Eurovision Song Contest 2016

  • Ersteller Strato Incendus
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Beim NDR hat man halt schlicht kein Konzept, wie ein guter Kandidat plus Song gefunden werden soll. Und man will anscheinend einen möglichst quoten- und anrufträchtigen Vorentscheid. Genau deswegen setzt man auf die televotingerprobten Castingshowfans und versucht die als Zuschauer zu gewinnen, indem man "deren" jeweilige Sieger als Kandidaten in den Vorentscheid holt.

Im Grunde war es Raab selbst, der die Verschmelzung von ESC- und Castingshowzuschauern bereits bewirkt hat. Auch wenn der Zenit von Castingshows inzwischen überschritten ist - Zwischen 2010 und 2012 war das noch ein zahlenmäßig starke Zielgruppe und diejenigen, die bis heute übrig sind, sind zumindest anrufwillig. Durch USFO und USFB wurden somit große Teile dieser Zielgruppe zum ESC geholt.

Der NDR platziert nun eifrig Castingshowsieger beim Vorentscheid und erfreut sich, dass deren Fans den Griff zum Hörer ja bereits gewohnt sind. Der Sieg ist quasi vorprogrammiert, denn selbst wenn andere Teilnehmer eine größere Fanbase hätten, setzt sich hier die Gruppe durch, für die der Support per Anruf bereits bekanntes Terrain ist.

Einzig die "Wildcards" haben da noch eine kleine Chance, weil Underdogs in Deutschland beliebt sind.

Ergo: Die Siege von Andreas Kümmert und Jamie Lee waren klar, der Vorentscheid eigentlich unnötig und eine reine Quotenmaschine. Das Problem ist, dass das nichts mit dem ESC zu tun hat und der NDR sich auch kaum darum schert, einen für selbigen wirklich geeigneten Kandidaten zu finden.


Die Einfallslosigkeit des NDR ist ja auch ganz einfach daran abzulesen, dass man nach dem letzten Jahr offenbar durchaus Änderungsbedarf sah und dann auf diese Schnapsidee kam, Naidoo einfach fix zu machen. Als das in der Öffentlichkeit durchfiel, fiel den Verantwortlichen nichts Besseres ein, als das alte Konzept doch wieder aufzuwärmen.


Zudem wird es Zeit, dass Deutschland, genau wie alle anderen Länder, das Halbfinale durchläuft. Das bedeutet zum einen häufigere Präsentation des Songs, was insbesondere Nummern hilft, die nicht sofort ohrgängig sind - zum anderen ist es schlicht und ergreifend nicht sympathisch, wenn einzelne Länder aufgrund ihrer Bonität einen festen Finalplatz haben.
 
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Gerade bei der Masse an zumeist recht einförmigen Produktionen geht das dann komplett unter, trotz bunter Fühler und Gedöns aufm Kopp.
nicht unbedingt - ich fand den gar nicht mal so unpassend
beim polnischen Beitrag hat das sehr gut funktioniert: nix von den Juries, alles vom Publikum
der war auch eher speziell im 'Style', ohne grosses Brimborium und typisches ESC Gehabe (wenn man mal das Pathos beiseite lässt...)

cheers, Tom
 
Hallo,

zum anderen ist es schlicht und ergreifend nicht sympathisch, wenn einzelne Länder aufgrund ihrer Bonität einen festen Finalplatz haben

...volle Zustimmung von mir - entweder alle oder keiner. Der feste Startplatz bemißt sich ja an den bestehenden Zahlungen, vielleicht würde man beim NDR ja mal wach, wenn man zwei- oder dreimal durchs Halbfinale rasselt ;)

Komisch - ich bin ja nicht unbedingt ein Stefan-Raab-Fan, aber der hat ja irgendwie ein Händchen für den ESC, sei es jetzt selbst mit "Wadde hadde dudde da" oder als Co-Autor von "Guildo hat euch lieb" - beides genial sinnfrei und chaotisch und vielleicht, weil man das nicht erwartet hatte, auch so gut angekommen.

Viele Grüße
Klaus
 
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Raab ist Medienprofi durch und durch
(auch daran zu erkennen, dass er sich auf dem Höhepunkt des Erfolgs aus der Schusslinie bringt...)

cheers, Tom
 
Irgendwer muss halt Letzter werden! Ich finde, man sollte nicht enttäuscht sein, man sollte bei Interviews die Arme zum Sieg gen Himmel strecken und die ganze Farce belächeln, das fehlt uns!!!
 
