Für Auftritte draufzahlen / Finanzierung von Auftritten allgemein

Wir spielen auch im JUZ fuer lau aber ich wage zu behaupten das jeder von uns in der Band einige dieser sogenannten Berufsmusiker die sich mit so hoch-Intelligenten Musikstilen wie von dir genannt beschaeftigen ohne Probleme wegputzt.

Ich habe meinen musikalischen Werdegang in einer (aus heutiger Sicht muss ich sagen: grottenschlechten) Drei-Akkorde-Schrammelband begonnen, und wir wären ganz sicher nicht in der Lage gewesen, einen Profi wegzuputzen.

Wenn man Nischenmusik - egal welches Genre - macht, muss man meistens für lau spielen, das ist klar und hat mit der Qualität der Musik bzw. der Band erstmal nichts zu tun.
Aber es gibt halt Bands, die in einem gewissen Umfeld gehäuft vorkommen, in dem Berufsmusiker eben nicht bzw. nicht mehr agieren. Man kommt sich da also nicht in die Quere, wie BumTac schon mehrmals angemerkt hat.
Und so war mein posting auch gemeint - vielleicht hast Du mich missverstanden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das lustige ist ja dass wirklich so einige dieser sogenannten "Schrammelband" die lieber für weniger spielen als gar nicht wirklich hervorragende Musiker beherbergen.

Denn nicht jeder hat Lust in seiner Freizeit Rock/Pop Cover zu spielen, auch wenn er es könnte. Für mich wäre das die Höchststrafe - und die paar Kröten bekomme ich auch rein wenn ich ein paar Stunden µController programmiere. (was auch Spaß macht)
Damit mich jetzt keiner falsch versteht, ich habe Respekt vor Leuten die es tun und wenn man damit Geld verdient, super Sache. Aber diese Maßstäbe kann man doch nicht auf jeden anwenden.


Wir haben früher, als ich noch ländlicher gewohnt hab Auftritte selber organisiert, damit wir überhaupt spielen konnten. Das war ein Erfolg wenns streßfrei abgelaufen und eine gute Party war und dann nacher noch eine Null unterm Strich stand. Das war mir sogar noch lieber wenn es wirklich Gewinn gegeben hätte, weil dann hätte es diese nette Hobby/Spaß Ebene verlassen für die wir das gemacht haben.
Für viele ergibt es einfach keinen Sinn im Hobby Einschränkungen hinzunehmen um Geld zu verdienen, an das man sonst viel einfacher kommt.
 
Wir spielen auch im JUZ fuer lau aber ich wage zu behaupten das jeder von uns in der Band einige dieser sogenannten Berufsmusiker die sich mit so hoch-Intelligenten Musikstilen wie von dir genannt beschaeftigen ohne Probleme wegputzt.

Daß Du Dir diesen Schuh anziehst, das verwundert mich jetzt aber ziemlich!
Wir wissen, daß Eure Musik vom Feinsten ist, daß Ihr musikalisch und handwerklich gut ausgebildet seid und daß ihr wißt, was Ihr macht!

Nur weil ihr zufällig auch in Jugendzentren spielt, willst Du dich doch nicht allen Ernstes mit der Mehrzahl der Bands vergleichen, die das fast auschließlich machen (müsen), weil sonst nichts geht.

Wie oft wurde mir hier im Forum schon ans Bein gepinkelt weil ich keine eigene Musik mache, wenn man dann lange genug nachfragt stellt sich oft genug raus, daß die Super-Künstler, die nur Eigenes spielen gar nicht über das Handwerkszeug verfügen was anderes zu machen...?!
Das ist ein Scheiß-Klischee, aber trifft weit häufiger zu, als die Weggeputzten von der „anderen Seite der Kunst“.
 
Wenn ich mich in die Fußgängerzone stelle und die Nationalhymne auf einem Kamm blase, bin ich Freiberufler...

Wenn ich mich mit ein, zwei weiteren Leuten in die Fußgängerzone stelle und wir die Nationalhymne dreistimmig auf unseren Kämmen blasen und die Einnahmen brüderlich teilen, dann sind wir eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts...

