Fragen zum Blues, Praxis und Theorie für Wiedereinsteiger

  • Ersteller Anderer
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Hm, naja, der Zeigefinger ist nun auch nicht unebdingt der optimale Finger zum Benden. Schon gar nicht auf der A - Gitarre.
Kein Wunder, dass er da wegflutscht. Das macht er bei mir auch. Man kann 'mal so zwischendurch ein kleines Bendig auch mit dem Zeigefinger machen, aber eigentlich sind dafür eher Mittel- und (bei mir) der Ringfinger ideal. (Beim Fingerstyle ist sogar der kleine Finger, den viele einfach vergessen, fast der wichtigste!)

Man kann das mit dem Zeigefinger 'mal spasseshalber üben, aber ich würde da nicht zu viel Mühe drauf verwenden.

Der ideale "Bendefinger" wird das nie!

Zum grundsätzlichen Thema Thema "Bending auf der Akustikgitarre" vertrete ich die Ansicht, dass man das auch nicht übertreiben soll. Eine Akustikgitarre ist nicht dafür gebaut. Im Normalen Spielbetriebkommt ein Bending über zweo Halbtöne eigentlich nicht vor.

Im Bereich des Bluespickings (Ragtime z.B.) kommt dem Bending eine ganz andere Bedeutung zu als beom Solospiel auf der E - Gitarre.
Zum einen wird in der Regel höchstens um einen Haslöbton gebendet. Wenn überhaupt! Für die Erzeugung einer Bluenotes braucht man ja noch weit weniger.
Und dann handelt es sich hier oftmals einfach um Übergänge. Anstatt auf der h - Saite d - dis - e, bendet man einfach (bei einem C - Akkord mit dem kleinen Finger (!)) vom d kurz auf das dis, um dann beim e zulanden.
Das ergibt einen anderen "Geschmack" und klingt einfach geschmeidiger und "bluesiger".

Also würde ich mich eher auf sowas konzenmtrieren als Bendings zu üben, die man sowieso so gut wie nie braucht!
 
Hallo Leute,

vielen Dank für eure Antworten und vielen Dank für die interessante Diskussion.
Mit großem Interesse habe ich eure Tipps und Hinweise gelesen (möchte nicht jedem extra antworten, sorry). Nur soviel, ja ist eine 72er Texan aber mit zusätzlichem werkseitigen Tonabnehmer (der mich aber sehr stört weil direkt im Schallloch unter den Saiten). Ich werde mich die nächste Zeit mal nach ner 6 seitigen umsehen. Hier bin ich mir noch nicht zu 100 Prozent sicher ob ich mir ne E-Gitarre zulege oder eine Akustische.

Zur Literatur und den Links ich werde mir alles genau ansehen, auf die Schnelle sieht das alles schon mal super aus.

Mein Ziel, na ja klar, gerne Blues spielen viel improvisieren, aber auch ein wenig Begleitung (das geht ja sogar noch halbwegs :)) und auch anderes. So ganz fixiert ausschließlich auf Blues bin ich nicht. Wichtig ist für mich natürlich Erfolge zu sehen und Spaß zu haben -außerhalb des Spaßes- aber schon auch eine Portion Theorie und Hintergrundwissen, das hatte ich die Jahre über einfach ignoriert bzw. war zu faul dazu. Ich bin übrigens ein ausgesprochener Autodidakt schon immer in allen Dingen, werde aber nicht zögern mir einen Lehrer zu suchen wenn ich merke ich hänge.


Was ich hier insgesamt fasziniert sehe, dass Fragen gerne von Fachleuten beantwortet werden und eine große Bank an Wissen vorhanden ist.

Vielen Dank :great:
 
Ich bin übrigens ein ausgesprochener Autodidakt schon immer in allen Dingen, werde aber nicht zögern mir einen Lehrer zu suchen wenn ich merke ich hänge.

Emptypocket wird mir da jetzt (als sehr erfolgreicher Autodidakt) bestimmt widersprechen, aber such dir lieber gleich einen Lehrer.
Du sparst dir meiner Meinung nach wirklich sehr viel Zeit und gelegentlichen Frust. Abgesehen davon macht es wirklich richtig Spaß wenn man jemanden hat mit dem man sich austauschen kann oder der dich beim solieren einfach mit dem passenden Rhythmus begleitet.
Ich habe fast 2,5 Jahre lang versucht mir das Gitarre spielen selbst beizubringen, vor ca drei Monaten habe ich das alleine im Keller sitzen aufgegeben und bin jetzt bei einem Gitarrenlehrer.
Ich glaube ich habe in diesen paar Monaten, dank sehr guter Aufteilung 2 Drittel Praxis / 1 Drittel Theorie, weit mehr gelernt als das gesamte letzte Jahr zusammen.

