Dass Leute, die sich zu einem bestimmtem Musik-Genre besonders hinzugezogen, sei es HipHop, Punk, Rock, Metal, Reggae etc., meistens eher dem Genre "passend" anziehen, ist Fakt.
Jeder fände es warscheinlich irgendwie "seltsam", wenn ein Goth in einem stereotypischem Dress auf eine R'n'B party ginge. Wie weiter mit dieser Person umgegangen wird ist unterschiedlich: die einen sind angewidert, andere wiederum kümmert es nicht. Aber angucken und evt verduzt sein, so würde wohl jeder erstma reagieren irgendwie, da kann man noch so tolerant sein wie man will, hat damit nämlich gar nichts zu tun.
Jeder trägt das worin er sich wohlfühlt. Und das hängt in gewisser weise wohl unter anderem mit dem Musikgeschmack zusammen. Und wie Rammstein in ihrem neuem Lied sehr passend zu Worte bringen: "gleich und gleich gesellt sich gern". (Hm, gibt zwar noch den Spruch "Gegensätze ziehen sich an", aber der ist schwachsinn imho)
Wie man mit anderen umgeht hängt auch damit zusammen, wie mit einem umgegangen worden ist.
Diese Genre-Konflikte gab es schon immer, wird es imho auch immer geben. Früher warn es zB Beat und Rock'n'Roll. Nur gibt es mit der Zeit immer mehr.
Zur NDW, wie sie von Fler imh treffend genannt wurde: Das war nur eine Frage der Zeit bis Straßenmusik dieser Art "Salonfähig" wird. Ich bin der Ansicht, dass man anhand der Musik, da sie in großem Maße auch Mittel zum Ausdruck ist, sehr gut soziale Entwicklungen erkennen kann. Ghettos gibt es. Und dort sieht es alles andere als rosig aus. Die Rapper haben eine Möglichkeit gefunden Aggressionen abzubauen, emotionen rauslassen zukönnen -eben aber auf ihre Weise- und sich gleichzeitig dabei zu profilieren und sogar Geld verdienen. In Ghettos hat das Ansehen ja einen ganz anderen Stellenwert als so manch einer sich das vorstellen kann.
Was die deutschen Gangster-Rapper machen, machen sie mittlerweile richtig gut. Ob man es gut findet, ist wieder was anderes. Und bzgl. der Vorbildfunktion, denke ich, dass ein Großteil der Deutschen Rapper sich dieser Funktion nicht bewusst sind, und wenn doch, nicht um die Auswirkungen in nahender Zukunft, vor allem der, der 'kleinen', sich im klaren sind. Was aber imho verständlich ist, wenn man ihre Herkunft sich vor Augen hält. Und wenn man genau hinsieht/hört muss man zugeben, dass sie sich dieser Funktion nun bewusst geworden sind. Hört euch ma "Nemesis" von Bushido und Co. an. Geiler Track, viel wahres drin.
Ich denke Intoleranz ist das Ergebnis von unwissenheit gepaart mit Ignoranz.
Wenn sich ein Metaller über Rap texte aufregt, sollte er sich auch mal Gedanken über die Metaltexte über. Vom Gewaltgrad stehen sich diese beiden in nichts nach, imho sind die Texte der rockigeren größtenteils wesentlich brutaler. Ich vermute dass sich in Zukunft RapRock-Collabos wie die von Jay-Z mit LP häufen werden, die Beats rockiger, eben auf Grund dieser gemeinsamen aggressivität funktioniert das auch so gut.
Das ganze Thema ist ziemlich heikel wie jeder wohl weiss und lässt sich kaum in kurzer Form zusammenfassen. Denke das Spektrum liesse sich nur in gebundener Form weitestgehend abdecken.
Habe nun auch grad keine Lust mehr weiter zu schreiben und lasse mal so einiges offen.
Für alle Waynes: Ich hör Punk(-Rock), Dancehall, (Nu-)Metal, Alternativ und so weiter, kann zu diversen anderen Genres abfeiern, zu anderen mal auch gar nicht. Bin 19 Jahre alt und derzeit Schüler. Ich habe ausserdem die vorherigen Seiten nicht gelesen, daher kann es sein, dass einige Gedanken schon gepostet wurden.
Wer Fehler findet darf sie behalten. Und die ganzen andern Floskeln müsst ihr euch jetzt ma dazu denken.