Eurovision Song Contest 2017 in Kiew

LÖL... da sind die Rumänen letztes Jahr mit einem epischen Song disqualifiziert worden, jetzt haben sie ihre Schulden beglichen... und ihnen fällt nichts besseres ein, als zu trollen:



Ich finde es ganz passend, dass das jetzt hier in diesem Thread direkt hinter dem italienischen Affentanz steht. Denn das dürften wohl die beiden Songs werden, die mit Abstand am meisten in Erinnerung bleiben.

Irgendwie muss ich gerade an Verka Serduchka oder die russischen Omas zurückdenken - mit dem Unterschied, dass das hier auch noch (gesangs-)technisch gut gemacht ist.

So albern dieses Lied ist, ich würde das nicht abschreiben! Wenn Rumänien ausgerechnet damit zum ersten Mal gewinnen sollte, lache ich mir einen Ast... :D

PS: Was auch noch ganz kurios ist: Die Schweiz schickt ja dieses Jahr eine rumänischstämmige Sängerin ins Rennen. Jetzt kommt Rumänien mit etwas an, was unter anderem in der Schweiz gut ankommen dürfte...

Da wird die berüchtigte "Punkteschieberei" wohl diesmal zwischen zwei ungewöhnlichen Partnerländern stattfinden :p !
 
Zuletzt bearbeitet:
Gefällt mir! Super Chorus-Line, vor allem mit den Backing Vocals.

 
Kann Frankreich nicht einfach diese Version schicken? Man merkt langsam, dass Alma in den Song reinfindet (jetzt zum Glück auch in der Originaltonart)... und mit dem Backup von Amir würde das sicherlich gut funktionieren.



Stattdessen hantieren sie jetzt mit einem englischen Refrain herum.



Wenn sie die schicken, töten sie jegliche französische Atmosphäre, die wir hier vorher bereits als so wichtig festgestellt haben. :mad: Das Schlimmste daran ist dann auch noch der Wechsel zurück ins Französische in den letzten beiden Refrainzeilen. Damit ergibt der Text überhaupt keinen Sinn mehr.

Bezüglich Aserbaidschan: Bin ich eben auch drüber gestolpert. Es fängt ganz vielversprechend an, plumpst für mich dann aber im Refrain in Rihanna-mäßige Beliebigkeit, wie wir sie schon zu genüge dieses Jahr haben. Von einem Land, das seit 2010 konsequent schwedische und russische Komponisten einkauft (kann man sich leisten, wenn man so viel Öl hat), hätte ich aber auch nichts anderes mehr erwartet.

Es gibt genau einen aserbaidschanischen Beitrag, den ich als halbwegs authentisch empfunden habe :) :


Arash ist zwar Iraner, aber geschichtlich sind da die Übergänge fließend (sowohl der Iran als auch Aserbaidschan sind mehrheitlich schiitisch).

Heute abend kommen noch sechs Songs dazu, inklusive der Gewinner des schwedischen Melodifestivalen.

Sechs Chancen, dass irgendwas gutes dabei ist :redface: . Bislang bin ich von diesem Jahr verhältnismäßig enttäuscht. Es gibt zwar vereinzelte Beiträge, die ich deutlich stärker finde als die meisten Sachen der letzten Jahre (namentlich Italien und Frankreich).

Allerdings setzt sich der Trend des letzten Jahrs fort, dass ausgerechnet die Beiträge, die ich mag, verändert oder disqualifiziert werden: Letztes Jahr wurde Rumänien wegen unbezahlter Schulden rausgeschmissen und der israelische Epic-Rock-Song in eine 0815-R&B-Ballade verwandelt (und Malta hat seinen kompletten Song gewechselt).

Dieses Jahr hätte Frankreich zunächst um ein Haar die Disqualifizierung gedroht, weil der Song wohl schon mal vor der Deadline des 1. September 2016 präsentiert wurde, und jetzt laufen die auch noch Gefahr, sich den Ast abzusägen, auf dem sie sitzen.

Immerhin wird der Italiener seinen Song wohl komplett in Landessprache halten. Aber aufatmen tue ich auch da erst, wenn alle Songs endgültig feststehen!
 
Ja, Rihanna kam mir auch gleich in den Sinn. Aber es ist keine Kopie, eine Mikro-Passage "Drum, Drum, Drum". Sonst schon sehr eigenständig. Man bedient sich ja im Grunde genommen immer auch an Stilmitteln anderer, wenn man Songs schreibt. Das is so wie mit der Evolution!
Ich hoffe die kann das Live so umsetzen, Stimme find ich total gut. Ich mag dieses Raufziehen auf höhere Tonlagen, da kommen Emotionen hoch. Is halt auch nicht so ein Billig HipHop den Rihanna macht. Das hört sich alles sehr dark an, nicht ganz meine Musik, aber ich finds von allen Titeln den Besten. Dann Frankreich und dann Italien. Aber ich muss die erstmal alle live hörn. Was hältst du von dem Australier? Sehr prägnante Stimme, sehr voll, aber leider ein doofer 0815 Gefühlssong, wie am Reißbrett entworfen. Find gut, dass die ihr Land mit einem Aboriginal(-Mischling?) repräsentieren.
 
