Wobei man natürlich sagen muss, was habe iche rwartet bei nem Popcorn Film? ich meine es ist nicht so, dass ich so ein snob bin, dass ich keinen Popcorn Film mag (hmm naja...) aber das Geschehen konnte mich gar nicht weniger interessieren.
Popcorn-Filme haben ja auch eigentlich nen Anspruch wie jeder andere Film. Zumindest, was den Unterhaltungswert angeht. Den braucht jeder Film, um zu funktionieren. Ob der nun ne höhere Wahrheit beinhaltet oder nicht, wenn man ins Kino geht, will man schließlich nicht belehrt werden oder sich schuldig fühlen, sondern das Gefühl haben, man hätte was erlebt, um dann vielleicht rauszufinden, warum man sich gerade nicht schuldig fühlt, obwohl man das eigentlich sollte und blablabla.
Ich will nicht behaupten, früher sei alles besser gewesen, aber Hollywood ist glaube ich im Moment in einer dieser Phasen, in der die allerbesten Produktionen gerade mal so durchschnittliche Filme sind. Und man gewöhnt sich komischerweise irgendwie dran. Es gibt ja auch immer Leute, die das Kino gerade für sich entdecken und deren junger Horizont dadurch anfänglich recht begrenzt ist.
Ich meine, sowas wie The Rock oder Crimson Tide ist auch Popcorn-Kino, ich würde selbst Gladiator als Popcorn-Kino durchgehen lassen, aber die haben alle nen Drehbuch, was man auch ohne geile Kamera, gutaussehende Schauspieler und Hans-Zimmer-Soundtrack gut finden kann. Einfach weil da Arbeit drinsteckt und sich jemand Gedanken gemacht hat, wie man ein Publikum bei der Stange hält. Ich wollte noch Mission Impossible 2 nennen, aber der lebt ja eher von der Umsetzung, auch wenn das Fundament da auch solide ist.
Tarantino macht ja auch ein bisschen Popcorn-Kino, einfach weil er es dementsprechend verpackt. Was auch immer für Weis- oder Dummheiten in seinen Filmen drinstecken mag, man muss davon gar nichts mitbekommen, um an Inglourious Basterds seinen Kinospaß zu haben. Ich kenne jedenfalls einige, die sonst nur Blockbuster-Kino gucken und den echt gut fanden. Und das heißt schon was, wenn man sich anguckt, wie bei dem das Dialog/Action-Verhältnis ist. Der durchschnittliche Kinogänger ist ja hauptsächlich an einer guten Story interessiert und Hollywood ist da leider schon lange kein Experte mehr drin.
Im Moment gibts halt viel zu viel Faulenzereien, wenn es darum geht, Geschichten zu erzählen. Und nein, diese Aussage ist nicht snobbig. Vor allem, weil es anscheinend echt nicht so schwer ist, das Problem zu umgehen. Ich mein, Disney hat sich ja auch seit jeher der massenträchtigsten Geschichtenerzählformeln bedient und es funktioniert. James Cameron erfindet auch nicht gerade die originellsten Geschichten, aber es passt und funktioniert. Gibt ja Kritiker, denen das auf die Eier geht, aber mir gefällts meistens.
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und werde mich nun in meine Gemächer zurückziehen.