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Was mich nach Durchlesen der letzten Seiten dieses Threads wirklich überrascht, ist wie sehr sich die allgemeine Stellung zur Paarung Raab/Lena doch verändert hat.... .
Wer Lust hat, sollte sich 'mal die entsprechenden Diksussionen ansehen, die "damals" zu diesem Thema geführt wurden. Man konnte, nein musste, den Eindruck gewinnen, es sei der vereinigten Musikerschar in diesem Forum peinlich, dass Deutschland damals gewonnen hat!

Schon erstaunlich, wie intensiv hier jetzt nach Raab gewrufen wird.

Da dem NDR ja in einigen Posts vorgeworfen wird, er habe keine Fantasie oder den Mut, einen neuen Weg der Auswahl zu initiieren, würde mich 'mal interessieren, wie dieser Weg denn aussehen sollte, damit "wir" endlich wieder ein wenig mehr Erfolg beim ESC ernten können.

Der Weg mit Xavier Naadoo wurde hier ja auch schon verdammt.... .

Im Grunde genommen ist es doch jedes Jahr das gleiche:
Im Vorwege interessiert sich kaum jemand hier für den ESC, denn wir sind ja alle ernsthafte Musiker und halten nichts von solchem Kommerz - Firlefanz.
Wenn der ESC dann vorbei ist, haben es wieder alle von vorn herein besser gewusst. "Das konnte ja nichts werden!"

Aha...... .

Ach so: ich bin übrigens alt genug, um zu wissen, dass der ESC - aka "Grand Prix de la Chanson" - seit Jahrzehnten Aufs und Abs gehabt hat. Ganz zu Anfang war das eine eher kleine, "intime" Veranstaltung, später wurden die Orchester immer größer und es wurde so gut wie ausschließlich alles live gespielt! Ich erinnere mich noch daran, wie der Taktstock von Dirigent zu Dirigent weiter gegeben wurde. Die Show ansonsten war ziemlich simpel. Die Sänger/Innen standen auf der Bühne vor einem Mikro und sangen.

Es gewann auch sehr deutlich immer der Song und nicht der Interpret!

Der "kulturelle Untergang" begann in dem Moment, als die ersten Playbacks zugelassen wurden, wodurch der technische Aufwand sich eindeutig vom "Sound" und der Musik in Richtung Show und Licht bewegte.

Das endgültige Ende kam - ich weiss nicht mehr, wann das war, als die einzelnen Songs schon weit vor dem Wettbewerb veröffentlicht werde durften und schon ziemlich "abnudelt" waren, bevor der ESC überhaupt stattfand.

Wenn ich mich recht erinnere war das vorher strengstens verboten und konnte sogar zur Disqualitfikation führen. Man hörte z.B. den deutschen Beitrag vorher nur einmal, beim Vorentscheid, die anderen nie. Es war also immer etwas "jungfräuliches" in diesem Wettbewerb.

Heute ist die Vermarktung in der Regel zumindest in der Heimat schon so gut wie abgeschlossen. Die entsprechenden YT - Videos haben schon zugtausende Clicks.....

Irgendwie ist dieser ganze "Grand Prix" absurd geworden.

Und damit habe ich noch gar nichts zur Politik gesagt.......
 
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Man konnte, nein musste, den Eindruck gewinnen, es sei der vereinigten Musikerschar in diesem Forum peinlich, dass Deutschland damals gewonnen hat!

Das ist mir auch heute noch peinlich. :( Lena war eben buchstäblich frech wie Dreck, und genau deswegen habe ich ihr den Sieg am wenigsten gegönnt - auch wenn andere das als "ach so toll und authentisch und was für eine Persönlichkeit" bezeichnet haben. Andrew Lloyd Webber und Anna Netrebko in ein und derselben Wetten dass-Show herabzuwürdigen, wenn man selbst noch Newcomer ist, muss man ihr erstmal nachmachen. Und das war auch das Jahr, wo ich mich mit meinen düsteren Prognosen für Lena hart verhauen habe. Deshalb war ich diesmal etwas zögerlich, ob die Schwärme an Jamie-Befürwortern vielleicht doch Recht haben könnten.

Aber wer sich meine vorherigen Beiträge in diesem Thread ansieht, wird feststellen, dass ich auch vor dem Contest Jamie keinen guten Platz ausgerechnet habe. Sogesehen habe ich das tatsächlich kommen sehen und das steht auch hier für alle nachlesbar ;) .