Gehen wir mal davon aus, dass keiner meiner Freunde Lust hat, die Nationalhymne auf einem Kamm zu blasen. Ich stehe also allein in der Fußgängerzone und dudele die Nationalhymne. Vielleicht wechsele ich ab und zu auch mal zu "Fuchs, du hast die Gans gestohlen", schließlich habe ich hier ja sämtliche Freiheiten.
wirds ihm egal sein, ob die Band auch in der Lage wäre, 6 Stunden lang zu spielen, außerdem auch noch Jazz-Fusion drauf hat und obendrein im Kopfstand "we are the champions" vierstimmig aufm Kamm blasen kann....
Klasse, endlich einmal ein Vorschlag dazu, welche Stücke ich mir noch draufschaffen könnte!
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Mein Repertoire bisher:
Einigkeit und Recht und Freiheit
Fuchs, du hast die Gans gestohlen
We Are The Champions​

Gleich mal nachgucken, ob das öffentliche Vertrimmen eines Nachttopfs auch schon aufgegriffen wurde.
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Nein, bislang noch nicht.
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@swagger: sorry, "geh bitte" heisst nicht su sollst weggehen, das ist eine österreichische Redewendung, die man, wie mir grad auffällt, nicht ins Hochdeutsche übersetzen kann :)
Das soll eher so was beschwichtigendes ausdrücken...
Diese Redensart kennt man sogar in Entenhausen! Zumindest kennt sie der Übersetzer, der die Geschichte, in der Prof. Primus von Quack sich als Autor von Horoskopen betätigt hatte, ins Deutsche übersetzt hat.

Es begann damit, dass Donalds und Dagoberts Stammzeitung, bei der seit geraumer Zeit Prof. Primus von Quack für die Erstellung des Horoskops zuständig war, Donald einen turbulenten Tag vorhersagte. Daraufhin zog sich Donald in seinem Haus etliche blaue Flecken zu und traute sich schließlich nicht mehr aus dem Bett. Als Dagobert hereinschneite und ihn bat, ihn auf einer seiner Unternehmungen zu begleiten, weigerte sich dieser und verwies auf sein ungünstiges Horoskop. Um Donald davon zu überzeugen, wie unsinnig Horoskope sind, schnappte sich Dagobert die Zeitung und las sein eigenes Horoskop vor, das ihm prophezeite, im Lauf des Tages bestohlen zu werden. Dagobert hielt dies für völlig utopisch und wies darauf hin, dass die Panzerknacker gerade eine Haftstrafe absitzen. (Völlig wirklichkeitsfremd übrigens. So gut möchte ich es auch mal haben und in einem Land leben, in dem es nur eine einzige Einbrecherbande gibt.) Unter diesen Umständen war Donald doch noch bereit, sich mit Dagobert auf den Weg zu machen.

Wieder daheim, stellte Dagobert fest, dass bei ihm eingebrochen worden war. Also hatte Prof. Primus von Quack sich als wahrer Unglücksprophet erwiesen. Wütend ging Dagobert zu ihm und stellte ihn zur Rede, wie er denn zu so einer Vorhersage käme. Daraufhin antwortete dieser: "Geh, schau, wie soll ich dir das erklären? Das verstehst du ja doch nicht."


die würden euch geld kosten, stelltet (haha, old school!) ihr sie auf die homepage
Old school? :confused: Kapier' ich nicht.

das mit den mp3s hab ich übrigens nicht verstanden. die würden euch geld kosten, stelltet (haha, old school!) ihr sie auf die homepage, weil ihr bei der gema seid?
Soviel ich weiß, kassiert die GEMA immer, sobald irgendwer urheberrechtlich geschützte Musik verbreitet. Ob dieser Jemand bei der GEMA angemeldet ist und ob er selbst der Urheber ist, spielt überhaupt keine Rolle. Bei Websites kassiert sie vom Website-Betreiber, auch wenn der die Stücke selbst geschrieben hat. Bei Konzerten hält sie sich an den Veranstalter und, sofern dieser nicht zahlt, an die Interpreten, die ebenfalls oft genug die Urheber der gespielten Titel sind.

Will man von den Einnahmen der GEMA etwas zurückbekommen, dann muss man erstens dort Mitglied sein und zweitens Rechenschaft darüber ablegen, wann und wo man welche Stücke aufführt/aufführen lässt. Macht man das nicht, dann bekommen die Anderen ein umso größeres Stück vom Kuchen ab.

Die GEMA ist also eine Art Komponistengewerkschaft, die dafür sorgt, dass Songwriter eine Mindestvergütung erhalten. Im Prinzip eine feine Sache, wenn denn alles wie gewünscht funktionieren würde.


