Nach einer kleinen Such-Odyssee, hab ich nun die Crushstation ein paar Tage auf Herz und Nieren getestet
Hätte ich mal besser gelesen, hätte ich schneller gerafft, dass ich nicht nur die Firmware aktualisieren muss, sondern vor allem die App. Dann gibt´s aber auch Crushstation.
Zunächst mal vorne weg, ich hatte mir von der Crushstation erhofft, dass es neben den zu erwartenden extremen und experimentellen Sounds auch meine Haupt Booster ersetzen (Himmelstrutz Fetto und Xotic EP Booster), damit ich perspektivisch nur noch mit dem H9 (dann wohl 2) spielen kann.
Also fing ich mal mit den Presets an: Hier fiel mir gleich auf, dass es hier nicht wirklich um transparentes Gain geht, sondern, dass die Crushstation doch massiv den Grundsound verändert.
Neben meinem subjektiven Empfinden, dass man gerade die Presets, die nicht super extrem sind (mit viel SAG oder Oct.) in die Tonne kloppen kann, weil sie viel zu sehr in meinen Grundsound eingreifen (der Amp spielt dann gefühlt gar keine Rolle mehr), fand ich, dass man wenn man zwischen Ampsound und H9 hin und herschaltet, die H9 Sounds immer untergingen und von Volume und EQ Einstellung kaum zu matchen waren ohne die Sound wieder völlig zu verändern, bwz den Output hoch zu drehen (was bei mir ja den Amp boostet).
Dann fing ich an mir ein Grundpreset zu erstellen, was so transparent wie möglich sein sollte. Also alle Regler auf 0 nur Mix auf 100 und versucht meinen Amp Crunchsound nachzubauen.
Sobald ich aber das H9 angemacht habe wurde ganz schnell klar, dass die Crushstation schon in dieser neutralen Position den Sound massiv verändert. Auch mit dem EQ war da wenig zu machen.
Hier hätte ich auch fast aufgehört, weil ich nicht dachte, dass das noch was wird...
Dann wollte ich die Crushstation wirklich nur als Booster nutzen und blieb in der neutralen Stellung und regelt nur den Output hoch...ja, boostet auch nur den Sound, den ich ja schon nicht mag...(wobei der Outputregler am H9 grundsätzlich ein schöner Cleanboost sein kann) und nun endlich endlich endlich nutzte ich mal den Mixregeler, stellte ihn auf 0 und schon hatte ich einen schönen Cleanboost, da alle Parameter außer der Output irrelevant werden.
Super...nur ein reiner Cleanboost ist auch nichts das Wahre, weil er meines Empfindens nach den Amp immer etwas matschig werden lässt. Und da ist so ein schöner EQ direkt vor mir nur wie nutzen ohne den Sound wieder zu verderben?
18% waren es dann bei mir: So weit habe ich den Mixregeler hochgedreht, hatte schon einen saftigen Highgain Sound mit viel Mitten eingestellt (der alleine aber mumpfig klang) und los ging die wilde Fahrt!
Ich hatte sofort einen geilen Boostsound, der den Amp aufleben und sich entfalten lässt und der sehr fein über den EQ mit dem zu versehen ist, was mein Sound braucht. etwas mehr mitten, Bässe so, dass sie schön straff sind und die Höhen da ohne wehzutun.
Ich habe dann in zwei Minuten mein Highgainsound (Himmelstrutz) und mein Crunchsound (EP Booster) "nachgebaut" und bin seit drei Tagen der Meinung, dass sie sogar etwas besser ins Gesamtgefüge passen.
Nur im Punkt Dynamik und "Musikalität" kriegt der Fetto bei mir ein Plus aber dafür müsste ich dann auch eher so Andy Timmons Kram spielen, damit sich dass wirklich lohnt. Für unser Rockgebrülle muss es nicht sein.
Fazit:
-Presets Müll
-bei Mix auf 100 große Klangveränderung
-Mixregler wenn es um Brot-und-Butter Boostsounds geht elementar, dann kanns aber richtig gut werden
-für experimentelle Sounds eine große Spielwiese mit sicher 1000 tollen Möglichkeiten
- Ich werde wohl mein Board auf zwei H9 umbauen, Eventide hat mich trotz Anfangsschwierigkeiten doch überzeugt