Für Auftritte draufzahlen / Finanzierung von Auftritten allgemein

um meine Band mache ich mir die wenigsten Gedanken, wir stehen gut im Geschäft.

So wie du beschreibst treibt ihr ja einigen Aufwand um euch von Mitbewerben abzuheben - und anscheinend hat das Erfolg.

Das ist in meine Augen auch der richtige Weg. Wenn wir das Ganze mal als stinknormalen Markt betrachten muss sich ein professioneller Anbieter von Hobbyisten absetzen können, und wenn es nur überlegene Technik und Routine ist. (ohne in Abrede zu stellen dass ihr auch hervorragende Musiker seit, das kann und will ich auch gar nicht bewerten)
Und das wird ja auch anscheinend bezahlt.


Die beschriebene Problematik sind dann wohl aber eher Semiprof Bands die halt dahin wollen wo ihr seit und das mit sehr niedrigen Preisen versuchen. Das ist ein ganz normaler Vorgang, wenn der Markt überflutet wird sinken die Preise. Und dass dann Bands sterben ist dann auch nicht verwunderlich. Wenn nicht gerade die Anzahl der VAs explodiert und die Preise gleich bleiben soll müssen sogar Haufenweise Bands sterben damit das Angebot wieder der Nachfrage angemessen ist.
Wäre es andersherum - also wenig Bands und viel Nachfrage - würdest du dann fette Gagenangebote aus moralischen Gründen ausschlagen?


Ich denke du musst auf deine direkten Kollegen schimpfen und die Leute die versuchen deinen Weg zu gehen - denn die drücken die Preise, nicht die Hobbybands denen es darum geht eigenes Material zu spielen und denen es letztendlich egal ist ob nun nach einem Auftritt eine Null hinter der Rechnung steht oder doch ein Taschengeld bei rausgekommen ist dass dann doch lächerlich klein ist.
 
Ich kenne beides aus eigener Erfahrung. Grundsätzlich gibt es für mich zwei "Trennlinien", wenn man so will: Einerseits die zwischen Benefiz / Nonprofit und Profit und andererseits die zwischen Kunst für schön und Beschallung für Geld.

Das heißt, für den Frieden in Darfur oder für den Latin American Awareness Month (wie an meiner US-Gastuni geschehen) spiele ich und bin mit Essen & Trinken zufrieden. Für einen guten Zweck oder wenn eh kein Gewinn entsteht, geht es bei mir auch ohne Geld. Wenn allerdings jemand damit Profit macht, möchte ich auch was. Ich sehe das weniger in soundsoviel Scheinen, sondern als einen fairen Anteil.

Das andere ist folgendes: Wenn ich mit meinen eigenen Projekten konzertant wo spielen kann, bin ich weniger anspruchsvoll. Groß draufzahlen möchte ich nicht, denn das kann ich mir auf Dauer nicht leisten. Andererseits sind in der näheren Umgebung mit geteiltem VW-Bus die Fahrtkosten nicht so extrem, dass es sich dabei um riesige Beträge handeln würde. Der Gewinn nach Sprit ist dann nicht mehr so entscheidend. Hier muss man aber dazu sagen, dass man als kleine unbekannte Jazzband sowieso in kleinen Lokalitäten landet, die oft schon von einem Kulturverein getragen werden, oder ständig ums Überleben kämpfen. Eine goldene Nase verdient sich von den Lokalen, die ich von innen kenne, keines.
Bei Hochzeiten, Firmenfeiern, etc. gibt es dagegen einen Stundensatz pro Mann & Stunde, und der ist entweder durchsetzbar oder auch nicht. Man kann mal etwas entgegenkommen, klar, aber bevor ich für nen Zehner Dinnergeklimper mache, bleibe ich zuhause und gebe lieber 10€ weniger aus. Das ist für mich Nebenjob und der dient dem Gelderwerb - fertig. Das Geld wird vielleicht mit einer angenehmen Tätigkeit verdient, aber mit Kunst und Idealen hat das nichts zu tun, das ist bezahlte Dienstleistung. Der Fahrradmechaniker lässt sich auch nicht auf 3€ die Stunde runterhandeln, weil ihm der Job Spaß macht. Von Kollegen, die für ein paar € am Abend eine Hotelbar beschallen, höre ich dann auch nicht so gerne. Wenn das Schule macht, lässt sich irgendwann nirgendwo mehr was verdienen.

In meiner Erfahrung war es meistens so, dass sich beide Interessen gut ergänzt haben: Für Fundraising oder auf Kleinkunstbühnen ist Konzert gefragt, während da wo Geld vorhanden ist, meistens Hintergrund gewünscht wird. Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass wir mit dem Kleinzeug auf Eintritt jemand was wegnehmen - ich sehe da keine Überschneidungen mit Bands wie der von Jacky.

Einen Gedanken zu der idealistischen Sichtweise noch, dass bei Kunst & Kultur sowenig Profitdenken im Spiel sein sollte: Ja, aber natürlich auf beiden Seiten! Für einen kleinen Kulturverein auf Eintritt zu spielen ist was anderes als einen 50er für stundenlange Hintergrundbeschallung auf einer Veranstaltung auf der gleichzeitig mehrere tausend Euro fließen.
 
Der Fahrradmechaniker lässt sich auch nicht auf 3€ die Stunde runterhandeln, weil ihm der Job Spaß macht.

Aber um mal bei dem Vergleich zu bleiben - ich hab schon hin und wieder mal für Freunde ein Fahrrad repariert. Mal für "ok, dann bringst du heute abend mal das Bier mit", meist für gar nichts und wenn man zwei Schrauben und ein Flicken die ich bezahlt hab dabei draufgehen - scheiß drauf.


