Für Auftritte draufzahlen / Finanzierung von Auftritten allgemein

Jean-M.B.
  • Gelöscht von Xytras
  • Grund: Bitte sachlich bleiben...
Ich wüsste nicht, wo ich das behauptet hätte......

Das war nicht an dich gerichtet, Bell.
Aber wenn Leute darüber wettern, dass ihnen andere Bands "Die Existenzgrundlage unterm Arsch wegziehen", dann implizieren sie damit im Umkehrschluss, dass diese Bands das eigentlich nicht tun dürften, um den Profis (oder solchen, die sich so nennen) die Existenzgrundlage zu sichern. Und das finde ich gelinde gesagt dreist!

grühs
Sick

Edit: sorry, Bell* :D Ich hatte dein Sternchen unterschlagen....
 
... Auch das sehe ich nicht so. Natürlich ist diese Situation frustrierend, aber so funktionierts nun mal: wenn der Nächste etwas billiger anbietet als du, schaust du durch die Finger. Ende. Das ist nicht schön, Gott bewahre, aber leider die Realität ...

Wenn diese Entwicklung zwangsläufig sein müßte, dann wäre das beschissen genug.

Wenn Strom-Konzerne künstlich den Preis hochhalten können - dann sollte die Solidarität unter Musikern allemal reichen, vernünftige Preise FÜR ALLE zu erzielen. Aber da sind zuviele unterwegs, die dieses Preisgefüge im Unverstand kaputtmachen und dagegen wehre ich mich.

...ich kann's ja auch anderesrum sehen: wenn die Burschen im Keller noch nicht gut genug sind, für anständiges Geld zu spielen, dann sollen sie es halt lassen - da hängen wenigstens keine Existenzen dran.
 
Sicks, es geht nicht um den normalen Wettbewerb.
Ich habe kein Problem damit, wenn eine Band sich zu regional marktüblichen Preisen anbietet und der Konkurrenz mit ihrer Qualität das Fürchten lehrt.
Im Gegenteil...., dass würde ich sogar sehr befürworten.
 
@sickranium: oki ;)
(das Sternchen ist eh unfreiwillig, weil "Bell" ohne Sternchen schon vergeben war)

Ich sehe die Sache eigentlich eh entspannt und gebe BumTac im Prinzip recht. Fast alle meiner Musikerkollegen bringen den Nachwuchsmusikern ja überhaupt erst das Spielen bei und auch ich war schon ab und zu beim ersten JuZ-Auftritt eines Gesangsschülers zugegen.
Das haben wir den Hobbyisten allemal voraus ;)

Aber ich rate auch Anfänger/Hobbybands immer wieder, eine Gage auszuhandeln, es zumindest zu versuchen, und sich nicht total über den Tisch ziehen zu lassen.

EDIT: Berufsmusiker zu werden, dazu kann man guten Gewissens heutzutage sowieso keinem mehr raten, es sei denn, Du bist der Stargeiger bei den Wiener Philharmonikern...
 
Leute, bitte bleibt sachlich und fangt hier nicht mit so dämlichen spielchen wie "ich hol meine Freunde" an. Drohungen passen nicht in diese (bisher recht sachliche) Diskussion.

@Swagger: das Problem ist doch: ich als arme Band will Konzerte spielen. Ich bin sicher keine Konkurrenz für eine Profiband, aber trotzdem will ich spielen.
Deshalb ruf ich bei nem Club an und frag die und der sagt meinetwegen "klar, ihr bekommt 100 Euro Spritgeld". Ich rechne das durch und komme zu dem Schluss, dass ich damit halbwegs auf 0 rauskomme. Woher soll ich jetzt aber wissen, was in Eurer Region für Bands meines Niveaus angemessen ist und ob ich wem damit den Markt kaputt mache? Ich bin doch zuerstmal froh, wenn ich in meinem Niveau einen Gig spielen kann, bei dem sich meine Kosten decken. Muss ich dann vor der Zusage Deiner Meinung nach "professionelle" Bands meiner Stilistik suchen und die Fragen, was die für nen Gig in diesem club (schon wegen der Clubgröße eher unrealistisch) ansagen würden oder wie wäre Deiner Meinung nach der Weg, das richtig zu machen, ohne Eure Existenz zu "bedrohen"?
 
