Fragen zu Zoll & Im-/Export (auch Porto, CE-Kennzeichen, RoHS-Konformität, CITES)

  • Ersteller Bierschinken
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Ja, das ist ja auch der Link, den ich nochmal "geqoted" hatte. Aber über generelles Miteinbeziehen von Frachtkosten in den Wahrenwert (oder generellses nicht-Miteinbeziehen), bzw. nach welchen Modalitäten das geschehen soll, steht da nichts. Nur, dass die Frachtkosten nicht in die Freibetragsgrenzen von 22 bzw. 150€ einfließen, aber das war ja nicht meine Frage. Oder bin ich blind? :confused:
 
Teilweise Antwort an mich selbst: http://www.zoll.de/faq/postverkehr/postverkehr/index.html#post2

Bei der Zollwertermittlung hat die Zollstelle den Wert einer Einfuhrware beim Überschreiten der Außengrenze der Gemeinschaft zu ermitteln. Dieser Wert wird nicht nur durch den für die Ware gezahlten Rechnungspreis, sondern z.B. auch durch Aufwendungen für Transport, Verpackungen und Ladekosten bis zur Grenze beeinflusst. Sind solche Kosten nicht im Rechnungspreis enthalten (z.B. bei "Ab-Werk-Lieferung"), so sind die mit der Beförderung verbundenen Kosten bis zum Ort des Verbringens über die Außengrenze der Gemeinschaft in den Zollwert einzubeziehen und damit auch einem Wertzoll zu unterwerfen. Nur wenn im Rechnungspreis der Ware schon die Transportkosten enthalten sind (z.B. bei "Frei-Haus-Lieferung"), kann unter bestimmten Umständen der Wert der innerhalb der Gemeinschaft entstandenen Transportkosten aus dem Rechnungspreis herausgerechnet werden. Diese Regelung gilt aber nicht für den Postversand mit kommerziell verwendeten Waren. Postgebühren sind hier in voller Höhe in den Zollwert einzubeziehen. Dies gilt sinngemäß auch für die Erhebung der Einfuhrumsatzsteuer. Allerdings ist hier der Wert der Ware am ersten inländischen Bestimmungsort für die Abgabenerhebung heranzuziehen.
(Hervorhebungen von mir)

Also, sehr durchsichtig formuliert finde ich das immer noch nicht. Sprich, wenn Transportkosten angegeben sind, werden sie verzollt, wenn keine Transportkosten angegeben sind, wird "unter Umständen" der Anteil von EU-Einfuhrort bis zum Ziel der (geschätzten??) gesamten Transportkosten nicht verzollt? :confused:
 
Ein kleines aktuelles Beispiel....

Gitarre an der Grenze zur Freimenge in den USA bestellt und dort ins Hotel liefern lassen und dann selbst im Flugzeug mitgenommen. (Daher Freigrenze 430 EUR)

Ordentlich beim Zoll vorbei geschaut, denn der Wert mit USA Transportkosten wäre 440 EUR gewesen. Der Zöllner hat jedoch den Transport rausgerechnet, da kein Anteil in der EU angefallen war - Transport in die EU als Gepäckstück von mir im Flieger. Der Wert wurde dann auf 410 EUR taxiert und nachdem geklärt war, dass nichts anderes im Gepäck war (er hat nichts eindeutiges gefunden) hat er mich laufen gelassen.

Martin

Jetzt wollte ich 1x was ordentlich verzollen und es hat nicht geklappt :)
 
Ich habe mal ne kurze Zwischenfrage.