Und ähnlich ist es für eine Hobbyband. Ob nun pro Person ein Fuffie übrig bleibt oder nicht (und mehr ist mit eigenen Material und ohne riesengroße Ambitionen eh nicht zu holen) ist mir auf finanzieller Sicht unglaublich egal. Meine Kosten kann ich damit eh nicht decken und muss es auch nicht. Das ganze ist etwas was ich für Spaß und Entspannung mache, da hab ich sogar schon keine Lust mir überhaupt wirtschaftliche Gedanken zu machen, das tue ich sonst oft genug. Wenn, dann ist die Gage noch als Symbol der Wertschätzung zu werten, und das wäre bei mir auch der einzige Grund auf sie in angemessener Höhe zu bestehen.
Aber das sollte eine Band die davon Lebt nicht tangieren.

Auf den Vergleich übertragen:
Ein Fahrradladen geht nicht pleite weil ich mal für jemanden anderes seinen Drahtesel wieder flott gemacht hab - er geht pleite weil ein andere Fahrradladen billiger ist, besseren Service hat oder es auch einfach nur viel zu viele Fahrradläden gibt. Oder vielleicht macht man auch einfach nur einen schlechten Job, der dem Preis nicht angemessen ist - soll ja auch mal vorkommen.
 
Matthias, deine Vergleiche hinken!

Andi85 lebt von der Musik, Du sicherlich nicht vom Fahrradreparieren.
 
Matthias, deine Vergleiche hinken!

Andi85 lebt von der Musik, Du sicherlich nicht vom Fahrradreparieren.
Es war ja nicht mein Vergleich, ich hab ihn ja nur aufgegriffen.


Aber ich finde ihn gar nicht so unpassend. Jemand der seine Kröten damit verdient sollte ganz weit weg von der ebene wie wir Hobbyisten sein, die hin und wieder mal aus Spaß dilletantisch Musik machen.

Und es geht ja gerade darum dass ich davon nicht lebe - und da passt der Fahrrad Vergleich super. Denn es überleben auch Fahrradläden, obwohl es Menschen gibt die das auch - wenn auch nicht so gut - so in ihrer Freizeit können.
Wenn dieser Fahrradmechaniker pleite geht, bin ich dann schuld weil ich mal jemanden anderen sein Fahrrad fertig gemacht hat? Nein, denn anscheinend hatte er ein unzureichendes Geschäftskonzept oder der Markt ist überlaufen.

Wenn eine Coverband plötzlich nicht mehr genug verdient, dann tut mir das um Musiker leid, aber vielleicht sollten sie sich mal Gedanken machen dass sie einfach mal genau das gleiche machen wie zichtausend andere. Wenn ein Veranstallter sagt: Wenn ihr nicht spielt, mir egal, ich hab hier eine Band die machts für weniger und leistet effektiv das gleiche, dann hilft das Beschuldigen von Hobbymusikern rein gar nichts, und das rumschicken von Schlägertrupps (@ Swagger ;)) eher noch weniger.

Dann muss man sich eine Nische suchen in der man nicht so schnell ersetzt wird oder sich irgendwie sonst absetzen.



Wenn man selbstständig auf dem Markt agiert hat man kein natürliches, gottgegebenes Anrecht auf Geld. Anderen Unternehmen geht es doch auch nicht anders. Ein reines "ich brauch es aber und kann nix anderes" reicht einfach nicht.


Sorry, das soll alles nicht so hart klingen, mir tut es um jeden Musiker leid der nicht genug verdient um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, und ich gönne jedem Musiker sein Geld das er verdient.
Aber als selbstständiger Musiker ist man nun mal auch selbstständig. Von anderen Unternehmern und Selbstständigen höre ich ja auch viel Jammerei, aber es hat von denen sich noch niemand so gegeben als wäre er ein Beamter der aus Prinzip das was er verdient auch immer bekommen muss, egal was sonst passiert.
 
Ich sehe das im Verhältnis zur Kaufkraft, wenn ich im Jahr 1980 500.- DM hatte, ist das wesentlich mehr gewesen, als wenn ich heute 500.- Euro habe - vordergründig ist aber die doppelte Summe.
Entbehrt nicht einer gewissen Wahrheit. Der Vollständigkeit halber muss aber hinzugefügt werden, dass du (nur als Beispiel) für einen Mixer der heute 2000€ kostet, den Gegenwert eines Mittelklasse Autos auf den Tresen legen musstest. Das muss miteinbezogen werden, denn es zählt der Gewinn, nicht der Umsatz.
 
Wenn man selbstständig auf dem Markt agiert hat man kein natürliches, gottgegebenes Anrecht auf Geld. Anderen Unternehmen geht es doch auch nicht anders. Ein reines "ich brauch es aber und kann nix anderes" reicht einfach nicht.

Ich bezweifle, dass irgendjemand von uns "Berufsmusikern" so denkt.
Außerdem kenne ich auch genügend Hobbyisten und Semiprofis, die jammern, dass die Gagen mittlweile im Keller seien - denn seien wir doch ehrlich, über eine Gage freut sich jeder, der Musik macht, letztendlich ist sie immer auch eine Anerkennung. Jedenfalls antworte ich dann meistens: das habt ihr euch letztendlich selber zuzuschreiben.
Ändern wird sich das leider nicht mehr, der Prozess ist wohl unumkehrbar. Ist jedenfalls mein Eindruck, wobei ich zugebe, dass ich der Kneipen/Clubszene den Rücken gekehrt habe - besser gesagt, den Rücken kehren musste. Bei den hochklassigen Events (Galas etc.) ist schon noch Geld da, nur kommen Amateure seltenst da rein. Also sind sie doch die Verlierer, und weniger die Profis, weil die eh diesen höherpreisigen Markt besetzen.
 
