Die Motu AVB serie finde ich von den specs Klasse. An den workflow ohne Mischpult habe ich mich schon lange gewöhnt auch wenn die Behringer X... Serie wirklich brauchbar ist.
Die MOTU AVBs kann ich nur wärnstens empfehlen, habe sie seit Ende 2015 hier im Einsatz zuerst ein 1248 mit ADAT-Wandler dran (Creamware A16 Ultra), dann aber ein 24Ai dazu und inzwschen das 1248 durch das neue 8A ersetzt, da das 1248 mir einfach zu lange zum Starten brauchte - bekanntes Problem und immer noch auf der Meckerliste stehend. Das Desktopinterface soll als Ergänzung mit Direktzugrff dienen, und nachdem ich gerade mit meinem Kontakt bei Klemm sprechen konnte, der selbst das Track16 genauso einsetzt, wie ich es angedacht habe, stehen die Chancen gut, daß es dieses wird.
Als mir beim Behringer UFX1204 die Eingänge ausgingen und ich keine Lust auf eine Patchbay hatte (die ich aber inzwischen trotzdem besitze, wenn auch aus anderen Gründen), hatte ich nach einem Gespräch mit Zündi an ein X32 gedacht, das zu dieser Zeit gerade im Preis gefallen war. Nun ist das X32 halt auf Live ausgelegt und alle Anschlüsse als XLR, somit hätte ich mir entweder neue Kabel zuelegen müssen oder mit Adaptern arbeiten - beides nicht dolle. Dann kam noch hinzu, daß man ein X32 nur mit den recht teuren Stageboxen erweitern kann, die auch wieder nur XLR haben. Des Weiteren kann man bei einem X32 nicht, wie schon bei den alten MOTUs in CueMix möglich, einfach zwei Nachbarkanäle zu einem Stereokanal auf einem Fader zusammenlegen, sondern muß dazu die DCA-Gruppen bemühen - sowas finde ich eine vertane Chance, wo doch die Oberfläche doch eh nur ein Controller ist - selbst die kleinen X-Airs können das besser, da geht man über das Custom Layout und blendet einfach von den verlinkten Kanälen den Zweiten aus. Bei den AVBs ist das, wie bei Cuemix FX, ein einziger Klick und schon hat man einen Stereokanal.
Alles das und der Platzbedarf waren für mich der Grund, statt ein X32 mich für die MOTU AVB Serie zu entscheiden, was ich bis heute nicht bereut habe. Das 24Ai bietet mir 24 analoge Eingänge plus 3x8 Ein/Ausgänge optional über ADAT, wobei man für das 24Ai DB25-Multicores braucht, die es aber günstig beim Store gibt, sogar in nur 1,5m Länge.
Das 8a ist bei mir sozusagen das Hauptinterface und im Gegensatz zum großen Bruder 16A mit einem Kopfhörerausgang ausgestattet. Angeschlossen ist es bei mir noch über Thunderbolt, da mein OSX noch nicht auf dem Stand ist, wo es AVB direkt unterstützt. Ich habe mir auch den AVB Switch dazugeholt, sonst könnte ich die beiden Interfaces nicht über LAN/WLAN bedienen.
Die per Webbrowser bedienbare Oberfläche bietet all das, was Cuemix FX schon konnte, aber noch viel mehr: Das ganze Routing ist wesentlich flexibler, man kann alles speichern, auch Einstellungen der eingebauten Effekte, die bis auf den Hall sehr gut sind, alleine der grafisch bedienbare Parametrische EQ ist Gold Wert.
Ein externes Effektgerät kann man zB ganz normal an die Ein/Ausgänge anschließen, aber so routen, daß es auf einem Aux liegt und somit unter jeden Kanal als Auxweg erscheint. Dabei ist es egal, ob es über analog oder digital angeschlossen wurde, das wird gleich behandelt. Die optischen Ports lassen sich übrigens auf SPDIF/TOSLINK umschalten, auch sehr praktisch.
Über USB sind die Dinger Classcompliant, für Thunderbolt und auch AVB gibts aber inzwischen auch sehr stabile Treiber für Windows, hab ich selbst auf der Messe gesehen und damit rumgespielt.
Ich hab an den 2 ADATs des 24Ai meinen Fostex D-160 hängen, den ich für "eben mal schnell" Aufnahmen von Ideen einsetze, diese kann ich dann hinterher in die DAW überspielen. An den TOSlinks des 8A, die auf SPDIF geschaltet sind, hängt derzeit das schon erwähnte Terratec Phase X24 dran, welches als Mic Preamp und zweiter Kopfhörerausgang dient. Dazu ist im X24 alles entsprechend geroutet, ebenso im 8A, sodaß ich recht einfach einen Hall auf den Kopfhörerausgang des X24 legen kann.
Ein Wort der Warnung allerdings: Die neuen Interfaces 8A und 624 haben USB3, und im Gegensatz zu sonst hat MOTU bei diesen die Schirmung nicht vom Gehäuse entkoppelt, was ich nur durch Zufall herausfand - auf ein diesbezügliches Statement von MOTU warte ich noch.
Die zweite Warnung gilt dem Ultralite AVB: Dieses hat mit den anderen Ultralites nur Namen und Gehäuseform gemeinsam. Leider hat MOTU da auch einen Schnitzer gemacht: Konnte man bei den anderen Ultralites, die alle keinen mechanischen Hauptschalter haben, noch einstellen, ob sich das Interface den letzten Einschaltstatus merken soll, wurde dies hier in der Hardware schlicht vergessen und war für mich ein Grund, es wieder zurückzugeben, denn ich habe das alles hier an einer zentralen Steckerleiste hängen und mußte das Ultralite jedesmal extra einschalten - das ging garnicht. Vielleicht gibts da ja nochmal ein Hardwareupdate, nachdem MOTU aus genau diesem Grund jetzt einen ganzen Schwung dieser Geräte für einen Großkunden modifizieren mußte ...
Vom Klang und der Dynamik her sind die Dinger absolut top, kein Vergleich mit den alten 828 und Ultralites (ich hatte beide nebeneinander hier), die immer unter RME angesiedelt waren - da muß RME jetzt nachlegen, denn MOTU hat bei den AVBs die besseren Wandler drin.
Ok, das ist jetzt länger geworden als geplant. Für Fragen zu den AVBs kannst mich gerne per PN anschreiben.