Klar, über Bands, die Veranstalter kontaktieren, die Preise von anderen Bands erfragen, sich dann zu einem niedrigeren Preis reindrängen und somit anderen Leuten hinterrücks Gigs wegschnappen, brauchen wir (glaube ich) nicht diskutieren.
Aber wenn ein Veranstalter die Wahl hat, für einen 2-Stunden-Gig entweder eine gute Hobbyband zu buchen, die "gerade mal" in der Lage ist, 2 Stunden lang Stimmung zu machen und 300€ kostet, oder aber eine Profiband zu engagieren, die mit ihrem Equipment auch eine dreimal so große Location beschallen und mit ihrem Programm auch noch drei Stunden länger spielen könnte, aber 2.500€ kostet, kann ihm keiner böse sein, wenn er sich für ersteres entscheidet, oder?

grühs
Sick
 
EDIT: Berufsmusiker zu werden, dazu kann man guten Gewissens heutzutage sowieso keinem mehr raten, es sei denn, Du bist der Stargeiger bei den Wiener Philharmonikern...

Welch trauriges, aber wahres Wort! Mein Basslehrer lebt vom Musik machen...
Ein studierter, beeindruckend vielseitiger, kompetenter, verlässlicher, nicht mal abstrus teurer und noch dazu ausgesprochen umgänglicher Zeitgenosse. (Ich weiß nicht, in welchen musikalischen Kreisen du verkehrst, aber mit Nim Sofyan könntest du eine seiner vielen Bands vielleicht kennen....)
Aber auch er rät eher davon ab, weil er wirklich gezwungen ist, jedes noch so unbefriedigende Projekt anzunehmen und sich quasi musikalisch zu prostituieren, weil man sonst nicht über die Runden kommt. Und hin und wieder merkt mans ihm schon an, dass ihm die Liebe zur Musik und die damit verbundene Leidenschaft zum Teil bereits madig gemacht wurde. Schade eigentlich...

grühs
Sick
 
Bei der Masse an unterschiedlichen Musikern und Musikrichtungen ist es schwierig, in so einem Thread auf einen Nenner zu kommen. Das geht gar nicht.
Mitglieder von Galabands usw. werden vermutlich schonmal den Threadtitel gar nicht verstehen. "Wie - draufzahlen - ?? hä, was meinen die eigentlich"? Weil es für Kommerzmusiker (Tanzmukker) selbstverständlich ist, für einen mindestens dreistelligen Betrag pro Musiker auf die Bühne zu stehen. Was anderes kommt ja gar nicht in Frage.
Die Vertreter der härteren Gangart denken über diese Sache total anders, weil da einfach andere Dinge Priorität haben.

Was mir nur stinkt dabei: dass die Vertreter der härteren Gangart den Tanzmukkern fast grundsätzlich unterstellen sie könnten weder Musik machen noch hätten sie Spaß an der Musik. Nur weil eigentlich Metal die einzig wahre Musikrichtung auf dieser Welt ist. Diese Intoleranz gegenüber der "weicheren Musik" geht mir auf den Senkel.