....Wenn man selbstständig auf dem Markt agiert hat man kein natürliches, gottgegebenes Anrecht auf Geld. Anderen Unternehmen geht es doch auch nicht anders. Ein reines "ich brauch es aber und kann nix anderes" reicht einfach nicht.

Sorry, das soll alles nicht so hart klingen, mir tut es um jeden Musiker leid der nicht genug verdient um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, und ich gönne jedem Musiker sein Geld das er verdient.
Aber als selbstständiger Musiker ist man nun mal auch selbstständig. Von anderen Unternehmern und Selbstständigen höre ich ja auch viel Jammerei, aber es hat von denen sich noch niemand so gegeben als wäre er ein Beamter der aus Prinzip das was er verdient auch immer bekommen muss, egal was sonst passiert ...

Ich habs weiter vorne schon mal geschrieben:
Wenn das was Gottgegebenes wäre, wäre es schon schlimm genug - aber dieses Problem ist handgemacht von Musikern.
Wenn ein VA Live-Musik will und er bekommt die nur ab einem bestimmten Preis aufwärts, dann MUSS er diesen Preis bezahlen, egal ob an einen Profi, einen Halben oder an Amateurs.

Die Energie-Konzerne haben auch viel mehr Strom als wir Kunden brauchen - wird deshalb der Strom billiger?


Es ist hier ja schon gelegentlich angeklungen, die Probleme sind viel weiter getreut - Musiker (und zwar richtig gut ausgebildete) aus dem Ausland, Wegsterben von Auftrittsmöglichkeiten, fast kein Geld für Kultur - immer weniger von privaten/Firmen-Mäzenen, schon gar nicht von der öffentlichen Hand, etc. , das alles erschwert bzw. beschleunigt natürlich den Trend.
 
dein Beispiel mit dem Strom hinkt, da nur sehr wenige Menschen aus Spass an der Freude Strom produzieren und bereit sind Geld reinzustecken.... :)
In Musikbereich gibt es aber genug Menschen die Bereit dazu sind........

Desqweiteren setzt du voraus dass es einen festen Bedarf an Livemusik gibt....
Ich erlebe es eher so dass ein (professioneller) Veranstalter überlegt, bringt es mir Vorteile ne Liveband zu holen oder hole ich mir nen DJ (oder lasse ich einfach ne selbst erstellte Playlist auf dem Laptot durchlaufen)?

Natürlich respektiere ich es durchaus wenn jeand sagt, unter XXX Euro spiele ich nicht, ich lebe davon, wenn derjenige tatsächlich genug Auftritte bekommt und davon leben kann macht er ja alles richtig....

wenn jetzt aber jemand der nen anderen Job hat nun zu nem Veranstalter sagt "ich würde gerne auftreten, Freibier reicht mir", halte ich das einfach für genauso legitim

(sind jetzt 2 Extreme)......

Der "Funfaktor" den jeder individuell in nem Auftritt sieht entscheidet einfach auch darüber wieviel und ob überhaupt entlohnung sein muss.....

wenn jemand der umsonst auftritt sich vor anfragen nicht retten kann bietet sich eine Selektierung nach Preis durchaus auch an (bei gleichwertigem Funfaktor...), also regelt sich auch sowas über den Markt (etwas mehr Geld haben die meisten Leute gerne :) )......
 
wenn jetzt aber jemand der nen anderen Job hat nun zu nem Veranstalter sagt "ich würde gerne auftreten, Freibier reicht mir", halte ich das einfach für genauso legitim

Genau da liegt aber das Problem.
Ich sehe mal den Kollegen mit dem Freibier als einen Kollegen an, der bewusst Preisdumping betreibt, also für sehr wenig Geld spielt.
1. der Kollege wird von diesem Veranstalter, nie viel mehr als das Freibier sehen..., vielleicht beim nächsten Mal mit viel Diskussionen bekommt er noch ein altbackenes belegtes Brötchen.
2. der Veranstalter sagt sich..., was einmal funktioniert hat, funktioniert auch ein 2. und 3. Mal. Wenn dann eine Band kommt, die früher dort schon gespielt hat und die sehr viel Geld in ihr Equipment investiert hat und natürlich auch einen Teil der Kosten über die Gage wieder reinbekommen will, dann wird der Veranstalter diese Band sicher nicht mehr engagieren.
Der mit dem Freibier und dem Brötchen tut es ja auch, also warum mehr bezahlen.
Natürlich wird der Kollege mit dem Freibier nicht den Aufwand fahren wie die Band, die viel Geld in ihr Equipment gesteckt hat.
Wenn dann zum Schluß auch noch das Niveau der VA unter dem "Billigangebot" leidet, dann bleiben irgendwann die Besucher weg und dann gibt es diese VA ganz einfach nicht mehr.

Ich sage es eigentlich die ganze Zeit, schaut mal in die Vergangenheit (so 20-30, oder auch 40 Jahre zurück), wieviele Feste und Auftrittsmöglichkeiten es da für Musiker in eurer Umgebung gab.
So wie es bei uns z.Z. auf dem Lve-Musik-Markt in Thüringen aussieht, so sah es in den meisten Bundesländern noch vor 20-30 Jahren auch aus und wenn der Preisverfall so weiter geht, dann sieht es bei uns in nicht ganz 10 Jahren genauso aus, wie in den anderen Bundesländern.