Der Grund, warum jetzt alle nach Raab schreien (weniger nach Lena, denn die meisten Teilnehmer, die nochmal antreten, verschlechtern sich, wie man dieses Jahr wieder sehr gut beobachten konnte), ist, dass durch Frechheit oder Schwachsinn auffallen eben immer noch besser ist als gar nicht auffallen :) .

Guck dir zum Vergleich mal die andere "deutsche" Teilnehmerin Iveta Mukuchyan an: Auffallen mit allen Mitteln. Komischer Song + Gesangsakrobatik + Feuer auf der Bühne + Sex + politische Provokation (Hochhalten der Bergkarabach-Flagge im Halbfinale). An der kam man nicht vorbei bei diesem ESC, da mag man von ihr halten, was man will. ;)

@hair_energizer : Ich würde eher sagen, "Lächeln und Winken" machen die deutschen ESC-Organisatoren zu viel; hier wurde ja schon sehr gut dargestellt, dass es bei der Party auf der Reeperbahn und dem Vorentscheid vor allem um Selbstdarstellung der anderen Musiker geht, die zu Gast sind oder in der Jury sitzen. Es wird Silly an DSDS-Star gereiht, anstatt über den ESC selbst zu reden und Konsequenzen zu ziehen. Und wie jedes Jahr heißt es "Kopf hoch, wir hatten alle eine tolle Zeit, und das Ergebnis können wir uns überhaupt nicht erklären". Das machen die seit 2013 so, und Peter Urban, so lustig er als Kommentator sein mag, macht da leider immer noch mit. Schade. :(
 
Zuletzt bearbeitet:
as ist mir auch heute noch peinlich. :( Lena war eben buchstäblich frech wie Dreck
den Schneid hatte sie bereits vor ihrem ersten Auftritt bei Raab, als man versucht hat, ihr den etwas 'sperrigen' Wunschtitel auszureden
von Raab wurde sie zitiert mit: nö, wenn ich den nicht singen darf, geh' ich halt wieder...
also durchaus authentisch
kA was sie über die russische Sopranistin gesagt hat, aber für Andrew LLoyd-Webber hätte ich auch mehr Spott als Respekt parat...

ich kann mich an niemanden erinnern, der seinen Job (über Jahre) so gut und aus freien Stücken gemacht hat wie Lena
(die Wurzeln der Disney-Kids Aguilera, Cyrus, Spears und Timberlake fallen eher in die Kategorie 'Kinderarbeit')

Jamie Lee hat imh ears eine wirklich interessante Stimme - ob das mal was wird... wer weiss (?)
für meinen Geschmack vermutlich eher nicht - wer Inhalt machen will, verkauft heute wenig
(oder das Zeug wird für mich zu schwer verdaulich verpackt) :D

cheers, Tom
 
Um dann doch 'mal "politisch" zu werden. Ich habe es schon in einem anderen Thread geschrieben: man hätte in Wahrheit wohl nur das Telefonbuch von Liechtenstein zu leiser Klaviermusik vorlesen brauchen, und man hätte mehr Punkte bekommen als Jamie - Lee, deren Song ich - man mag mich für einfältig halten - trotz allem Bashing für deutlich besser halte als die überwiegende Mehrzahl dieser klebrig - zuckrigen - Schnulzenballaden, die diesen ESC beherrschten (auch wenn ich mich damit ins Abseits stelle: das allseits gelobte Australien: furchtbar!, und Polen; noch furchtbarer!!), auswechselbar, nichtssagend.
Von dieser Holzhammer - Symbolik des Winner - Songs gar nicht zu reden.... .

Interessant ist übrigens, wenn man sich nochmal das Voting von 2010 ansieht: es fällt auf, dass Lenas Song aus dem gesamten osteuropäischen Raum so gut wie keinen einzigen Punkt bekommen hat, wohl aber aus Westeuropa von vielen sogar 12 Punkte.

Da drängt sich dann doch die Frage auf, wieso ein - hier von vielen - sogar weit besser bewerteter Song (Ghost) dieses Mal weder aus Ost noch West nennenswerte Punkte bekam.... .

Ohne herumgeheimnissen zu wollen, kann das letztlich nur eine andere grundsätzliche Stelle Gesamteuropas zu Deitschland sein, wenn man mich fdragt.

Aber mich fragt ja keiner. Warum auch....
 
