Früher war alles besser - Musikmachen damals

  • Ersteller Vetinari
  • Erstellt am
Kommt mir bekannt vor :D

Wir haben damals auch eine punk Band gegründet und von uns vieren konnte keiner wirklich ein Instrument spielen :eek::embarrassed:....aber wir konnten Bier trinken und hatten Interesse am anderen Geschlecht :D....beste Voraussetzungen für eine Karriere als Rockstar...ok, die Band war nach 4 Wochen Geschichte und zum Glück gab es damals noch kein youtube und keine Mitschnitte :D

Es existierte mal eine Kassette , aber die hat zum Glück irgendwann mal wegen bandsalat den Weg in den Müll gefunden :redface:
 
Okay, ich hab einen geilen Job und hab mir deswegen heisse Gitarren und Verstärker kaufen können. Ausserdem wohne ich in einem Eigenheim, erfülle sämtliche Statistiken mit einer Ehefrau, einem Kind und einem Hund. Ich habe Musik immer als mein Hobby betrachtet, da ich in meinem erlernten (bzw. durch Weiterbildung erworbenes Wissen) Beruf mit Sicherheit mehr finanzielle Sicherheit geniessen werde als alles auf die Karte Musik zu setzen.

Ergo: Ich bin der Kapitalismuszombie! Nicht falsch verstehen, ich mag diese Begriffskreation. Dafür habe ich vor über 3 Jahren mein Jobpensum reduzieren können, um die restlichen ca. 20% in einer Musikschule als Lehrer und Schülerbandcoach einzusteigen.

Das eine schließt das andere ja nicht aus. Ich hab halt erstmal ein bischen übertrieben ;-) Wenn man einen bestimmten Beruf aus freiem Willen ausübt, und gerne in einem Eigenheim wohnt und gerne ein bestimmtes Auto fährt, dann gibt es ja nichts Besseres als das zu tun. Nur diese Gier nach immer mehr und dem Allerbesten, der Neid gegenüber Anderen, oder Abwertung Anderer die etwas Anderes im Leben sehen regt mich ziemlich auf.

Ich selber studiere auch, und kann mir ein "normales" Berufsleben vorstellen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Nur Ausbeutung und 60-Stunden-Wochen gehören nicht dazu. Deswegen probier ich mich nebenbei in der Musik, und sollte irgendwann mal was dabei herumkommen bin ich auch in der Lage mit einem vielfach niedrigeren Einkommen zu leben, dafür aber das zu machen was mir Spaß macht.

Viele junge Leute heutzutage sind anscheinend zufrieden damit ausgebildete Konsumenten zu sein, und merken garnicht wie sinnlos das meistens ist. Ich weiß nur nicht wieviel anders das früher war :)

Aber das größte Hemnis ist wahrscheinlich schon, dass selbst wenn man gute Musik macht, die Chance Erfolg damit zu haben so niedrig ist. Überangebot wurde ja schon angesprochen. Und bestehende Bands erwarten vlt oft zu viel, "weil die in YouTube können das doch auch alle". Was ja auch schon erwähnt wurde.
 
Man erwartet sehr leicht zu viel. Um von der Musik leben zu können muss man durchaus masochistisch veranlagt sein. Zum einen wird man, um Geld zu verdienen, nicht immer die Musik machen können, die einem gefällt. Ausser man steht auf Schlager und Top40. Zum anderen muss man sehr gut sein, um als Profimusiker engagiert zu werden. Und man ist selbständig, muss sein Gear nicht nur erst mal kaufen sondern auch in Schuss halten, dazu Steuern und Krankenversicherung vom Einkommen zahlen... Es ist also nicht unbedingt so rosig, wie uns das Rockstarleben immer vormacht.
Hab vor paar Wochen die Autobiographie von Bruce Springsteen gelesen, auch er lebte bis Born to Run von der Hand im Mund, trotz zahlreicher Gigs. Es ist also alles andere als leicht und hilfreich ein anderes berufliches Standbein zu haben, wie @startom.
 
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