In den USA dürfen nur Musiker für Jobs gegen Geld engagiert werden (Live + Studio), die eine "Cabaret-Card" besitzen, wer eine Cabaret-Card besitzt, bestimmt die Musiker-Gewerkschaft.
D.h. überall wo nachweislich Geld gegen Musik fließt ist aus mit lustig - wer sich nicht dran hält, verliert seine Lizenz. Und es gibt Mindest-Gagen.
Wie verträgt sich diese Aussage mit der verbreiteten Praxis des "pay to play"? Hier erhält die Band mitnichten eine Mindest-Gage, sondern spielt kostenlos oder muss sogar noch Geld mitbringen.
 
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... Wie verträgt sich diese Aussage mit der verbreiteten Praxis des "pay to play"? Hier erhält die Band mitnichten eine Mindest-Gage, sondern spielt kostenlos oder muss sogar noch Geld mitbringen ...

Dann sind das wohl mitnichten Musiker, die eine Cabaret-Card haben, noch Spielstätten mit Lizenz - beides wäre ganz schnell dahin, die Gewerkschaften sind recht durchsetzungsfreudig und starr.
...außerdem kümmert sich die Gewerkschaft wohl nicht drum, wenn das Geld in die falsche Richtung fließt...
 
Hier geht es ja um Coverbands und da ist die Aussage mit der GEMA schon in Ordnung. Das kostet!
 
Hier geht es ja um Coverbands und da ist die Aussage mit der GEMA schon in Ordnung. Das kostet!

In dem von mir kritisierten Posting heißt es "immer", "irgendwer", "jemand", "auch wenn der die Stücke selbst geschrieben hat" und "Interpreten, die ebenfalls oft genug die Urheber der gespielten Titel sind". ;)

Eigentlich auch nicht Thema dieses Threads, aber pauschal zu behaupten, die GEMA habe automatisch Ansprüche, ist nun mal falsch. Das kann man so nicht stehen lassen.
 
...außerdem kümmert sich die Gewerkschaft wohl nicht drum, wenn das Geld in die falsche Richtung fließt...
Also kümmert sie sich eher darum, dass Kleinst-Gagen auf eine gewisse Mindesthöhe aufgestockt werden und "Mittelstandsmusiker" nicht in die "Unterschicht" abrutschen können. Was passiert aber, wenn jemand nur einen Platz zum Auftreten sucht und keine Partei der anderen Geld zahlt?

Danke übrigens an Beyme für den GEMA-Artikel!
 
Old school? :confused: Kapier' ich nicht.
nicht weiter wichtig, ging nur daraum dass es eine veraltete möglickeit darstellt, den konjunkiv (würde-form) durch das imperfekt zu ersetzen..
ich steh bisweilen auf derartige sprachlichen geschichten. :D
@rType,
ich muss ganz ehrlich sagen, dass du dir vorhin alle Grundlagen genommen hast, von mir ernst genommen zu werden. Auch wenn das jetzt sehr Krass formuliert scheint.

Aber der Kommentar zur 40h Stunden Woche, läasst mich fragen, ob du überhaupt schonmal so etwas wie Jacky gemacht hast.
Noch einer der denkt, dass sich Musik machen nur auf das Wochenende beschränkt.
sicherlich nicht aber ums mal salopp auszudrücken: das ist mir scheißegal weil:
Ich wüsste auch gar nicht warum es in irgendeiner Form relevant sein sollte wie hoch oder wie niedrig die Arbeitsbelastung sein sollte.

Das ist nämlich die schöne Seite der Selbstständigkeit, man muss sich vor niemanden rechtfertigen, genau wie es halt auf der anderen Seite niemanden interessiert dass man nicht mehr genug Geld reinbekommt.
Und noch mal zu den mp3-Download auf Homepages..., für urheberrechtlich geschütze Musik möchte die Gema Kohle sehen. Wier spielen ausschließlich urheberrechtlich geschützte Musik (Party-Rock-Band = Cover-Rock-Band). Wenn du dich tatsächlich einwenig auf unserer HP umgeschaut hast, wäre dir das sicher aufgefallen.
ja, das muss ich auf meine kappe nehmen. muss aber auch gesethn dass mir die aufmachung der homepage und die erfolglose suche nach musik es vergellt hat, mich weiter mit dem content zu beschäftigen, so dass ich tatsächlich nicht mitbekommen habe, dass ihr eine coverband seid. in dem fall versteht sich das mit der musik natürlich von selbst...
kleiner Blick über den Tellerrand:
In den USA dürfen nur Musiker für Jobs gegen Geld engagiert werden (Live + Studio), die eine "Cabaret-Card" besitzen, wer eine Cabaret-Card besitzt, bestimmt die Musiker-Gewerkschaft.
D.h. überall wo nachweislich Geld gegen Musik fließt ist aus mit lustig - wer sich nicht dran hält, verliert seine Lizenz. Und es gibt Mindest-Gagen.