Ich hab in einem früheren Leben auch mal harte Musik gemacht und da war mir es völlig wurscht ob wir was verdient haben oder nicht - da gabs nur Spaß an der Bühne - sonst nix. Bier, Wurst, Kartoffelsalat und ....... :)) dann war das in Ordnung.
Irgendwann hats dann mal geschnackelt und ich war soweit, dass ich der Kommerzschiene verfallen bin mit bis zu 5 Jobs pro Woche und einem Haufen Kohle als Nebenverdienst. Und ich hatte und habe immer noch Spaß dabei.
Das Gagenniveau wurde dann schließlich total versaut, nicht nur von Mididrückern sondern - ich drücks mal gaaaanz vorsichtig aus - von Musikern die aus anderen Ländern hereingekommen sind.
Dann hats angefangen nicht mehr soviel Spaß zu machen.
Dazu kommt natürlich noch die totale Ignoranz der Veranstalter gegenüber der Musik die abläuft. Die Wirte/Festzeltbetreiber/usw.usw. interessiert nur ob die Leute einen Haufen Umsatz machen oder nicht - auch wenn die Band natürlich den Löwenanteil dazu beiträgt. Was aber meist nicht erkannt/ignoriert wird. Aber das ist schon wieder ein weiteres Thema.

Was ich eigentlich sagen will: es gibt vollkommen unterschiedliche Ansätze warum wir das tun was wir tun. Und es gibt vollkommen unterschiedliche Prioritäten.
Wir sollten uns erst dann über irgendwas aufregen wenns wirklich keinen Spaß mehr macht. Da darf sich dann auch Swagger aufregen - nur vielleicht nicht ganz so krass.

Mittlerweile genieße ich es auch, wenn ich Samstag abend auf meiner Couch liege.
 
Was mir nur stinkt dabei: dass die Vertreter der härteren Gangart den Tanzmukkern fast grundsätzlich unterstellen sie könnten weder Musik machen noch hätten sie Spaß an der Musik. Nur weil eigentlich Metal die einzig wahre Musikrichtung auf dieser Welt ist. Diese Intoleranz gegenüber der "weicheren Musik" geht mir auf den Senkel.

Das gibts leider auch umgekehrt... Was nicht weniger nervt! Ich gehör zu keiner der beiden angesprochenen Gruppen, aber was da teilweise übereinander hergezogen wird unter Musikern, das ist echt nicht mehr schön!
Aber andererseits: wen wunderts, bei einem Thema wie Musik, bei dem so viel Leidenschaft im Spiel ist? :D

Grühs
Sick
 
Aber auch er rät eher davon ab, weil er wirklich gezwungen ist, jedes noch so unbefriedigende Projekt anzunehmen und sich quasi musikalisch zu prostituieren, weil man sonst nicht über die Runden kommt. Und hin und wieder merkt mans ihm schon an, dass ihm die Liebe zur Musik und die damit verbundene Leidenschaft zum Teil bereits madig gemacht wurde. Schade eigentlich...

grühs
Sick

so ist das aber doch fast immer, wenn man Hobby zum Beruf macht.

- der eine programmiert aus Spaß irgendwelche kleinen Spielchen, studiert dann Informatik und muss feststellen, dass er es nun nur noch mit Programmierung von Buchhaltungsprogrammen zu tun hat

- der andere bastelt am Feierabend gern mit Holz, fängt das schnitzen an, kauft sich Werkzeug und beschäftigt sich mit dem Bau eines Instrumentes. Dann lernt er den zugehörigen Beruf, um festzustellen, dass Konkurenzkampf herrscht, er die meiste Zeit mit irgendwelchen Einstellarbeiten verbringt und den Spaß daran verliert.


man könnte das ewig weiterführen, Fakt ist: solange es Hobby bleibt, kann ich es für eine zeitlang auch einfach mal sein lassen, ... sobald ich darauf angewiesen bin, muss ich durch und auch mal Dinge tun, die mir keinen Spaß mehr machen ...



hm, ist das nun on-topic??? :rolleyes:
 
Sicks, es geht nicht um den normalen Wettbewerb.
Ich habe kein Problem damit, wenn eine Band sich zu regional marktüblichen Preisen anbietet und der Konkurrenz mit ihrer Qualität das Fürchten lehrt.
Im Gegenteil...., dass würde ich sogar sehr befürworten.

