[Amp] Roland Blues Cube Stage

  • Ersteller DelayAndReverb
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Ich kann mich noch sehr gut erinnern. Anfang der 70er Jahre ging ich auf ein Konzert von Rory Gallergher (später hatte ich dann beruflich mit ihm zu tun). Ich stand direkt vor der Bühne und suchte immer seinen Amp.
Er war jedoch nicht auszumachen. Es standen lediglich einige Boxen herum. Nach dem Konzert fragte ich ihn nach seinem Verstärker. Er schmunzelte etwas und zeigte mir einen recht kleinen Verstärker (Transistor). Gestanden hatte er auf einem Stuhl, seitlich hinter den Boxen.

Da war ich baff, denn einen Unterschied zum sonstigem Sound von "Rory" war nicht auszumachen. Er selbst zeigte sich überrascht. Dieser kleine Amp stammte von Peter Strüven aus Hamburg, der damals die Marke STRAMP
auch aus der Taufe hob. Gallergher spielte dann auch über sehr viele Jahre seine Boxen, die aussergewöhnlich gut waren.
Dieser Transistorverstärker war quasi noch ein Prototyp.

Ich selbst kaufte mir dann damals auch eine Stramp-Box und steuerte sie mit einem Marshall-Top.

Leider gibt es diese Marke schon sehr lange nicht mehr und somit auch die Weiterentwicklung dieses kleinen Transistoramps nicht.
 
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Viel interessanter wäre der Direktvergleich zur Referenz (Bassmann) gewesen - rechter Ampraum, linkes Regal, rechts unten. Alles andere bleibt ein Vergleich von Apfel und Birne.

Ich weiss wo der Bassmann steht. ;)
Bin ja oft genug da in letzter Zeit. GASseidank. Zufällig stand am Boden vor dem Bassmann ein "Deluxe Reverb Silverface" (also nicht Blues Deluxe, wie ich versehentlich getippt habe- mea culpa) und der hat im ersten Kanal die Bassmann Schaltung. Mit 1x12 erschien mir der Vergleich fairer als die 4x10 von Bassmann.
Den AC 30 mit BlueB habe ich nur angespielt weil der 15er mit dem Greenback nicht im Raum war.
Die anderen zwei nur aus Neugier und weil es sich gerade angeboten hat.

Worauf ich hinaus will, der Blues Cube ist kein schlechter Amp aber der Funke wollte bei mir nicht so recht überspringen.
Beworben wird er als Transistor Amp, sogar im Andertons Video ist immer davon die Rede, ich bilde mir ein die haben nicht vom Modeler geschprochen (kann mich aber auch irren).
Ein Modeler dieser Preisklasse hat meistens mehrere Amps drin und zwischen dennen kann mann nach Belieben umschalten.
Der Blues Cube hat nur ein Amp modeliert. Will man ein anderen Amp sollte man sich diese Tone Capsule zulegen und die jedesmal umstecken. Sollten später noch andere Capsules verfügbar sein, denn es gibt erstmal nur die eine.
Angenommen man kauft sich 1 oder 3 Capsules, dann sind die anderen Röhren Amps fast schon Schnäppchen.
Warum das Teil wie eine Röhre aussieht und diese dünnen Steckbeinchen hat, hätte es nicht eine SD Karte/USB Stick getan ? Da hätte man wohl weniger dafür verlangen müssen.

Fazit von mir (rein subjektiv), ein guter Amp, kein "Überflieger", preislich gerade noch vertretbar, Tone Capsule ist reine Abzocke.

PS: Dein Review fand ich sehr gelungen und objektiv, vielleicht hätte ich auch die 50erCV Tele zum testen nehmen sollen ( die ich selbst auch besitze ) aber der nächste Thomann Besuch kommt bestimmt, dann versuche ich es nochmal, denn es gibt ja auch sowas wie Tagesform. :)
 
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Habe irgendwo die Tage gelesen, dass die Capsule in den USA erst knapp Euro 1000,- kosten sollte.
 
ein guter Amp, kein "Überflieger", preislich gerade noch vertretbar, Tone Capsule ist reine Abzocke.

Wow, das wusste ich ja gar nicht. Mich hat ja schon beim Yamaha THR 5 / 10 gestört, dass die so einen Digitalamp einfach fest mit bestimmten Modellen "verdongeln" und dann beispielsweise den 10er in drei Versionen verkaufen, die bis auf die Farbe genau gleich sind und die auch problemlos ihre virtuellen Amps tauschen könnte. Geht aber nicht, man soll sich wohl brav das eigentlich gleiche Teil mehrfach kaufen.