Ausländische Musiker bekommen max. eine sehr beschränkte Cabaret-Card, in der Regel für 3 oder 5 Tage und bei größeren Besetzungen auch nur für ein paar Musiker.

Das Prinzip funktioniert auch nicht richtig, das hat aber andere Gründe und außerdem verhindert es in Richtung Kunst viele wichtige Projekte.


Es gibt hier in den Tiefen des Forums 2-3 recht interessante Threads zum Thema Musiker aus dem Osten. Es hat überhaupt nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun, sondern beleuchtet einfach die Tatsachen. Du wirst hierzulande nirgends mehr ein Kur-Orchester finden, in dem noch Deutsche spielen, niemand hier hatte dazu Lust morgens ab 10Uhr im Kurhaus zu spielen, am Nachmittag den Tanz-Tee zu machen und abends wieder im Kurhaus aufzutreten und das 7 Tage die Woche. Dieses Geschäft ist völlig in russischer, tschechischer, polnischer,... Hand.
Sowas wäre in den USA schlicht und einfach nicht möglich.

1. ich weiß nich ob du weißt wie desolat es ist für kleine bands in den usa zu spielen? keine gage, selten was zu essen, übernachtungen selbst organisieren. von europäischen (insb. deutschen zuständen) träumt man da nur. und als ausländische band ist es gleich noch viel beschi...er
2. welcome to globalisierung und öffnung der grenzen. ich wiederhole das nochmal gerne: wer sich verdrängt fühlt muss sich überlegen wie er wieder attraktiv wird fürs publikum/den veranstalter/etc..
und wie meinst du das mit "hat keine lust...?"
es geht doch nich darum dass man sich die jobs aussucht. hallo? es ist schließlich immer noch ein job; ansonsten wären wir schnell wieder bei "kann man derartige künste als job betrachten", wenn man sich nur das rauspickt was einem auch spass macht hat man den anspruch darauf (also es "arbeit" zu nennen) schnell verwirkt in meinen augen.
(hab auch keinen bock um 7 in der früh auf der messe zu stehn sondern würde viel lieber n gediegenes jazzkonzert beschallen/ausleuchten ab nachmittags um vier.. auftragslage und mietzahlzwang sprechen aber eine andere sprache.

@admin/mod (sry, hab ich wohl in einen topf geworfen) und andere: der einwand mit den "fremden" kam doch überhaupt nicht von swagger..
außerdem hab ich doch selbst das bsp mit dem handwerker von "außerhalb" gebracht und damit genau entgegenargumentiert. wohin genau soll also das führen?
 
manchmal machts schon sinn draufzuzahlen.. wenn halt ein gewisser nutzen davongetragen wird! zb gute Promotion!

Bestes Beispiel die CD Release Party von meiner Band letzten Samstag!

Wir haben alles komplett selber organisiert und aufgebaut.
Um Leute zu ziehen haben wir "Eintritt frei" gemacht! Halle passen gut 800 Leute rein! Knapp 700 waren da! Einfach wahnsinn.
Regionale Zeitung Titelseite usw!
Unsrem Namen hat das verdammt viel gebracht und wir können wahrscheinlich einige Folgegigs draus ziehen!

Natürlich haben wir uns vorher auch Sponsoren gesucht .. sonst wäre das nicht realisierbar gewesen! Bilder sind hier bei Bilder von eueren Auftritten drin!

mfg
hansi
 
Hallo Freunde,

bin neu im Forum und als - sagen wir: Typ, der mit Musikern rumhängt - nicht ganz so stark betroffen wie Ihr. Habe aber selbst lang genug Musik gemacht, habe über Radioarbeit im Bürgerfunk in NRW eine Menge deutsche und inteernationale Bands kennen gelernt, und darf jetzt meinen Sohnemann zur Probe und zu den Gigs kutschieren. Heiße nicht ohne Grund MetalHerb... Habe leider noch nicht die Zeit gefunden, mein Profil zu editieren, werde ich bei Gelegenheit nachholen.

