@ P. Reed Smith: Vor allem liest er oberflächlich, dass ich die Dynamik nicht mitkopiere habe ich ja selber geschrieben. Mit was ich aber noch weniger gerechnet habe sind die Kommentare zum Thema "Erbsenzähler" und "Cliff-zerreissen". Offensichtlich wurde ebenso überlesen, das ich schrieb, das es eine tolle Sache wäre, EQ-matching ins Axe II zu integrieren, selbst wenn es NICHT noch mehr würde ... Ich weiss gar nicht, was die alle wollen. Mir war es dann auch zu blöd, dazu Stellung zu nehmen. Ich respektiere die Technologie des Kempers. Sie funktioniert offensichtlich großartig. Ich respektiere auch die Modelling-Technologie, die im Axe FX unzweifelhaft am ausgereiftesten ist. Und nach meinen EQ-Matching Spielchen ziehe ich sogar das Axe dem Kemper vor. Weil MIR das völlig langt, wahrscheinlich in Zukunft kaum anwenden werde und generell lieber Zugriff auf den digitalisierten Nachbau von physikalischen Schaltungen habe, als den "Fingerabdruck" einer Abhörsituation.
Letztlich will ich mir nur das Wissen aneignen oder vertiefen, um das Axe so zielgerichtet bedienen zu können, dass ich schnell zu klanglichen Ergebnissen komme, die mir vorschweben, bzw. zu eruieren, ob mein Axe dazu technisch in der Lage ist. Ist es - für mich nach dieser ganzen Testerei und rumprobiererei. Und posten tue ich es, um dieses Wissen, welches ich aus solchen Tests für mich rausfinde auch anderen zur Verfügung zu geben. Vielleicht hat ja wer was von, wäre doch schön. Das bisschen "Mehrarbeit" hier meine Ergebnisse ins Internet zu stellen macht den Bock dann auch nicht mehr fett - aber bringt vielleicht den einen oder anderen zu neuen Einsichten oder Ideen ... that`s all.
Einem Freund habe ich das folgend geschrieben:
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Axe FX (Modelling) Ansatz: Möglichst umfassend alle Parameter aus einem physikalischen Design digital nachzubilden.
Kemper (Profiling) Ansatz: Das "einfrieren" eines ganz spezifischen Amp Settings bzw. Signalkette.
Vorteil Modelling: Jederzeitige Eingriffsmöglichkeit in die virtuelle Nachbildung (Tone-Stacking, Gain, Master-Endstufenverhalten, etc.)
Vorteil Kemper: Das, was er "einfriert" scheint nach Aussage vieler ein absolut identischer "Fingerabdruck" des "geprofilten" Amps zu sein.
Nachteil Modelling: Wie akkurat, bis in welche Detailtiefe kann jedes Bauteil exakt digital nachgebildet werden?
Nachteil Profiling: Ein nachträgliches abändern des "Fingerabdrucks" hat schnell nichts mehr mit dem echten Amp zu tun. Regelt man da dann zum Beispiel Gain und EQ ist es immer derselbe, eine Tonestack, den Kemper implementiert hat und nicht mehr eine naturgetreue Nachbildung des originalen Amps.
Bei den Effekten von Anzahl, Eingriffsmöglichkeiten in die Parameter und das interne Signalrouting hat allerdings unstrittig das Axe FX nach wie vor die Nase vorn. Bei der Amp Simulation scheiden sich die Geister …
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Ich hoffe das macht deutlich, dass ich weder irgendwas oder irgendjemanden "flamen" will, sondern versuche beide Technologien objektiv einzuordnen und mir lediglich das Recht rausnehme, die für mich zu beanspruchen, die mir persönlich besser ins Konzept passt. Oder anders: Hätte ich kein Axe Standard, aber €2500,- Euro würde ich mir ein Axe-II kaufen und auf die Vorteile vom Kemper und die €1000,-, die man hätte in eine ordenliche MIDI Fussleiste stecken können, verzichten. Auch wenn durch meine Vergleiche vielleicht der Eindruck entstanden sein mag, ich müsste jetzt irgendwie mein Axe verteidigen, weil mir die Kohle für den Kemper fehlt. Mir fehlt höchstens die Kohle für nen IIer ... und die auch immer weniger, weil ich durch meine Testereien die vergangenen tage für mich (!) festgestellt habe, dass das Ier definitiv einen verdammt guten Job macht, und die Probleme, die es mir bereitet (hat) im IIer diegleichen wären: Das EQen der Cabsim. Und beim kemper entfiele das auch nicht: Da wird die Box genauso mit nem Micro abgenommen ... Und dass das Impulse Response exakt arbeitet - die Box also exakt so wiedergegeben wird habe ich für mich ebenfalls bewiesen. Die Tests dazu habe ich ja gepostet ... Und jetzt komme mir keine mit: Aber der Lautsprecher reagiert doch dynamisch ...
Bis der anfängt selber zu zerren und ein dynamisches Eigenleben entfacht ... da bin ich längst beim Ohrenarzt.
Egal, ... ich werde in Zukunft am besten weniger posten und mehr Gitarre üben
LG
Markus
P.S.: NEIN, ich will jetzt bitte KEINE Diskussion Kemper/Axe aufmachen ... wirklich nicht ... ich bin da völlig leidenschaftslos.