Hallo,
zur "Verstärkung" des Axe: Ich spiele Sie zu Hause über die Esi nEar 05 experience, AKG Studio 271 Kopfhörer, im Proberaum über in-ear (superFI5 pro mit angepassten Otoplastiken) und/oder über Koch Studiotone Head (fx return, nur die endstufe) + Bogner Cube ported 1x12" V30 oder über die 8" Fame aktiv Monitore. Hatte Sie auch schon über eine H/K LUCAS Performer PA laufen und live direct FOH. Hatte Sie auch mal im Laden über RCF 15" Aktiv Monitor und QSC K10 Aktiv Monitor angetestet. Es klingt IMMER anders (wie sollte es auch anders sein), aber das bereitet mir große Kopfzerbrechen, war doch die Idee, rein in-ear zu spielen und direct FOH zu gehen. Meine Erfahrungen mit oben genannten setups und meine mittlerweile tonnen voll Stunden in verschiedenen Foren machen es immer komplizierter. Mal zu den einzelnen Abhören:
ESI 05: SEHR mittig im Vergleich zu AKG 271. Zu wenig Bässe im Vergleich zu allem was größere Speaker hat. Ich fand die damals toll, mittlerweile würde ich Sie nicht nochmal kaufen. Sie klingen "nett", aber mit Sicherheit nicht neutral!
AKG 271 / Ultimate SuperFI 5 Pro + Otoplastiken: Die einzigen zwei systeme, wo ich sagen würde: Ja, das klingt bei beiden ungefähr gleich. Sehr ausgewogen und neutral, ABER: Bässe eines 12" Speakers ersetzt kein Kopfhörer der Welt, ich dachte mal, das würde gehen ....
Koch / Bogner 1x12": Vorneweg: Ja, da wo Speaker SIM und Power AMP SIM an sein müssen, sind Sie an, da wo nicht, nicht bzw. wird experimentiert. Habe das gerät jetzt knapp 1 Jahr, Anfängerfehler der Einstellungen schliesse ich mal salopp aus .... Hier macht es "Klick": Ja, das Ding klingt wie ein guter Röhrenverstärker. Hammer! es geht! Andererseits: Am besten klingt es bei ausgeschalteter Spk sim und Endstufen Sim. Das schränkt natürlich die klangliche Vielfalt des Axe enorm ein. So enorm, dass ich mich frage, wieso ich nicht einfach den Koch mit der Bogner weiterspiele (klein, handlich, leicht, Mördersound! Hatte gedacht NIE wieder was zu kaufen, aber ihr wisst ja ... GAS -> axe fx ...)
H/K LUCAS Performer: PA Sound. Kein Amp-in-the-room feeling, gewöhnungsbedürftig, macht aber schon auch Spaß!. VIEL zuviel Bass bei den Presets, die mit Kopfhörer bzw. Esi erstellt wurden. Musste komplett überarbeitet werden :-(
live direct FOH: Bass und Höhen Problem, rege Diskussionen mit unserem Mann am Mischpult (O-Ton "das ist immer mit diesen Modellern, zuviel Gain, zuviel Bass, über Kopfhörer klingt toll aber hier funzt das nicht, wieso spielst Du den Koch nicht mehr, der war doch super?!!"). Aus den Foren weiss ich, das es geht, aber beim Soundcheck ist keine Zeit eine line-out vs. Box und SM57 und Peng Diskussion zu führen ....
Fame 8" Aktiv Monitore: enttäuschend! Extrem leblos, höhenlastig, völlig anders. Da habe ich gar nicht erst angefangen zu tweaken .... die Dinger nutzen wir, um mal eben Proberaummitschnitte anzuhören, das ist ok. Und der raum ist zu groß für die Dinger, also generell bekommt man viel Speaker fürs Geld, aber man spart keine 1000€, weil man denkt: Cool, dann brauche ich ja gar keine ADAMs mehr kaufen ....
RCF 15" Aktiv FRFR: Viel zuviel Bass, kein Amp-in-the-room feeling.
QSC K10 10" Aktiv FRFR: Viel besser als die größeren RCF, auch kein Amp-in-the-room feeling, aber man bekommt langsam eine Vorstellung, wie das sein könnte, wenn man sich lange und intensiv damit beschäftigt... man bekommt auch eine Vorstellung davon, dass, wenn man es kompromisslos gut haben will FRFR seeeeehr teuer wird!
Generell: Ich habe auch mittlerweile die Vorstellung davon bekommen, dass die Abhöre ein völlig unterschätztes Thema ist. Wir reden hier von Musik machen, es geht um TON. die Abhöre ist das letzte Glied in der Kette. Das eigentlich allein entscheidene, ob sch... , passabel, gut oder super klingt ... Man liest es ständig und es macht ja auch Sinn, aber ein Blick in die Geldbörse sagt uns: ach, versuchs doch mal 2 Ligen billiger, die haben doch gute tests, blablubb. Ich bin mittlerweile zu folgenden Überzeugungen gekommen:
1. You get what you pay for. Bei Abhören gilt das generell: Je teurer, desto besser. Da gibts keine Tricks, keine Schnäppchen, kein Mojo. Ich rede hier von FRFR und Kopfhörern und studio Monitoren, generell sollte das ja alles FRFR sein. Ich habe oft genug aufgrund von forenberichten, tests usw. gekauft. Und ich habe mich so oft verkauft, das ich zumindest bei Abhören nur noch meinen Ohren traue. Das ganze ist auch ein solch subjektives Thema, obwohl FRFR "neutral" und damit bjektiv sein sollte. Von der Esi, über die Kopfhörer, die Fame, bis zur 15" RCF: Alle sollen FRFR sein, die Klangunterschiede sind gigantisch! So gigantisch, dass man sich schlicht nicht mehr sicher sein kann, wie es denn nun "wirklich" klingt. Genau diese Problematik habe ich bei einem Gitarrenverstärker nicht: Da ist die Abhöre immer diesselbe und damit ist der Sound definiert. fertig.