Die Herkunft der Teilnehmer ist mir eigentlich relativ schnuppe. Mich interessiert nicht, wer die sind, sondern was sie tun. Was bringt die vielbeschworene Vielfalt im Aussehen der Sänger, wenn die Musik dann doch bei nahezu allen 0815-Pop-Balladen sind? Was bringt es, dass jemand Aboriginie, Roma oder sonst etwas ist, wenn dann doch fast alle auf Englisch singen?

Man hört weder in der Musik noch in der Sprache etwas von dieser "diversity". Identitätspolitik statt musikalischer, Fokus auf Stimmen zuerst und dann erst auf Songs. Wir bewegen uns weiter zu auf "The Voice of Europe". Denn das alte Konzept des Komponistenwettbewerbs haben die Schweden bereits mehr oder weniger dauerhaft gewonnen.

Und dann ist das alles natürlich auch noch überproduziert wie sonst was.

Die haben ernsthaft bei der Rumänin das Jodeln autogetuned :D . Also nicht nur die gehaltenen, sondern auch die "getrillerten" Töne. Als ob die das live nicht bereits gut genug könnte! Selbiges gilt für die drei Holländerinnen, live auf 95%iger Leistung klingt es so viel besser als studiomäßig glattgebügelt und "perfekt".

Allerdings gibt es diesmal verhältnismäßig viele Künstler, die ihre Songs immerhin selbst (mit-)geschrieben haben: Finnland, Weißrussland, Italien, Polen, Ungarn, Spanien, Georgien, Österreich, Ukraine, Slowenien, Dänemark... sind schon einige dabei.
 


das zu AutoTune! Als Trademark bei HipHop - Sachen ganz cool oder eben mal effektmäßig anstelle eines Chorus oder Flangers, warum nicht. Aber als Standardtool um Stimmen in den richtigen Tonlagen zu halten, absolutes NoGo. Ich hasse diesen Mist. Der Gesang klingt undynamisch und leblos. Durch Autotune haben wir ja auch den ganzen Schlamassel. Wenn ich mit Non-Musikern zusammen Musik höre und bei einem Live-Stück richtig begeistert bin, können die damit nix anfangen, weil deren Ohren sozusagen schon gleichgerichtet sind auf diese Massenproduktionen. Die meisten von denen verstehen ja meist nicht mal, dass nicht jeder, der auf der Bühne steht auch wirklich live singt bzw. spielt. Diese Narren halten dann Vollplayback-"Live" Performances gegen richtige Live-Songs und sind ziemlich überzeugt, dass ihr Justin-Bieber-Verschnitt der beste Sänger aller Zeiten ist!
Aber manchmal ist es selbst für Musiker schwer, ne Band richtig zu beurteilen. Das ging mir so bei Young Guns (Alternativ Rock). War ziemlich begeistert von denen. Dann 1mal live auf YT gesehen! Hmmm, dacht ich, jeder hat mal nen schlechten Tag! Beim 2ten, 3ten Video wurde es aber immer klarer, dass der Frontmann ein absolut grottiger Sänger ist. Auf den Alben kann ich kein AutoTune hören, das muss aber definitiv eingesetzt worden sein. Es klingt auf jedenfall nicht so offensichtlich wie bei Glen Frickers Beispielen.
Ich hatte das mit dem Aboriginee Hintergrund zum Teil auch sarkastisch gemeint. Auf der einen Seite sich weltoffen geben, auf der anderen ne ziemlich harte Flüchtlingspolitik betreiben. Das wäre dann auch Australien, davon soll natürlich keiner sprechen!
 
Ich hatte lange Zeit nicht verstanden, worüber sich Fricker so aufregt, weil ich zumindest bei den Metalbands, die ich höre, das Autotune auch nicht deutlich wahrnehme (Freedom Call, Amorphis, Nocturnal Rites, Avantasia...). Einsetzen tun die's wahrscheinlich auch, aber es ist weniger auffällig. Wenn ich mir dann im Vergleich dazu amerikanische Produktionen anhöre - am extremsten ist das natürlich im Metalcore-Bereich - dann wird ziemlich schnell deutlich, was er meint.

Und wenn man dann einmal die Klangfarbe von Autotune kennt und sie identifizieren kann, dann nimmt man sie natürlich bei diesen Pop-Produktionen auf einmal überall wahr.

Ich sage mal so: Wenn Autotune bewirken würde, dass gute Songschreiber, die vielleicht nur nicht die besten Sänger sind, ihre Stücke jetzt selbst aufnehmen können und damit Erfolg haben, würde ich das unterstützen. Ein Song, der von seinem Komponisten performed wird, ist für mich immer authentischer als wenn ein anderer Sänger als "Schauspieler" für diese Rolle angeheuert wird, selbst wenn dieser Sänger seine Sache dann technisch besser macht.