Auch wenn viele hier behaupten, sie würden auch gerne ohne Bezahlung spielen..., im Grunde wären sie aber dennoch froh, wenn sie für ihr Aufwand, ihre Mühe und ihre Arbeit, einwenig Kohle mit nach Hause bringen und am Ende vielleicht auch einen kleinen Gewinn erziehlen würden.
 
Bei einem Festival bei dem ich etwas einblick habe (und auch bei ner Coverband bei der ich ab und zu mische) sehe ich die Reihenfolge andersrum....

Das Festival das sehr professionell aufgezogen war mit großer Bühne, Amtlicher Technik etc, sowie auch bekannte Bands mit Ordentlich Gage hat mehrere Jahre hintereinander ordentlich minus eingefahren, Konsequenz: es gibt im grunde genommen fast nur noch Fahrtgeld für die Bands, bei der Technik wurde abgespeckt etc, und jetzt kommt man mit der Besucheranzahl zurecht.....

anderes Festival gleiche Beobachtung: trotz professioneller Ausgestaltung und guten Bands über die letzten Jahre vermehrt Besucherschwund....

bei der Coverband kam auch die Aussage, dass die gespielten Hallen in den letzten Jahren kleiner werden, da das Publikum für Live-VAs schwindet....

mir scheint es eher so dass bei einer Mehrheit der jüngeren Generation Livemusik nicht mehr den Stellenwert hat den sie früher hatte....

wobei ich nicht bestreiten möchte dass der von dir geschilderte Fall auch auftreten kann....

und natürlich sehen es die meisten gerne wenn sie Geld für ihren auftritt bekommen, ich sehe es aber so dass man spätestens dann drüber nachdenkt Geld zu nehmen wenn man genügend Auftritte hat, weil dass dann eine Möglichkeit ist auszuwählen welche Gigs man spielt oder nicht.....
wobei sich unter umständen der Hobbyist sogar eher sagt: für nen Hunni mach ich das nicht, dann bleibe ich daheim, während ein schlecht gebuchter Pro den Job annimmt um seine Miete zu bezahlen.....
 
@ Swagger


Das Problem ist aber nicht dass plötzlich alle Mitglieder aller Bands auf einmal einen Holzhammer auf den Kopf bekommen haben und in der Folge nicht mehr klar denken können.
Früher konnte man auch als kleine Amateurband (die hier ja so gerne als schreiende Dreiakkordschrubber bezeichnet werden...) noch deutlich mehr Gage bekommen weil es schlicht und einfach noch ging.

Ich muss mich doch nur umschauen wie viele Bands es in meiner Umgebung gibt. Und die wollen alle auftreten, und im Zweifelsfall machen die das lieber für Freibier als gar nicht.
In Ballungsgebieten mit einer großen Musikszene sind doch die Gagen am niedrigsten, einfach weil es überproportional viele Bands gibt.
Da steckt keine böse Absicht hinter Berufsmusikern den Lebensunterhalt zu zerstören oder den Markt kaputt zu machen. Gerade wenn man Musikrichtungen spielt die recht stark besetzt sind und die halt alle irgendwie die gleichen Leute auf Konzerten ziehen hat man auch kaum eine Verhandlungsbasis als Band.

Ein Gegenbeispiel was ich kenne ist eine Raggae/Funk/Ska Band die nicht professionell und die ohne Plattenvertrag oder so etwas mit eigenem Material unterwegs sind doch deutlich mehr Gage kassieren als so manche Metalband die national gesehen schon zu den Großen gehören. Einfach weil sie Leute ziehen die man sonst nicht auf die Veranstaltung ziehen würde.


Damit die Gagen im Clubbereich wieder in Ordnung kommen müsste es einfach weniger Bands geben. Da würde es wahrscheinlich auch nichts helfen wenn man quasi eine Bandweite Absprache trifft nicht unter ein gewisses Level zu gehen.


Ich fände mehr Geld für alle natürlich auch besser, und ganz sicher finde ich die momentane Situation nicht gesund, aber ich sehe die Schuld nicht in der Metalband von nebenan, die einfach nur auf die Bühne will. Die sind nur ein Symptom.
Das eigentliche "Problem" ist wohl dass mittlerweile Instrumente erschwinglich sind, die Proberaum PA nicht mehr die Welt kostet, man dank Foren und Videos aus dem Internet viel leichter lernen kann und deshalb einfach viel viel mehr Kids ans Musikmachen geführt werden und im Schnitt einfach auch besser sind als früher.
Und das überschwemmt den Markt.


anderes Festival gleiche Beobachtung: trotz professioneller Ausgestaltung und guten Bands über die letzten Jahre vermehrt Besucherschwund....

bei der Coverband kam auch die Aussage, dass die gespielten Hallen in den letzten Jahren kleiner werden, da das Publikum für Live-VAs schwindet....

mir scheint es eher so dass bei einer Mehrheit der jüngeren Generation Livemusik nicht mehr den Stellenwert hat den sie früher hatte....
Das kann ich nun überhaupt nicht bestätigen. Alle Festivals die ich kenne, sowohl groß als auch klein sind am wachsen.
Wobei ich auf diesen Festivals noch nie eine Coverband gesehen hab - sieht man mal von Mambo Kurt ab.
Wie dort der Markt sich entwickelt kann ich nicht sagen, ich bin selten auf Festen wo Coverbands spielen.

Der Trend geht doch eher zu Livemusik als davon weg.
 