Ja, sehe ich auch als reine Abzocke. Hoffentlich macht das nicht noch mehr Schule.

Da bin ich doch über die Offenheit meines Kemper richtig froh.
 
Ein Modeler dieser Preisklasse hat meistens mehrere Amps drin und zwischen dennen kann mann nach Belieben umschalten. Der Blues Cube hat nur ein Amp modeliert. Will man ein anderen Amp sollte man sich diese Tone Capsule zulegen und die jedesmal umstecken.

Das ganze Konzept des BCs basiert auf einem aufgebohrtem Bassmann. Wieso sollten hier mehrere Amps wählbar sein, der Klassiker kann ja auch keinen AC30? Es geht bei diesem Konzept nicht um die unendliche Vielfältigkeit, das können andere viel besser.

Über die Tone Capsule kann ich leider (!) nur mutmaßen, denn zu meinem Test lag mir diese nicht vor und anspielen konnte ich diese bisher auch nicht. Gemessen an der Verfahrensweise der Händler dürfte auch die Chance sehr gering sein, dass große Läden eine A/B Möglichkeit haben, geschweige denn kleine Läden sich die Tone Capsule auf Lager halten. Der Umkehrschluss ist einfach: Ein ganz kleiner Teil könnte der TC in freier Wildbahn begegnet sein, hat selbige mal spielen und hören können und damit sich kaum wirklich mit dieser auseinander gesetzt haben. Wieso dieses Add-On dann hier trotzdem vergleichsweise großspurig breitgetreten und nicht als Randnotiz belassen wird, kann ich demnach kaum nachvollziehen, da die Capsule schlicht und ergreifend nicht Gegenstand des Reviews ist und somit zumindest in diesem Thread keinerlei Diskussionsgrundlage hat. Daher bitte zurück zum Amp, da dieser genauso gut ohne funktioniert.
 
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@DelayAndReverb ,

ich werde es hören, was der Blues Cube mit dem BASSMANN "angelehnt" zu tun hat. Ich hatte viele Jahre einen Bassmann.

Wie dem auch sei, nochmal vielen Dank für Deinen super Bericht.
 
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CUBE.JPG
So, mein "Roland Cube Stage" ist nun da. Jetzt wird er bei mir gegen einen Fender "65er Deluxe Reverb" und "Blues Junior" antreten müssen.

Habe mir Wort für Wort noch einmal die Reklame von Roland vorgenommen. Ist dem so, dann dürfte er keine schlechtere Figur machen als die benannten Konkurrenten.
 
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Was soll man da noch sagen? Tolles Review, danke sehr!

Gruß,
JO
 
Eine Frage habe ich aber immer noch an Roland: Wie können bei <60W Leistungs-Aufnahme 60W Musik-Leistung entstehen?? Vielleicht kann einer der Besitzer hinten nochmal bei AC-Stecker schauen, welche Leistungs-Aufnahme dort wirklich steht. ...
 
Ich habe mal in meinem Bildarchiv gesucht und ein entsprechendes Bild gefunden. Für die volle Darstellung bitte klicken.

Unknown.jpeg
 
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Also ich war am Freitag bei T und habe den BC nochmal angespielt (mit CV50 Tele und Blug Strat).

Diesmal war der Eindruck besser, es gibt ja auch Tagesform.

Was mir gefiel: reagiert wirklich gut auf die Spielwiese und klingt auch leise gut, bei Röhre muß man da eher den Sweetspot suchen.

Was mir nicht gefiel: als ich in den Nebenraum ging war der "echte" Bassman dann doch schon ein ganz anderes Kaliber. Während die Blug Strat am BC seltsam dumpf klang war sie am Bassman eigentlich ganz normal. Bin dann nochmal rüber aber ich habe die Blug einfach nicht (auch mit voll aufgedrehten Höhen) schmatzig bekommen, am Bassman kein Problem.

Was ich vermisst habe: wenn es sich um ein aufgebohrten Bassman handelt, bei dem sich die zwei Kanäle auch zusammen schalten lassen, dann wäre eine getrennte Klangregelung pro Kanal genial. So aber verpufft dieses Feature etwas.


Jetzt bin ich auf @Mister Blues gespannt.
 