Leider sind die Leute, die dank Autotune den größten Erfolg haben, aber weder die besten Sänger noch Komponisten, sondern einfach nur die "hübschesten Gesicher", die man auf das Produkt draufstempelt, damit es sich verkauft. Deshalb sinkt deren Stern auch ganz schnell, sobald sie älter werden :p .

Die wahren Genies sind die Komponisten und Produzenten im Hintergrund, wie etwa Max Martin, natürlich auch ein Schwede, der hinter dem großteil der Perry / Gaga / Rihanna-Erfolge steht, zudem auch hinter dem letztes Jahr so overhypten "Can't Stop the Feeling" von Timberlake.

Und das Schlimmste finde ich eben, wenn dann auch an Sängern, die es eigentlich können, noch herumgetuned wird. Für die Melodyne-gewöhnte Laienhörerschaft klingen dann selbst diese Profis live auf einmal "schlechter", einfach weil niemand mehr weiß, wie Musik auf 95% Perfektion-Level klingt anstatt von künstlich erzeugten 100%.

Hier das Update, 39/43 sind jetzt bekannt:



Den kleinen Intro-Gag finde ich ziemlich passend :D . Italien ist für mich so meilenweit über dem Rest, dass es schon fast lächerlich ist. Bei der Belgierin waren Likes to Dislikes bei meinem letzten Nachschauen in einem 9:1-Verhältnis, das ist ungefähr gleich auf mit Italien.

Allerdings bedeutet das bei Belgien in absoluten Zahlen 9000 : 1000, beim Italiener 520.000 : 50.000 :D . Der hat einfach schon viel mehr Views, und ein Großteil davon hat sich innerhalb von zwei Tagen nach dem Sanremo-Fest angesammelt (hat also nicht nur damit zu tun, dass der Beitrag schon länger bekannt ist).

Frankreich hat seinen Song gekillt, was mich betrifft :( , UK steht dafür überraschenderweise jetzt etwas besser da. Albanien will seinen Song auch noch nach Englisch übersetzen, mal gucken, wie gut das gelingt... habe mir eine Übersetzung der Originallyrics angeguckt, die waren jetzt nicht gerade originell. Vielleicht ist es da besser, das "Mysterium" für den Rest Europas aufrecht zu erhalten.

Was bleibt nun? Rumänien hat wie gesagt noch was, halber Spaßbeitrag + gekonntes Jodeln + Mädchencharme könnte eine gelungene Kombination werden.
Von den trashigen Dance-Beiträgen geht mir Mazedonien noch am ehesten ins Ohr, und Asche auf mein Haupt, dem estnischen Modern Talking-Verschnitt (also quasi "Modern Tallin" :D ) kann ich tatsächlich etwas abgewinnen. Wenn Italien gewinnt und Estland in die Top 10 kommt, könnte man sich doch statt Rom auf "Verona 2018" einigen ;) .
Holland ist technisch einwandfrei, leider stört so viel Harmonie die Eingängigkeit bzw. überhaupt die Identifizierbarkeit einer Hauptstimme (wenn es denn eine geben soll :) , ich habe den Eindruck, alle drei Stimmen sind gleichberechtigt).

Schweden ist natürlich overrated wie immer. :D Kann man diesen ganzen Herren mit Dackelblick (Zypern, Australien, Schweden, Montenegro etc.) das eigentlich irgendwie abnehmen? Für mich wirkt das so aufgesetzt und nach bloßer Masche, dass ich mich frage, wie man darauf reinfallen kann.

Gut, abgesehen von dem Montenegriner vielleicht. Der ist vermutlich wirklich so :D .
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @emptypockets
Wenn es ein Land gibt, das das von sich behaupten könnte, dann Russland. Letztes Jahr hat über die Hälfte der Juries ihnen keinen einzigen Punkt gegeben, was null zu der Platzierung passte, die die am Ende gemacht haben (den dritten Platz). Mütterchen Russland hat sich bekanntlich in den vergangenen Jahren auch nicht gerade beliebt gemacht in Europa, insbesondere im Osten nicht.

Den Televotern jedoch ist das größtenteils egal. Die sind in der Lage, zwischen Interpret und Herkunftsland zu differenzieren. Bedenkt: Der ESC hat ja bekanntlich eine sehr große homosexuelle Fanbase, wovon viele Sorge hatten, was passieren würde, wenn der Wettbewerb noch einmal in Russland ausgerichtet würde (hat 2009 erfolgreich geklappt, aber die Sorge ist natürlich trotzdem da).

tut mir Leid, aber so kann ich es nicht stehen lassen. Das ist faktenfreie Polemik.

Es war das erste mal in der Geschichte, dass die Juries der ESC zugefügt wurden. Was ist da passiert? Die USA hat die Rechte über das ECS damals erworben und hat ihre eigene Regeln zugefügt. Die Juries. Die keiner sehen darf. Deren Identität verborgen bleibt und deren Stimmen mehr zählen als die Stimmen der Bürger der Länder. Und sie haben gegen Russland gestimmt. Obwohl die Bürger der anderen Länder meistens für Russland gestimmt haben. Wer an dieser Stelle nichts verdächtiges erkennt, der hat Probleme mit der Wahrnehmung und Logik und muss schnellstmöglich zum Arzt. Tut mir leid wenn ich es so gerade sage.