Nur um evtl. entstandene Missverständnisse auszuräumen: Das Beispiel mit dem Fahrradladen sollte die Teilung verdeutlichen, die ich bei Auftritten vornehme.

Kommerzjobs können Spaß machen (und machen es teilweise), aber das ist für mich kein Grund, finanziell Zugeständnisse zu machen, die über das übliche Entgegenkommen zwischen zwei Partnern hinausgehen.

Zu MatthiasTs weitergeführten Beispiel mit dem Fahrradladen: Wenn ich Freunden umsonst am Rad was mache, ist es was anderes, als wenn ich das für einen Laden mache. Ebenso ist es ein Unterschied, ob ich für Freunde umsonst bei ihrer Hochzeit o.ä. spiele, oder ob ich bei irgendjemand Unbekannten sage "naja, Fuffi fürn Abend, baaßt scho." Das erste ist ein Freundschaftsdienst, das zweite ist Dumping.
Mal für schön im Jazzclub spielen ist wieder ein extra Thema.
 
Die Freibierband kommt auch nicht mit nem 18 Tonner :)
Wo wir vor 20 Jahren noch nen Eigenbau vom Besitzer der Location stehen hatten, haengt heut Milo und jede Schuelerband schickt nen Luxusrider. Schoen fuer mich, dann kassier ich die Kohle und die Band spielt halt fuer Freibier :D

Bis wir letztes Jahr bei 2 der open Airs die Buehnen abgenommen hatten, flossen so einige Tausender.

Irgendwo wird durch Publikumsschwund, Technik- und Nebenkosten das Verhältnis zwischen Aufwand und Erlös bei live immer schlechter. Da kommt man in den ländlichen gegenden schon in Versuchung den Bürgermeistersohn mit 2 CDJ 1000 hinzustellen. Leut kommen da genausoviele und die Verhandlungen mit dem Bürgermeister laufen plötzlich auch viel besser :)

cu
martin
 
meine Betrachtung mit dem Publikumsschwund bezieht sich in erster Linie nicht auf Coverbands....

ich komme mit ner Band die eigenes Material spielt auf recht vielen Festivals rum, und der Besucherschwund ist eigentlich fast überall der Tenor.

Ausnahmen sind die Richtig großen, wo dann eben ne große Ansammlung Internationaler Acts spielen, oder Irgendwelche UDs mitten in der Stadt bei denen man Problemlos vorbeikommen kann...

aber das jedes WE auf Live-Konzerte gehen und jedes WE im Sommer auf nen Festival was in früheren Generationen häufiger vorkam, ist einfach seltener geworden.
 
... dein Beispiel mit dem Strom hinkt, da nur sehr wenige Menschen aus Spass an der Freude Strom produzieren und bereit sind Geld reinzustecken.... :)
In Musikbereich gibt es aber genug Menschen die Bereit dazu sind ....

Vergleiche hinken immer!:D
Es ging mir eigentlich mehr um die Solidarität (=Preisabsprachen wider das Kartellrecht!) unter den Stromlieferanten und weniger an den wenigen, die Spaß haben privat Strom zu erzeugen.
 
Was in diesem Thread anscheinend unverhältnismäßig wenig Beachtung findet, ist das Verhältnis zwischen Locations und Bands: wenn 300 Bands sich um Gigs in 5 Clubs reißen, weils einfach nicht mehr Locations gibt, dann werden die Clubbesitzer ganz einfach die Bedingungen diktieren.
Wenn du um eine bestimmte Summe nicht spielst, macht das sicher der nächste oder übernächste. Wenns drum geht, an Gigs zu kommen, ist sich jeder selbst der nächste. Das ist nicht schön, aber Tatsache.
Bei uns in Wien gibts genügend Clubs, in denen du überhaupt erst mal zu einem Gig kommst, wenn du
a) bereits im Vorfeld in der Lage bist, ein bestimmtes Minimum an Karten zu verkaufen oder
b) eine Kaution hinterlegst, die du nie wieder siehst, wenn der Veranstalter nicht entsprechende Einnahmen hat an dem Abend.
Klingt irre, ist aber so. Das kommt ganz einfach davon, dass halbwegs erwähnenswerte Locations nun mal spärlich gesät sind. Wobei es mir persönlich ein Rätsel ist, wie gewisse Locations in Wien zu ihrem Ruf gekommen sind, aber das ist eine andere Diskussion...

grühs
Sick
 
wenn 300 Bands sich um Gigs in 5 Clubs reißen, weils einfach nicht mehr Locations gibt, dann werden die Clubbesitzer ganz einfach die Bedingungen diktieren.
Richtig! Deshalb gibt es auch die von Dir erwähnten "Kautions-Clubs". In Los Angeles ist das längst ein alter Hut. Dort soll es rund 3.000 Bands geben. 3.000 Bands in einer Stadt! Und auftreten wollen sie natürlich alle mal. Zumal sich für viele von ihnen die Frage "Lieber touren oder lieber ins Studio gehen?" noch nicht stellt. Was macht also der typische Clubbesitzer? Er holt sich an einem Abend 4-5 Bands ins Haus. Die ersten zwei oder drei müssen ihm dafür eine Gebühr zahlen; der Co-Headliner spielt umsonst, und nur der Headliner bekommt eine Gage.

Im Moment lässt sich leider in vielen Bereichen, nicht nur in der Musikszene, eine gesteigerte preisliche Differenzierung beobachten, bei der die Mittelklasse zunehmend wegbricht. Das ist bei den Arbeitseinkommen für Arbeitnehmer und leitende Angestellte so, bei HiFi-Geräten, Fotogeräten, Gitarren, Fernsehern und so weiter. Die Marktwirtschaft ist nämlich kein Instrument zur Vermeidung von Versorgungsengpässen auf Erich-Honecker-Niveau!