Ich fliege nächsten Sommer zu meiner Tante nach Boston, USA , und habe vor, mir dort eine Gitarre zu kaufen. Sie wird warscheinlich so zwischen 800 und 1000 Dollar, also zwischen 550 und 700 Euro kosten.
Theoretisch müsste ich ja dann auf dem Rückflug nach Deutschland, für die Gitarre Zoll bezahlen, weil sie die Importier-Grenze von 175 Euro übersteigt.
Jetzt habe ich aber das Glück , das meine Tante warscheinlich im gleichen Flieger, mit mir zusammen nach Deutschland zurück fliegt, weil sie dort mit mir und unseren Verwanten zu einer Hochzeit geht :)
Könnte sie jetzt nicht theoretisch beim Einchecken in den USA, bzw beim Zoll in Deutschland sagen, dass es ihre Gitarre ist, und Sie sie einfach nur von Amerika mal kurz mit nach Deutschand nehmen will, um dort ein bisschen spielen zu können? Ich meine ich kann ja auch wenn ich in die USA fliege meinen eigenen, in Deutschland gekaufen 1000 Euro Laptop mitnehmen, ohne Zoll Gebühren bezahlen zu müssen...Geht das?

Noch eine Frage: Wie sieht es mit der Kompatibilität der Amerikanischen Gitarren, im Vergleich zu den Deutschen Gitarren aus? Kann ich mit meiner in den USA gekauften Gitarre problemlos , ohne sie voher umzubauen , über meinen hier in Deutschland gekauften amp spielen? Oder ist die Stromversorgung eine andere? Haben die Ammis nicht eine andere Spannungszahl in ihrem Stromnetz?

Danke,
Chris
 
Noch eine Frage: Wie sieht es mit der Kompatibilität der Amerikanischen Gitarren, im Vergleich zu den Deutschen Gitarren aus? Kann ich mit meiner in den USA gekauften Gitarre problemlos , ohne sie voher umzubauen , über meinen hier in Deutschland gekauften amp spielen? Oder ist die Stromversorgung eine andere? Haben die Ammis nicht eine andere Spannungszahl in ihrem Stromnetz?

Die Gitarre funktioniert hier auch ganz normal, es sei denn, du hast da irgend eine Aktivelektronik drin, die mit 115V läuft. ;)
 
ah ok, und woher weis ich das? bzw. in welchen gitarren kommt das vor? ich hätter gern eine Gibson les paul
 
ah ok, und woher weis ich das? bzw. in welchen gitarren kommt das vor? ich hätter gern eine Gibson les paul

Keine Angst, das mit der 115V Onboardelektronik war ein Witz. Aktive Schaltungen sind immer auch mit Batterien zu bedienen, und die sind hier und überm Teich gleich...
In der Les Paul sollte aber eh keine aktiven Pickups drin sein, von daher ist es kein Problem sie in den Staaten zu kaufen und hier zu nutzen.
BTW: die Einfuhrumsatzsteuer-/Zollgrenze liegt bei Flugreisen meines Wissens nach bei 430 Euro und nicht bei 175...

Gruss
TheMystery
 
achso, ok. naja, aber ich denke für eine richtige les paul werde ich auch mehr wie 430 euro hinlegen müssen :)
 
Es ist deine Gitarre und daher sollte sie auch verzollt werden.... !!!!!

Ist es die Gitarre deiner Tante (und dies sollte auch so auf der Rechnung stehen), kann es passieren, dass sie bei der Einfuhr befragt wird, ob diese Gitarre in Deutschland verbleibt, was bei ehrlicher Antwort, eine Verzollung zur Folge hätte. Lautet ihre Aussage, dass sie die Gitarre wieder mit in die USA nehmen möchte, kann der Zoll dies vermerken und bei ihrer Ausreise prüfen. Hat sie sie dann nicht dabei, muss sie Zoll zahlen.

Wurde in keiner Weise Zoll bezahlt und Du möchtest mit der Gitarre reisen, hast Du ein Problem, denn du kannst nicht nachweisen, dass diese ordentlich in Deutschland eingeführt wurde (Für 10 Jahre).

Martin

P.S. die großen Importeure haben den aktuellen Dollarkurs halbwegs eingearbeitet - ordentlich Verzollt bleibt nicht mehr viel Ersparnis -und die wird im Zweifel von Problemen im Garantiefall "gefressen". Wenn der lokale Händler noch was nachlässt (Argumentation: Importmöglichkeit vorhanden, du würdest aber lieber die deutsche Wirtschaft unterstützen) - liegst du bei Neuware und den großen Herstellern nicht viel schlechter. Bei Gebraucht oder absolutem "Schnäppchen" (z.B. Black Friday Sale in den USA - habe ich gerade mitgenommen - 20% auf alles ) sieht es natürlich anders aus ==> Also "Augen auf !!!! "
 
Hallo,

ich möchte das auch dick unterstreichen, was Martin gesagt hat!