Mein Lehrer hat mir eine gute Methode zum Bendings üben verraten.
Man nimmt einfach den Referenzton (einen oder zwei Halbtöne höher) in einem Audiotool (z.B. Cubase) auf und lässt ihn im Loop ablaufen. Dazu kann man dann Bendings prima üben, den Stahl einfach verbiegen bis der Ton passt. Man bekommt relativ schnell ein gutes Gefühl dafür wie weit man die Saite eigentlich ziehen / drücken muss um den richtigen Ton zu treffen.
Das Gehör wird dadurch auch gleich noch etwas trainiert. Bei mir funktioniert das recht gut :)
 
Mein Lehrer hat mir eine gute Methode zum Bendings üben verraten.
Man nimmt einfach den Referenzton (einen oder zwei Halbtöne höher) in einem Audiotool (z.B. Cubase) auf und lässt ihn im Loop ablaufen. Dazu kann man dann Bendings prima üben, den Stahl einfach verbiegen bis der Ton passt. Man bekommt relativ schnell ein gutes Gefühl dafür wie weit man die Saite eigentlich ziehen / drücken muss um den richtigen Ton zu treffen.
Das Gehör wird dadurch auch gleich noch etwas trainiert. Bei mir funktioniert das recht gut :)

Autsch! :weep: Da übst und spielst Du unter ständiger Bedudelung des Referenztons? :bang:

Als Autodidakt hab ich mir das Benden im Anschlagen eines Tons auf der 1. Saite (hohe E) und im schnellen Nachspielen eines Tons 3 Bünde höher auf der 2. Saite (H-Saite) mit Ganztonbending beigebracht. Damit schlägt man zuerst den Zielton an und zieht den zweiten Ton dann auf diesen Zielton. Nebenbei trainiert man damit ein sehr cooles Blueslick und mit Speed und Wiederholung ein pipifeines Rock n Roll Lick!

:rock:
 
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Autsch! :weep: Da übst und spielst Du unter ständiger Bedudelung des Referenztons? :bang:

Och, mal gelegentlich ein oder zwei Minuten geht schon. Länger hält das eh keiner aus :D
Ich lerne lieber beim spielen, aber ich wollte den Tipp einfach mal hier lassen für andere die noch den richtigen Ton suchen.
 
Ich werde mich die nächste Zeit mal nach ner 6 seitigen umsehen. Hier bin ich mir noch nicht zu 100 Prozent sicher ob ich mir ne E-Gitarre zulege oder eine Akustische.

Sich ´ne neue Gitarre zu kaufen kann sicherlich ein riesiger Motivationsschub sein!
Wenn du w i r k l i c h mit dem Spielen einigermaßen "ernsthaft" wieder neu anfangen willst, würde ich dir aus rein züchologischen Gründen fast schon dazu raten :great:.
(Mal ganz abgesehen von emptypockets berechtigten Bedenken bei ´ner kastrierten 12-saitigen Gitarre....)

Ob es eine akustische oder elektrische Gitarre für einen Wiederanfänger sein soll, ist natürlich schon fast wieder ´ne philosophische Frage, mit der man hier glatt einen neuen Thread aufmachen könnte. Rein intuitiv würde ich dir erstmal zu einer akustischen Gitarre raten. Irgendwie lernt man darauf "ursprünglicher" zu spielen. So richtig oberlehrermäßig fundiert begründen kann ich das jetzt noch nicht mal. Ist natürlich auch alles ´ne Frage, was man in Zukunft spielen will. Und, du brauchst dann auch erstmal noch keinen Verstärker - weil E-Gitarre spielen ohne Verstärker ist doof.
Vielleicht geht´s dir aber auch so wie mir: habe im OKT letzten Jahren wie gesagt auch wieder mit dem Spielen angefangen. Auf ´ner Akustischen. Das hat mir allerdings so viel Spaß gemacht, dass ich mir im Januar einen gaaaanz alten Jugendtraum erfüllt habe und mir zusätzlich die allerschönste und allerbeste E-Gitarre der Welt - halt die Traumgitarre meiner Jugend - gegönnt habe :).
(Liebe Board-Member, jetzt bitte, bitte keinen Shitstorm.....:hail:)
 
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Hallo Harleyman,
öhm...da ich so ein ganz spontaner (Widder) bin hats gestern am Nachmittag einen kleinen Ausflug in ein Fachgeschäft gegeben. Wie recht du doch hast.
Nach einer Stunde herumprobieren bin ich mit einer ganz einfachen normalen Gitarre -ohne Elektronik- aus dem Laden. Da es ein Ausstellungsstück war, konnte ich einen fetten Nachlass erreichen. Farbe black. Marke: Die mit den Stimmgabeln.
Bin total happy und saß bis 23h vor dem YouTube beim üben.:) Einfach nur genial mit dem Teil.
Nachtrag: Was deinen Jugendtraum betrifft herzlichen Glückwunsch!:great: Du sollst wissen, dass ich mir diesen -wenn ich am Ball bleibe- als "Belohnung" in etwa 1 1/2 Jahren gönnen werde. Ist meine Annahme richtig, dass der Markenname mit F beginnt und der Typ mit S? ;)
 
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Ihr dürft gerne die Gitarren beim Namen nennen, so haben alle was davon ;)
 
nee, war/ist ´ne schwarze Gibson Les Paul Custom von 1990 ;)
(siehe Avatar)