Aber noch ein kleines Detail: bin selbstständig im IT-Sektor. Also Unternehmer.
Und damit komme ich zum Grund, warum ich hier auch meine Meinung kundtue.

Hier reden Leute über Marktwirtschaft, die nicht im Mindesten damit zu tun haben!!!

Warum: weil sie brav als Angestellte oder Arbeiter im Schutz der deutschen Gesetze ihrem Job nachgehen, ohne sich Gedanken über Lohndumping machen zu müssen. Das regeln die Gewerkschaften und die nach Wählern lechzende Politikerschar.

Stellt Euch nur mal vor:
Ihr arbeitet als technischer oder kaufmännischer Angestellter in einer Firma, und plötzlich kommt jemand daher, der bei schlechterer Ausbildung Eurem Chef einfach sagt: bezahl mir nur den Sprit, und ich bin zufrieden. Würdet Ihr dann auch einfach so sagen: das ist halt die Marktwirtschaft, dann suche ich mir einen anderen Job? Nein, da seid Ihr selbst betroffen und geht auf die Straße zum Protestieren... Und appelliert an die Politik... Und die Gewerkschaften... Außerdem gibt es Tariflöhne, und Mindestlöhne...
Und das ist dann Marktwirtschaft. Na toll.

Aber den Musikern wollt Ihr das so zumuten? Das ist schon ganz schön verlogen.

Geiz ist geil bringt uns meiner Meinung nach auf Dauer um. Jede Leistung hat Ihre Kosten und einen Preis, der bezahlt werden sollte. Deswegen gilt bei mir die Regel: es wird keine Musik im Internet gratis heruntergeladen. Probehören ja, aber wenn mir die Musik gefällt, dann kaufe ich die CD und rippe sie. Für mich, und für keinen Anderen. Selbst die GEMA sagt (wie früher auch schon): bis zu sieben Kopien einer CD sind normal und einkalkuliert. Wenn ich also eine CD einem Freund ausleihe, der sie probehört, ist das ok. Ich hoffe dann allerdings auch, dass er sie bei Gefallen auch kauft. Hat ein Arbeitskollege übrigens gerade mit dem Album Shogun von Trivium gemacht. Hat er bei mir gehört, und anschließend gekauft. Find ich toll. Er hat noch nicht einmal gefragt, ob ich ihm eine Kopie auf dem Memorystick speichern könnte.

An dieser Stelle mein Lob an Euch alle:
Ihr habt diese recht kontroverse Diskussion bisher weitestgehend sachlich geführt, ohne Euch direkt an die Kehle zu gehen (zumindestens habe ich das immer so ausgelegt), das habe ich in anderen Foren schon anders gesehen.

Wie schon einige sagten:
sowohl Profis als auch Hobby-Schrammler haben ihren jeweils eigenen abgegrenzten Markt, aber wenn jemand in die SemiPro- oder Pro-Liga wechselt, sollte er sich auch dem Verhalten dieses Marktsegmentes anpassen. Klingt ein bißchen wie Kartellbildung, ist aber nicht so gemeint...

Ich habe bewußt darauf verzichtet, bestimmte Leute zu zitieren; daß ist alleine aufgrund der Menge an Postings nicht möglich (bzw. ich bin zu faul...) Aber ich stimme sowohl den Profis als auch den Amateuren zu. Ich bin gespannt, welche "Prügel" ich beziehe!

Metal Greetz
from
MetalHerb
 
Und noch ein Nachtrag:

habe gerade erst das letzte Posting von rType gelesen, und ich muß sagen, irgendwie muß ich ihm auch Recht geben. Warum gibt es keine deutsch geführten Imbisse mehr in Deutschland? Weil die wenigsten Deutschen Lust haben, Currywurst und Pommes zu braten, vor Allem nicht bis spät in die Nacht. Aber auch nicht zu früh am Morgen.

Da lobe ich mir die Ausländer (sorry, klingt blöd): die packen an, da arbeiten die Familien mit, egal wie die Arbeitszeiten sind. Diese Einstellung ist uns Deutschen im Laufe der Zeit leider abhanden gekommen.