Die nicht-Verzollung wäre schlicht Beschiss - Steuerhinterziehung! Punkt aus, keine Diskussion darüber.

Grüße,
Schinken
 
So etz hab ich eine Frage zwecks eines Holzimports aus Kanada.
Tut mir Leid wenn so ne Frage noch mal nervt, aber ich kapiers nicht ganz.

Also erst mal kostet die ware 80USD + 47USD Versand.
Die ware kommt dann in Frankfurt an so wie ich das im Import & Zoll-FAQ gelesen hab. die kümmern sich dann um zoll und einfuhrsteuer. bekomm ich dann einfach ne rechnung, die ich dann begleichen muss und danach wird das paket weiter versandt?
oder wie läuft es dann ab?

Und kaufen möchte ich übrigens bei denen:
http://www.fine-woods.com/policies.html


Mfg

Chisi
 
Moin Chisi,

bei der Summe wird der Versand nicht verzollt!

Das Paket landet in FfM und wird dort vom Zoll durchgecheckt.
Wenn der Zoll alle notwendigen Papiere mit allen Angaben zu Inhalt, Preis etc. findet, dann können die es in Frankfurt verzollen. Dazu geht dann das Transportunternehmen für dich in Vorleistung und kassiert die Summe bei dir ab wenn sie dir das Paket bringen.

Sind die Angaben in den Frachtscheinen icht ausreichend, dann geht das Paket an das deinem Wohnort nächsten Zollamt und du bekommst von denen einen Brief mit der aufforderung sämtliche notwendigen Daten nachzuliefern um das Paket verzollen zu können.

So, nun der Knackpunkt: Ich weiss nicht ob es für Rohholz-Importe irgendwelche Auflagen gibt wie Nachweis des Herkunftslandes oder sowas.
Ich halte das für möglich, das solltest du unbedingt beim Zoll abklären.

Grüße,
Schinkn
 
hi,
aus aktuellem anlass eine frage:

wenn man aus USA bestellt, das paket per USPS verschickt wird und hier in deutschland vom postboten (der auch die normalen briefe bringt, also kein paketbote) übergeben wird - muss ich dann noch irgendwas zahlen?
der hat mir die lieferung nämlich direkt übergeben ohne geld zu verlangen :gruebel:
dabei war ich eigentlich davon ausgegangen ca. 70€ zoll+steuer bezahlen zu müssen...

nicht das es mich jetzt stören würde 70€ gespart zu haben, aber könnte es vieleicht sein das die ware doch verzollt/versteuert wurde und paar wochen später ne rechnung dafür im briefkasten liegt?
 
Hallo,

es ist möglich, dass du nachträglich einen Brief zur nachverzollung bekommst.
Habe ich schon öfter von Freunden gehört die bis zu 12-14 Wochen erst bescheid bekommen haben.

Guten Rutsch,
Schinkn
 
müsste das paket dann irgendwie gekennzeichnet sein - mit siegeln oder stempel vom zoll?
ich hab mal was gelesen das wenn man selbst verzollen muss das paket vorher nicht öffnen darf. aber darauf müsste doch ein hinweis am paket angebracht sein?

es war zwar keine rechnung dabei aber inhalt und wert korrekt auf einem sticker außen angebracht. außerdem mit geschäftsadresse des händlers als absender.
deswegen würde es mich doch sehr wundern wenn der zoll das ding einfach so durchgehen lässt. :gruebel:
 
Frohes neues.


Ich würde auf jeden Fall den zu erwartenden Verzollbetrag zurücklegen, für 3 Jahre. Ich hab auch schon Leute im Bekanntenkreis, die nach einem Jahr noch plötzlich ne Rechnung vom Zoll ins Haus bekommen haben.