Hallo Swagger,

aber wenn du die Preise mehr oder minder fix siehst, dann hast du keinen Wettbewerb mehr.
Und Märkte veränderin sich nun mal einfach. Es kommen neue Anbieter, neue Produkte oder einfach eine andere Nachfrage. Da musst du als Anbieter drauf reagiern, nicht der Markt auf dich.
Ich seh das eigentlich ziemlich simple, wer sich nicht anpasst, neue Möglichkeiten auftut und Innovativ ist der bleibt auf der Strecke. Egal ob es eine Hobbyband oder eine Profi-band ist. Das ist nicht anders wie bei jedem Unternehmen auch. Ich kann als Softwarehersteller auch nicht jammern, dass ein paar Leute als Hobby ein Programm programmieren und es verschenken.
Ich finde es nicht gut wenn andere dann damit den Reibach machen und die ursprünglichen Erfinder beinahe leer ausgehen aber es ändert an meiner Situation nichts. Ich muss mich als Firma neuorientieren und neue Märkte erschließen oder mich von der Konkurrenz abheben.
 
Hi Xtras,
selbst bei regional fremden Bands hätte ich keine Bedenken.
Mir geht es um die Bands, die in der jeweiligen Region Ortsansässig sind, den Markt daher recht gut kennen, qualititiv vielleicht nicht ganz mitreden können, sich aber über Dumping-Preise in div. Veranstaltungen reindealen.
Der Veranstalter schaut zu erst aufs Geld (logisch) und dann irgendwann auch mal auf die Qualität. Aber erst dann..., wenn seine Veranstaltung nicht mehr besucht wird und kein Gewinn mehr abwirft. Nur dann ist es aber leider zu spät, denn dann gibt es diese VA eigentlich nicht mehr.
Viele regionale Feste sind nur aus diesem Grund schon den Bach runter gegangen.
Kirmesverein XY will Geld sparen und spart dabei auch am Niveau der VA. Erst wird eine billigere Band genommen, dann weil die Leute ausbleiben spart man am Zelt, da kommt halt ein kleineres her, dann nimmt man ein Duo oder einen Alleinunterhalter und dann irgendwann gibt es den Kirmesverein nicht mehr und das ürsprünglich hervorragend laufende und vielleicht auch noch meistbesuchte Fest ist Geschichte.

Geht mal in eure nähere Umgebung und fragt mal wieviele Feste/Auftrittsmöglichkeiten es früher dort gab und warum sie verschwunden sind.
Thüringen ist noch eines der wenigen Bundesländer, in dem man tatsächlich noch jedes Wochenende Musik machen kann und das war in den anderen Bundesländern früher sicher genauso.
Wenn man also den Markt erhalten will, dann muss man als Erstes unbedingt weg vom Preisdumping.
 
Wenn man also den Markt erhalten will, dann muss man als Erstes unbedingt weg vom Preisdumping.

daran ist aber nicht die Band, die Dumpingpreise anbietet Schuld, sondern diejenigen Veranstalter, denen die musikalische Qualität völlig wurscht ist und sich rein aus Kostengründen die billige (und damit oftmals schlechtere) Band ins Boot holt.
 
Wenn man also den Markt erhalten will, dann muss man als Erstes unbedingt weg vom Preisdumping.
Also, an sich verstehe ich dich ja, und ich kann mir auch vorstellen dass es bitter ist wenn der Markt von dem man lebt sich wandelt.


Aber vielleicht musst du die Schuld woanders suchen. Woran liegt es dass dich eine Band die weniger kann als du und für weniger spielt aussticht?

Vielleicht musst du etwas erbringen dass dich abhebt, dass der Mehrpreis für den Veranstalter einen Gegenwert hat.
Du hast mehrfach betont dass der eigentliche Kunde deiner Show der Veranstalter ist. Wenn der dich nicht mehr will sind da erstmal nicht die kleinen Hobbybands dran schuld.
Du wirst dafür bezahlt dass du Leute ziehst. Wenn andere das für weniger Geld können, warum sind die jetzt schuld?

