Es gibt wahrscheinlich zwei Nutzergruppen/Philosopien:
1.) Ich will auf der Bühne so klingen wie ich aus der PA (FrontOfHouse) FOH gehört werde und alle Klangmöglichkeiten bis hin zu ultracleanen, crispen Klängen sowie die verschiedenen Boxensimulationen nutzen.
Diese Leute nutzen InEarMonitoring (IEM) oder FullrangeFlatResponse-(FRFR)-Monitore.
Es gibt einige Beiträge im Axe-Forum, die darlegen, warum gerade bei FRFR-Monitoren auf Qualität der Hochtontreiber, des Crossovers und der Gesamtkonstruktion geachtet werden muss. Weniger als 700 für eine aktive Monitorbox sollte Mensch aus diesen Gründen nicht ausgeben. Das Ganze klingt etwas "ungitarristisch" distanziert. So wie man sein abgenommenes Gitarrenrig im Nebenraum eines Studios hört.
2.) Ich will mich wie üblich über einen ultraflexiblen Röhrenamp mit 10qm Effektboard oder 20HE Effektrag hören. Was vorn aus der PA rauskommt ist mir relativ egal.
Dabei ist es möglich auf der Bühne ohne und über Direktausgang mit Boxensimulation zu fahren und die Boxen-/Mikrosimulationen so zu wählen, dass FOH annähernd das rauskommt, was auch auf der Bühne zu hören ist.
Hier werden die unterschiedlichsten Setups genutzt: PA-Endstufe, Röhrenendstufe, Topteil-Endstufe, GitarrenCab mit den unterschiedlichsten Speakerkombinationen.
Viele (amerikanische) Nutzer nutzen an Röhrenendstufen VHT, als Transistorendstufen QSC, Carvin oder Art SLA 1 oder 2.
Meine Meinung: Die Wahl der Endstufe ist relativ egal, so lange es keine Billigst "1000W" Ebay-Endstufe ist, die bei Frequenzen < 400 Hz nur noch pupst. M.M. ist das gerade ein großer Vorteil des Axe, dass es nicht nur den Preamp moddelt sondern auch all das, was in einer Röhrenendstufe an frequenz- und aussteuerungsabhängigen Effekten intern und im Zusammenspiel mit dem Lautsprecher passiert.
Eine Röhrenendstufe, die richtig "in die Knie geht" usw. (vor allem bei Röhrentopteilen) drückt m.M. dem Axe zu sehr ihren Stempel auf. Eine neutrale Röhrenendstufe ist/sollte genauso neutral sein wie eine neutrale Transenendstufe, warum dann aber soviel Geld für "Vorkriegstechnik" mit ihrem Gewicht und ihrer Störanfälligkeit ausgeben?
Ich selbst nutze eine billige TA E800.
Meine Vergleiche waren Atomic212 und die Endstufe eines HH Triamp.
Ich fand, dass die Röhrenendstufe des Atomic keine Vorteile gegenüber der TA brachte. Die Röhrenendstufe des Triamp hat mit der Endstufensimulation des Axe nur noch gematscht.
Dass Herr Autschbach eine Marshall 20/20 verwendet, hat m.M. einfach damit zu tun, dass er die eh von seinem alten Rig schon rumliegen hatte.
Die 400 W an einer 2x12 Gitarrenbox reichen ohne dass es zum Zerren kommt für einen Tinitus schon vollkomen aus.
Ich spiele allerdings auch nicht 7-Saiter mit Drop-was weiß ich-Stimmung, so dass ich nicht einschätzen kann, ob die TA weniger definierte Bässe liefert als bessere Poweraps wie eine QSC.
Wichtiger ist m.M. die Wahl der Speaker/Cabs. Die üblichen Gitarrenspeaker haben alle eine Menge "Charakter" und entziehen dem Axe wieder Flexibilität, die unterschiedlichen Ampmodelle klingen dann z.T. relativ ähnlich. Ich bin im Moment ganz happy mit einem Eminence Delta-Pro und einem Eminence Governor. Der Delta Pro ist bis 5 khz relativ linear. Der Governor addiert dann in der Kombination noch etwas Mitten dazu, aber im Zusammenspiel mit dem Delta Pro nicht zuviel, sondern bringt eher etwas mehr Durchsetzungsfähigkeit im Bandmulm.