NOT!
Ich kann hier bei vielen titel zustimmen, aber in diesem Fall muss ich intervenieren und widersprechen!
Abgesehen von meiner persönlichen Meinung mache ich speziell bei einem Film wie the Road zwei (grund)verschiedene Zuschauergruppen aus: die einen, die eigentlich nur darauf warten, dass man "irgendwo" ankommt und die anderen, die sich auf das "unterwegs sein" einlassen. Diese "Längen ohne Ende" mache ich auch bei anderen Filmen wie "Die Ermordung des Jesse James..." oder "Tree of Life" (lustigerweise beide mit Brad Pitt) aus. Die haben viele (kurze) Einstellungen, die mehr sagen (können!), als andere Filme in ganzen 90 Minuten- eins haben sie alle gemein: klasse Atmosphäre, zeitweise kaum Dialoge und einen stark kontemplativen Anstrich. Ich mag das- andere mögen das offensichtlich nicht (da muss die "Story" kompakt und transparent und zielführend sein). Ich bin froh, dass es solche Filme gibt und würde mir mehr davon wünschen.
Hi BobZombie!
Schön, noch eine Meinung zu dem Film zu hören. ^^
Jaja, die Atmosphäre... Ich war entsetzt zu hören, dass ein Arbeitskollege meines Bruders den Film tatsächlich auch super fand. Als einzigen Grund nannte er die Atmosphäre.
Also grundsätzlich stimmt es, dass ich lieber Filme mag, die herkömmlichem Muster folgen mit Intro, plotpoint, haupthandlung, plotpoint, showdown.... und am besten mit schnellem Pacing, ordentlichem Timing. Leicht verdaulich halt. ^^
Es ist aber nicht so, dass ich grundsätzlich Filme "mit Atmosphäre, wenig Dialogen und kontemplativen Momenten" automatisch ablehnen würde.
Aber wenig Dialoge und kontemplative Momente machen einen Film doch nicht AUTOMATISCH gut. Nur durch das Weglassen von den Elementen, bei denen sich "Normalfilmer" richtig viel Mühe geben, wird doch ein Film nicht gut?
Mein Problem bei The Road war, dass ich zwar die Atmosphäre von den Visuals her anfangs richtig gut fand, aber weil die (wenigen) Dialoge und das Verhalten des Protagonisten so überpeinlich waren, und dann auch noch alles so übel vorhersehbar, konnte ich mich eben nicht auf die kontemplativen Momente einlassen. Wer will schon in einen Film eintauchen, der durch und durch dämlich ist?
Ich frag mich echt, wie Ihr das schafft, diese ganzen handwerklichen und künstlerischen Mängel zu ignorieren, um die Atmosphäre genießen zu können.
Ich finde, wenn jemand schon einen schwerer verdaulichen Film macht, der nicht dem herkömmlichem Muster folgt, GERADE dann muss er sich bei dem, was übrig bleibt, wirklich Mühe geben. Deshalb sollten die wenigen Dialoge dann wenigstens gut sein. Sind sie aber nicht. Sie nerven nur.
Ganz ehrlich, ich weiß, dass Geschmäcker unterschiedlich sind, aber ich finde den Film so unglaublich dämlich, dass ich es wirklich nicht verstehen kann, warum auch nur einer den gut finden kann. Bei vielen Filmen, die ich nicht mag, kann ichs mir zumindest noch irgendwie erklären. Aber bei The Road nicht.
Das soll jetzt nicht hart gegenüber Euch klingen, sondern eher hart gegenüber dem Film. Ich hab wirklich nicht ohne Grund zum ersten Mal hier in diesem Unterforum gepostet.
Das traurige war nämlich, dass der Ansatz des Films mir echt gefallen hat. Ich hatte wirklich Lust auf einen Endzeitfilm, ich hatte sogar ausnahmsweise mal wirklich Lust auf einen Film mit Längen und "kontemplativen Momenten", außerdem hatte ich nen klaren Kopf und war aufnahmefähig. Eigentlich die besten Voraussetzungen für den Film. Aber trotzdem hat er es geschafft, mich total zu enttäuschen.
Und deshalb bin ich arg verbittert, wenn es um diesen Film geht.
Oje, ich hab meinen Beitrag nochmal durchgelesen. Das hört sich an, als würde ich alle Leute kritisieren, die den Film mögen. Das will ich aber wirklich nicht!! Ich kann es mir nur wirklich nicht erklären, dass jemand den Film mag. Ich will damit nur weiter betonen, wie schlecht ich den Film finde, also bitte, niemand soll sich angegriffen fühlen. ^^