Ich hatte bis vor kurzem einen Twin Reverb ('65 Reissue) und habe vor dem Kauf damals auch ausgiebig den Super Reverb (ich denke, Du meinst den wohl) gestestet.
Der Twin Reverb ist extrem voluminös im Klang mit ziemlich viel Bassreserven durch die beiden 12"er und die hohe Leistung. Er klingt clean fantastisch, aber immer gleich. Er hat einfach keinen Sweet Spot am Übergang zur Verzerrung, weil er einfach nicht richtig zerren will (auch nicht voll aufgerissen). Der Sound eines ganz aufgerissenen Twins ist erstens einfach mal viel zu laut und zweitens hat er keine Gleichrichterröhre, was die gaaanz am Ende des Volumenreglers einsetzende Verzerrung nicht gerade schön klingen lässt.
Der Super Reverb ist mit seinen 10"ern etwas flinker in der Ansprache, hat etwas weniger Bass im Sound und klingt nicht ganz so lange clean wie der Twin. Durch die Gleichrichterröhre ergibt sich bei aufgerissenem Amp ein extrem geiler Crunchsound (allerdings ist auch der dann schon schweinelaut!!). Der Super Reverb ist allerdings nochmal etwas schwerer als der Twin, also nicht gerade rückenschonend...
Ich habe schon öfters gehört, dass der Twin Reverb als ein Allrounder gilt für jegliche Gitarren (außer vielleicht Metaläxten), der Super Reverb dagegen einfach nur mit Strat und vielleicht noch Tele klasse klingt.
Das kann ich nach meinen Tests nicht bestätigen: Auch mit ner Les Paul kann man dem Super Reverb tolle Klänge entlocken!
Um auf die Frage zurückzukommen: Der grundsätzliche Klang der beiden Amps ist sehr ähnlich, fast gleich, solange man im jeweiligen Cleanbereich bleibt. Der Crunchsound ist dann recht unterschiedlich, wobei man dem Twin diesen wie schon gesagt nicht wirklich praktikabel entlocken kann. Ein Unterschied ist noch der fehlende Mittenregler beim Super Reverb im Normalkanal.
Es war auch für mich keine leichte Entscheidung damals, aber der Twin hat mir irgendwie mehr zugesagt. Heute würde ich vielleicht eher den Super Reverb nehmen... keine Ahnung.
Gruß
Maddin