Und trotz aller Zustimmung an WilliamBasie:
ich selbst beginne meine Arbeit um 7.30 Uhr an und höre um 18.00 Uhr auf: was ist schlimm daran, um 10.00 Uhr ein Kurkonzert zu beginnen? OK, ich arbeite nur sechs Tage die Woche...

Und mal ganz ehrlich: wenn jemand keine Lust auf einen Job hat, dann hat er ihn auch nicht verdient.
Dann sollte er sich auch nicht weiter beschweren.
(Gilt übrigens in der IT in genau dieser Weise)

Metal Greetz
from
MetalHerb
 
Ihr arbeitet als technischer oder kaufmännischer Angestellter in einer Firma, und plötzlich kommt jemand daher, der bei schlechterer Ausbildung Eurem Chef einfach sagt: bezahl mir nur den Sprit, und ich bin zufrieden.
Der Unterschied ist dass man für die IT Branche ein wenig mehr Ausbildung und Ahnung braucht. Informatiker sucht man auch wenn es tausend Kiddies gibt die ein paar Perl Scripte abgetippen konnten und sich mal SelfHTML reingepfiffen haben.



Bei Musik ist es allerdings so (und jetzt mögen mir die anderen Musiker, gerade die professionellen verzeihen) dass jeder Idiot sie machen kann, ein wenig Talent und Übungswillen voraus gesetzt. Gehen wir mal von Rockband aus. Ein Musikstudium ist sicher toll, aber so recht brauchen tut man es nicht um ein Rock n Roll Riff aus dem Ärmel zu schütteln. Gute Songs schreiben kann man nicht nicht wenn man damit seine Brötchen verdient. Schaut man sich die großen Rockbands an so trifft man sehr oft auf (instrumentale) Diletanten, sogar selten auf ausgebildete Musiker. Weil es eben nicht so darauf ankommt.

Zwischen einer guten Amateuerband und einer in der Semiprof Lige besteht in den meisten Fällen nur der Unterschied dass letzte mehr Auftritte spielen will.
Der Unterschied zwischen eine Script Kiddie und einem voll diplomierten Informatiker mit Berufserfahrung ist dagegen gigantisch. Könnte sich dieser vom besagten Script Kiddie nicht wirklich absetzen täte sich ein Informatiker sicher auch schwer sein Gehalt einzufordern.



Dieser Markt hat vielleicht die Sondersituation dass halt so viele Menschen aus Spaß an der Freude teilnehmen und nicht daran denken aufzuhören nur weil alles so überlaufen ist. Weder die Hobbyisten (die das ja eh für Spaß machen) noch die Profis, die dann zwar gerne jammern wie schwer es ist, aber auch nicht daran denken in einen anderen Beruf zu wechseln nur weil zu wenig Geld bei rum kommt. Klar, da können sich die Preise auch nicht auf ein Normalniveau regulieren.

Es gibt ganz klar nur zwei Möglichkeiten: Entweder bleiben die Gagen so wie sie sind bzw. sinken nochmal, oder aber ein Großteil der Musiker hört auf Live zu spielen um den Rest in eine bessere Verhandlungsposition zu hieven. Ich bin da mal Kameradenschwein, ich tus nicht. ;)
 
... Und trotz aller Zustimmung an WilliamBasie:
ich selbst beginne meine Arbeit um 7.30 Uhr an und höre um 18.00 Uhr auf: was ist schlimm daran, um 10.00 Uhr ein Kurkonzert zu beginnen? OK, ich arbeite nur sechs Tage die Woche ...
...Du hattest dann aber am Abend davor keinen Auftritt von 20.30 - 23.00Uhr...

Kurorchester ist ein Scheiß-Job, das möchte ich gar nicht bestreiten - man hat je nach Örtlichkeit min. 3 oft sogar 5-6 verschiedene Spielstätten, entweder hat man eine Grundausstattungen (PA; Sperr-Möbel-Instrumente, Notenpulte, Beleuchtung, etc.) an jedem Platz, was mit sehr großem finanziellen Aufwand verbunden ist oder man baut 3x am Tag auf und ab (was auch ans Material geht!!) und ist dann halt schon min. 1 Std. vor dem Konzert am Platz.
Dann gibt es furchtbare Unwägbarkeiten, ich habe gelegentlich mit der Big Band in div. Kurorten im Schwarzwald gespielt, da gibt es Wetterlagen, da kann man nicht mal Congas ordentlich stimmen - stimm da mal 2-3 Geigen, daß sie miteinander klingen...??!

