Ok, ich kann ja mal bißchen ausholen...
Ich war mittlerweile zum dritten Mal in wenigen Wochen dort, habe mal diese oder jene Gitarre getestet, die mir so in den Sinn kam. Das letzte Mal zwei Ibanez. Dabei kamen wir ins Gespräch was Explorers angeht. Hatte also mal nach den Epiphone Gothic gefragt. Da die aber derzeit nicht geliefert sind, und die Terminfrage auch eher unbeantwortet im Raum steht, wurde mir die aktuelle Gibson ans Herz gelegt. Vor ein paar Wochen hab ich das erstmal noch beiseite geschoben, wollte sie erstmal gar nicht testen, da ich mir eigentlich €500,- als finanzielle Obergrenze gesetzt hatte. Wirklich in Ruhe gelassen hat mich der Gedanke, eine Gibson Explorer mein eigen nennen zu können aber doch nicht. Zumal diese preislich nur knapp über meinem Limit liegt, bedenkt man doch, das bei den Ibanez der Koffer ja auch nochmal mit €85,- zu Buche schlägt... Ausserdem hat mein Finanzminister prinzipielle Bereitschaft gezeigt, die Genehmigng zu erteilen
Also... lange Rede vorab, komm ich mal zum heutigen Testtag:
Nach kurzem Stöbern hab ich die Gitarre entdeckt. Recht unscheinbar, fand ich zumindest. Im Showroom war vermutlich das Licht nicht so toll, die Jalousien waren unten, vermutlich machte die WornCherry daher erstmal "nicht so viel" her. Der Eindruck änderte sich aber, als ich sie mit in den Testraum nehmen durfte. Besseres Licht ließ sie gleich anders erscheinen. Unlackiert kommt das Holz sehr schön zur Geltung. Die Verarbeitung erschien mir erstklassig, mir sind keine Mängel aufgefallen. Aufgefallen ist mir das "geringe" Gewicht... ich hatte sie mir deutlich schwerer (aber auch größer) vorgestellt.
Sie liegt prima in der Hand, Kopflastigkeit ist mir nicht aufgefallen, wobei ich sie aber "nur" im Sitzen spielte. Aber auch das erwies sich als völlig problemlos. Nachdem ich sie mir also etwas genauer betrachtet habe, gings ans Spielen. Der Hals gefiel mir gut, lag gut in der Hand. Keine Spur von irgendwelchen störenden Ecken, Kanten, Graten oder ähnlichen Dingen.
Beim ersten Anschlag hab ich aber erstmal gestutzt. Aufgrund des Designs liegt die ganze Gitarre sozusagen 'n gutes Stück weiter links als die, die ich bisher spielte. Hab quasi erstmal voll den Steg statt den Saiten erwischt
.. aber davon hab ich mich nicht abschrecken lassen.
Die beiden Pickups klingen prima, am Hals reichlich fett, hmm, wie kann ich's beschreiben... singend könnte es treffen. Der Steg-Pickup bringt dagegen das volle Brett. Sägend? keine Ahnung, wie ich's sonst beschreiben sollte, aber der Sound, die Bespielbarkeit, haben mich echt umgehauen. Die Pickups sind über zwei Volume- und ein Tone-Poti prima zu regeln, so ein Ansprechverhalten hatte ich bisher noch bei keiner meiner Gitarren erlebt.
Macht wirklich absolut Spass, das Teil. Gar nicht auszudenken, wie geil das sein wird, wenn ich mal mit dem Ding einfach die Sau rauslassen kann (sozusagen ohne kritische Blicke/Ohren des mehr oder weniger anwesenden "Publikums" dort
)
Insgesamt eine geile Gitarre, die im Grunde schnörkellos daher kommt, aber aufgrund des Designs aus der Masse heraussticht. Wie gesagt... sowas muss ich haben, das Ding rockt