Viele Verbraucher gönnen sich einfach nichts mehr. Vor 30 Jahren gab es noch recht rustikale Fernseher. Die primitivsten hatten nicht einmal Stationstasten. Solche Geräte gab es ab 250 Mark. Für über 400 Mark Aufpreis gab es sie auch in Farbe. Immerhin funktionierten sie klaglos.

Zu Beginn des noch jungen Jahrtausends gab es immer noch 250-Mark-Fernseher, aber die hatten Farbe, Fernbedienung, Kabeltuner und Videotext. Der Papierform nach waren diese Geräte also stark verbessert, und das trotz jahrzehntelang stagnierender Preise. Da müsste es doch mit dem Teufel zugehen, wenn es da keinen Haken gäbe. Den gibt es dann auch, z. B. in Form lausiger Bedienungselemente.

Stagnierende Preise können schon deshalb nicht funktioneren, weil auch die Hersteller mit steigenden Kosten konfrontiert werden, manchmal auch mit sprunghaft steigenden Kosten wie nach der EU-Handelsrechtsnovelle zum Jahreswechsel 2001/02. Die Kosten der Warenabgabe sind also gestiegen. Die Anbieter haben jedoch die Kunden mit niedrigen Preisen ins Geschäft gelockt und für Artikel mit abgelaufener Gewährleistung die Ersatzteilversorgung verweigert. Hier hat also eine nicht durchdachte Gesetzesänderung den Verbrauchern und der Umwelt gleichermaßen geschadet.

Bei den Mittelklasse-Produkten wird dann auch noch kräftig die Hand aufgehalten. Lichtstarke Objektive, solide Plattenspieler und Verstärker kosten von Jahr zu Jahr 4,25 % mehr und erweisen sich somit als Inflationsmotor.

Einzig bei Gitarren gibt es noch stabile Preise ohne auf den ersten Blick erkennbare Nebenwirkungen. Sperrholzbretter und "Massiv"-Korpusse aus acht Teilen Mahagoni oder Agathis, wie sie vor langer Zeit sogar bei machen Gibsons aus US-Fertigung anzutreffen waren, fand man in den Achtzigern nur noch bei asiatischen Instrumenten der Preisklasse zwischen 180 und 420 Euro. Inzwischen sind auch diese mit vernünftigen Korpussen ausgestattet. Manchmal macht sich das auch klanglich positiv bemerkbar.

Im Bereich der Schleuderware gab es über die Jahrzehnte sogar deutliche Preissenkungen. Dafür werden für Les-Paul-Reissues nun Preise ausgerufen, bei denen einem Hören und Sehen vergeht.

Die Schattenseite billiger Produkte erkennt man aber spätestens beim Blick in die Arbeitslosenstatistik und in die Gehaltsstatistik. In vielen Bereichen halten die Arbeitseinkommen in Deutschland nicht mit der Inflation Schritt, obwohl den Mitarbeitern immer mehr abverlangt wird. Früher mussten nur Schreibkräfte und Informatiker mit Computern umgehen können. Heute werden auch in Nicht-Büroberufen PC-Kenntnisse verlangt. Der Büroangestellte schließlich muss heute i. d. R. über ein Computerwissen verfügen, das vor weniger als einer halben Generation hochbezahlten Spezialisten vorbehalten war. Bei derartig schnell wechselnden Anforderungen dürfte es Eltern und Lehrern auch schwerfallen, den Stellenwert regelmäßiger Weiterbildung richtig einzuschätzen und dies ihren Schützlingen zu vermitteln.

Viele Arbeitgeber wollen also nicht mehr den Preis für gute Arbeit bezahlen und viele Verbraucher nicht mehr den für gute Ware. Immerzu wird im Schnäppchenwahn geguckt, ob es noch irgendwo billiger geht. Und so wird auch für Musik nicht mehr viel ausgegeben. Hinzu kommt noch, dass den Leuten durch Castingshows vermittelt wird, jeder Hinz und Kunz könne von seinem Geträller reich werden.

Dass dann, wie einer meiner Vorredner schon angesprochen hat, jeder sich selbst der Nächste ist und versucht, irgendwie doch noch den Fuß in die Tür zu bekommen, kann man ihm nicht verübeln. Das ist eben Marktwirtschaft!

einfaches beispiel ist tila tequila: die ist einfach nur durch myspace bekannt geworden, weil sie mehr als 1.000.000 freunde hatte (!!!) und nun verdient die sich ein schweine geld als celebrity mädel , auch wenns ne eintagsfliege ist, ^^
Eintagsfliege? Ich denke, den Job als Playmate des Monats (ist das eigentlich dasselbe wie Celebrity-Mädel?) kann man schon ein paar Jahre lang ausüben. :D

Und weil hier irgendwer das Thema Arbeitsrecht ins Spiel gebracht hat: Nirgendwo findet man so groteske Gerüchte wie in Internet-Foren, in denen Rechtsthemen zur Sprache kommen. Hier geht es noch einigermaßen, aber ich habe auch schon Fälle erlebt, bei denen ich mich fragte, ob ich im Irrenhaus bin.

Das Arbeitsrecht dürfte in den meisten Fällen überhaupt nicht greifen! Es regelt nämlich nur die Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Wenn ich mich in die Fußgängerzone stelle und die Nationalhymne auf einem Kamm blase, bin ich Freiberufler. Vielleicht wirft mir jemand eine Münze in den Hut, vielleicht auch nicht. Wenn ich davon nicht leben kann, dann habe ich eben das falsche Geschäftsmodell gewählt.

