"meiner ist voll der Freak, der hat 2 Gitarren und einen Bass und ständig will er noch eine"
Hat eigentlich schon jemand den Zusammenhang zwischen Gitarren, Bässen und Schuhen bemerkt? Nehmen wir nur mal Vicki Peterson von den Bangles (ich hoffe, dass ich die Zitate noch halbwegs auf die Reihe kriege):
"Anlässlich meines Umzugs habe ich einige meiner Gitarren verkauft. Jetzt sind es 27. Eigentlich immer noch zu viele."
Oder Melissa auf der Maur:
"Ich spiele einen Fender Precision Bass, genauer gesagt, mehrere Exemplare, die alle aus derselben Periode stammen müssten. Den dann aber in allen erdenklichen Farben. Eigentlich verrückt."
Bei Schuhen hingegen nehmen Frauen nur selten die Worte "verrückt" und "übertrieben" in den Mund, obwohl es ja oft nichts Anderes ist. Da müssen es von jedem Stil 20 Farben sein, obwohl mit schwarz, weiß, gold und silber schon 4 Farben herumstehen, die zu Allem passen.
Bei den Mänern hingegen dürfte es eher umgekehrt sein. Was sagt ein Rockstar, der "nur" 30 baugleiche Gitarren in der Bude hat?
Variante 1: "Scheiß Gläubiger! Scheiß Gerichtsvollzieher!"
Variante 2: "Hilfe, hier ist eingebrochen worden!"
Variante 3: "Wie man sieht, reicht es in diesem Beruf nicht zum Überleben."
Zurück zum eigentlichen Thema. Einleitend muss ich klarstellen, dass ich noch kein Instrument aus dem Hause G&L besitze. Ich befasse mich aber schon länger mit ihnen, und das erste Nachrüstteil ist auch schon im Hause. Ich hoffe, es ist ok, wenn die wenigen ASAT-Selbstbauer auch in diesen Thread posten.
Ich bin auch von der Qualität der G&Ls überzeugt. Ich finde dennoch, dass man die Kirche im immer wiederkehrenden Fender-Vergleich im Dorf lassen sollte... Der hinkt nämlich gewaltig...
Die Asat Classic schafft den Spagat zwischen Vintage und Modern "Tele" meiner Meinung nach so gut, wie kaum eine Andere.
Rein optisch hätte ich meine Asat Classic mit Esche Korpus im Butterscotch Blonden Sommergewand und Messingreitern eindeutig dem Vintage-Lager zugeordnet. Spielgefühl und druckvolle Pickups deuten aber genau in die andere Richtung - eine tolle Kombination, wenn man sie verwenden kann.
Das sehe ich auch so. Tele ist Tele und ASAT ist ASAT. Deshalb muss ich sie auch beide haben. Vor einiger Zeit flatterte mir der Steg-TA der ASAT Classic (die Du ja auch hast) ins Haus. Der machte selbst in meiner alten Sperrholzgitarre eine ausgezeichnete Figur, einem P90 recht ähnlich, aber gleichzeitig mit leichter Telecaster-Charakteristik. Eingebaut wird er aber in ein ASAT-ähnliches Schlagbrett, das auf einen Tele-Korpus kommt. Der Steg enthält also keinen "Tonabnehmerhalter"; außerdem kommt er mit einer ziemlich dicken Umrandung daher, also ähnlich wie auf den ASAT-Modellen mit rechteckigen Tonabnehmern. Der Hals wiederum stammt von besagter Sperrholzgitarre und hat nach dem Zurechtfräsen (sollte einst eine "Stratotele" werden) eine Pacifica-ähnliche Kopfplatte, also eher ASAT als Tele.
Auf die Fertigstellung freue ich mich schon, auch wenn da noch ein sehr weiter Weg vor mir liegt. Wenn ich nur noch Eigenkompositionen spielen und mit einer einzigen Gitarre auf Tour gehen würde, wäre es wahrscheinlich diese Selbstbau-Tele oder ein nochmals optimierter Nachbau davon. Andererseits habe ich auch Tele-Spieler als Vorbilder, und deren Sachen muss man einfach auf einer Telecaster spielen. Abgesehen davon fing mit der Tele alles an. (Außerdem sollte in jedem Haushalt eine Gitarre vorhanden sein, die man eigenhändig mit Wachspapierkondensatoren und Stoffkabeln upgedatet hat.
Also etwas in der Art alte Fender - bei einer ASAT wäre das historisch nicht korrekt.)