Wie oft hast Du denn im Vorfeld die verbliebenen Big 4 gehört und gesehen?
Genauso oft wie alle anderen Songs, weil ich mir Top 43-Videos auf YouTube angeguckt habe
. Spanien und Frankreich gefielen mir besonders, Italien war so la-la, Deutschland und England waren nicht wirklich mein Fall, waren halt beides "offend nobody"-Songs. Leider hatte sich im Vorfeld schon abgezeichnet, dass die spanischen Backgroundsängerinnen gerne mal neben den Ton gehauen haben, da konnte Barei sich noch so viel Mühe geben. Das Lied kommt mit dem Musikvideo super rüber, aber dafür braucht es eine große Menschenmenge wie in dem Tunnel.
Mit nur sechs Leuten auf der Bühne lässt sich das nicht machen. Die Farbgebung des Stagings war mir zudem auch etwas zu schrill im Vergleich zu der düsteren Atmosphäre in dem Tunnel da. Und so kann man eben auch trotz der ganzen Promotion, die Barei gemacht hat, noch abschmieren - wenn die Live Performance an dem Abend nicht optimal ist, wird das hart bestraft.
Auch Ann-Sophie hat sich ja letztes Jahr immerhin die Mühe gemacht, von Pre-Party zu Pre-Party zu tingeln. Ihre Performance im Finale war dann aber deutlich statischer (sie stand ja im Prinzip 2 1/2 Minuten mit dem Hintern zur Kamera) als das, was sie beim Vorentscheid abgeliefert hat, wo sie noch zumindest ein wenig herumgesprungen ist und ein auffälligeres Kostüm hatte. Und sie war bekanntlich auch nur zweite Wahl, hatte also noch weniger Support als Jamie (für die schon weniger als die Hälfte des Publikums gestimmt hatten).
Warum komponiert nicht einer von Euch den absoluten Winner - Song und vermarktet und präsentiert ihn so perfekt, dass Europa und die Welt gar keine andere Chance haben, als genau diesen Song zum Sieger zu küren?
Die Patentrezepte haben hier doch offensichtlich einige. Es könnte doch so einfach sein.......
Wenn du glaubst, dass es ein Patentrezept gibt, hast du wohl Mans' und Petras Interval Act "Love Love Peace Peace" nicht verstanden
.
Allerdings scheinen viele der "Medienprofis", denen du pauschal mehr Erfahrung attestierst, zu glauben, es gäbe ein solches Rezept. Das sieht man jedes Jahr wieder an all den Ländern, die versuchen, den Vorjahressieger nachzumachen und glauben, dass sie damit weit kommen werden. Das Volk hat dann aber meistens schon wieder Lust auf was anderes. Dieses Jahr war's nicht anders: Alle versuchen, sich gegenseitig mit Effekten zu überbieten, aber es gewinnt ein eher minimalistisches Lied.
Garantie gibt es demnach für nichts, es gibt nur Faktoren, die sich statistisch als begünstigend erwiesen haben (viel Promotion im Vorfeld, Startplatz in der zweiten Hälfte, leider auch so Dinge wie "schwedischer Songschreiber", aber gerade das kann nach hinten losgehen, wenn es zu offensichtlich ist und damit nicht mehr authentisch wirkt).
Das Erfolgsrezept dürfte also sein, endlich zu kapieren, dass es kein Erfolgsrezept gibt - und was eigenständiges zu machen, das nicht versucht, irgendwelchen vermeindlichen Trends zu folgen
.
und habt es immer schon alles besser gewusst
Tja, wir befassen uns ja auch was länger im Vorfeld mit den Beiträgen
. Dass Deutschland einen miesen Platz machen würde, war mir durchaus klar, ja, ebenso wie für England.
Findet Ihr nicht, dass diese "Analysen" so langsam etwas absurd werden?
Nö. Wenn's dir zu komplex wird, kannst du ja aussteigen.
Wir müssen uns hier nicht gegenseitig haten nur für die Tatsache, dass wir uns mit dem Thema befassen.