2. Oben genannte Preis/Leistung gilt nicht oder nur eingeschränkt für GitarrenCabs. Die färben sowieso, wie sie wollen und sollen und hier ist es eine reine Leistungs- und Geschmacksfrage. Sie sind teil der Klangformung einer E-Gitarre. Meiner Meinung nach der größte. Zwei Amps an ein und diesselbe Box klingen weitaus ähnlicher, als Zwei verschiedene Boxen an denselben Amp. Jedenfalls meine Erfahrung. Kann man mit der Axe ja nachspielen: Ob USA Lead1 oder Das Metall macht nen Unterschied, aber allein die verschiedenen 4x12" CAB sims machen einen meiner Meinung nach weit höheren, was den "sound" angeht. Hatte mal nen Rivera Thirty Twelve 1x12" Combo. Tolle Kiste, aber irgendwie war ich mit dem Zerrsound unglücklich. Dann das Ding an eine geschlossene 2x12"er und ich wäre im traum nicht drauf gekommen, das ich noch denselben Amp spiele! Das war wirklich ein "aha" Erlebniss! Also: Wer nen neuen Verstärker will, sollte erstmal andere Boxen ausprobieren ;-)
Anyhow. Ich kann die Axe also eigentlich an jedes Abhörensystem anpassen, bis es klingt. Kein Thema. Ich kann aber nicht Patches mit Kopfhörern machen (nicht nur wegen Fletcher-Munson -> je lauter man abhört, desto größer empfindet man die Bass und Höhen Anteile), wenn ich sie dann im Proberaum klassisch über Amp und Cab spielen will. Ich kann Sie auch nicht über PA anpassen, weil sie dann zu Hause beim recording nicht mehr funktionieren. Was also tun?
- entweder ich sorge für die immer gleiche Abhöre ( Ich denke mal, dass ist ein Grund, wieso viele nicht FRFR sielen, sondern klassich über Amp und Box. Der In-the-room Sound und das Feeling sind auch anders. Ich glaube immer noch, dass wenn man sich intensiv mit Speaker IRs beschäftigt, bereit ist wirklich viel geld auf den Tresen zu legen für gute FRFR Systeme erreicht die Möglichkeit dem FOH Mann ein direct Signal zu geben, wo diesem ein lächeln ins Gesicht huscht. Ich glaube bzw. weiss für mich: Es ist seeeehr viel Arbeit und sehr zeitaufwendig und hohe finanzielle Ressourcen notwendig, bis man an dem Punkt ist. Die einfache Variante also: AMP und CAB und spielen, statt Speaker Simulationen zu schrauben...
- oder ich sorge für eine wirklich neutrale FRFR Abhöre und gewöhne mich daran, dass mein Sound so klingt, wie wenn ich eine Premium CD Aufname höre und mir diesen in-the-room sound abgewöhne.
Beide Systeme haben ihre Vor-und Nachteile und werden ja intensiv diskutiert.
Meine Grundintension das GAS fürs AXe FX zu rechtfertigen war: Nur noch die Kiste, alles auber im Rack verbauen und in-ear spielen. Macht live: Eine Kiste, eine Steckdose, ein Midi Kabel, ein footcontroller, in-ear (in der Kiste). Und fertig ist das Rückenschonende System, das trotzdem jeden Gitarrenton auf diesem Planeten ermöglicht.
Mittlerweile weiss ich: Das wird so nix und es macht auch weniger Spass. Warum? der Bums von unten aus der Gitarrenbox fehlt (Spassfaktor) und die Abhöre ist nicht FOH kompatibel um den Sound einzustellen (das wird so nix Faktor).
Ergo: Entweder die FRFR Nummer durchziehen, um mit BUMS spielen zu können UND gleichzeitig eine Referenz zu haben wie PA Sound ist, oder wieder AMP und CAB und den Mann am Mischpult seine heissgeliebten SM57 aufstellen. Wieso soll ich den Sound FOH kontrollieren? der muss eh pro location angepasst werden ... auserdem kann und will ich mich nicht um alles kümmern müssen. Bin mit meinem Krams genug beschäftigt ....
Beide Lösungen führen dazu, dass man wieder mindestens eine Box mehr rumschleppt. Ich für meinen Teil werde jetzt folgendes tun: 2x12er TT rex pro Box plus t.amp E800 SS-power amp. Also die klassische Variante. Dafür muss der Koch und die Bogner dran glauben, obwohl ich jetzt schon weiss, dass ich es bereuen werde, diese beiden Kisten verkaufen zu müssen ... dieses "kleine Besteck" ist der Hammer ... aber andererseits müsste ich sagen: Back to start, Axe FX wieder verkaufen. Das geht auch nicht .... Das Gerät ist einfach zu geil .... grummel ....
so, wenn wer noch eine Idee hat, wie ich in-ear voll auf meine Kosten komme und es live auch so funktioniert dann her damit! Würde mir ne menge Geld, Zeit, Nerven und Schlepperei ersparen ...
P.S.: Mein Bandkollege spielt einen Koch Twintone + 2x12" Koch Box und ne Strat mit 11er Saiten und ein paar feine Bodentreterli. Alles überschaubar. Alte Schule. Sein Sound ist beneidenswert! Wieso tu ich mir das eigentlich alles an? Mist GAS .....