Top 3:





...

Platz 26:



Es gibt mehr. Ihr dürft nach euren Favoriten suchen, sofern abweichend von hier verlinkten. ;)

Diese Zusammenstellung ist hervorragend, da der ganze optische Firlefanz wegfällt!:great:

Mir fiel auf, dass der Refrain im Siegerlied doch etwas monoton (=langweilig) ist. Oder gibt der Sänger/ Gitarrist es nicht korrekt wieder?
 
also durchaus authentisch

Ich habe auch nie behauptet, es sei nicht authentisch gewesen, das haben die Leute ja gerade an ihr gelobt. Das macht's aber nicht besser, im Gegenteil - bedeutet ja, dass sie auch im wirklichen Leben so ist! :shock:

Über Herrn Webber mag man denken, was man will, er hatte aber zumindest im Vorjahr (2009) nach langer Dürre nochmal einen fünften Platz für England geholt (mit Jade Ewen, "It's My Time"). Lena hatte zu dem Zeitpunkt noch nichts außer dem Sieg bei USFO. Ich zitiere mal wieder Herrn Fricker: "A little fucking humility goes a long way" - Oder: "The truly talented people are humble - and then, there's Kanye West." :D

Der Erfolg gibt Lena deshalb noch lange nicht Recht. Es soll ja auch noch sowas wie Höflichkeit geben. Wenn man jetzt wenigstens sagen könnte "Berliner Schnauze", hätte ich vielleicht noch Verständnis, aber sie kommt ja aus Hannover... ;)

Dass sie aus Westeuropa so viele Punkte bekommen hat lag auch maßgeblich daran, dass Schweden 2010 mit seinem Fräulein Wunder ausnahmsweise mal ausgeschieden ist. Ganz Skandinavien brauchte einen neuen Favoriten, und sie als "Schneewittchen-Typ" kam da wohl gut an .

@emptypockets: Warum Lena gewonnen hat und Jamie letzte geworden ist? Hast du gelesen, was hier über Raabs enormen Promotion-Aufwand geschrieben wurde? ;) Das, wovon Jamie null gemacht hat?

Dass der Song hier gut bewertet wurde, ist nicht aussagekräftig, wenn er nirgendwo im Ausland vorgestellt wurde.

Deutschland hat sich wieder mal zu lange nur im eigenen Saft gedreht :p .

Der einzige Kontakt, den Jamie geknüpft zu haben scheint, ist der zur Italienerin Francesca Michelin (und die ist zu UNS gekommen). Wenn man sich nicht für die anderen interessiert, braucht man sich nicht wundern, wenn man nachher "keine Freunde hat".

Bezüglich Osteuropa wäre es vielleicht tatsächlich angebracht, mal wieder auf Deutsch zu singen. Ich denke, wir unterschätzen hier, wie viele Menschen in Europa doch noch Deutsch können oder zumindest verstehen. Zu blöd, dass Rumänien jetzt disqualifiziert ist, da gibt's wohl besonders viele, aber auch auf dem restlichen Balkan wird es Ecken geben, wo man mit unserer Landessprache noch was anfangen kann, in Polen und Tschechien sowieso.

In den letzten zehn Jahren hatten wir nur Roger Cicero (R.I.P.), der auf Deutsch gesungen hat, aber der war dann natürlich wieder für den ESC sehr experimentell mit Swing. In dem Jahr musste halt auch per Dekret der ganze Balkan für Molitva stimmen, weil das so einen tollen Text hatte...
 
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Wer Lust hat, sollte sich 'mal die entsprechenden Diksussionen ansehen, die "damals" zu diesem Thema geführt wurden. Man konnte, nein musste, den Eindruck gewinnen, es sei der vereinigten Musikerschar in diesem Forum peinlich, dass Deutschland damals gewonnen hat!

Das war sicher nicht hier im Vocalsforum.
 
Ich mochte und mag Lena weder als Musikerin noch als Person. Das habe ich damals garantiert auch hier im Board kund getan. Aber ich kann sehr wohl anerkennen, wenn ich mit meiner Meinung eine Nische besetze. Sie kam an, sowohl bei USFO als auch beim ESC und zwar sofort und unmittelbar. Muss ich sie deswegen mögen? Nein. Aber ich kann anerkennen, dass sie mit ihrer Ausstrahlung und Performance unmittelbar einen Nerv trifft.