Das Mütterchen Russland muss sich nicht bei EU beliebt machen. Wo steht dass es muss? Und was soll das "beliebt" bedeuten? Russland hat seine Interessen und verfolgt diese. Genau so wie EU und ganz besonders die USA, die dauernd gegen Menschenrechte und territoriale Gesetzte anderer Länder verstößt. Weil es in ihrem Interesse ist. Syrien ist wohl der aktueller Beispiel. USA hat eine Koalition gegründet ohne ein UN Mandant und der Erlaubnis der syrischen Regierung. USA bombardiert "ausversehen" syrische Soldaten. Unterstützt Organisationen die gegen eine legitime Regierung kämpfen. USA hat juristisch gesehen Syrien angegriffen. Warum es keinen Aufschrei in EU gibt? Weil USA ein Freund ist. Kriegsverbrechen eines Freundes zu erwähnen gehört halt nicht zum guten Ton in EU. Daher ist USA in EU immer beliebt. Ob sie Kriegsverbrechen begeht, sogar die EU ausspioniert oder Länder annektiert wie die Philipinen.


In Saudi Arabien werden Menschen wegen ihrer Religion verfolgt und massenweise hingerichtet. Warum gibt es kein Aufschrei in EU bezüglich dem? Weil Saudi Arabien auch ein Freund ist. Saudi Arabien ist ein sehr wichtiger Handelspartner der EU. Dazu ist Saudi Arabien ein wichtiger Investor in Deutschland. Der größter Investor der Deutschen Bank ist einer aus Saudi Arabien. Saudi Arabien ist auch beliebt.


Hallo @emptypockets
Der ESC hat ja bekanntlich eine sehr große homosexuelle Fanbase, wovon viele Sorge hatten, was passieren würde, wenn der Wettbewerb noch einmal in Russland ausgerichtet würde

In Russland ist lediglich die Propaganda für Homosexuelle verboten. Wenn man das schon als homophob bezeichnen kann? Naja, die meisten Russen finden es gut. Das ist ihr Wunsch. EU ist kein Bauchnabel der Welt. Ihre Wünsche sind nicht der Inbegriff für das Richtige. EU und USA sind auch nicht die richtigen, die jemanden über Menschenrechte oder Toleranz aufklären sollen. Da sie selbst die jenigen sind, die am meisten gegen diese verstoßen.
Auf einer Seite sich für Homosexuelle einsetzen und auf der anderen Seite massenweise Moslems umbringen...komische Toleranz....


PS: das Lied der ukrainischen Sängerin war nicht ihr eigenes.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist einfach falsch. Die Juries gibt es seit 2010 wieder. Letztes Jahr war nur das erste Mal, dass ihre und die Punkte der Televoter separat bekannt gegeben wurden, vorher wurden sie zusammen verrechnet und ein gemeinsamer Score gebildet. Deshalb gab es letztes Jahr doppelt so viele Punkte wie alle Jahre davor.

Was die USA mit dem ESC letztes Jahr zu tun haben, außer dass sie ihn im Fernsehen übertragen haben, Timberlake (mit einem schwedischen Song) aufgetreten ist und für meine Begriffe überzogen gefeiert wurde, erschließt sich mir nicht ganz ;) .

Du scheinst aus meinem Beitrag nicht gelesen zu haben, dass ich das Juryergebnis letztes Jahr ebenfalls für Suspekt halte, eben gerade weil es in so einem Gegensatz zum Televoting stand. Die Zuschauer mochten Russlands Beitrag und haben auch dafür gestimmt, die Juries haben ihn boykottiert. Nichts anderes habe ich behauptet.

1944 wurde komponiert von Jamala, den Text hat sie mit einem Co-Autor geschrieben. Das kann man mit einem einzigen Blick auf Wikipedia nachlesen.
 
Was die USA mit dem ESC letztes Jahr zu tun haben, außer dass sie ihn im Fernsehen übertragen haben, Timberlake (mit einem schwedischen Song) aufgetreten ist und für meine Begriffe überzogen gefeiert wurde, erschließt sich mir nicht ganz ;) .

So einfach ist es leider nicht. Die Rechte für das Übertragen hat sich ein amerikanisches Konzern "Logo" gekauft(Rechte für Übertragung sind nicht kostenlos:)). Zudem kamen plötzlich neue Regeln dazu im ESC die wiederum "zufällig" Russland geschadet haben.

1944 wurde komponiert von Jamala, den Text hat sie mit einem Co-Autor geschrieben. Das kann man mit einem einzigen Blick auf Wikipedia nachlesen.