Warum ist eine Band die nicht professionell ist sondern auf Hobbyniveau rumstümpert ähnlich gut ist, dann ist das vielleicht wirklich kein Markt der Professionalität erfordert und damit wäre dann auch die Begründung weg dass es ein Recht darauf gibt davon zu leben.

Intel geht ja auch nicht Pleite weil irgendwelche Hobbyisten in ihrer Freizeit Prozessoren für lau entwickeln.
 
Es ist zwar schon alles gesagt, aber noch nicht von jedem...

Deshalb möchte auch ich mich mal kurz zu Wort melden.

Natürlich macht es nicht den Profi-Markt kaputt, wenn meine kleine Combo in einem bestzten Haus oder nem Festival spielt, dessen Erlös irgendwelchen Inis und Gruppen zugute kommen. Dort werden Cover/Gala-Bands etc eh nicht gespielt, hinzukommend, dass der DIY-Gedanke, und mag er auch belächelt werden, eine wie auch immer geartete Gültigkeit besitzt. Da gehts ums Spielen des Spielens wegen.
Spritgeld, was zu futtern und ne Unterkunft. Mehr brauchts in diesen Bereichen nicht. Wenns mehr wird gut, da sag ich auch nicht nein, wenn nicht, dann freu ich mich nen Soli geleistet zu haben um damit lokale Projekte oder Initiativen gestärkt zu haben. In diesen Bereichen gibts auch eben nicht den "klassischen" Veranstalter, der damit Reibach macht.

Allerdings kann ich auch Swagger verstehen, der sich darüber aufregt, dass es eben Bands gibt die in seinem Bereich (also dem professionellen) auf Teufel komm raus andere Bands preislich unterbieten und damit natürlich ein Fass ohne Boden öffnen. Konkurrenz schön und gut, die gibts auch in der Privatwirtschaft, aber genauso gibt es auch dort ein Verbot des Preisdumping, d.h. eine Ware muss für einen reellen Wert angeboten werden. Na klar, das ist bei Kunst und Musik schwierig zu definieren, aber wenn ich sehe, dass Swaggers Band zum Beispiel aus 5 Personen besteht und dazu noch 5 Techniker etc dabei sind (hätte jetzt auch nicht gedacht, dass es sovieler Leute bedarf) die bezahlt werden müssen, muss es eben auch einen reellen Preis geben. Zudem denke ich, dass in dieser Liga, konträr zu Schrammelszene (nicht bös gemeint), doch auch solche Preise gezahlt werden würden und vor allem auch könnten.
 
ThomasA1000
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Inhalt von Benutzer selbst gelöscht
spielen "aus Spaß" für lächerliche oder keine Gagen, sind aber oft gut genug, um dem Vergleich ohne weiteres standzuhalten
Was für den Profi aber ganz schön traurig wäre. Der sollte dem Hobbyisten um Lichtjahre vorraus sein (micht nur im virtuosen Spiel).

Mir kommt vor, es ist zur Zeit eher so, dass die Pros in den Bereich der Hobbyisten eindringen. Die gutbezahlten Firmenevents bleiben aus, jetzt gehts auf die Dorffeste, weil ja das Geld nicht stinkt (wohl aber der Misthaufen hinterm Zelt). Und dann wundern, dass um 100er und nicht mehr um 1000er gefeilscht wird.
Kein Scherz: voriges Jahr F1 Party beim Ecklestone, heuer spielen die auf Dorffesten.
 
es ist schade, daß hier doch so einige nur in Schwarz/Weiss denken können/wollen.

Alles was keine Musik auf der "richtigen" Seite der Skala spielt, muß wohl automatisch Kommerz-Mugge auf irgendwelchen Dorffesten spielen.

Mit Bell und mir sind hier aber schon mal zwei Mit-Diskutanten, die auf der gegenüberliegenden Seite der "Extremisten-Skala":confused: Jazz spielen - wir spielen auch nur vor Minderheiten, wir sind genauso auf ein passendes Umfeld angewiesen, auch hier gibt es eine Club/Kneipen-Szene.

