstärke der "Hintergrundbeschallung" war von bischen-zu-lauter-Hintergrundmusik bis zu ich-gehe-weil-gesund-ist-das-nicht. Klarerweise auch wieder in kombination mit einer unterdimensionierten Anlage...
Ich weis nicht, aber ich mags einfach nicht wenn man sich in einem Cafe anschrein muss..

Lg Melody
 
Gut ist das schon wenn es etwas leiser geht. Man wird heutzutage ohnehin überall zugedröhnt.
Mich nervt es z. B. das man nicht mal mehr auf ein Fest (bei uns Kerwa = Kirchweih genannt) gehen kann, ohne gleich die Ohren durchgeblasen zu bekommen. Da wird man in Festzelten mit einem Lämpegel beschallt, den es vor 20 Jahren so in der Disko nicht gab. Es ist furchtbar. Da will man Leute treffen, vielleicht ein paar Bierchen trinken und sich vor allem unterhalten. Das ist aber bei diesen Lautstärken ohne Megaphon kaum möglich :D.
Warum muss man alles immer mit riesiger PA verstärken. Das ist meist unverstärkt noch laut genug. Ich muss nicht ständig vollgedudelt werden, ein paar Stunden ohne Musikberieselung ist auch mal ganz schön. :great:
 
G
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