Wiki ist auch so eine Quelle;) Das ein Mädchen von neben an zufällig ein politisches Lied schreibt und damit zu einem Contest geht, wo Politik verboten ist...dann natürlich über Sowjets/Russen...:)
....Jamala ist eine halb Tatarin und halb Armenierin. Wenn sie über das Leid ihre Volkes singen wollen würde, warum hat sie nicht über den Genozid an Armenen durch Türkei gesungen? Eine Deportation durch Stalin war zwar schlimm. Aber es steht in keiner Revelation mit einem Genozid. Aufgrund dem muss ich ihr Motiv in Frage stellen.:rolleyes:
 
Wenn ich mal erinnern darf, das hier ist das Sub "Musikalisches" - wenn ihr also über Politik & Gesellschaft diskutieren wollt, dann macht das bitte im dortigen Sub.

Wenn es hier nicht weiter um die Musik geht, werde ich den Thread auch notfalls einfach verschieben ...
 
So einfach ist es leider nicht. Die Rechte für das Übertragen hat sich ein amerikanisches Konzern "Logo" gekauft(Rechte für Übertragung sind nicht kostenlos:)).
Der ESC lief hier in den USA in praktisch allen Netzen auf einem total versteckten Schwulen-Sparten-Kanal, den (1) kaum einer hat, (2) kaum einer kennt und (3) kaum einer jemals sieht. Da hat man garantiert keine Millionen für ausgegeben, ganz im Gegenteil - da hat sich der ESC gefreut, dass da ein klein wenig Reichweite dazu gekommen ist.

Zum Verfahren - es ist schon nicht einfach. Ohne Jury kommen cross-nationale Animositäten und Freundschaften klar heraus (hat mit der Musik nix zu tun), mit Jury kommt der Geschmack der Jurys zum Tragen (der manchmal auch mit der Musik nicht sooo viel zu tun hat ;))... und trotz alledem - in den letzten Jahren lagen doch in Summe die Songs vorne, die - für das Format - die durchaus erfolgsversprechendsten waren. Die ersten 3-5 sind schon die "richtigen" (vom persönlichen Geschmack mal ab), und es gibt natürlich immer wieder 2-3 Songs jedes Jahr die "eigentlich" besser platziert gehört hätten (der eigenen Musiker-Meinung nach). Was mich nur interessieren würde: Wie unabhängig ist das Tele-Voting? Wer kontrolliert das? Wie viele Anrufe gibt es?

Nun ja.

Zum Inhalt: Ich finde das Teilnehmerfeld insgesamt in diesem Jahr durchaus stark - besonders wenn man es mit den letzten Jahren vergleicht, gibt es wenig kompletten Ausfall. Aber auch - es ist schon recht gleichgebügelt irgendwie, da ist recht viel Mainstream Pop dabei. Meiner Meinung nach kann da der eine oder andere "Aussenseiter" - wenn die Performance am Tag selbst stimmt und er/sie gut ankommt - durchaus noch viel Wirbel verursachen.

Bei Deutschland sehe ich leider wieder komplett schwarz.
 
@peter55: Danke für den Hinweis. ;) Im Prinzip hat hier nur einer das politische Fass aufgemacht und ich habe nicht vor, weiter auf die USA, Syrien & das ganze Drumherum einzugehen, das hier erwähnt wurde. Ich kommentiere nur das, was sich auf den ESC selbst bezieht.

Danke übrigens fürs Featuren auf der Startseite, welcher Mod auch immer das veranlasst hat! :)

Wiki ist auch so eine Quelle;) Das ein Mädchen von neben an zufällig ein politisches Lied schreibt und damit zu einem Contest geht, wo Politik verboten ist...dann natürlich über Sowjets/Russen...:)

Diese Information deckt sich auf allen Eurovision-Seiten. Ich wollte dir nur bewusst machen, wie einfach es ist, die Autorenschaft zu überprüfen. Natürlich kannst du Verschwörungstheorien darüber aufstellen, ob in Wahrheit jemand anderes diesen Song geschrieben haben könnte, aber solange du dafür keine Beweise hast, kann man von der Nullhypothese ausgehen, dass die gemachten Angaben der Wahrheit entsprechen. Jamala ist nämlich mitnichten ein "Mädchen von Nebenan", wie manches Casting-Wunder-Sternchen, das dieses Jahr auf uns losgelassen wird, sondern eine ausgebildete Jazz- und Opernsängerin. Ich sehe also keinen Grund, warum man ihr nicht zutrauen sollte, ihr Lied selbst geschrieben zu haben ;) .

Die "Politik ist verboten"-Geschichte wird beim ESC generell immer wieder mit Füßen getreten, von unterschiedlichen Seiten. Letztes Jahr hat Iveta Mukuchyan im Halbfinale die im Vorfeld explizit gebannte Bergkarabach-Flagge geschwenkt, das gab natürlich eine Verwarnung. Aber ansonsten wird gerne das "wir zelebrieren die Geschichte unseres Landes"-Schlupfloch genutzt, um dann doch politische Aussagen zu tätigen. Der von dir erwähnte Völkermord an den Armeniern etwa wurde gleich zweimal thematisiert, einmal ziemlich direkt im 2015er-Beitrag "Face the Shadow", und einmal symbolisch im 2010er "Apricot Stone". Und natürlich wurden auch Conchita Wursts Auftritt oder Bulgariens "If Love Was A Crime" letztes Jahr irgendwo politisch verstanden.