Ich mache schon über 30 Jahre Verträge und kann belegen, daß die Preise stark rückläufig sind, daß das ausgeht von Kneipen mit gemischtem Programm (Rock + Pop gibts fast für lau, ergo kann Jazz auch nichts kosten), daß das Preis-Niveau übernommen wird im reinen Jazz-Bereich.
Wenn man die Musikstile so durchsieht, dann gibt es halt im Jazzbereich prozentual nicht so wahnsinnig viele (reine) Amateur-Bands, da spielen/verdienen fast überall Profis mit - im DIY-Punk wird das wohl genau umgekehrt sein...?

Mir geht es hier überhaupt nicht darum, irgendeine Konkurenz "wegzudrücken" - ich möchte schlicht und einfach einen vernünftigen Preis für alle, egal wer den Job hat. Und der Preis muß so aussehen, daß die überleben können, die darauf angewiesen sind.
 
belegen, daß die Preise stark rückläufig sind
Komisch, bei uns ist er genau umgekehrt. Also ist die Aussage nicht als global zu sehen. Obs wieder genau so viele Gigs werden wie 2008 wird die Zeit zeigen, schaut aber nicht schlecht aus. Die Gagen sind allerdings im Schnitt höher. Wir haben uns über die Jahre kontinuierlich gesteigert (finanziell).
 
Bezogen auf was?

Ich sehe das im Verhältnis zur Kaufkraft, wenn ich im Jahr 1980 500.- DM hatte, ist das wesentlich mehr gewesen, als wenn ich heute 500.- Euro habe - vordergründig ist aber die doppelte Summe.
 
Achja, dass ich nicht falsch verstanden werde: Ich habe kein Problem damit wenn Leute mit ihrer Musik Geld verdienen, und sehe die Kritik "Kommerz" der dann immer kommt für absoluten Blödsinn.
Gleichzeitig ist es aber so, dass es nicht realistisch ist, für alle Bands vernünftige Gagen zu Realisieren, wenn ein Überangebot an Musikern einem Minderangebot von Auftrittsgelegenheiten gegenübersteht.

Und wenn es der Arzt oder Architekt ist der nebenher noch etwas Jazz spielt (kenne da welche), warum sollte man ihn verpflichten überhaupt ne Gage zu nehmen, nur dass er damit nicht das Gagenniveau senkt? alleine weil er noch nen anderen Job hat hat er weniger Zeit um Perfektion an seinem Instrument zu erreichen, desweiteren kann er auch nur weniger Gigs annehmen und ist weniger Flexibel in den Zeiten in denen er auftreten kann.....
das sind Punkte an denen ein Profi ansetzen kann, aber jammern halte ich nicht für angebracht......

Das Insidergeschäfte (preise die man kennt bewusst unterbieten) nicht unbedingt die Feine Art sind ist keine Frage, bewusst so niedrig anzubieten dass man denkt "da müsste ich in jedem Fall der günstigste Sein" ist unter Umständen unsinnig, wenn man aber selbst mit diesem Preis kalkulieren kann (und sei es durch "der Spass ist mir die ausgaben wert) durchaus gerechtfertigt aus meiner Sicht.

Durchaus möglich dass man damit jemandem die bisherige Lebensgrundlage entzieht, so ist aber unser Wirtschaftssystem, wenn es z.B. jetzt ein kommerzielles Internet-Forum für Musiker gäbe von dem der Betreiber lebt - müsste dann dieses Board auch nen Mitgliedsbeitrag verlangen?


ich glaube nicht dass das das Niveau der Musik erhöht wenn es weniger Musiker gibt die davon leben, aber so läuft das Leben.....

ich muss sagen mehr ärgert mich persöhnlich eher, wenn jemand aus "Vetternwirtschaft" trotz mehrmaliger schlechter Leistung einen Job bekommt obwohl er teurer ist als Konkurenten, aber auch das ist eben Menschliches Zusammenleben, und drüber jammern führt zu nichts.....
 

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