ROLAND BLUES CUBE "STAGE" gegen FENDER 65 DELUXE REVERB und FENDER BLUES JUNIOR .

In der Tat, gespannt war ich ja, was dieser "Blues Cube" wohl wirklich kann und ob er an einem guten Röhrenamp ankratzen kann.
Seit langer Zeit spiele ich über einen 65er Deluxe Reverb, davor über einen 59er Bassman. Marshall-Amps und diverse andere Röhrenamps gehörten ebenso zu meinem Equipment.

Getestet habe ich den Roland mit meiner US-Strat (Sonderserie Limited), einer Telecaster-Fender-Standard und einer PRS 22-Custom.

Eine genaue Beschreibung sowie Umschreibung des Rolands erspare ich mir hiermit, da der Bericht von "DelayAndReverb" ohnehin kaum noch zu toppen ist.
Eigentlich ging es mir auch darum, "kann der Roland wirklich aufspielen wie ein guter Vollröhrenamp". Gleich vorweg, er kann es, was mich selbst total überrascht hat.
Ich konnte ihn und meine Strat so einstellen, dass er tatsächlich so klang, wie auch mein 65er Deluxe Reverb. Er schafft den Druck, die Klangfülle, Anschlagdynamik, die Wärme, die Durchsichtigkeit und auch der Hall fügt sich weich und sauber
hinzu. Zu keiner Zeit, egal welche Musikstilrichtung angestimmt wurde, hatte man das Gefühl, hier werkelt eindeutig ein Transistoramp. Auch bei hohen Lautstärken blieb der Roland immer gelassen und zeigte niemals sein Innenleben (Transistor).
Filigrane Spielweisen setzt er ebenfalls perfekt um.

Ja, "Stage", das passt. Bühnengigs sind damit auch kein Problem. Ansonsten kommt ein Mikro davor, wie sonst auch bei Combos.
Da man selbst oft etwas voreingenommen handelt, so habe ich zum Hör/Vergleichstest noch einen guten Gitarristen hinzugezogen. So wurde die Strat und Tele immer umgestöpselt. Man hatte zwar öfter mal die Meinung, jetzt klingt der Fender etwas besser, dann wieder der Roland. Dieser Eindruck stimmt aber nicht ! Der Roland und der Fender haben zwar einen unterschiedlichen Grundcharakter, jedoch lässt das Reglerwerk des Roland fast jegliche Anpassung zu.

Mein Freund, der Zusatzgitarrist, wollte es auch erst nicht glauben, war dann aber doch sehr schnell von diesem Roland-Klang sehr angetan.

Zum Fender sagt man, "alles auf Mittelstellung (5) und es kann losgehen", was auch stimmt. Dies lässt sich auf den Roland jedoch nicht übertragen. Hier muss man schon an den Reglern drehen, um seinen/den Sound zu finden.

Mit Single-Coil-Tonabnehmer kommt der Roland super klar. Mit Humbucker jedoch etwas weniger. Die PRS klang immer etwas bedeckt und leicht verwaschen, egal welche Einstellungen man am Amp und der Klampfe wählte.
Hier gab es schon etwas an Enttäuschung. Klar, Humbucker klingen anders als Coils, jedoch können auch sie klar und mittig aufspielen.
Ok, angelehnt hat man sich auch am 59er Bassman, wobei der Roland diesen Druck (4x10 Speaker) nicht wiedergeben kann. Den Klangcharakter eines "Bassmans" schafft er allerdings, da die Mitten sehr present und klar wirken können.

Auch mit vorgeschaltenen Pedalen (Verzerrer, Wah-Wah usw., kommt der Roland bestens klar und setzt deren Klangcharakter sauber um.

Zum Schluss musste noch ein Blues Junior herhalten. Hier kann ich es ganz kurz machen. Der Roland lag mit seinem Sound/Soundvielfalt immer vorne. Er machte mehr Druck und Bluessounds kamen einfach schöner rüber.
Was auch auffiel, der Roland spielte immer mit etwas mehr an "Schmelz" auf, wie die Fender Amps, was tonal durchaus zusätzlich begeistern konnte.

An der Verarbeitung sollte Roland in jedem Fall noch nachbessern. Auch dieser Amp hat wieder die nicht gut geschnittenen und geklebten Kanten und Ecken. Leider zeigen sich auch im Innengehäuse so manche Kleberreste.
Das ist so nicht zu akzeptieren !

