Nun, da dich scheinbar "nur" der BE100 interessiert beziehe ich mich mal ausnahmslos auf die Kiste.
Es gab beim BE mehrere Evolutionsstufen wenn man so will, obwohl sich der Amp an sich, also der Kern, nie wirklich verändert hat.
Angefangen hat das ganze mit den 2-Input Modellen. So ein Teil spielt auch Phil X in dem bekannten YT-Video, das vermutlich schon allen hier Anwesenden reichlich GAS beschert hat
- Anfangs wurden die Kisten noch von Friedman himself gebaut.
- Danach für Friedman von George Metropolous gefertigt.
- Dann wurde auf die neue Variante mit einem Eingang umgestellt (Clean mehr Regler, CLEAN/BE/HBE Fußschaltbar) und es kam der Voicing Switch dazu(sehr dezente Bass/Höhenanhebung - heißt auch Van Halen Switch, da dieser Mod ursprünglich scheinbar für ihn konzipiert war). Bauweise war aber immer noch die alte mit dem roten Board.
- Dann wurde im Inneren auf das schwarze neue Board mit DC-Heatern (weniger Nebengeräusche) umgestellt. Hier und da auch Leiterbahnen an kritischen Stellen. Hybridbauweise aber 95% Handwired.
- Jetzt wird es dann eine neue Variante geben. Der Voicing Switch wird "mehr" machen und der BE bekommt einen GAIN-Structure Switch, der aber scheinbar NICHT wie der des PhilX Amps funktioniert sondern den Amp heller oder dunkler erscheinen lässt und etwas das Gain rausnimmt. Aber muss man mal abwarten.
Ich hatte einen alten BE von Friedman selbst, einen Metropolous und etliche Male das Vergnügen mit den neuen Amps (alle Revisionen).
Unter dem Strich sind es alles Brown Eyes. Es gibt aber doch dezente Unterschiede.
BAUWEISE:
Die Bauweise der alten Amps gefällt mir besser. Ich finde nicht, dass die alten Amps Probleme mit Nebengeräuschen gehabt hätten und konnte damit immer gut leben. Dafür fand ich die Innereien immer ansprechender, wertiger und einfach schöner. Kann gerne mal bei Bedarf ein paar Bilder hochladen.
Ich finde es z.B. echt doof, wenn die Gitterwiderstände nicht an den Röhrenfassungen sitzen sondern auf dem Board hausen und obendrein noch stehende Typen verwendet wurden, sodass man im Wartungsfall das komplette Board herausnehmen muss.
Viele weitere Komponenten sind "modernisiert" und der Amp wurde irgendwie "elektronischer" wenn ihr versteht was ich meine.
Aber immer noch alles auf höchstem Niveau. Da gibt es an sich nichts zu meckern. Ist einfach Geschmackssache.
Die neuen (schwarze Boards) haben z.T auch Leiterbahnen auf dem Board. Ich schreibe bewusst nicht Platine, da der Amp (bis auf den Loop) noch zu 95% handwired ist. Aber halt auch nicht mehr ganz so klassisch wie die alten Modelle.
Ich persönlich fand die George Metropoulus Modelle handwerklich immer am schönsten (auch besser wie das Friedman-Himself Modell das ich hatte) und weine dem Amp auch etwas hinterher. Das war einfach handwerklich eine Augenweide das Ding.
KLANG:
Ich mache es kurz. Versuche es zumindest.
Die Neuen klingen einen kleinen Tick moderner, steriler und fetter.
Die Alten One-Input Modelle und die alten Single-Input Modelle mit rotem Board klingen etwas roher, erdiger und nicht ganz so modern/glatt.
Es sind aber wirklich nur Nuancen.
Ich habe erst wieder vor ein Paar Wochen beim Thomann in die aktuelle Version eingesteckt und es sind schon immernoch sau gute Amps.
Ich persönlich würde die älteren Modelle jedoch wegen dem MOJO, der Fertigungsweise und des Tons vorziehen, wenngleich die Unterschiede zwar hörbar aber nicht drastisch sind.
LG
QOTSA