Neben den Verwertungsgesellschaften gibt es noch eine Reihe von Verbänden. Als Beispiel sei die in der Rechtsform des eingetragenen Vereines agierende
GVU genannt, die die Interessen der
Film- und Unterhaltungssoftwareindustrie im Hinblick auf die Ahndung von Verletzungen des Urheberrechtes vertritt.
Natürlich vertreten auch die Urheber von Bildern, Videos, Schriftstücken, Software usw irgendwie ihre Rechte, und ich will diese Rechte keineswegs in Abrede stellen. Ich bin auch nicht Anhänger der Piratenpartei, die etwa meinen, geistiges Eigentum gäbe es nicht, wissen gehöre der gesamten Menschheit. Das ist nicht Streitpunkt hier.
Ich kritisiere, dass ein Monopol existiert und man diesem Monopol widerspruchslos beitreten muss, wenn man seine musikalischen Urheberrechte in Deutschland geltend machen möchte.
Alles andere ist nicht Gegenstand meiner Kritik.
Ein kleines "Schmankerl" am Rande:
Es ist übrigens gar so, dass es höchstwahrscheinlich möglich wäre, dass die juristische Person des Boardbetreibers, Mitglied einer gewissen Verwertungsgesellschaft werden könnte und selbst in den Genuß von Ausschüttungen kommen könnte, die das Board mitfinanzieren würden.
Da aber der ideelle Schatten, über den man dafür offensichtlich springen müsste, wohl zu groß ist, wenn ich Johannes' Einstellung zu den VGen richtig herauslese, spar' ich mir die Details. Geht der Topf halt weiterhin an Springer, Burda, Marquard und Konsorten.
Ich war ~15 Jahre Mitglied der GEMA und mein Fazit ist, dass der Verein viel Papier durch die Lande schickt, mich aber letztlich mehr Geld und Arbeit gekostet hat, als ich bekommen habe. Klar, bei Paul McCartney oder Dieter Bohlen sieht die Bilanz sicher besser aus. Aber die Spielregeln sind eben mal so, dass kleine Musikerlein nix bekommen. Als ich aber gemerkt habe, dass ich nicht nur nix bekomme, sondern dafür bezahlen darf, dass ich Formulare ausfülle, bin ich ausgetreten.
Ich weiß nicht, aufgrund welcher juristischer Konstellation das MB evtl irgendwelche Zuwendungen bekommen könnte. Mir ist auch nicht nachvollziehbar, warum Springer, Burda, Marquard und Konsorten aus dem Topf der Musiker-Urheberrechtsansprüche Mittel beziehen.
Was wir für Musiker tun, tun wir, weil wir ein Forum für Musiker sind. Unsere Kohle bekommen wir für die Banner, die wir hier einblenden - ich sehe rechts grad eins der Firma Fender. Fender gibt uns Geld, weil wir ihre Werbung einblenden. Das ist ein klarer Deal, ohne Haken, Ösen und Fußangeln. Und vor allem: Es ist ein netter Deal, der uns wenig Arbeit macht und die Kohle, die wir kriegen, hilft uns, dieses Forum stabil zu finanzieren. Quid pro quo. Kohle für Bannerplatz. Und wenn ich jetzt hier schreibe, dass ich mir doch lieber eine Gibson kaufe, wird Fender das Banner trotzdem weiter bezahlen, weil ja andere User andere Meinungen haben können.
Mir wurde schon öfters vorgeschlagen, dieses Forum - statt aus Werbung - aus staatlichen Töpfen zu finanzieren. Klar, theoretisch mag das möglich sein und es gibt sicher im Dickicht der Verordnungen Möglichkeiten, so ein Ding vom Staat fördern zu lassen. Ebenso mag es im Dickicht der GEMA-Statuten Möglichkeiten geben, Geldtöpfe anzubohren.
Dazu müssten wir aber am besten die miCOM GmbH auflösen und einen Verein gründen. Dann stellen wir 2 Anwälte ein, die boxen die Gemeinnützigkeit durch und sorgen dafür, dass alle Mittel ausgeschöpft werden. Sorry, das ist nicht meine Welt. Ich zahl' lieber Steuern statt mein Leben damit zu verbringen herauszutüfteln, wie man den Geldfluss umkehrt und den Staat oder meinetwegen die GEMA bezahlen lässt. Meine Erfahrung ist, dass solche Zuwendungen idR mit allen möglichen Auflagen und tonnenweise Bürokratie verbunden sind - und ich krieg schon die Krise, wenn ich nur ein einziges der auf dieses ekelige Umweltpapier gedruckte Formblätter ausfüllen soll.
Wenn die GEMA uns (und somit den hier versammelten Musikern) was Gutes tun möchte, dann soll sie ein Webebanner buchen, das auf eine Landingpage verlinkt, wo die GEMA jungen Musikern erklärt, wie sie deren Interessen vertritt. Ich werde dann vermutlich immer noch der Meinung sein, dass Monopole von einem freiheitlichen Staat eher schaden als nützen, aber vielleicht sehen das andere User hier ja anders.