Wenn ich mich mit ein, zwei weiteren Leuten in die Fußgängerzone stelle und wir die Nationalhymne dreistimmig auf unseren Kämmen blasen und die Einnahmen brüderlich teilen, dann sind wir eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Jeder von uns ist Gbr-Gesellschafter. Wenn wir mit unserer Katzenmusik nichts verdienen, haben wir einfach Pech gehabt.

Freiberufler fungieren entweder als Einmannbetrieb oder haben noch Untergebene. Vorgesetzte haben sie jedenfalls nicht; sie sind Unternehmensleiter und Eigentümer in einer Person. Bei der GbR ist es ähnlich. Jeder Gesellschafter hat einen Teil der Arbeitsmittel in das Unternehmen eingebracht und fällt einen Teil der Entscheidungen; eine Trennung zwischen Unternehmensleiter und Eigentümer gibt es auch hier nicht. Die Gesellschaft kann Mitarbeiter haben oder auch nicht. Bei Kapitalgesellschaften ist es dagegen allgemein üblich, dass es sich bei Eigentümern, Unternehmensleitern und Mitarbeitern um verschiedene Personen handelt.

Daneben gibt es noch Berufe, deren Angehörige nicht als Selbständige oder Freiberufler eingestuft werden, die aber ebenfalls "auf eigene Faust" handeln, z. B. Inhaber kleiner Handelsbetriebe. Das nennt sich dann Einzelunternehmung. Daneben gibt es noch Spezialfälle wie den eingetragenen Kaufmann oder die Einmann-GmbH.

Gehen wir mal davon aus, dass keiner meiner Freunde Lust hat, die Nationalhymne auf einem Kamm zu blasen. Ich stehe also allein in der Fußgängerzone und dudele die Nationalhymne. Vielleicht wechsele ich ab und zu auch mal zu "Fuchs, du hast die Gans gestohlen", schließlich habe ich hier ja sämtliche Freiheiten. Plötzlich läuft mir der örtliche Musikalienhändler über den Weg und ist ganz begeistert von dieser schrägen Aktion. Er schlägt mir vor, dass ich dieses Schauspiel in Zukunft vor seinem Laden abziehe. Ich soll dann täglich zur selben Zeit auf der Matte stehen und bekomme ein festes Gehalt; außerdem macht mir der Kerl klar, dass sich meine Playlist nach seinen Anweisungen zu richten hat. Die Frage, ob ich seinen Verkäufern vorschreiben darf, wem sie wieviel Rabatt geben, schneiden wir gar nicht erst an.

Wenn das so läuft, bin ich jetzt ein Arbeitnehmer, wie er im Buche steht. Der Händler ist nicht mein Kunde, sondern mein Chef. Und nun greift auch das Arbeitsrecht. Ich kann auf die Einhaltung gewisser arbeitsrechtlicher Mindeststandards pochen und brauche z. B. keine sittenwidrige Entlohnung zu akzeptieren. Dafür habe ich auch nichts davon, wenn es der Firma ein paar Monate lang mal besonders gut gehen sollte.

Der Ladeninhaber dagegen kann von seinen Kunden nicht verlangen, dass sie ihm ein gewisses Mindesteinkommen finanzieren. Er bestellt das, was sich seiner Einschätzung nach gut verkauft. Wenn er neue Leute einstellt, dann in der Hoffnung, seinen Kunden eine besondere Attraktion zu bieten oder seinen Service zu verbessern. Letztlich ist das aber ein Experiment mit offenem Ausgang. Er kann davon reich werden, aber es kann auch passieren, dass nicht genug hängen bleibt, um auch nur den Lehrling zu bezahlen.

Im letztgenannten Fall ist man als Eigentümer natürlich enttäuscht. Immerhin hat man, sofern man reiner Eigentümer ist, nicht viel Arbeitszeit in die Firma investiert, sondern die meisten Entscheidungen einem leitenden Angestellten überlassen. Auch leitende Angestellte haben Anspruch auf die vertraglich ausgehandelte Vergütung. Haarig wird es aber, wenn man gleichzeitig Unternehmensleiter und Eigentümer in einer Person ist. Hier kalkuliert man eine fiktive Vergütung ein, die man anderswo als leitender Angestellter hätte durchsetzen können, und hofft, dass nach Abzug dieser Vergütung sowie aller tatsächlichen Kosten noch eine angemessene Verzinsung für das eingesetzte Kapital übrig bleibt. Kommt es jedoch ganz dicke, dann hat man für 20 Cent Stundenlohn gearbeitet oder gar noch Geld dafür ausgegeben, dass man arbeiten durfte.

Nächstes Thema: Ist der Begriff Musiker geschützt? Soviel ich weiß, ist dieser Begriff nicht geschützt! Zwar setzen bestimmte Berufe im musikalischen Bereich diverse Berechtigungsscheine voraus. Auch wird es einem unterhalb eines bestimmten Kenntnisstandes nicht gelingen, als Lehrer an einer Musikschule anzuheuern. Unterrichten kann man dann lediglich im Rahmen der Nachbarschaftshilfe. Es kann eben nicht jeder Schlagzeuglehrer werden! Musiker darf sich dagegen jeder nennen, der vor Publikum seinen Nachttopf vertrimmt.
yahoo.gif
 
Zuletzt bearbeitet:
sry, war ne weile nich hier, weil arbeiten..

