So! gestern war ein erfolgreicher Axe-Test-Tag! Ich habe das Teil mit zur Probe genommen und meine Stereonalagen-Presets etwas getestet:
- Habe in allen Presets einen FX-Loop eingebaut und damit auf die Endstufe meines Marshall Transistorcombos gegangen
- Den XLR-Out habe ich mit der Probraumanlage (Behringer UBxxx und Thomann Endstufe mit Peaveyboxen) verbunden und die Klangregelung neutral eingestellt.
- Mein Pod XT-Live lag als Referenz am Boden(*)
Erster Versuch: Axe in Anlage=> Klingt nicht schlecht, aber auch nicht SO viel besser als mit einem Pod. Anfühlen tut es sich aber VIEL natürlicher und auch im Mix kommt es besser raus. Ich bin davon überzeugt, dass der Klang maßgeblich von der Anlage gefärbt und platt gemacht wird. Auffällig ist, dass mir in dieser Umgebung andere Speaker/Mike-Simulationen besser gefallen als die, die ich an meiner Stereoanlage oder den Inears benutze. Ich habe hier die Befürchtung, dass wenn ich das Teil an einer RICHTIGEN Anlage benutze, alles wieder anders klingen wird und ich mir dann meine Prests umbauen muss. Ja, ich bin überzeugt davon, dass man sehr gute Ergebnisse bekommen kann, wenn man weiß wie man vorgehen muss und die Modelle kennt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich damit so glücklich bin. Ich mags lieber Plug&Play.
Zweiter Versuch/selbe, uneditierte Presets über den Fx-Send in den Retun des Transistor 1x12" Marshallcombos (Mod 5210): gleich der erste Versuch entlockte mir ein "Leck mich am Arsch"!
Der Vergleich zu meinem Pod in der selben Umgebung war kein Vergleich... ähm... naja; ihr wisst was ich meine
?
Der Sound und die Unterschiede der Modelle stellte sich so lebendig heraus. Ich habe ein Multi-Vox-Preset (Cleaner Topboost & aufgerobbter Class A) und das klingt so unglaublich. Man hört die cleane als auch die angezerrte Komponente super raus und die Töne kippen so dermaßen sauber um. Das macht so spass! Unglaublich!
Außerdem ist es so, dass man im Bandkontext um WELTEN weniger Gain braucht als man zuhause im stillen Kämmerlein so programmiert. Ich habe in meinen Leads den Boostblock der Amps heraus genommen und auch den Ts808 zurück geschraubt. Es fühlt sich trotzdem nicht anders an und hat nur Vorteile: transparenteres Signal, weniger Mulm, bessere Durchsetzungsfähigkeit.
Was mich nicht vom Hocker reißt ist die 4-Kabel-Methode. Das Axe schluckt -trotz aller anderlautender Berichte- auch Signaltreue. Ich höre keinen Unterschied der Wandler zu meinem G-Major MkI! Für mich ist das nichts Wenn ich meinen richtigen Amp spiele möchte ich auch diesen Amp mit allen Details hören. DA bin ich dann schon irgendwie Purist. Aber ich benutze auch meinen Timefactor nur in Wet/Dry-Umgebung.
Also alles in allem bin ich begeistert; vor allem vom AF als Preamp. Als Komplettlösung oder Effektgerät ist es für mich noch etwas ... unkonsistent... weiß noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Bzw ob ich den Axe behalten soll; ob er mir das wert ist. Man hat ja auch noch andere Wünsche
*=> Der XT-Live ist übrigens unglaublich praktisch als Midileiste! Ich habe das Teil zur Steuerung des Axes benutzt und das funktioniert absolut klasse! Presets umschalten geht sowieso, aber auch die Direktzugriffsschalter kann man als Midi-CC-Controller benutzen! Das Volumepedal ist ebenfalls genau so kompatibel wie die Tap-Taste. Ich finde das eine klasse Lösung, wenn man -wie ich- sowas sowieso noch rumliegen hat. Außerdem hat man gleich noch ein Backup-System dabei
Wenn jetzt noch der Tuner kompatibel wäre, würde ich meinen MFC 101 abbestellen!
Ach und noch was: für mich reicht der Standard-Axe völlig aus! Da ist alles drin, ich kann 2-Amp-Setups programmieren und da ich eh nur Std-Effekte benutze sind es mir die 500,- Aufpreis einfach nicht wert. Das investiere ich lieber beim nächsten mal an der Tankstelle