Das kriegt man beim ESC einfach nie auseinander, Politik und Musik werden immer Hand in Hand gehen. Eine große Amerika-basierte Verschwörungstheorie darum aufzubauen ist also lediglich das andere Extrem davon, den Wettbewerb für eine bloße, harmlose Spaßveranstaltung zu halten. Letzteres halte ich für naiv, ersteres für paranoid. ;)

@DerZauberer hat es ja schon aus erster Hand erzählt, die meisten Amis interessieren sich (bislang) noch nicht für den Contest. Und die, die es tun, scheinen traurig, nicht selbst mitmachen zu dürfen (Overthinking It zum Beispiel :D ). So fallen dann öfter mal Kommentare à la "Die Ukraine hat nur gewonnen, weil Amerika nicht mitgemacht hat". Manch ein Ami-Musikproduzent mag glauben, er könnte das mit links; ich denke, die würden sich wundern! :p Wie gesagt, auch ein Herr Timberlake hat schwedische Hilfe für seinen mMn völlig overrateten Song "Can't Stop the Feeling" gebraucht.

Das ist das, was die deutschen Verantwortlichen nicht zu verstehen scheinen, weil sie wieder und wieder Ami-Komponisten anheuern, um Songs für einen europäischen Wettbewerb zu schreiben :D . Deshalb werden wir auch diesmal wieder aufs Maul fallen. Wenn vielleicht auch nicht auf den allerletzten Platz. Es ist doch schon viel beliebiger Mist dabei dieses Jahr, die Anglifizierung und Gleichmacherei wird mit jedem Jahr schlimmer.

Wo sind meine geliebten Balkan-Balladen? Wo die griechisch-zypriotischen Sirtaki-Verschnitte? Und wann schickt Finnland eigentlich endlich noch einmal eine Metalband? :)

Was mich nur interessieren würde: Wie unabhängig ist das Tele-Voting? Wer kontrolliert das? Wie viele Anrufe gibt es?

Hängt sehr vom Land ab, würde ich sagen ;) . In Armenien oder Aserbaidschan wurden wohl schonmal Anrufe zurückverfolgt von Leuten, die für den ungeliebten Nachbarn gestimmt hatten, und die mussten sich dann verantworten, warum sie das getan hätten.

In San Marino hingegen etwa leben einfach so wenige Leute, dass gar keine Televoting-Auswertung stattfindet; da zählt die Jury-Wertung einfach doppelt. Das ist generell ein Problem von kleineren Staaten, in einem früheren Contest gab es wohl mal so wenige Stimmen aus Monaco (weniger als 100 insgesamt), dass der Computer angefangen hat, Punkte nach dem Zufallsprinzip zu verteilen :) .

Ohne Juries haben, wie du schon erwähnst hast, Länder mit großer, weit verteilter Diaspora einen Vorteil - namentlich die Türkei, Rumänien, Polen, diverse Balkanländer und Russland. So, wie wir vermutlich auch aus Mallorca für Deutschland anrufen würden, einfach, weil wir es können, so fühlen sich all diese Menschen verständlicherweise noch ihrem Herkunftsland verbunden und stimmen dann auch entsprechend.

Fest steht aber auch, wenn ein Land einen wirklich schwachen Beitrag schickt, helfen alle Sympathiepunkte der Welt nichts. Auch Schweden ist 2010 mal rausgeflogen (was mit ein Grund sein dürfte, warum wir dann die Punkte aus Skandinavien kassiert und am Ende gewonnen haben :D ) . Letztes Jahr hat es Griechenland erwischt. Und selbst die Türkei ist 2011 hier in Deutschland nicht verschont geblieben, die Live-Performance von Yüksek Sadakat war einfach zu schwach.

Mit Juries verlagert es sich ein bisschen
: Juries bewerten meiner Erfahrung nach gerne vor allem zwei Dinge gut: Musikalisch Anspruchsvolles / Gewagtes (Rona Nishius "Suus" für Albanien, Aminatas "Love Injected" etc.) oder Super-Radiotaugliches (Mans Zelmerlöws "Heroes"). Trashige, ausgefallene Nummern, die dem Volk Spaß machen, aber in keine der beiden Kategorien passen, schneiden im allgemeinen schlechter bei ihnen ab.

So war ihnen etwa der Pole Michal Szpak letztes Jahr wohl einfach zu banal, aber das Volk wollte mitsingen. Dieses Jahr könnte es dem weißrussischen Folk-Duo oder dem rumänischen Jodel-Team ähnlich gehen ;) .

Die "Vermainstreamung" des Contest werfe ich allerdings nur zu einem Teil den Juries vor. Denn die stehen ja wie gesagt auch gerne mal auf Experimentelles. Der Hauptgrund dürften einfach die jüngsten Siege von Schweden mit "Euphoria" und "Heroes" sein. Und der aserbaidschanische Sieger von 2011 war ja auch noch von Schweden geschrieben.