Meine Gitarre liegt auch auf dem Zollamt, habe Sylvester noch die Benachrichtigung gekriegt, genau vor dem langen Wochenende. :rolleyes:
Bin mal gespannt, wie das dann am Amt aussieht mit der Verzollung und der Verrechnung der Versandkosten.
 
Frohes Neues,

oha, ein Jahr ist aber heftig.
Aber ich würde genauso handeln, abwarten und das Geld auf Seite legen.

AIX, wäre nett wenn du dann kurz hier schildern würdest wie die Verzollung bei dir ablief.
Ich denke, Erfahrungsberichte von mehreren Personen können nicht schaden.

Was hast du denn gekauft?

Grüße,
Schinkn
 
AIX, wäre nett wenn du dann kurz hier schildern würdest wie die Verzollung bei dir ablief.
Ich denke, Erfahrungsberichte von mehreren Personen können nicht schaden.

Was hast du denn gekauft?

Hi,

klar poste ich dann, wie's gelaufen ist. ;) Ich hab ne BC Rich gekauft, von dem Vader Cabinets-Inhaber aus Wisconsin.
 
So,

nach einem Tag freudigen Polierens, Umbauens und Einstellens melde ich mich dann mal zu Worte:

Ich hab die Gitarre also gestern aus den Fängen des Zolls befreit. :D
Lief aber astrein, die Zollbeamtin war nett, hat nach den Papieren und der Rechnung gefragt (hatte den Paypal-Beleg und zweimal die eBay-Auktionsseite ausgedruckt, wie auf dem Zollschreiben angefordert), mich kurz gefragt ob ich wisse dass ich noch etwas bezahlen muss, und ist dann direkt losgedüst, mein Paket zu holen. Bevor sie dann den Papierkram gemacht hat, hat sie mir ein Cuttermesser gegeben und gemeint, ich soll mal reinschauen ob alles okay ist. Klingt vielleicht komisch, fand ich aber nicht indiskret, während ich mit dem riesen Karton rumhandtiert habe, saßen die beiden Leute vom Zoll nämlich an ihren PCs, und ich hab auch nirgends ne Überwachungskamera entdeckt, die etwa in meinen Gitarrenkoffer gespäht hätte. (Ich seh allerdings gerade, dass in meinen Unterlagen "E-Gitarre festgestellt" vermerkt wurde.)

Noch was zu den Zahlen:
Die Gitarre hat 380 US$ gekostet;
Der Versand hat 69,50 US$ gekostet ("USPS Priority Mail international")
--------------------------------------------------
=449,50 US$

Der Umrechnungskurs ist in den Unterlagen mit 1,4276 angegeben.

(Soll man sich nicht täuschen beim Shoppen auf ebay.com... als ich die Gitarre geschossen habe, lag der Kurs bei über 1,47, Paypal hat dann nochmal was "unterschlagen" bei der Umrechnung, und der Zollkurs liegt halt nochmal drunter...)

Interessant aber nun:

Als Zollwert sind bei mir 266,18€ angegeben.

Sie hat also nicht die Transportkosten mit einberechnet, sondern die 380 US$ für die Gitarre allein zur Grundlage genommen.

Dementsprechend kamen noch 3,7% Zoll (9,85€) drauf = 276,03€.
Darauf dann noch 19% Märchensteuer (52,45€).

Ich hab also insgesamt 62,30€ beim Zoll gelassen und bin damit ganz zufrieden, da zwar der Umrechnungskurs etwas knapp bemessen wurde, ich die Versandkosten aber nicht mit verzollen musste. So hab ich noch was über für einen schwarzen Tremolohebel, der leider bei der Gitarre nicht dabei war (anscheinend auch nicht sooo leicht zu kriegen).
 

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Hallo,

schön, dass alles geklappt hat.

Die Sache mit dem Umrechnungskurs ist normal. Es ist eben kein Tageswechselkurs, sondern ein über den vergangenen Monat gemittelter Wechselkurs.

Grüße,
Schinkn
 

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