OT: Meine erste eigene E-Gitarre war Ende der 70er Jahre eine Fender Telecaster von 1973. Diese Gitarre war das schlecheste, was ich je in den Händen hatte: mikrofonisch, nicht oktavrein einstellbar, hat sich ständig verstimmt, die Halstasche hatte ein Spiel von mehreren Millimetern, der Hals verdrehte sich ständig beim Spielen, weil alle Schraublöcher doll gedreht waren ,sie war sackschwer und klanglich völlig tot. Ein Traum vieler heutiger Gitarrenheros und heute würden dafür locker 2000 gezahlt. Vermutlich hätte man sie spielfähig bekommen, aber meine Grenze war schon überschritten...
Ich verkaufte die Gitarre sehr schnell wieder und erwarb vom Erlös eine Stratkopie von Fresher. Mit einem Austauschhals hat mich diese "Billigklampfe" lange begleitet.
Als ich Jahre später wieder eine Fender Tele im Besitz hatte die von 1974 war, konnte ich es kaum glauben, wie geil diese Gitarre war. Ich spiele noch heute am liebsten teleartige Gitarren.
Was ich daraus gelernt habe ist, dass jede Fender schon immer ein Massenprodukt mit Höhen und Tiefen innerhalb einer jeden Baureihe war und ist.
Bei den Amps (um wieder langsam die Kurve zu kriegen) ist die Schwankung innerhalb der Reihe kleiner aber latent vorhanden. Zudem ist Fender heute ein Konzern, der täglich tausende an Instrumenten und Verstärkern raushaut. Die Kunst des Käufers ist die, Spreu von Weizen zu trennen. Dabei bezahlt man auch Lehrgeld. Und man lernt, Nichtigkeiten anders zu werten als grundlegende Einschränkungen. Oder hast Du abgesehen Deines "Unwohlseins" Grund zur Klage? Funktioniert etwas nicht oder ist ausgefallen?
Nun ist es also passiert, Du hast gekauft und bist unzufrieden (dabei ist es völlig unerheblich, wer welchen Teil der "Schuld" trägt). Also: verkaufen und daraus lernen oder den oberflächlichen "Fehlern" die Chance geben, sich als "Schönheitsmakel" herauszustellen. Und ohne Fender in irgendeiner Form zu verteidigen: Jeder Massenhersteller kocht mit Wasser und es steht Dir frei, Dein Glück woanders zu probieren.