...jetzt werden mir zwar die Kurorte ans Bein pinkeln - aber stell Dir mal vor, Du mußt ein halbes Jahr oder länger an solch trostlosen gottverlassenen Orten leben - das Durchschnittsalter geht gegen 70, am späten Nachmittag werden die Gehwege hochgeklappt, das Hauptgesprächsthema ist die nicht mehr verhandene Gesundheit, das Preis-Niveau ist recht hoch für den täglichen Bedarf,...
 
Meine momentane Erfahrung ist, dass sie eher noch etwas sinken.

Ich fürchte auch.

Wobei ich denke dass - soweit ich das über das Forum mitbekommen hab - du das richtig gemacht hast. Im Jazzbereich gibt es wohl wenig Amateurbands (weniger populär unter den Kids und hohe Anforderungen) und die Leute die sich eine Jazzband mieten werden wohl deutlich gesteigerte Ansprüche haben.

Im Rockbereich sehe ich allerdings kein Land mehr, eventuell bei wirklich großen Coverbands, aber mit selbst geschriebenen Zeugs?

...jetzt werden mir zwar die Kurorte ans Bein pinkeln - aber stell Dir mal vor, Du mußt ein halbes Jahr oder länger an solch trostlosen gottverlassenen Orten leben - das Durchschnittsalter geht gegen 70, am späten Nachmittag werden die Gehwege hochgeklappt, das Hauptgesprächsthema ist die nicht mehr verhandene Gesundheit, das Preis-Niveau ist recht hoch für den täglichen Bedarf,...
Ein Bekannter hängt seit über einem Jahr in der hintersten Ecke in China rum, geplant waren zwei Monate, die Montage dauerte jedoch länger und er musste da bleiben.

So einen Scheiß gibt es doch in jedem Job mal.
 
Im Jazzbereich gibt es wohl wenig Amateurbands (weniger populär unter den Kids und hohe Anforderungen) und die Leute die sich eine Jazzband mieten werden wohl deutlich gesteigerte Ansprüche haben.

Ja, das stimmt in der Regel. Du solltest von Swing bis Bossanova einige Stile draufhaben, möglichst mehrsprachig singen, mit Musikern, die Du vorher vielleicht noch nie gesehen hast, einen gig sicher über die Bühne bringen können, ohne dass vorher geprobt wurde, etc. pp. Das dürften Amateurbands eher nicht hinbekommen.

Im Rockbereich sehe ich allerdings kein Land mehr, eventuell bei wirklich großen Coverbands, aber mit selbst geschriebenen Zeugs?

Ich sehe da auch kein Land mehr. Und ich merke ja an meinen Gesangsschülern, die in Rockbands singen, wie schwer sie es haben, gigs an Land zu ziehen. Manchmal ist es echt schade drum, weil sie ganz gute Musik machen, aber es interessiert leider keinen.
 
Im Rockbereich sehe ich allerdings kein Land mehr, eventuell bei wirklich großen Coverbands, aber mit selbst geschriebenen Zeugs?

Auch im Coverbandbereich siehts im Moment nicht so toll aus.
Die öffentlichen Kassen sind leer, so daß wir mit dem gebotenen Budget absolut nicht mehr klar kommen, und auch viele Firmenjobs finden nicht statt oder werden gecancelt.

Erst gestern bekamen wir die Absage einer fest optionierten Firmenweihnachtsfeier auf Grund der momentanen Wirtschaftslage.

Augen zu und durch .....
Jens
 
Ja, das stimmt in der Regel. Du solltest von Swing bis Bossanova einige Stile draufhaben, möglichst mehrsprachig singen, mit Musikern, die Du vorher vielleicht noch nie gesehen hast, einen gig sicher über die Bühne bringen können, ohne dass vorher geprobt wurde, etc. pp. Das dürften Amateurbands eher nicht hinbekommen.
Genau das meinte ich. Ich selber wäre da sowas von hoffnungslos überfordert. Dafür fehlt dann die Ausbildung und Erfahrung. Aber dafür mach ich das ja zum Spaß und studiere was anderes, wo ich dann auch nicht eben durch einen Hobbyisten ersetzt werden kann.

Wo hingegen im Rock/Metal Sektor einfach so viele Spaß-Bands nicht schlechter als die ganz Großen sind. Vielleicht muss man da einfach akzeptieren dass der Markt überlaufen ist.
 

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