...sondern - ich drücks mal gaaaanz vorsichtig aus - von Musikern die aus anderen Ländern hereingekommen sind.
Dann hats angefangen nicht mehr soviel Spaß zu machen.
alter schwede! brennen hier grad n paar sicherungen durch?
hallo admin, wenn ich meinen gegenüber auf etwas saloppe art und weise frage, ob er denn überhaupt nichts verstünde (und im bezug auf das "frühstück" war das noch sehr höflich formuliert von mir), dann setzt du die große brechstange an. sry, swagger, aber mehr stand in meinem editierten beitrag nicht. annehmen kannst du dank adminwerk natürlich weit mehr...
aber hier lebt einer seinen freizeitfremdenhass (oder ist das nur unglücklich formuliert? aber warum dann deine emphase zur vorsicht? du bist dir offensichtlich im klaren was du da formulierst) aus und noch nicht mal anderen usern stößt das auf. traurig.

Aber auch er rät eher davon ab, weil er wirklich gezwungen ist, jedes noch so unbefriedigende Projekt anzunehmen und sich quasi musikalisch zu prostituieren, weil man sonst nicht über die Runden kommt.
der ärmste. ich dagegen hab nur jobs, bei denen mir beim laufen der rote teppich unmittelbar ausgerollt wird und außerdem werde ich zu den verschiedenen locations getragen...:screwy:

Durchaus möglich dass man damit jemandem die bisherige Lebensgrundlage entzieht, so ist aber unser Wirtschaftssystem
korrekt. welcome to capitalism!

Nein Foxytom, wenn der Veranstalter keine Band mit Dumpingpreisen findet, kann er auch keine engagieren.
Den Fehler, bzw. das Problem, dass muss man schon in den eigenen Reihen suchen.
siehe oben. du machst es dir damit viel zu einfach.
was soll denn der handwerker sagen, der von einem billigunternehmen (oder noch besser von einem privaten freund der auch handwerker ist) unterboten wird. und, man bedenke, es gibt in diesem bereich bereits regeln und gesetze und es funktioniert trotzdem nicht.
und da willst du jetz in einem bereich, in dem es eine viel größere grauzone und undefiniertheit gibt, anfangen rechtlich festzulegen wer, wo, wann zu welchen konditionen spielen darf?

Die Marktwirtschaft ist nämlich kein Instrument zur Vermeidung von Versorgungsengpässen auf Erich-Honecker-Niveau!
das hast du schön gesagt!

Deshalb machen das bei uns 3 gelernte Veranstaltungstechniker und 1 Hand.
Wenn wir (5 Musiker / 1 Tontechniker) mit dem Tourbus zum Gig kommen, dann steht alles.
Die PA ist eingemessen, die Backline steht und der Line-Check wurde gemacht. Wir machen nur noch kurz den Soundcheck und können dann ausgeruht mit der Show beginnen.
Nun muss man ja auch bei dem ganzen Aufwand bedenken, dass mind. ein Techniker ausgeruht den Truck zum nächsten Gig kutschen muss. Der legt sich also gleich nach dem Sound-Check zum Pennen in die Koje.
böse zungen könnten jetz fragen wo denn die arbeit stattfindet auf eurer seite? :D
kleiner scherz, aber für - lass es 4st sein und das 8 mal im monat (das wären alle wochenenden, was ich für utopisch halte) - diesen zeitaufwand wollt ihr am besten ne bezahlung wie jemand der 40std die woche schafft? also jeweils aufn monat umgerechnet versteht sich.

das mit den mp3s hab ich übrigens nicht verstanden. die würden euch geld kosten, stelltet (haha, old school!) ihr sie auf die homepage, weil ihr bei der gema seid? ist ohnehin ein scheißladen. mal im forum graben was zu dem "verein" hier so für meinungen vorherrschen...
aber sonst stimmts soweit?!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
... und da willst du jetz in einem bereich, in dem es eine viel größere grauzone und undefiniertheit gibt, anfangen rechtlich festzulegen wer, wo, wann zu welchen konditionen spielen darf? ...

kleiner Blick über den Tellerrand:
In den USA dürfen nur Musiker für Jobs gegen Geld engagiert werden (Live + Studio), die eine "Cabaret-Card" besitzen, wer eine Cabaret-Card besitzt, bestimmt die Musiker-Gewerkschaft.
D.h. überall wo nachweislich Geld gegen Musik fließt ist aus mit lustig - wer sich nicht dran hält, verliert seine Lizenz. Und es gibt Mindest-Gagen.

Ausländische Musiker bekommen max. eine sehr beschränkte Cabaret-Card, in der Regel für 3 oder 5 Tage und bei größeren Besetzungen auch nur für ein paar Musiker.

Das Prinzip funktioniert auch nicht richtig, das hat aber andere Gründe und außerdem verhindert es in Richtung Kunst viele wichtige Projekte.


Es gibt hier in den Tiefen des Forums 2-3 recht interessante Threads zum Thema Musiker aus dem Osten. Es hat überhaupt nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun, sondern beleuchtet einfach die Tatsachen. Du wirst hierzulande nirgends mehr ein Kur-Orchester finden, in dem noch Deutsche spielen, niemand hier hatte dazu Lust morgens ab 10Uhr im Kurhaus zu spielen, am Nachmittag den Tanz-Tee zu machen und abends wieder im Kurhaus aufzutreten und das 7 Tage die Woche. Dieses Geschäft ist völlig in russischer, tschechischer, polnischer,... Hand.
Sowas wäre in den USA schlicht und einfach nicht möglich.
 

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