Heute vor 100 Jahren wurde in Binghamton, New York, der Jazztrompeter
Chris Griffin als Gordon Claude Griffin geboren. Er spielte mit den bekannten Bandleadern der Swing-Ära wie Benny Goodman und Duke Ellington, in dessen Orchester er Teil der "greatest trumpet section that ever was" war und ist auch auf Aufnahmen von Charlie Parker, Ella Fitzgerald, Billie Holiday und Frank Sinatra zu hören.
Chris Griffin starb 2005 in Danbury, Connecticut.
Chris Griffin - Isn't It Romantic
Heute vor 90 Jahren kam im schottischen Glasgow der Pianist und Bandleader Tommy Watt zur Welt. Er fing in der Band des Klarinettisten Carl Barriteau an, diente in der Royal Air Force und zog danach nach London. 1955 bekam er einen Vertrag bei der BBC als Begleitmusiker des Sängers Matt Munro, wodurch er zu einer Anstellung als Studiomusiker bei Parlophone Records kam. Dort war ein gewisser George Martin beschäftigt. Dessen spätere Einladung, mit einer neuen Band aus Liverpool zu arbeiten, die The Beatles hiess, lehnte er aber ab.
Tommy Watt hatte Ende der Fünfzigerjahre, als der Rock 'n' Roll aufkam und die Big Bands verschwunden waren, mit seinen eigenen Bands immer noch Erfolg. Er leitete die Tommy Watt Big Band, das BBC Northern Dance Orchestra und die Centre 42 Big Band.
Als er 1970 wieder eine Band formen sollte, um im Dorchester Hotel in London zu spielen, warf er das Handtuch, als er erfuhr, dass das dortige Publikum hauptsächlich aus Kriegerwitwen bestand und wurde Innenausstatter.
Sein Sohn Ben Watt wurde als die eine Hälfte des Duos "Everything But the Girl" bekannt.
Tommy Watt starb 2006 in Bristol.
Tommy Watt - Grasshopper Jump
Vor 85 Jahren kam in Denison in Texas der Tenorsaxofonist
Booker Ervin als Booker Telleferro Ervin II zur Welt. Booker Ervin lernte ursprünglich von seinem Vater Posaune, brachte sich aber während seiner Zeit in der US Air Force das Saxofonspiel bei. Nach seinem Umzug nach New York machte er mit dem Quartett von Horace Parlan erste Aufnahmen. Bekannt ist er vor allem für seine Zusammenarbeit mit dem Bassisten Charles Mingus, die von 1956 bis 1963 dauerte. Von 1963 bis 1966 nahm er mit dem Pianisten Randy Weston auf, sein eigenes Debütalbum kam 1960 heraus. Seine Musik führte ihn auch nach Europa.
Booker Ervin starb 1970 an einem Nierenleiden.
Booker Ervin - Day To Mourn
Der nächste Musiker kann als Beispiel dafür dienen, wie nahe Ruhm und Erfolglosigkeit beieinanderliegen. Richtig bekannt wurde
Eric Ronald Griffiths nie, der heute vor 75 Jahren im walisischen Denbigh geboren wurde. Nach dem Tode seines Vaters, der als Pilot in der Royal Air Force diente, zog seine Mutter wieder ins heimatliche Liverpool zurück. Mit seinen Schulfreunden John Lennon, Pete Shotton und Rod Davis, die sich auch für amerikanische Musik interessierten, gründete er 1956 die Skiffle-Band "The Quarrymen", bei der er Leadgitarrist wurde, weil er Besitzer einer neuen Gitarre war. 1957 kam Paul McCartney dazu, der diese Funktion gerne übernommen hätte, aber auch nicht für geeignet befunden wurde. Als 1958 George Harrison Mitglied der Band wurde, rieten die anderen Mitglieder Eric Griffiths, sich einen Bass zu kaufen, wozu ihm aber das Geld fehlte. So wurde er einfach nicht mehr zur nächsten Probe eingeladen und damit sein Rausschmiss vollzogen. Der Rest der Geschichte ist bekannt.
Eric Griffiths brach sein Ingenieurstudium ab und wurde Navigator bei der britischen Handelsmarine. 1964 heiratete er und trat in den Dienst der britischen, ab 1972 der schottischen Strafvollzugsbehörde. Er lebte mit seiner Frau und drei Söhnen in Edinburgh. Ab 1994 leitete er sein Familienunternehmen, eine Kette von Textilreinigungen.
Im Januar 1997 trat er mit einigen ehemaligen Mitgliedern der Quarrymen zum 40-jährigen Jubiläum des Cavern Club in Liverpool spontan noch einmal mit geborgten Instrumenten auf. Zu einem Benefizauftritt überredet, musste er sich erst einmal eine Gitarre kaufen und ein paar Griffe wieder erlernen. Die Wiedervereinigung war ein Erfolg, die Band tourte sogar durch Europa und veröffentlichte ein neues Album. Eric Griffiths hatte seinen letzten Auftritt am 27. November 2004 im norwegischen Trondheim, Ende Januar 2005 starb er an Bauchspeicheldrüsenkrebs.
The Story of John Lennon's original Quarrymen
70 Jahre alt wird heute
Russell Glyn "Russ" Ballard. Russ Ballard wurde in Waltham Cross in Hertfordshire geboren und spielte bei den Bands "Roulettes" und "Unit 4 + 2". 1970 trat er zum ersten Mal ins Licht einer breiteren Öffentlichkeit als Mitglied von "Argent". Songs wie "God Gave Rock and Roll to You" und "Liar", die er für die Band schrieb, wurden später zu Hits von anderen Interpreten wie Kiss und Three Dog Night. Ein Konzept, mit dem er auch nach seinem Weggang von Argent erfolgreich war. Ab 1974 veröffentlichte er Alben unter seinem eigenen Namen, arbeitete als Studiomusiker und komponierte viele Songs, mit denen andere Künstler erfolgreich waren.
Zum Beispiel "I Surrender" und "Since You've Been Gone" von Rainbow, "So You Win Again" von Hot Chocolate, "New York Groove" von Hello, "You Can Do Magic" von America und "I Know There's Something Going On" von Frida (ABBA).
Von seinen eigenen Aufnahmen war "On the Rebound" von 1980 die erfolgreichste, "Voices" war 1984 in einer Folge der Fernsehserie Miami Vice zu hören.
Russ Ballard - Voices