Das riesengroße Problem bei den Bandbreiten sind immer die letzten Meter, sprich das Kabel in die Wohnung. Und da will man denk ich mal Möglichkeiten schaffen um nicht demnächst zu jedem Haus ein Glasfaserkabel vebuddeln zu müssen.
Meine Theorie ist dass Internet irgendwann abgesehen von dicken Standleitungen komplett über Funk laufen wird.
Damit liegst Du nach meiner Einschätzung drastisch falsch. In einem gegebenen Spektrum lässt sich nur eine endliche Menge Daten übertragen - und die ist auch bei LTE recht schnell erreicht. Es wird sich auch in Zukunft nicht viel daran ändern lassen, dass sich eine Anzahl Nutzer die vorhandene Bandbreite teilen müssen und da bleibt dann eben bei 50 Nutzern im gleichen Netzsegment nicht mehr all zu viel übrig.
Die einzige Möglichkeit, dem beizukommen sind engmaschigere Netze mit vielen Zellen - die müssen dann aber ebenfalls per Glasfaser erschlossen werden, um die notwendigen Datenmengen liefern zu können. Und wenn man das macht, kann man das auch gleich so bauen, dass bisher per DSL von der Vermittlungsstelle aus versorgte Häuser mit in dieses Netz eingebunden werden - z.B. per Glasfaser.
Netterweise sind ja große Ecken in den 80ern bereits per Glasfaser angebunden worden - das sind die, die aktuell kein DSL bekommen können, weil das eben nur auf Kupfer funktioniert. Die nötige Technik um auch diese Haushalte mit schnellen Internetzugängen versorgen zu können ist kein Hexenwerk und wäre bei entsprechenden Mengen auch recht preiswert zu produzieren.
U.a. deshalb bleibe ich dabei: Funktechnik ist gut und schön, aber nicht billiger als kabelgebundene Zugänge, wenn es um die breite Masse geht.
Würde man das vorhandene UMTS-Netz flächendeckend ausbauen, wäre das eigentliche Problem, nämlich die oft hergenommene Versorgung ländlicher Gebiete, schnell gelöst und die ganze Sache vom Tisch. Wenn doch Funktechnik angeblich soooo billig ist: Wo ist das Problem, auch in Hintertupfingen mal eben eine entsprechend ausgerüstete UMTS-Basis hinzustellen?
Das "Problem" ist nämlich kein technisches, sondern ein rein politisches und entstammt IMHO den Köpfen einiger Stimmengeiler auf Wahlkampfkurs.
Oder glaubt jemand ernsthaft, dass ein Mobilfunkanbieter ausgerechnet da einen LTE-Zugang einrichtet, wo er jetzt noch kein UMTS liefern kann? UMTS-Technik ist vergleichsweise billig, scheint sich aber in einigen Ecken mangels Kunden einfach nicht zu lohnen - und da soll sich dann LTE für die Betreiber rechnen?
IMHO besteht das Problem hier ausnahmsweise mal in der Marktwirtschaft, denn es fehlt ein (z.B. staatlicher) Anbieter wie die frühere Bundespost mit einem zwingenden Versorgungsauftrag für die ganze Bevölkerung.
Solange Telekom und Co. keiner Versorgungsplicht mit entsprechenden Konsequenzen bei Nichterfüllung unterliegen, wird das mit der Versorgung bisher nicht ausgebauter Bereiche nie was - ob nun per DSL, Kabel, UMTS oder LTE...