Im Übrigen sind garantiert viele großartige Musiker absolute Arschkrampen, mit denen ich nichts zu tun haben wollte. :D Es ist ein interessantes Phänomen, dass viele an durch Castingshows bekannt gewordene Musiker charakterliche Anforderungen stellen, die bei internationalen Acts keine Rolle spielen. Interessiert hier jemanden, ob Elton John oder James Hetfield liebenswerte Personen sind?


Ansonsten würde ich nie nach Raab schreien. Ich kann aber festhalten, dass er in jedem Jahr, in dem er mitgemischt hat, verhältnismäßig erfolgreich war. Und ich stimme antipasti zu, dass er es mit Passion betrieben hat.

Raab hatte aber auch nicht alle Patentrezepte. "Unser Star für Baku" war eine vielfach kritisierte Show mit vielen Schwächen, auch wenn es für Roman am Ende ganz gut lief. Aber da bröckelte es schon und es war sicherlich kein Zufall, dass Raab danach nicht weitergemacht hat. Der ESC verlangt stets nach Neuem. Auch Raabs Pool an Ideen ist da nicht unerschöpflich. Er ist jemand, der sich zurückzieht, ehe er zu Boden geht. Das ist clever und weiß, wann es Zeit ist, würdevoll zu gehen.
 
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@emptypockets: Warum Lena gewonnen hat und Jamie letzte geworden ist? Hast du gelesen, was hier über Raabs enormen Promotion-Aufwand geschrieben wurde? ;) Das, wovon Jamie null gemacht hat?

Wir müssen natürlich nicht einer Meinung sein....
Aber woher weisst Du das? Woher weisst, Du wieviel oder wie wenig Aufwand für Jamie - Lee betrieben wurde (denn sie wird das ja nicht selbst gemacht haben, wie Deine Forumulierung vermuten lassen könnte....).

Soweit ich weiss, ist sie ja unter den Fittichen von Smudo und Micky Beck. Das sind zwar auch eigentlich Musiker, aber so ganz mit dem Klammerbeutel gepudert sind die, was Marketing und Promotion angeht, ja nun wohl auch nicht.
 
Diese Zusammenstellung ist hervorragend, da der ganze optische Firlefanz wegfällt!:great:
Ja, und auch sonst bleibt hier im Prinzip nur der Kern eines Songs übrig.

Mir fiel auf, dass der Refrain im Siegerlied doch etwas monoton (=langweilig) ist. Oder gibt der Sänger/ Gitarrist es nicht korrekt wieder?
Er gibt die Songs natürlich nicht ganz korrekt wieder, andererseits finde ich, kann man ihm anmerken, welche Songs ihm selbst besser gefallen und welche weniger. Kann aber natürlich auch an der Tagesform liegen usw.

Zum ukrainischen Song kann man auf Youtube eine Version mit den Szenen aus dem Film anschauen, dann hat der Song eine noch größere Wirkung.



Nachdem am 12.05.1944 die Krim von den "Deutschen" befreit wurde, hat man ca. eine Woche darauf um die 200.000 Krim-Tataren von der Krim weg geschafft, wahrscheinlich weil man eine Bedrohung von der türkischen Seite gesehen hat, und dass die Krim-Tataren mit den Türken kooperieren könnten. Und angeblich soll fast die Hälfte die Deportation nicht überlebt haben. Von der Seite der UdSSR wahrscheinlich eine rein strategische Entscheidung. Und die mangelnde Versorgung war wahrscheinlich der Tatsache geschuldet, dass immerhin der WKII noch voll im Gange war, weil die Krim zwar befreit war, die Ukraine und Weißrussland z.B. aber noch nicht. Und anscheinend war diese Operation aus Sicht der UdSSR von großer strategischer Bedeutung, wenn sie angeblich ca. 32.000 Soldaten dafür entsandt haben, dazu noch die ganzen Züge usw. Im Ergebnis natürlich eine große menschliche Tragödie:

http://en.wikipedia.org/wiki/Deportation_of_the_Crimean_Tatars
 
Aber woher weisst Du das? Woher weisst, Du wieviel oder wie wenig Aufwand für Jamie - Lee betrieben wurde


Aus dem Fernsehen und aus der Zeitung. Lenas Promo konnte man ja damals per Videoblog in TV Total direkt mitverfolgen und sie war omnipräsent. Da blieben keine Fragen offen.