Also, für relativ wenig Geld, bekommt man hier von Roland in der Tat einen super Verstärker, wobei man im Blindtest nicht feststellen wird, ist es eine Röhre o. arbeiten hier Transistoren.

Die richtigen Röhrenfreaks wird man sicherlich nicht überzeugen können. Diese Amps werden jedoch ihre Zukunft haben und immer mehr Freunde finden.
ROLAND.JPG


Mein Schlusswort. Mit dem ROLAND BLUES CUBE "STAGE" so aufspielen zu können, wie mit einem 65er Deluxe Reverb, das ist schon eine Hausnummer und sagt alles !
 

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Mit Single-Coil-Tonabnehmer kommt der Roland super klar. Mit Humbucker jedoch etwas weniger. Die PRS klang immer etwas bedeckt und leicht verwaschen, egal welche Einstellungen man am Amp und der Klampfe wählte...
.....
An der Verarbeitung sollte Roland in jedem Fall noch nachbessern. Auch dieser Amp hat wieder die nicht gut geschnittenen und geklebten Kanten und Ecken. Leider zeigen sich auch im Innengehäuse so manche Kleberreste.

Das sind in der Tat auch meine zwei größten Mankos. Ich finde die Verarbeitungsmängel wirklich unmöglich.
Dass der Amp mit Humbuckern nicht gut kann, ist leider einfach schade, denn mit einer ES kommt man ganz gut in die Richtung, in der es Spaß macht. Meine Paula mit Gibson CS 57/57+ überfährt den Amp einfach gnadenlos, trotz abgedrehten Pots. Mit Singlecoils ist das ganze System einfach richtig gut!
 
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Eine Frage habe ich aber immer noch an Roland: Wie können bei <60W Leistungs-Aufnahme 60W Musik-Leistung entstehen?? Vielleicht kann einer der Besitzer hinten nochmal bei AC-Stecker schauen, welche Leistungs-Aufnahme dort wirklich steht. ...

Die Angabe auf der Rückseite erfolgt ja nach (vermutlich EU-)Normen, die sich auch mal ändern. Nachdem kein solches Gerät permanent die gleiche Leistung aufnimmt, ist das ja eine Frage der Gesichtspunkte, auf die der Normgeber Wert legt, und der einfluss der Lobbygruppen ist da auch nicht zu unterschätzen. Früher war es oft genug so, dass eine hohe Angabe werbewirksam war, da waren die Leute begeistert, wenn am Staubsauger 3.000 Watt standen. Also wurde die kurzzeitige maximale Leistungsaufnahme angegeben... Ich erinnere mich an 100er Topteile, auf denen hinten am Stecker 375 Watt und mehr standen.

Heute achten die Leute auf geringen Verbrauch, die Politik will simulieren, dass sich da was getan hat - also werden irgendwelche Durchschnittsverbräuche normiert, was so einigen Raum lässt. Ich weiß jetzt auch nicht, was da zu Grunde gelegt wird, aber sicher nicht der Verbrauch bei einem Sinuston mit maximal aufgedrehten Reglern, sondern wahrscheinlich irgendein festgelegtes "Verbrauchsprofil". Kann also gut sein, dass Amp in der Praxis deutlich mehr oder auch weniger elektrische Leistung aufnimmt.

Gruß, bagotrix
 
Bin auf den Roland Blues Cube gestoßen und habe mir ein paar Videos angeschaut, finde ihn(soweit man Videos beurteilen kann) schonmal sehr interessant.
Die Reviews hier haben diesen Eindruck nochmal verstärkt. Allerdings hätte ich eine Frage zum Reverb. Das Tremolo beim Artist kann man ja mit dem Fusschalter bedienen, wie verhält sich das mit dem Reverb ist der auch an/ausschaltbar? Oder muss ich den manuell am Verstärker bedienen?
 
Wie im Review erwähnt, lassen sich beim Modell Stage nur Dual Mode und Channelswitch per Fußtaster schalten.

Zum Artist Modell habe ich damals ein paar Beiträge weiter oben eine entsprechende Vorschläge zur Verschaltung angefügt: Zum Beitrag
 
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Wer auf weitere Tone Capsules hofft, der muss noch vertröstet werden, denn bisher ist die Tone Capsule als einmaliges Projekt vorgesehen.
Sehr schade. Genau das wäre mal ne interessante Sache gewesen und ein Kaufgrund. Warten wirs mal ab, vielleicht kommt ja noch was.
 

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