Jetzt will eben jeder seinen eigenen kleinen Privatschweden haben, der ihm einen wettbewerbsfähigen Song schreibt.

Und wenn Länder bemerken, dass alle anderen bereits auf Englisch singen, dann scheint momentan eher Gruppenzwang empfunden zu werden bzw. die Angst, durch Unverständlichkeit einen Nachteil zu haben, als der Ehrgeiz, durch Andersartigkeit herauszustechen :( .

Hier ein grauenvolles Beispiel:


Alma... qu'est-ce que tu a fait? :(

@hair_energizer : Hier, guck's dir an. Geteiltes Leid ist halbes Leid ;) .
 
Zuletzt bearbeitet:
Bitteschön - so geht ein Revamp!



Hier stört mich der Sprachwechsel nicht wirklich - vermutlich deshalb, weil das Lied auch zuerst auf Englisch geschrieben und nur für den albanischen Vorentscheid Festivali i Këngës in die Muttersprache übersetzt wurde.

Ich habe mal versucht, einige meiner eigenen englischen Songs in Deutsche zu übersetzen und umgekehrt. Während das bei einigen erstaunlich gut ging, bleibt doch die Beobachtung: Ein Song klingt meistens am besten in der Sprache, in der er als erstes geschrieben wurde - welche auch immer das ist. Weil darauf die Melodie zugeschnitten wurde.

Merkt euch das, Frankreich! ;)

Hätte nicht gedacht, dass mir ausgerechnet der albanische Beitrag am Ende besser gefallen würde als der französische. Aber mit der neuen Instrumentierung ist das wohl noch die Nummer, die am nähesten an eine Rock-Ballade herankommt. Ist das schön, mal wieder ein echtes Schlagzeug zu hören! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
"Was bringt es, wenn wir unseren Song geil finden, der Rest von Europa aber eher... stumm bleibt?" (...)
In der Tat, insbesondere im letzten Jahr hat sich die deutsche Delegation vorwiegend in ihrer eigenen Echokammer aufgehalten, wo alle Jamie-Lee Kriewitz toll fanden, und sich Null um internationales Feedback, geschweige denn Promotion gescheert. (...)
Das war diesmal zum Glück anders, mit dem wiederholt eingeblendeten Stimmungsbarometer aus dem übrigen Europa, mit einem besonderen Augenmerk auf den Osten, weil die nun einmal in der Überzahl sind und jedes noch so kleine Balkan- oder Ex-Soviet-Land genauso viele Punkte vergeben kann wie die großen Fünf.

Muss es bei einem Musikwettberb unbedingt ums Gewinnen gehen?

Muss man sich schämen, eventuell einen Song ins Rennen zu schicken, der zwar wenig Mainstream-Appeal, dafür aber musikalische Qualität bietet (was sich ja nicht zwangsläufig ausschließen muss)? Der nicht dem besagten "Mainstream-Geschmack mit Schwerpunkt Ostblock" entspricht? Weil da die meisten Punkte locken?

Ist der "Anspruch", möglichst vielen zu gefallen und dafür auf jedes bisschen landestypische Individualität zu verzichten nicht gerade Schuld daran, dass man bei der Veranstaltung mittlerweile zu 90% dieselbe austauschbare Grütze zu hören bekommt?

Ich fand den "Grand Prix Eurovision de la Chanson" schon zu Jugendzeiten piefig, aber rückblickend war es doch ganz interessant, bei den französischen oder italienischen Beiträgen die "Songwriting-Handschrift" der jeweiligen Länder herauszuhören, so wie die Briten meist sehr "poppig" klangen und man auch einen Song aus Skandinavien schon am "Sound" identifizieren können. Als Kind/Jugendlicher war der "Grand Prix" immer eine Rundreise durch Europa.

Heute ist das alles austauschbar und tut sich nichts mit den sonstigen Casting-Formaten, wo aus Sch ... Gold gemacht werden soll.

Ich persönlich finde das Format in seiner jetzigen Form völlig redundant (ignoriere aber nicht und habe natürlich nichts dagegen, wenn es vielen Menschen Freude bereitet ...) Immerhin: Früher war das, was man beim "Grand Prix" zu hören bekam, meistens deutlich schlechter, als das, was man aus dem Mainstream-Radio zu hören bekam. Mittlerweile hat sich das angeglichen, wenn auch nach unten ...
 
Zuletzt bearbeitet:
@vanderhank: So gesehen schon klar, Hank ... Vielleicht hätte ich die Frage um ein "um jeden Preis" ergänzen sollen.

Anknüpfend an mein restliches Geschreibsel: Bist Du denn der Meinung, man solle sich bewusst am Mainstream-Geschmack bzgl. Musik und Präsentation (mehr Gold in der Kulisse, mehr Pathos, weniger Bekleidung ...) orientieren, um zu gewinnen? Oder darf man nicht so selbstbewusst sein, zu sagen: Wir schicken einen guten Künstler mit einem guten Song hin – und dann kommt eben das dabei heraus, was dabei heraus kommt?
 