Und Jamie Lee? Hier einige Zitate von internationalen und beim ESC anwesenden Medienvertretern:

"aber wie bereits im vergangenen Jahr in Wien habe ich den Eindruck, dass das deutsche Fernsehen einen falschen Ansatz wählt. Man macht sich rar, die Interpreten werden geradezu vor Fans und Presse versteckt. Eine gute Platzierung schließe ich für Deutschland unter anderem auch deshalb aus. Wer nicht durchgängig präsent ist, wird am Ende einfach vergessen, gutes Lied hin oder her."
Sascha Mutavdzic, Eurovision Austria


"Ich fürchte leider, dass Jamie-Lee mit ihrem Manga-Image und angesichts der nicht vorhandenen internationalen Promotion so enden könnte wie Ann Sophie im letzten Jahr. [...] Grundsätzlich sollte auch die Unterstützung des eigenen Fernsehsenders größer sein. So, wie ich es sehe, mangelt es den Deutschen da ein wenig an einer positiven Herangehensweise. "
Fernando Mendez de Paz, Radio International, Spanien

"Fazit [...] Dabei ist interessant, dass diese – selbstverständlich nicht repräsentativen Meinungen – nicht nur auf Song und Interpretin zurückgehen, sondern offenbar auch auf organisatorische Defizite (Promotion, Präsenz, Auswahlverfahren etc.)"
http://blog.prinz.de/grand-prix/was-halten-internationale-esc-medien-von-jamie-lee-und-ghost/

Hier aus einem Artikel aus "Die Welt":

"Mit heimischem Desinteresse im Rücken hat noch kein ESC-Beitrag je etwas gerissen. Warum sollte dann in den Nachbarländern Deutschland jemand für Jamie-Lee stimmen? Warum weiter weg?

[...] Jamie-Lee musste nach dem sehr späten Vorentscheid erst hastig ein Album aufnehmen, statt durch Deutschland und das Ausland zu tingeln und sich bekannt zu machen."

http://www.welt.de/vermischtes/article155359552/Elf-Punkte-sind-schlimmer-als-null-Punkte.html

usw

Soweit ich weiss, ist sie ja unter den Fittichen von Smudo und Micky Beck. Das sind zwar auch eigentlich Musiker, aber so ganz mit dem Klammerbeutel gepudert sind die, was Marketing und Promotion angeht, ja nun wohl auch nicht.

Fanta 4 sind mit selbstverständlich auch Profis. Aber mit Sicherheit keine leidenschaftlichen ESC-Fans. Ich würde sogar vermuten, dass der ESC denen bislang relativ schnurz war. Bei Raab war das anders - der hatte schon immer und von sich aus Bock auf ESC und auch noch erfolgreiche Erfahrung. Und außerdem die Narrenfreiheit, in einer täglichen TV-Show tun und lassen zu können, was er wollte. Und er wollte eines unbedingt: Mal beim ESC gewinnen. Wenn auch nicht selbst in Persona, hat er doch die Vorarbeit geleistet.
 
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Hmm, das mag zwar sein, aber hier kriegt man von den Beiträgen aus den anderen Ländern doch vorher auch nicht viel mit.

Ich hab mir grade mal den Beitrag von Ann Sophie von letztem Jahr angeschaut, den finde ich viel besser als Ghost. Keine Ahnung warum der 0 Punkte bekam. Die Ausstrahlung von Ann-Sophie fand ich auch wesentlich besser als von Jamie-Lee.
 
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Naja, Ihr seid ja offensichtlich die Medien - Profis, ich bin schlichter Zuseher.

Und dass ich als völlig normaler Hörer/Leser/Schauer von defintiv keinem der anderen SOngs, die sich wesentlich weiter vorne platziert haben, jemals irgendetwas gehört, lesen oder gesehen habe, wundert mich dann doch.... .

Denn diese Medienautomatik (mehr Marketing und vorherige Medienpräsenz mehr Punkte und Errfolg)) müsste ja auch umgekehrt und in allen Ländern funktionieren.

Das alles erscheint mit irgendwie nicht überzeugend und schlüssig und im Nachhinein koinstruiert, um etwas zu erklären, was eigentlich viel einfacher zu erklären ist.
 
Jamie Lee wurde auch völlig falsch verkauft und das seit dem Beginn ihrer Karriere. Sie mag J-Pop und K-Pop? Großer Anime/Manga Fan? Warum macht sie dann nicht solche Musik?



Würde ihr wesentlich besser stehen als dieser 0815 Pop.
 

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