Ach so, und natürlich Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß mit deiner Neuanschaffung!!
(oops, sorry, welcher Hersteller hat denn als Logo Stimmgabeln....? YAMAHA? :hail:)

Das mit dem vielen, lustvollen und mit Spaß und Freude verbundenen Üben ist mir natürlich genauso ergangen. Hält übrigens bis heute an :)

Bei YouTube habe ich auch ganz viel gelernt. Laß´ dir trotzdem hin und wieder von jemandem auf die Finger schauen! Ich habe mir im Anfang zwei Fehler - gottseidank nach relativ kurzer Zeit - schnell wieder abgewöhnen müssen:
erstens, nicht-konsequentes Alternate Picking (Wechselschlag mit dem Plektrum),
und zweitens hatte ich mir angewöhnt beim Picking die Hand zu drehen anstatt locker vertikal aus dem Handgelenk zu picken.
Das nur mal als zwei Beispiele, die sich beim Abgucken ohne Feedback einschleichen können. Es gibt jedoch noch jede Menge weiterer "Fallen".... ;)
 
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Das ist aber ehr wie: "Nenn mir bitte mal bitte dein neues Automodell! - Gelber VW"!

Oder irre ich mich? Mit der Angabe könnte ich jetzt z.B. deine Gitarre nicht nachkaufen.
 
mei, so wichtig ist das ja auch wieder nicht.
 
@emptypockets: Nun ist alles geklärt :) Bezog sich darauf, dass ComPoti den TE bestärkte, den Modellnamen nennen zu dürfen. Als er dann auf seine Signatur hinwies, stand dort (vorhin) lediglich "Yamaha 6-Saiten Schwarz" drin. Damit wusste man ja immer noch nicht, was er für eine Gitarre hat. Gelber VW statt 1,6 Blue Motion Polo. ;)


@Anderer: Viel Spaß und Motivation mit deiner neuen Gitarre!!! :great:
 
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Hallo michael,

SEHR SCHÖN ! ! :great:
 
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ich habe mal vor ein paar Jahren bei einem Blues Harp Workshop von Dieter Kropp einen 74 jährigen getroffen, der eine Gang von Leuten repräsentierte, die alle im etwas betagteren Alter bei Peter Bursch in Duisburg gelernt haben und allesamt mit dem im Ausland auch noch Workshopurlaube machen, er war immer noch begeistert wie am Anfang, und jetzt hatte er noch Harp hinterhergeschoben.
Vielleicht ist es hilfreich, neben dem typischen blues you can use sich auch nochmal über Ausfrischungskurse wieder hineinzufinden. Dann kann man genauer abschätzen, ob mit oder ohne Lehrer.
 
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ich habe mal vor ein paar Jahren bei einem Blues Harp Workshop von Dieter Kropp einen 74 jährigen getroffen, der eine Gang von Leuten repräsentierte, die alle im etwas betagteren Alter bei Peter Bursch in Duisburg gelernt haben und allesamt mit dem im Ausland auch noch Workshopurlaube machen, er war immer noch begeistert wie am Anfang, und jetzt hatte er noch Harp hinterhergeschoben.
Vielleicht ist es hilfreich, neben dem typischen blues you can use sich auch nochmal über Ausfrischungskurse wieder hineinzufinden. Dann kann man genauer abschätzen, ob mit oder ohne Lehrer.
Hi, sorry dass ich mich erst heute wieder melde.
74 ;) Vielen Dank macht Mut :)

Und na klar, wenn ich merke es geht gar nicht weiter kommt ein Lehrer ins Spiel.
Im Moment bin ich echt überrascht was noch alles geht und was ich noch kann. Zupfen, dämpfen, hämmern, ein paar Barre Griffe und zügige Wechsel, alles noch da. Auch die Begleitung geht ganz leidlich, ich trau mich sogar zu singen und treffe die Töne ganz gut.
Die Tonleiter auswendig und zügig rauf und und runter zu klimpern ist jetzt auch nicht das Problem.
Allein die tiefere theoretische Grundlage fehlt mir schon sehr. Und natürlich die Frage ...wie nun weiter...?
Hab mich jetzt mal im Internet ein wenig belesen, ist aber schon schwer da durch zu blicken. Inzwischen lerne ich ein paar Blues Abläufe von Youtube, als Fingerübung sozusagen.
 
Das Thema Theorie halte ich für (jeden Musiker) wichtig, würde es jedoch unabhängig von Lernzielen die mit Blues zusammenhängen anpacken. Es geht zwar auch ohne aber es ist nicht verkehrt die Zusammenhänge zu kennen und wird dir ungemein helfen, wenn du Crossover spielst. Theorie büffeln klingt auch im ersten Moment echt langweilig. Mittlerweile gibt es jedoch haufenweise gitarrenorientierte Literatur die einem Aha-Momente bescheren.
Es ist jedoch recht schwierig eine Literaturempfehlung auszusprechen ohne zu wissen wo dein Stans ist. Viele empfehlen "In Vivo Guitar", ich empfand es jedoch recht oberflächlich, dafür sehr praxisbezogen.
 

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