So liebe Gemeinde
,
der UPS Mann war eben da und mein erster Gedanke war: Versende niemals ein Instrument mit UPS (siehe die ersten Bilder)
Dann habe ich voller Gier und Vorfreude und mit einer ordentlichen Portion Misstrauen das Paket ausgepackt und am Gibson Karton gesehen, dass es schon mal offen war. Gut so, denn ich wollte ja, dass die Herren von Music Store die Gute begutachten und einstellen
Nun raus mit dem Koffer (hübsch schwer) auf die Couch damit und aufgemacht. Auf den ersten Blick bietet sich ein gewohntes Bild. Beim Anfassen wird jedoch klar, die Gitarre war so kalt, als hätte man versucht, im UPS Fahrzeug ein Cryo Tuning durchzuführen
. Das Schlagbrett war auch gleich ordentlich angelaufen und ich habs erstmal freigewischt, damit ich ausschließen kann, dass es nicht fleckig ist. Nun die Gitarre weiter, in der hier wunderbar scheinenden Sonne, genauestens begutachtet und was soll ich sagen: Besser als die Erste, aber weit entfernt von meiner Vorstellung von guter Verarbeitung. Aber fangen wir mal an:
Als Erstes fiel der Halsübergang ins Auge. Hier scheint man mit dem Kleber gematzt zu haben und es zeigt sich ein großer gelber Fleck. Ein dran herumwischen oder Kratzen mit dem Fingernagel führte zu keiner Besserung. Da fiel einem auch prompt das zweite Ding ins Auge. Der Lack ist auf beiden Seiten der Halstasche, wie üblich, gerissen. Auf der unteren Seite weniger, dafür auf der oberen gleich noch mit Abgängen und "Adern", so dass bei zunehmenden altern des Lacks eine komplette Lackablösung an der Stelle nicht ausgeschlossen werden kann. Natürlich wäre es zu schön, wenn es das schon gewesen wäre...aber das wars noch lange nicht!
Die Kopfplatte ist so dermaßen ins gelbliche verfärbt, dass man das Gefühl hat, man hat eine originale 1984er auf dem Schoß (was ziemlich geil wäre
) Ich habe auf dem Foto mal ein weißes A4 Blatt dahinter gehalten, damit man den Unterschied erkennen kann. Das Weiß des A4 Blattes kommt der restlichen Alpine White Lackierung doch sehr nahe. Da wir ja schon den Blick auf die Kopfplatte haben zeigt sich der Sattel wie gewohnt. Während es auf der oberen Seite aussieht, als hätte man ihn heiß gemacht und eingepresst (sitzt schief drin) und hat dabei gleich mal vergessen Klebespuren zu entfernen, hat man auf der unteren Seite einfach solange gedrückt, bis mal wieder Lack gerissen ist. Hier hat man natürlich den Kleber auch nicht abwischen können und der Sattel ist auch, schlicht und ergreifend, einfach mal gerissen. Last but not Least entdecke ich noch zwei Druckstellen direkt auf der oberen Seite im Binding. Die "Mulden" kann man deutlicher sehen, als auf dem Foto zu sehen und auch fühlen.
Mich würde nun interessieren (und bitte nicht schon wieder pro/contra Gibson rausgraben), ob alle, die hier geschrieben haben, ihre Lzzy ist Top verarbeitet über solche Sachen hinweg gesehen haben oder ob sie tatsächlich besser waren, als meine nunmehr zweite Explorer. Ich stelle hier auch gern zur konstruktiven Diskussion, ob ich überreagiere und das alles zu verbissen sehe oder ob man da drüber wegsehen muss. Ich bin offen für jede Meinung und bin momentan noch neutral gegenüber der Entscheidung: Behalten oder Zurückschicken?
Ich bin gespannt auf eure Meinungen, die zugehörigen Bilder findet ihr im Anhang.