@vanderhank: Wir schicken einen guten Künstler mit einem guten Song hin – und dann kommt eben das dabei heraus, was dabei heraus kommt?

Ich bin eh' der Meinung, dass man diesen Wettbewerb nicht so verbissen sehen sollte. Aber ein gesunder Ehrgeiz, sein bestes zu bringen und das Ding gewinnen zu wollen ist halt ein ganz spezieller Reiz. Ein gemeinsamer, friedlicher, künstlerischer europäischer Wettstreit, bei dem am Ende dem Sieger der Triumph gegönnt wird. Das ist doch das Ideal.

Deutschland hat in den letzten Jahren ja nun alles versucht - allein die Lieder waren doch ziemlich schwach. Und schwaches Lied + mäßige Präsentation ergibt dann eben ein Desaster...

Wenn man in einem Wettbewerb regelmäßig die letzten Plätze mit Zéro Points belegt, dann macht das irgendwann auch nicht mehr so rechten Spaß.


Gruß
Hank
 
Muss es bei einem Musikwettberb unbedingt ums Gewinnen gehen?

Als Ergebnis: nein. Als Anspruch an sich selbst: ja. Viele fahren mit dem Anspruch zu gewinnen hin, Sieger kann es natürlich (normalerweise) nur einen geben, deshalb landet der Rest dann in den Top Ten / im oberen Mittelfeld. Wer hingegen schon mit dem Anspruch "wir wollen ja gar nicht unbedingt gewinnen" startet, der landet dann noch weiter hinten. Von nichts kommt nun einmal nichts und die Konkurrenz schläft nicht ;) .

Muss man sich schämen, eventuell einen Song ins Rennen zu schicken, der zwar wenig Mainstream-Appeal, dafür aber musikalische Qualität bietet (was sich ja nicht zwangsläufig ausschließen muss)?

Absolut nicht. Diese Beiträge sind für gewöhnlich die interessantesten und damit auch die, die unabhängig von ihrer Platzierung über die Jahre hinweg am meisten im Gedächtnis bleiben. Die Frage ist nur, was du in dem Zusammenhang unter musikalischer Qualität verstehst, denn das ist, wie die Diskussionen der vergangenen Jahre gezeigt haben, äußerst subjektiv ;) .

Ein Song wie "Perfect Life", der im Vakuum geschrieben wurde, losgelöst von jedem Interpreten, und einzig und allein eingekauft, um ein ESC-Beitrag zu sein, wäre das letzte, was ich persönlich als solche "Qualität" bezeichnen würde. Nur weil mit Satellite ein einziges Mal ein Ami-Song Erfolg hatte, heißt das eben nicht, dass das generell zu empfehlen wäre - das scheint die deutsche Delegation aber seit Lenas Sieg immer noch zu glauben.

Der nicht dem besagten "Mainstream-Geschmack mit Schwerpunkt Ostblock" entspricht?

Wieso Ostblock? Als ich das letzte Mal reingehört habe, sangen alle auf Englisch, nicht auf Russisch oder Serbisch :D .

Hier der aktuelle Überblick über alle Teilnehmer, fehlt nur noch Armenien, das kommt am Samstag:


Wenn du mich fragst, biedert sich mittlerweile vielmehr sogar der Osten an den schwedischen / amerikanischen Musikgeschmack an - nicht umgekehrt ;) . Serbien, Kroatien, Montenegro, Mazedonien, Russland, Tschechien, Bulgarien... alles beliebige englischsprachige Pop-Nummern. Folkig herausstechen tun Ungarn und Weißrussland, und die romanophone Welt (Rumänien & Moldawien) ist zum Glück noch so ausgeflippt wie früher. Griechenland und Zypern hingegen haben ihre einstige musikalische Identität völlig verloren.

Immerhin: Früher war das, was man beim "Grand Prix" zu hören bekam, meistens deutlich schlechter, als das, was man aus dem Mainstream-Radio zu hören bekam. Mittlerweile hat sich das angeglichen, wenn auch nach unten ...

Bei aller Beliebigkeit gefällt mir der Durchschnitts-ESC-Song immer noch um Längen besser als der Durchschnitts-Chart-Song. Und sei es nur, weil ESC-Songs wenigstens noch neu geschrieben werden müssen.

Die Charts hingegen sind meiner Wahrnehmung nach mittlerweile hauptsächlich voll von DJs, die nichts tun außer auf der Suche nach den eingängigsten Melodien bereits existierende Songs aufzuwärmen und diese ollen Kamellen dann neu zusammen zu kleben - natürlich nicht ohne sie dabei auch noch mit ihrem ekelhaft künstlichen Sound zu versauen. Leute wie Avicii mochte ich noch, der sah sich selbst ja auch mehr als Songschreiber denn als DJ, aber Felix Jaehn & Co. sind imho mittlerweile nur noch musikalische Mikrowellen :) .
 
@Strato Incendus: Danke für Deinen ausführlichen Kommentar! Ich werde vor dem Hintergrund Deiner Anmerkungen gleich mal reinhören.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben